Marketing in der Pflege – ein blinder Fleck? Angela Lehnert, 20. Februar 2014 Der blinde Fleck Halten Sie das linke Auge geschlossen und fixieren Sie mit dem rechten Auge den Punkt. Dann verändern Sie den Abstand und achten Sie dabei (immer den Punkt fixierend) auf das Kreuz. Sie werden feststellen, dass das Kreuz zwischenzeitlich kurz verschwindet. 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 2 Der blinde Fleck Blinder Fleck: das Gehirn füllt fehlende Bildinformation eigenmächtig auf. Unser Gehirn: es bedient sich gelernter Muster – nicht nur wenn es um Bilder geht. 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 3 Der blinde Fleck Der blinde Fleck der Pflege: Fehlende Information ? Die Pflege tut Gutes – und schweigt darüber 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 4 Der blinde Fleck Die Leerstelle wird mit vorhandenen Klischees aufgefüllt *Google Bildrecherche „Pflege“, über 31 Mio. Einträge, ca. jeder dritte „Hände“ 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 5 Bild der Pflege Klischee 1: Pflege = Assistenz und Hilfe Assoziationen x Pflege ist Zuwendung und Händchenhalten x Pflege ist keine Medizin x Pflege trifft keine eigenen Entscheidungen x Ärzte stehen in der ersten Reihe 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 6 Bild und Wahrheit Die Wahrheit: Pflege ist ein verantwortungsvoller Fachberuf 9 9 9 9 9 Berufsschulische Ausbildung zu einem qualifizierten Gesundheitsfachberuf Fort- und Weiterbildung Studium der Pflegewissenschaften Pflegemanagement Komplexe ethische Regelungen 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 7 Bild der Pflege Klischee 2: Pflege = Altenpflege Assoziationen x Pflege findet im Pflegeheim statt x Pflege ist Waschen und Essen reichen x Pflege ist gering qualifiziert 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 8 Bild und Wahrheit Die Wahrheit: Pflege ist hochkomplex 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Hebammenpflege Kinderkrankenpflege Gesundheits- und Krankenpflege Altenpflege Intensivpflege OP-Pflege Psychiatrie-Pflege Palliativpflege ... ... Und Pflege ist Forschung, Lehre, Management. 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 9 Bild der Pflege Klischee 3: Pflege = schlecht bezahlter, frustrierender Job Assoziationen x Notwendige, aber wertlose Arbeit x Schlecht bezahlt x Pflegenotstand 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 10 Bild und Wahrheit Die Wahrheit: Pflege ist ein toller Beruf 9 9 9 9 Pflege ist wirklich zu schlecht bezahlt Pflege ist wirklich anstrengend Aber sie ist ein anspruchsvoller Beruf, der viel mit Berufung zu tun hat Und der lebenslanges Lernen ermöglicht 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 11 Image der Pflege Pflege ist Assistenz Pflege ist Altenpflege Pflege ist anstrengend und schlecht bezahlt 20. Februar 2014 I Angela Lehnert Die Pflege hat ein Imagepblem! 12 Woher kommt das Imageproblem der Pflege? Zu wenig Kommunikation Falsche Kommunikation Zersplitterter Lobbyismus 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 13 Zu wenig Kommunikation 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 14 Zu wenig Kommunikation Marketing? Fehlanzeige! - Die meisten ambulanten und stationären Pflegeanbieter verzichten komplett auf strategisches Marketing Im Marketing von Kliniken spielt Pflege nahezu keine Rolle Anbieter nutzen keinen Marketingplan und keine Marketing-Instrumente (Website, Informationsmedien, Newsletter, Veranstaltungen, Medienarbeit) Und kein Problembewusstsein! Auf Tagungen, Kongressen und in Fachzeitschriften wird das Thema Marketing für die Pflege komplett ausgespart 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 15 Zu wenig Kommunikation Marketing: Pflicht, nicht Kür! - Pflegeanbieter sind Marktteilnehmer - wie alle anderen unterscheiden sie sich durch ihre Marke - Klassische Instrumente der Markenführung sind - Markengestaltung (Corporate Design) Markenpflege (Aufladen der Marke mit Inhalt) Markenführung (Weiterentwicklung der Marke nach den Bedürfnissen des Marktes) Ohne Marketing keine Bekanntheit, kein Profil, keine öffentliche Wahrnehmung! 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 16 Zu wenig Kommunikation Online-Kommunikation - - - Nahezu 28 Millionen Bundesbürger – 60 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland – recherchieren im Web nach Krankheiten, Verletzungen oder Ernährungsfragen* Großer Bedarf nach verlässlichen Gesundheitsinformationen Viele Websiten von Pflegeanbietern befinden sich jedoch noch im Mittelalter *Berechnungen laut Bitkom, auf Basis von Zahlen von Eurostat, 2011 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 17 Zu wenig Kommunikation Online-Kommunikation: es geht nicht ohne! - Wie bei allen Gesundheitsinformationen suchen Interessierte zuerst im Netz - Klassische Tools der Online-Kommunikation sind - Eine professionelle, moderne Website - Regelmäßiges Content Management der Seite - Regelmäßige Analyse ihrer Besucher - Gezielte online-Marketing Maßnahmen Ohne Webpräsenz keine Markenpräsenz! 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 18 Zu wenig Kommunikation Social Media − − − Zunehmende Nutzung der Social Media in allen Altersgruppen Nutzung verstärkt von älteren Menschen Optimale Plattformen der Kundenbindung und des Dialogs mit Patienten, potentiellen Patienten und Angehörigen 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 19 Zu wenig Kommunikation Social Media - - Einige Mediziner haben die Social Media für sich entdeckt Und sind extrem erfolgreich 20 Zu wenig Kommunikation Social Media - Und einige Pflegende ... 21 Zu wenig Kommunikation Social Media: gehören heute dazu - Social Media bieten ein einzigartige Chance der Kundenbindung - Klassische Tools sind - Facebook - Twitter - Youtube - Und eigene Seiten, Wikis, Blogs, Foren Ohne Social Media weniger Dialog mit den Zielgruppen! 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 22 Falsche Kommunikation 23 Falsche Kommunikation Gut gemeint: Imagekampagnen für die Pflege www.zeig-deine-pflegestärken.de www.ich-pflege-weil.de www.pflegetutgut.de www.pflege-geht-jeden-an.de 24 Falsche Kommunikation Aber nicht gut: Imagekampagnen für die Pflege Was haben diese Kampagnen gemeinsam? 9 Den erhobenen Zeigefinger 9 Es wird über die Pflege gesprochen, statt dass Pflegende selbst sprechen 9 Kein Ziel, keine konkreten Forderungen, kein Ergebnis Schlechte Kampagnen: sie stumpfen das Thema ab und sind daher schädigend für die Interessen der Pflege 25 Zersplitterter Lobbyismus 26 Lobbyismus Interessenvertretung - Einige Bundesländer haben Pflegekammern errichtet, die meisten aber noch nicht 15 Pflegeverbände, die Mitglied im Deutschen Pflegerat e.V. sind, vertreten die Interessen beruflich Pflegender Der BPA mit mehr als 8.000 Mitgliedern vertritt die Interessen privater Arbeitgeber in der Pflege Andreas Westerfellhaus als Leitfigur des DPR und Bernd Meurer als Leitfigur des BPA werden von den Medien wechselweise gehört Im Vergleich zum organisierten Lobbyismus der Ärzteschaft steckt die Pflege auch hier noch in den Kinderschuhen 27 Was tun? 28 Aktiv für die Pflege! Mehr kommunizieren Raus aus der Bescheidenheit! Über sich selbst sprechen ist erwünscht! Gut kommunizieren Kümmern Sie sich um Ihre Marke, Ihre Website und Ihr Marketing! Interessenvertretung fordern Engagieren Sie sich – Ihre Interessen tun das nicht von selbst! 20. Februar 2014 I Angela Lehnert 29 Vielen Dank! we care communications GmbH Seewartenstraße 10, Haus 5 20459 Hamburg, Germany Phone: + 49 40 75 66 39-0 Facsimile: + 49 40 75 66 39-14 [email protected] 30