Mehr Aufträge - aber wie? Beim allen rhetorisch Ab- und Umwegen geht es doch meist um Wachstum und die Generierung von mehr Umsatz, bzw. vielmehr um die Steigerung des Gewinns. Dies kann Inhalt: b e Mehr Wachstum durch fundierte triebsPlanung. Zusammenspiel von Planung, wirtMarketing, Kommunikationspolitik schaftund Werbung. lich Determinaten der Werbung. n u r e r reicht werden indem entweder die Kosten reduziert und/oder die Erlöse gesteigert werden. Obwohl sich dies trivial anhört ist es das keineswegs, denn der Weg ist mit vielen Variablen und Unsicherheiten gepflastert. (Die Kostenreduktion soll in diesem Artikel nicht behandelt werden.) Nur durch Informationen ist eine realistische Weichenstellung für die Zukunft möglich. Veränderungen des unternehmerischen Umfeldes werden deutlich, und eine Reaktion des Unternehmens darauf ermöglicht. So sind Informationen zu sammeln hinsichtlich: Externe Faktoren § Welche Markttrends sind erkennbar? § Gibt es neue Technologien die unsere Produkte beeinflussen? § Was macht die Konkurrenz? § Welchen Einfluss hat die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft? Interne Faktoren § Was ist der Zweck unserer Tätigkeit? § Wer und wo sind unsere Kunden? Planung und Informationen sind § Was ist unsere Stärke, bzw. under Schlüssel zum Erfolg sere Kernkompetenz? Planung ist die gedankliche Vor- § Ist unser Personal gut aufgewegnahme zukünftigen Handelns. stellt?1 Ohne Planung wird die Geschäfts- Vorsicht! Klingt banal, ist es alentwicklung zum Abenteuer! lerdings nicht. Können Sie die Fragen sofort beantworten? Die Planung muss allerdings wirk- Evtl. ist eine Expansion des Umlichkeitsnah und erreichbar sein. satzes mit den bestehenden Produkten nicht möglich Kasten 1 sodass neue Produkte Ansoff hat mit den Wachstumsstrategien der Produkt/Marktoder Produktgruppen Matrix vier Strategien aufgestellt, um mehr Wachstum und zu entwickeln sind somit auch mehr Umsatz zu erzielen. (siehe hierzu Kasten Tabelle 1: Produkt/Markt-Matrix nach Ansoff3 1). Erst wenn umfangreiBestehende Produkte Neue Produkte che Informationen, und somit eine SituaMarktdurchdringung Produktentwicklung Bestehende Märkte tionsanalyse, vorliegen kann eine strateMarktentwicklung Diversifikation Neue Märkte gische Planung erarbeitet werden. Auf die Eine Wachstumsstrategie mit bestehenden Produkten führt vorhandenen Rahmendurchaus schneller zum Erfolg als die Strategien mit Produktbedingungen wie z. B. entwicklung, was zudem immense Kosten verursacht. AllerFinanzsituation und dings sind bei Produktneuheiten größere Marktchancen zu sePersonalstand ist hen. selbstredend Rück- Die Autorin: Astrid Schlosser Dipl. Betriebswirtin (FH). Nach Ausbildung zur Industriekauffrau folgt die Weiterbildung zur Marketingfachkauffrau. Mehrjährige Erfahrung im Marketing und Marketing-Leiterin eines mittelständischen Unternehmens. Im Anschluss Studium der Betriebswirtschaft. Marketing-Beraterin bei Public-4u - berät in den Bereichen: § Strategieentwicklung § Offline-Marketing § Prozess-/Projektoptimierung § Produktmanagement Tel. (06028) 99 67 64 Fax (06028) 979 34 70 Mobil: (0179) 216 89 16 Email: [email protected] sicht zu nehmen. Ist schlussendlich die grundsätzliche Route durch die Planung festgelegt, müssen alle weiteren Geschäftseinheiten des Unternehmens (Marketing, Finanzen, Personal, Einkauf, Produktion, Rechnungswesen) darauf abgestimmt werden.2 Welchen Beitrag kann das Marketing für mehr Wachstum leisten? Mit der Abbildung 1 wird die Positionierung des Marketings und die Abhängigkeiten innerhalb des Gesamtsystem deutlich. Nur wenn alle Parameter, einschließlich nicht zu beeinflussender Restriktionen und Gegebenheiten, entsprechend berücksichtigt und aufeinander abgestimmt sind, kann das Gesamtziel von mehr Umsatz und Wachstum erreicht werden. Welche Rolle spielt dabei die Kommunikationspolitik Die Kommunikationspolitik ist Teil des Marketing-Mix. Sie resultiert aus dem strategischen Marketingplan der wiederum von den Unternehmenszielen abgeleitet wird (siehe Abbildung 1). Insofern ist die Kommunikationspolitik mit ein Rädchen für mehr Wachstum. Sie legt die Art und Weise, und die Kommunikationskanäle des Unternehmens nach innen und außen fest. Die erbrachten Leistungen müssen angeboten und publiziert werden. Kontakte zu Kunden müssen aufgebaut und gepflegt wer- ist die Blackbox „Kunde“ nach deren Verhaltensweisen und Einstellungen bestmöglich zu analysieren. Je nach dem Geschäftsfeld des Unternehmens bestehen Unsicherheiten seitens der Kunden, auf die in der Werbebotschaft speziell eingegangen werden muss. Wenn die Werbeaktivitäten best- Marketing im System UnternehmenszielSystem ... Einkaufs. Marketingziele Finanz. ... Marketing-Instrumentarium Produktpolitik Kommunikationspolitik Distribution Preispolitik Störungen/Unsicherheit Markt Abbildung 1: Marketing im Gesamt-System4 den. Dabei kommuniziert jedes Unternehmen nicht nur mit potenziellen und bestehenden Kunden, sondern auch mit den verschiedensten Interessengruppen (z. B. Lieferanten, Mitarbeitern, Geldgebern, interessierte Öffentlichkeit u. w.). Die wichtigsten Elemente des Kommunikations-Mix sind: § Werbung § Persönlicher Verkauf § Verkaufsförderung § Öffentlichkeitsarbeit § Direktmarketing § Sponsoring Wie wird der Kunde integriert? Der Kunde steht im Mittelpunkt und damit allem im Wege? Dies sollte nicht zum UnternehmensLeitbild werden. Vielmehr gilt es sich an Diesem zu orientieren. So möglich auf die Bedürfnisse, Einstellungen, Wünsche und Unsicherheiten der Zielgruppe ausgerichtet sind, wird sich der Erfolg einstellen. Welche Einflussfaktoren müssen in der Werbung berücksichtigt werden? Die klassische Werbung ist, wie oben beschrieben, ein Element des Kommunikations-Mix. Welches Bündel von Instrumenten eingesetzt werden soll, muss je nach Situation und strategischer Zielsetzung des Unternehmens festgelegt werden, denn jedes Instrument unterliegt Grenzen und hat seine eigene Charakteristik.5 Die Werbung, als wichtiger Baustein innerhalb der Kommunikationspolitik, steht immer in wechselseitiger Abhängigkeit zu allen weiteren Marketing-Instrumenten. Welche Determinanten die Werbung direkt beeinflussen ist in der Abbildung 2 visualisiert, und im Folgenden kurz analysiert. Zielsystem Die Werbe- und Kommunikationsziele werden letztendlich von den Unternehmenszielen abgeleitet. Nur ein in sich stimmiges Zielsystem kann das vorgegebene Gesamtziel sichern. Sind die Werbeziele auf monetäre Faktoren ausgerichtet wie z. B. Gewinn, Umsatz, Marktanteile usw., so streben die Kommunikationsziele wiederum eine Beeinflussung der Kunden hinsichtlich Verhaltensbereitschaften, Wünsche und Einstellungen an.7 Budget Das Budget ist entsprechend der Finanzkraft, dem Umsatz, dem Wettbewerb und den gestellten Zielen und Aufgaben festzulegen.8 Werbemedien Die Werbemedien sind die Kommunikationskanäle über welches das Unternehmen mit seiner Umwelt kommuniziert. Die Medien lassen sich in zwei Hauptkategorien untergliedern: Online-Medien § Internet § Online-Radio Offline-Medien § Printmedien § Elektronische Medien9 Obwohl diese Aufzählung recht übersichtlich erscheint, ist die Auswahl von möglichen Werbeträgern mannigfaltig. Jedes Werbemedium hat seine eigene Zielsetzung, wie Aktualität, Emotionalität oder Informationsübertragung. Die Entscheidung über den entsprechenden Mix, zum Erreichen der Werbe- und somit der Unternehmensziele, ist überaus diffizil. Werbemittel Welches Werbemittel erreicht die Zielgruppe am häufigsten? Wie und welche Botschaft soll kommuniziert werden um die Zielgruppe anzusprechen? Welche Informationen müssen weitergegeben werden? Sind Aktualität, Emotionalität oder das vermitteln von sachlichen Informationen vordergründig? gung fließen ein. Alle Gesichtspunkte finden sich in dem MediaStreuplan wieder. Erfolgsmessung Die Messung des Werbeerfolges ist ausschlaggebend für künftige Werbemaßnahmen. Den ökonomischen Erfolg einer Werbekampagne ist vordergründig durch die monetären Faktoren wie AbsatzUmsatzsteigerung und Kostenreduktion bestimmbar. Da diese Aspekte jedoch zudem von Preis, Qualität, Produkt und Wettbewerb abhängig sind, ist eine direkte Korrelation zur Werbung nicht möglich. Auskünfte über die Aufmerksamkeitswirkung und EinstellungsVeränderung der Werbung gibt nur eine Primärerhebung, die allerdings zeitaufwendig und mit hohen Kosten verbunden ist. Schlussbemerkung Wachstum durch mehr Aufträge und damit ein größeres Umsatzvolumen ist schnell geplant. Planungen müssen jedoch auf fundierte Informationen basieren, und sich konsequent und konsistent in der Zielhierarchie in alle Unternehmensbereiche fortsetzen. Ein wesentlicher Baustein für mehr Wachstum ist dabei das Marketing. Wie dieser Beitrag aufzeigt sind die Determinanten der Werbung Entscheidungsvariablen und somit Zielsystem auch die Fehlerwahrscheinlichkeit groß. Eine individuErfolgsmessung Budget elle Auswahl der effizientesten WerbeWerbung kanäle ist nur möglich, wenn die Werbemedien unterschiedlichen Mediaplanung Selektionskriterien Werbemittel und Zielabhängigkeiten bekannt sind. Werbepsychologie Sind Sie sicher kein Abenteurer zu sein? Abbildung 2: Determinanten der Werbung6 Diese und noch viel mehr Fragen müssen bei der Planung und Gestaltung der Werbemittel beantwortet werden. Die vorab festgelegten Werbe- und Kommunikationsziele sind dabei die bestimmenden Faktoren und münden in eine zielgerichtete Copystrategie. So wird der Nutzen / das Produktversprechen (Benefit), die Begründung des Nutzens (Reason-Why) und die Tonalität (Tonality) erarbeitet und im Werbemittel umgesetzt. Wichtig ist es den Mittelpunkt nicht außer Acht zu lassen – den Kunden. Insofern ist es essenziell möglichst viele Informationen über dessen Verhalten, Präferenzen und Einstellungen zu erhalten. Wissenschaftlich Grundlagen, wie die zentralen Erkenntnisse über die Wirkung von Bildkommunikation, die Aktivierungswirkung von Werbung, Gesetzmäßigkeit des Blickverhaltens, die Informationsüberflutung der Verbraucher und, und, und, müssen bei der Gestaltung und Auswahl der Werbemittel Berücksichtigung finden. Mediaplanung Die Mediaplanung hat eine Auswahl von Werbeträger unter Kosten- und Leistungsgesichtspunkten zum Ziel. So sind die geeignetsten Werbemedien im Hinblick auf das Verhalten der Zielgruppen auszuwählen. Aspekte wie Reichweite und Kontakthäufigkeit als auch Art und Häufigkeit der Bele- Da klassische Werbung nicht interaktiv ist, ist ein direkter Response der Zielgruppe nicht möglich, was die Erfolgsfeststellung zudem erschwert (Ausnahmen z. B. Kennziffer-Zeitschriften). Die Interaktivität der neuen Medien bietet die Möglichkeit einer direkten Erfolgsmessung. So können Messmethoden wie PageImpressions, Visits, ClickThrough-Rate und Conversionrate Auskunft über den Erfolg eines Werbeträgers geben. Gerade die für die Marken wichtige Einstellungs-Veränderung bei den Kunden ist schwierig messbar. Quellen: 1 Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 2 Vgl. Kotler, Amstrong, Saunders, Wong (2007), S. 80-110. 3 Vgl. Kotler, Amstrong, Saunders, Wong (2007), S. 109. 4 Quelle: Astrid Schlosser (Public-4u e.K.). 5 Vgl. Kotler, Amstrong, Saunders, Wong (2007), S. 866. 6 Quelle: Astrid Schlosser (Public-4u e.K.). 7 Vgl. Unger, Durante, Gabrys, Koch Wailersbacher (1999), S. 4. 8 Vgl. Unger, Durante, Gabrys, Koch Wailersbacher (1999), S. 39. 9 Vgl. Dannenberg, Wildschütz, Merkel (2003), S. 4.