Wie wird ein Harnwegsinfekt richtig behandelt? Ein bakterieller

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Wie wird ein Harnwegsinfekt richtig behandelt?
Ein bakterieller Harnwegsinfekt ohne Fieber benötigt eine Behandlung mit einem
Antibiotikum über 5 bis 7 Tage.
Ein fieberhafter Harnwegsinfekt (Nierenbeckenentzündung) muss 10 bis 14 Tage
antibiotisch behandelt werden. Wenn man das Antibiotikum direkt in die Vene verabreich,t
bilden sich höhere Wirkspiegel und die Behandlung ist effektiver. Außerdem haben Kinder
mit Nierenbeckenentzündungen oft keinen Appetit, trinken wenig und benötigen
intravenöse Flüssigkeitszufuhr. Daher werden sie die ersten Tage stationär behandelt.
Zur Vorbeugung sind Nieren- und Blasentees sicher nicht schlecht. Aber wahrscheinlich
ist es egal ob man die Flüssigkeit in Form von Wasser oder anderen Tees zu sich nimmt.
Einen echten bakteriellen Harnwegsinfekt kann man lediglich durch viel trinken nicht
ausreichend behandeln.
Preiselbeersaft hemmt die Anheftung von E. coli-Bakterien an die Schleimhaut des
Harntraktes und verringert das Risiko von Harnwegsinfekten um ca. 20%.
Die asymptomatische Bakteriurie benötigt – außer in der Schwangerschaft – keine
antibiotische Behandlung. Das Problem bei kleinen Kindern ist allerdings, dass man nicht
sicher weiß, ob sie wirklich keine Beschwerden haben oder ob sie es nur nicht äußern
können. Man weiß nicht, wie lange die Bakteriurie schon besteht und ob und wann die
Bakterien
vielleicht
doch
zur
Niere
gelangen
und
eine
fieberhafte
Nierenbeckenentzündung verursachen. Da wir meist Kinder mit angeborenen
Fehlbildungen des Harntrakts behandeln, die schon fieberhafte Harnwegsinfekte hatten,
neigen wir dazu, in diesen Fällen jede Bakteriurie zu behandeln.
Bei häufig wiederkehrenden nicht fieberhaften Harnwegsinfekten muss man sich auf die
Suche nach der Ursache machen. Meist kommt man dann auf eine
Blasenentleerungsstörung, die mittels Urotherapie behandelt wird.
Oft ist eine antibiotische Prophylaxe über einige Monate sinnvoll, um die Beschwerden
zur Ruhe kommen zu lassen.
Bei kleinen Säuglingen mit Fehlbildungen des Harntraktes ist eine Beschneidung sinnvoll,
denn das Harnwegsinfekt-Risiko kann damit bewiesenermaßen um den Faktor 10
gesenkt werden.
Wenn weitergehende anatomische Fehlbildungen oder ein vesikoureteraler Reflux
festgestellt werden, müssen diese nach Abklingen des Infekts entsprechend behandelt
werden (s. die Kapitel Hydronephrose und Vesikoureteraler Reflux).
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