Marketing SCENE DVR: 0438804 Oktober 2016 Das 33. Marketing Forum in Linz: Denkanstöße, die wir mitgenommen haben So ein Tag voller Informationen bietet viel Neues – wenn man bereit ist, sich auf etwas Neues einzulassen. In diesem Sinne wollen wir das diesjährige Marketingforum noch einmal Revue passieren lassen. Vielleicht ergänzt dies Ihre Erlebnisse an diesem Tag. Wenn Sie nicht dort waren, ist das Nachfolgende trotzdem interessant und vielleicht ein Ansporn, das nächste Forum in Linz zu besuchen. Prof. Dr. Manfred Kraft, Direktor des Instituts für Marketing an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Einige Aussagen, die uns zu denken gegeben haben: Wir können heute nicht mehr sagen, welche neuen Technologien die Märkte in den kommenden 4 bis 5 Jahren beeinflussen werden. Das heißt, wir können uns nicht mehr wie bisher auf unsere Erfahrungen verlassen und unseren bisherigen Unternehmenserfolg einfach in die Zukunft fortschreiben. Im Gegenteil, wir müssen uns an den aktuellen Entwicklungen aktiv beteiligen, um alle Neuerungen im Konsumentenverhalten frühzeitig zu erkennen, damit wir in den kommenden Jahren noch immer vorne dran sind. Dann fiel der Satz: Die Wahrnehmung ist die Realität. Wie viele Diskussionen erleben wir laufend über die Realität? Wenn es um Kunden geht, gibt es aber eben nur die eine Wirklichkeit, die von der Wahrnehmung der Konsumenten und Kunden bestimmt wird. Es ist sinnlos, über Wahrheit und Wirklichkeit zu diskutieren, wenn die Kunden eine andere Wahrnehmung haben. Dieser Realität sollten wir uns konsequenter und öfter stellen. Ein spannender Ansatz wr für uns auch der Hinweis: Alle Modelle sind falsch, aber einige sind hilfreich. Wie oft führen wir theoretische Auseinandersetzungen, ob nun dieser oder jener Weg der bessere oder zielführendere ist. Wir sollten uns mehr darauf konzentrieren, welcher Weg uns den Kunden am nächsten bringt. Ob das dann eine verlässliche Theorie oder ein gültiges Modell für alles abgibt, spielt eine geringere Rolle. Wir sehen uns auf Facebook www.facebook.com/MMSWerbeagentur MMS Werbeagentur GmbH, Bischofstraße 5, A-4020 Linz, Telefon: +43 (0)732 776591-0, Telefax: +43 (0)732 776591-46 E-mail: [email protected], www.mms-werbeagentur.at, DVR: 0438804, UID-Nr.: ATU61892633, Gerichtsstand: Linz; FN 86206z Marketing SCENE Ebenso hilfreich erscheint der Gedanke, dass wir uns bei der Suche nach Neukunden gerne an unseren bestehenden Kunden orientieren. Das ist aber sehr oft nicht die beste Vorlage für eine Akquisition. Zum einen haben wir die bestehenden Kunden schon. Zum anderen kann es sehr hilfreich sein, darüber nachzudenken, welche anderen Zielgruppen unser Angebot ebenfalls anspricht. Das erscheint vor allem dann befolgenswert, wenn wir unsere Zielgruppe verjüngen wollen. Wir brauchen Partnerschaften mit allen, die den Markt bewirtschaften. In einer sich permanent verändernden Welt mit ständig neuen Kundengewohnheiten ändern sich auch unsere Aufgaben als Hersteller, Anbieter oder Marketer. Das aktuelle Ziel ist, Wissen über die Kunden zu sammeln und permanent zu lernen, was die Kunden denken und wie sie sich verhalten. Ing. Paul Leitenmüller, Gründer und CEO der Agentur Opinion Leaders Network Jeder will sehen und gesehen werden. Paul Leitenmüller zeigt, wie man aus dem Hang und der Liebe zur Prominenz in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ein gut funktionierendes Geschäftsmodell entwickeln und etablieren kann. Die Prominenz befruchtet sich gegenseitig und jeder kann mitnaschen, der gerne mitnaschen möchte. Und natürlich kostet das Geld. Hubert Eiter, Gründer und CEO von „nate – mobile advertising with social impact“ Herr Eiter hat das Start-up nate ins Leben gerufen. Mit ihm kann der Online-Werbenutzer gleichzeitig soziale Projekte unterstützen. Er sieht sechs Grundvoraussetzungen für eine Start-up Idee: Einfachheit, Machbarkeit, Teilbarkeit, Geschwindigkeit, Spannung, Überraschung. Vor allem macht er immer wieder eines klar: Ein Start-up beginnt nicht mit dem Produkt und nicht mit einem Plan. Es beginnt mit der Idee. Eine gute Anregung fanden wir folgenden Überblick über neue, erfolgreiche Unternehmen: Uber: Das weltgrößte Taxiservice ohne eigene Autos Skype: Der weltweit größte Langstrecken-Telefonanbieter ohne eigenes Netz Facebook: Der weltgrößte Content Provider ohne eigenen Content Netflix: Der weltgrößte Filmeanbieter ohne eigene Kinos Flix: Deutschlands führendes Langstrecken-Busunternehmen ohne eigene Busse Wir sehen uns auf Facebook www.facebook.com/MMSWerbeagentur MMS Werbeagentur GmbH, Bischofstraße 5, A-4020 Linz, Telefon: +43 (0)732 776591-0, Telefax: +43 (0)732 776591-46 E-mail: [email protected], www.mms-werbeagentur.at, DVR: 0438804, UID-Nr.: ATU61892633, Gerichtsstand: Linz; FN 86206z Marketing SCENE Was ist die gemeinsame strategische Klammer dieser Unternehmen? Das Wachstum. Ein Start-up muss sich ständig mit seinem Wachstum beschäftigen. Dieses muss 3 bis 5 % betragen. Aber nicht, wie in der üblichen Erwartung, pro Jahr, sondern pro Woche. Der wesentliche Treiber ist das Wachstum, denn ohne dieses ist die Existenz des jungen Unternehmens ständig in Gefahr. Woche für Woche muss Wachstum erreicht und ständig dazu gelernt werden, wie man dieses generiert. Rückschläge müssen aufgeholt und Fehler permanent korrigiert werden. Als wichtigster Punkt erscheint uns, dass der Prototyp vor allem die Idee repräsentiert. Man hat noch immer viel Zeit, das Produkt zu verbessern. Zu Beginn muss vor allem die Idee auf den Markt gebracht werden. Es geht nicht um das perfekte Produkt, denn das kann sich durch den Markt noch stark ändern und auch später noch durch zusätzliche Ideen angereichert werden. Susanne Kilian, Spezialistin für interkulturelle Kommunikation Frau Kilian hält uns einen sprachlichen Spiegel vor und zeigt deutlich, worauf die meisten Missverständnisse zwischen deutschsprachigen Menschen und der übrigen Welt beruhen. Im Deutschen gelten drei kulturelle Grundregeln für alle: Sage, es wie es ist! Komme direkt auf den Punkt! Halte dich kurz! Ja, und das gilt eben fast nur für uns Deutschsprachigen. In den meisten anderen Ländern liebt man die Verzierungen und Ausschmückungen. Alles, was Engländer, Franzosen, Italiener oder andere sagen, ist meist gut formuliert. Sie achten darauf, dass das Gegenüber nicht das Gesicht verliert, und sie sind immer höflich. Für uns erscheint das manchmal übertrieben bis unglaubwürdig, doch es ist nun einmal Bestandteil der Gesprächskultur anderer Länder. Kein Wunder, dass wir in anderen Ländern oft als unfreundlich und wenig wertschätzend erlebt werden. Wie wir von anderen erlebt werden, hängt auch sehr stark davon ab, welche Gehirnregionen wir bei unserem Gegenüber ansprechen. Hier verweist Frau Kilian auf die drei funktionalen Bereiche unseres Gehirns, den Neo-Cortex, in dem vor allem die Rationalität angesiedelt ist, das limbische System, in dem die Emotionen beheimatet sind, und das Reptiliengehirn, das dem nackten Überleben dient und in dem keine Wir sehen uns auf Facebook www.facebook.com/MMSWerbeagentur MMS Werbeagentur GmbH, Bischofstraße 5, A-4020 Linz, Telefon: +43 (0)732 776591-0, Telefax: +43 (0)732 776591-46 E-mail: [email protected], www.mms-werbeagentur.at, DVR: 0438804, UID-Nr.: ATU61892633, Gerichtsstand: Linz; FN 86206z Marketing SCENE Emotionen, keine Empathie und auch kein Lernen angelegt sind. Wichtig in der Kommunikation sind daher vor allem das rationale Gehirn und das limbische System. Wir sollten uns immer bewusst sein, wenn es uns nicht gelingt das limbische System anzusprechen, dann erreichen wir bei unserem Gegenüber keine Emotionen und hinterlassen nur wenig Erinnerung und wenig Sympathie. Besonders spannend fanden wir den Hinweis darauf, dass die Wertsysteme unterschiedlicher Völker sich vor allem aus ihrer Geschichte entwickelt haben. Daher sind Werte anderer Menschen sehr oft deren Überlebensstrategien. Es lohnt sich, das zu bedenken und zu beachten, wenn man mit Menschen anderer Kulturen zu tun hat. Das hilft aber nicht nur im Ausland, auch hier bei uns funktioniert Kommunikation wesentlich besser, wenn wir unserem Gegenüber ein wenig mehr Wertschätzung, Freundlichkeit und Höflichkeit entgegenbringen. Univ.-Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Professor für Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie in Bremen Der anerkannte Neurobiologe aus Bremen bestätigt zu Beginn eine Vermutung, die viele schon lange haben: Bei Kaufentscheidungen dominieren Gefühl und Intuition, während der Verstand nur zu einem geringen Teil Einfluss nimmt. Die meisten Entscheidungen sind weniger rational als wir gerne glauben würden. Aus neurobiologischer Sicht treffen Menschen ihre Entscheidungen nach dem persönlichen Abwägen von Belohnung und Verlust. Welchen Nutzen wird mir der Kauf bringen – und welchen Verlust bedeutet der Kaufpreis für mich. Überwiegt die Belohnung, kommt es zum Kauf, überwiegt der Verlust, so entscheiden wir uns dagegen. Soweit so einfach. Leider kann man nicht genau sagen, worin der Kunde eine Belohnung sieht. Hier ist die Bandbreite der Vorstellungen sehr breit gefächert und kann alle möglichen Formen annehmen. Der eine sieht es als Belohnung, Bundespräsident zu werden, der andere hätte lieber ein freies Wochenende irgendwo im Grünen, und ein weiterer wollte sich immer schon einen Tesla kaufen. Darüber hinaus gibt es noch unzählige individuelle Beispiele dafür, was Menschen als Belohnung betrachten. Aus diesem Grund hat Professor Roth eine Typologie von 7 Käufertypen entwickelt, die den Zugang zum Denken und Handeln dieser Menschen erleichtern soll. 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Willi Hamburger MMS Werbeagentur Geschäftsleitung [email protected] MMS Werbeagentur GmbH, Bischofstraße 5, A-4020 Linz, Telefon: +43 (0)732 776591-0, Telefax: +43 (0)732 776591-46 E-mail: [email protected], www.mms-werbeagentur.at, DVR: 0438804, UID-Nr.: ATU61892633, Gerichtsstand: Linz; FN 86206z