- Gürzenich

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City life
Ein Abend für Kammerorchester und digitale Elektroniker
Freitag, 26. Feb 16 | Samstag, 27. Feb 16
Ort wird noch bekanntgegeben
P i erre Charvet »And death« für Viola und Elektronik
John Adams Chamber Symphony, 3. Satz »Roadrunner«
G yörgy Ligeti Kammerkonzert, 1. Satz
E dgar Varèse »Octandre«
St eve Reich »City Life«
Gregor Schwellenbach (Laptop, Tasteninstrumente)
Marcus Schmickler (Computer)
Wolfgang Voigt (Laptop, Synthesizer)
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
Elektronische Musik, wie sie seit den späten 80er Jahren in
Clubs und inzwischen auch in Konzertsälen auf der ganzen Welt
von DJs und Live-Musikern gespielt wird, hat sich längst als
eigenständiges Genre etabliert und die Hörgewohnheiten verändert. Ihr Spektrum reicht von digitaler Tanzmusik wie Techno
und House über Hörmusiken wie Ambient oder Elektronica bis
hin zur experimentellen Kunstmusik, die in Museen, als Klangoder akustische Rauminstallation aufgeführt wird. Elektronische
Musik bezeichnet aber auch die Avantgarde, die Minimal Music,
die Musique concrète, kurz: das musikalische Erbe von Stockhausen, Reich, Boulez. Köln liegt von jeher auf einem Schnittpunkt dieser verschiedenen Entwicklungsstränge. Hier entstand
in den 1950er Jahren unter der Regie des damaligen NWDR das
legendäre Studio für Elektronische Musik, an dem Komponisten
wie Karlheinz Stockhausen, Maurico Kagel, Iannis Xenakis und
György Ligeti arbeiteten, von deren Klangwelten sich Bands wie
Kraftwerk und Tangerine Dream inspirieren ließen.
Am weltweiten Erfolg von Techno hat nicht zuletzt das Kölner
Label KOMPAKT einen großen Anteil. Als Underground-Schallplattenladen gegründet von einem Freundes- und Künstlerkreis
im Jahr 1993, entwickelte sich KOMPAKT in den vergangenen
zwei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten globalen Botschafter
minimalistischer, experimenteller elektronischer Musik rheini-
Köln, 22. April 2015
Johannes Wunderlich
Pressesprecher
Gürzenich-Orchester Köln
Bischof sgartenstr. 1
50667 Köln
Tel. +49-(221)-221-28544
Fax. +49-(221)-221-23800
[email protected]
First Global Partner
City Life Gürzenich-Orchester Köln 2015/2016
scher Prägung. W olfgang Voigt, Mitinhaber von KOMPAKT, gilt
als Begründer des Minimal Techno und als einer der wichtigsten
Vertreter der deutschen Techno-Musik. Vor allem sein Projekt
GAS, ein auf stark verdichteten Klassik-Quellen basierendes,
rauschhaft düsteres Klangkunstwerk, begeisterte weltweit eine
Hörerschaft weit über die Elektronik-Szene hinaus. Voigts künstlerisches Schaffen folgt im Wesentlichen zwei Ansätzen: Dem
von computerbasierten Musikprogrammen geprägten Prinzip
statischer und variierter Wiederholung repetitiver Strukturen
(Loops). Und dem abstrakten Verarbeiten (Verdichtung, Entdeutung) von externen Klangquellen (Sampling), was Voigts Musik
diese für ihn typische hypnotische Aura verleiht.
Mit seinem Album »Gregor Schwellenbach spielt 20 Jahre Kompakt” (2013) spürte der Kölner Pianist G regor Schwellenbach,
Komponist für Theater, Hörspiel und Film, neue Schnittstellen
zwischen Klassik, Neuer Musik und Elektronik auf. Schwellenbach gehört heute als Musiker und Dozent zu den renommiertesten Vermittlern innovativer und interdisziplinärer Ansätze in
der hiesigen Popkultur. Musikalischer Gast und nicht direkt dem
Hause KOMPAKT zuzuordnen ist M arcus Schmickler, Komponist, Musiker und Produzent aus Köln. Als Musiker ist er auch
unter dem Pseudonym Pluramon bekannt. Er erhielt zahlreiche
Preise und Stipendien, unter anderem von Ars Electronica, und
kuratierte Festival-Programme an der Akademie der Künste und
dem ZKM. Er war langjähriges Jurymitglied des Deutschen Musikrats und unterrichtete an der Milton Avery Graduate School of
the Arts des Bard College, New York.
Der Konzertabend »City Life«, zu dem das Gürzenich-Orchester
unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten François-Xavier
Roth in Kooperation mit KOMPAKT einlädt, nähert sich der
Elektronischen Musik von zwei Seiten. Während sich das Kammerorchester den amerikanischen Minimalisten Steve Reich
und John Adams widmet, setzen sich die digitalen Elektroniker
auf ihre eigene Art mit diesem Thema auseinander. Dabei treffen Avantgardisten wie György Ligeti und Edgar Varèse auf
Computer-Musiker wie Wolfgang Voigt oder Marcus Schmickler.
Eine Konfrontation zweier musikalischer Parallelwelten, die sowohl verblüffende Schnittmengen als auch Differenzen zutage
fördert und einen unterhaltsamen Konzertabend an ungewohnter Stätte verspricht.
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