IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen Ethisch vertretbarer Einsatz von Robotik und Technik eine Reflexion Dr. phil. M.Sc.theol. Regula Gasser Stellvertretende Institutsleitung Dialog Ethik 1 Ziel des Referats IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § Orientierungshilfe für einen humanen und sozial verantwortlichen Umgang mit Chancen und Risiken von technologischen Möglichkeiten bei kranken und betagten Menschen 30.10.16 2 Sensible Einsatzbereiche assistierender Technologie § § § § IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen Technische Pflegeassistenz Monitoring von Vitaldaten Elektronische Kommunikation/Dokumentation Unterhaltung durch virtuelle und technische Objekte 30.10.16 3 Verantwortungsdimensionen IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen Individuum: Bewohner Institutionen Gesellschaft Gesellschaft: Gesetze und Werte 4 Ethische Fragen auf der Ebene des Individuums IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § Wie wirken sich Roboter auf die Autonomie des Bewohners aus? Welcher Nutzen ergibt sich auf der Ebene des Individuums? 30.10.16 5 Einfluss des Exoskeletts auf die Patientenautonomie 30.10.16 IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 6 Henry IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 7 Robotik in der Pflegeassistenz aus ethischer Sicht § Sicherheit IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen Freiheit/Privatheit § Bei urteilsfähigen Bewohnern/innen dürfen Sicherheitssysteme nur mit deren Zustimmung eingesetzt werden. § Sie sollen jederzeit die Möglichkeit haben, die Systeme zu deaktivieren. § Bei urteilsunfähigen Bewohnern/innen erfolgt diese Zustimmung durch die entscheidungsbefugten stellvertretenden Angehörigen. 30.10.16 8 ZGB Erwachsenenschutz, Personenrecht und Kindesrecht IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § Art. 383 § 1 Die Wohn- oder Pflegeeinrichtung darf die Freiheit der urteilsunfähigen Person nur einschränken, wenn weniger einschneidende Massnahmen nicht ausreichen oder von vornherein als ungenügend erscheinen und die Massnahme dazu dient: § eine ernsthafte Gefahr für das Leben oder die körperliche Integrität der betroffenen Person oder Dritter abzuwenden; oder § 2 Vor der Einschränkung der Bewegungsfreiheit wird der betroffenen Person erklärt, was geschieht, warum die Massnahme angeordnet wurde, wie lange diese voraussichtlich dauert und wer sich während dieser Zeit um sie kümmert. 30.10.16 9 Robotik im Umgang mit elektronischen Daten IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § Im Umgang mit elektronischen Daten gilt es, den Anspruch von Drittpersonen bezüglich Datenschutz zu berücksichtigen § Sofortiges Löschen von Daten, die auf der Überwachungskamera aufgezeichnet werden § Prinzip der Verhältnismässigkeit beim Umgang mit elektronischen Patientendaten § Informations- und Einsichtsrechts des Bewohners 30.10.16 10 Robotik im Umgang mit elektronischen Patientendossiers IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § Verhältnismässigkeit: nur jene Bewohnerdaten werden im Heim gesammelt und verarbeitet die für die Betreuung der Bewohner und für die verwaltungsmässige Abwicklung des Betreuungsverhältnisses erforderlich sind. § Für elektronisch gespeicherte Bewohnerdaten sind differenzierte Zugriffsrechte so zu vergeben, dass jeder nur auf die Bewohnerdaten zugreifen kann, die er zur Erledigung seiner konkreten Arbeit benötigt. Dies gilt auch für die Weitergabe von Bewohnerdaten. § Zur Verhältnismässigkeit gehört auch, dass Bewohnerdaten nicht unbegrenzt, sondern nur so lange gespeichert werden dürfen, wie dies zur Betreuung der Bewohner und für die verwaltungsmässige Abwicklung des Betreuungsverhältnisses erforderlich ist. 30.10.16 11 Roboter als Hilfsmittel des Menschen IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 12 Ethische Fragen auf der Ebene der Organisation IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § Welchen ethischen Herausforderungen müssen sich Institutionen beim Einsatz von Technik und Robotik stellen? 30.10.16 13 Entlastung von Pflegenden bei der Mobilisation von Bewohnern/innen 30.10.16 IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 14 Robotik in der Pflegeassistenz aus ethischer Sicht IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 1. basiert in der Medizin- und Pflegeethik auf dem Prinzip des informed consent § Schutz der Autonomie urteilsfähiger Personen 30.10.16 15 Folgende Personen sind berechtigt, einen urteilsunfähigen Patienten zu vertreten (Art. 378 im ZGB): IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § 1. die in einer Patientenverfügung ernannte Vertretung § 2. die behördlich bestimmte Vertretung (Beistand) § 3. der Ehegatte bzw. die eingetragene Partnerin mit der/dem die urteilsunfähige Person einen Haushalt führt oder ihr Beistand leistet § 4. die Person, mit der die urteilsunfähige Person einen gemeinsamen Haushalt führt * § 5. die Nachkommen * § 6. die Eltern * § 7. die Geschwister * § * ... sofern sie der urteilsunfähigen Person Beistand leisten. 30.10.16 16 Robotik in der Pflegeassistenz aus ethischer Sicht IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 2. Roboter sollen Pflegekräfte nicht ersetzen, sondern unterstützen. § Dabei sollen Pflegende auf Ängste von Bewohnern/innen bei der Mobilisation eingehen und ihnen das Gefühl von Sicherheit vermitteln. 30.10.16 17 Unterhaltung durch virtuelle Objekte: Robbe Paro 30.10.16 IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 18 Einsatz von aus virtuellen Objekten aus ethischer Sicht IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen § bedürfen einer sorgfältigen Einführung und aufmerksamen Begleitung durch fachlich instruiertes Personal § Objekte sollen nicht mit dem Ziel eingesetzt werden, menschliche Zuwendung zu ersetzen § Bewegung zwischen objektiver und virtueller Realität gehört zum menschlichen Alltag 30.10.16 19 Roboter in der Körperpflege? 30.10.16 IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 20 Ethische Fragen aus gesellschaftlicher Sicht 30.10.16 IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 21 Modern Times IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 23 Social Robot: Nadine SRF-Sendung Reporter vom 9.10.2016 30.10.16 IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 24 Begleitung am Lebensende IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 25 IALOG ETHIK Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 26