son et lumière - Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke München

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Akustische Interventionen-04 im MFA
son et lumière
Samstag 4. Februar 2017 um 19 Uhr
Der Klang der Musik
in diesem Prozess ist dem weißen Rauschen entnommen − gefiltert in neun
Tonhöhen. Die Bandbreiten der Filter
wirken wie Unschärfen, die den Klang
in „ferne“ Dimensionen versetzen. Wir
spielen nicht nur mit dem direkten Hall
vor Ort, sondern auch konzeptionell
mit dem Nachhall aus der Geschichte −
ein Zusammenspiel von Zeit und Ort.
Das Weiße
ist sowohl beim Licht als auch beim
Klang die Summe aller Frequenzen.
Newton und Goethe diskutierten die
Zusammensetzung des Weissen erbittert. In der vorliegenden akustischen
Intervention arbeiten wir mit dem
Phänomen des Weißen, der Dichte der
Frequenzen, die Übergänge zwischen
Weiss, Grau, farbigem Grau bis zur
reinen Farbe. Das Zusammenspiel von
Farbklängen in der bildenden Kunst
und in der Musik wird deutlich. Die
Bandbreiten können so weit vergrößert
werden, dass die Töne ineinander
fließen – bis zum farbigen und zum
weißen Rauschen als Gesamtklang.
Die Architektur
des MFA wird durch drei Zentrierungen hervorgehoben: Die hell ausgeleuchtete seitliche Doppeltreppe, die
Ausleuchtung des „Spielplatzes“ links
und die „Farblicht-Installation“ im
seitlichen Vordergrund. Die aktuelle
Ausstellung und die Ausstellung im
ersten Rang werden in diesem Projekt
einbezogen.
son et lumière
gab es in den 1960ern in Athen, sichtund hörbar von den benachbarten Hügeln der Akropolis, mit der untergehenden Sonne hinter dem Tempel auf Kap
Sounion im Gedächtnis, der Agora (auf
der Sokrates seine Überlegungen mit
den Athenern diskutierte) im Norden
und der Alt-Stadt in der Dämmerung.
Das Publikum kann an diesem Abend
vom ersten Rang aus die Ausstellung
überblicken − vielleicht mit einer Erinnerung an das heutige Athen und
einer Vorstellung des alten Athens.
Das Helmholtz-Projekt
bezieht sich auf Hermann von Helmholtz und sein Werk „Tonempfindungen“ (1862). Helmholtz beschreibt die
abendländische Tonskala als Folge von
einfachen Frequenz-Proportionen. Die
große Terz ist zum Beispiel 5/4 und die
kleine Terz 6/5. Helmholtz ging davon
aus, dass sich die abendländische Musik weiterentwickeln kann und weiter
entwickeln muss, wenn sie nicht verloren gehen will.
Helmholtz wollte nicht nur wissen warum Musik funktioniert, sondern wie
sie in der Geschichte und in den verschiedenen Kulturen grundiert ist, war
und vielleicht sein wird.
Der Computer
ist in der experimentellen Musik (in
unserem Projekt) unersetzbar. Wir arbeiten mit allen mathematischen Skalen z.B. auch mit einer Eulerzahl als
Basis. Solche Tonfolgen − hier 220 mal
e hoch n/12 − sind vom Musiker akustischer Instrumente nicht spielbar. Die
Eulerskala entspricht im klassischen
Musikverständnis ungefähr einer Dreiviertelton-Skala.
Eine Wanderin durch
die Stadt
gibt kleine Korrekturen an die Spieler
des Klanges, Anweisungen über HeadSet. Die Achtkanal-Musik-Anlage im
MFA, bespielt den gesamten Raum.
Der tatsächliche Klangeindruck kann
nur durch das Wandern im Raum erfahren werden.
Die Spieler
in „son et lumière“ sind: Veronica
Hoffmann, Martin Siegler, Peter Dietz,
Dieter Trüstedt, Sebastian Loh und
Diether Sommer. Alle verwenden den
Laptop als Musikinstrument. Jeder
Spieler entwirft eine eigene Komposition, die von den anderen Spielern begleitet & gemeinsam realisiert wird.
Die Farblicht-Installation
wird bespielt von Brigitte SpielmannSommer & Diether Sommer.
Die Gesamtdauer liegt bei 45 min. Wir
werden die Arbeit im Anschluss mit dem
Publikum besprechen
Museum für Abgüsse
Klassischer Bildwerke
Katharina-von-Bora-Str. 10
80333 München
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