06. Februar 2015 Philharmonie im Museum 9. Dresdner Abend

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06. Februar 2015
Philharmonie
im Museum
9. Dresdner Abend
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Konzert zum
Dresdner Gedenktag
Michael Sanderling
dirigiert
Reger . Schostakowitsch
Fr 13. Februar 2015 | 19.30 Uhr | Albertinum
06
FEBRUAR
2015
FREITAG
20.00
Philharmonie im Museum
Großer Saal, Deutsches Hygiene-Museum
9. Dresdner Abend
ZU GAST BE IM P H ILH A RMON ISCH E N KA MME RORCH E ST ER :
M AR EK J A N OWSKI
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ANTONÍN DVORÁK
(1841 – 1904)
Serenade für Streicher E-Dur op. 22
Moderato
Menuetto. Allegro con moto
Scherzo. Vivace
Larghetto
Finale. Allegro vivace
PAUL HINDEMITH (1895 – 1963)
Philharmonisches
Kammerorchester Dresden
Marek Janowski | Dirigent
Daniel Bäz | Fagott
Christian Höcherl | Trompete
PAUSE
Konzert für Trompete in B und Fagott mit
Streichorchester
Allegro spiritoso. Agitato
Molto Adagio. Allegro pesante
Vivace
LUDWIG VAN BEETHOVEN
(1770 – 1827)
Streichquartett Nr. 16 F-Dur op. 135
(Fassung für Streichorchester)
Allegretto
Vivace
Lento assai, cantante e tranquillo
Der schwer gefasste Entschluss:
Grave, ma non troppo tratto (Muss es sein?) –
Allegro (Es muss sein!) – Grave, ma non troppo
tratto – Allegro
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Alter Gehalt in neuer Deutung
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Streicherklänge von Dvorák,
Hindemith und
Beethoven
Eigentlich haben Streichorchester ja wunderbare Klangeigenschaften:
Ihr Ton ist kräftiger als der von solistisch besetzten Streichquartetten
oder -quintetten und füllt daher größere Säle. Er ist aber auch
schlanker und, durch den Verzicht auf Bläserfarben, homogener als
der Klang von Sinfonieorchestern. Kammermusikalisches Zusammenspiel bleibt also möglich. Doch leider wussten Komponisten diese
Vorzüge nicht immer angemessen zu würdigen: Zwar gibt es
genügend barocke und klassische Literatur, und das 20. Jahrhundert
entdeckte das Streichorchester noch einmal neu. Doch dazwischen
klafft eine Lücke: Streicherwerke in chorischer Besetzung waren
während der romantischen Epoche Mangelware.
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Unbeschwert, aber nicht leichtgewichtig –
Dvoráks
Serenade op. 22
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Da zu Lebzeiten Antonín Dvoráks
die erste Glanzperiode der
Streichorchester längst der Vergangenheit angehörte, leuchtet es
ein, dass der Böhme seiner wichtigsten Streicherkomposition einen
etwas altertümlichen Titel gab. Serenaden waren ursprünglich
Ständchen – gefällig, unterhaltsam, leicht fasslich und am besten
abends im Freien zu einem festlichen Anlass aufzuführen. Nachdem
sich die Gattung im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute, kam
sie zu Beginn des 19. völlig außer Gebrauch: Zwischen gewichtigen
Sinfonien und Kammermusikwerken auf der einen Seite und schnell
produzierten Modekompositionen auf der anderen gab es offenbar
keinen Markt mehr für anspruchsvolle Unterhaltungsmusik. Erst
Johannes Brahms knüpfte mit seinen Serenaden op. 11 und op. 16
ˇ wiederum ließ sich
wieder an die Mozart-Tradition an, und Dvorák
zu seinen beiden Serenaden op. 22 (für Streicher) und op. 44 (für
Bläser) zweifellos durch Brahms anregen.
Die Streicher-Komposition op. 22 schrieb er im Mai 1875 innerhalb
von nur zwölf Tagen. Das passt zu der Unbeschwertheit, die man
von einer Serenade erwartet. Zu ihr passen auch die glücklichen
ˇ
Lebensumstände des Komponisten während dieser Zeit: Dvorák
hatte im Vorjahr nicht nur eine neue Anstellung als Organist an
der Prager Kirche St. Adalbertus gefunden, sondern vor allem ein
österreichisches Staatsstipendium gewonnen. In der entscheidenden
Kommission saß neben dem einflussreichen Kritiker Eduard Hanslick
ˇ später durch die Empfehlung bei seinem
auch Brahms, der Dvorák
Verleger Simrock den Weg zur internationalen Karriere ebnete. Dass
der Komponist frisch verheiratet war, mag seine Schaffenskraft
ebenfalls beflügelt haben – wenn man auch nicht unbedingt so
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weit gehen muss wie Dvoráks
Biograph Otakar Sourek, der aus den
einzelnen Sätzen der Serenade »erotische Beseligung«, »Gefühle
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der Liebessehnsucht« und »erotische Gefühlsentbranntheit«
heraushören wollte.
Ein gefühlsgesättigtes Thema
bieten immerhin die Eckteile
des Kopfsatzes, dessen Mittelabschnitt allerdings von bewegteren Gedanken bestimmt wird.
Der zweite Satz ist ein nostalgischer Walzer; seine anmutige,
leicht melancholische Hauptmelodie kontrastiert mit zwei
weiteren Themen. Schon dieser
Satz hat die Form eines Scherzos
mit Trio-Mittelabschnitt, doch
das eigentliche Scherzo folgt
ˇ
ANTONÍN DVORÁK
geb. 08. September 1841, Nelahozeves
gest. 01. Mai 1904, Prag
Serenade für Streicher
E-Dur op. 22
Entstehung: 1875
Uraufführung:
10. Dezember 1876 in Prag
Spieldauer: ca. 28 Minuten
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erst danach mit dem ausgelassen fröhlichen Vivace. Kanonartig wird
hier das erste Thema imitiert, das zweite bringt wieder etwas Ruhe
ins Geschehen, und der Trioteil ist von sehnsuchtsvollen Liedmelodien
bestimmt. Wie die vorangegangenen drei Sätze ist auch der vierte,
das gesangliche Larghetto, in einfacher ABA-Form gestaltet. Dagegen
zeigt sich das übermütige Finale als freie Interpretation der Sonatenform; es betont durch Reminiszenzen an die vorangegangenen Sätze
ˇ das
die innere Einheit des Werks: Nach der Exposition nimmt Dvorák
Hauptthema aus dem vierten Satz wieder auf, und in der Reprise
zitiert er Ausschnitte aus dem Kopfsatz.
Drama mit zwei Helden – Hindemiths Konzert für
Trompete, Fagott und Streicher
Wie Serenaden kamen auch Konzerte mit zwei und mehr Solisten im
19. Jahrhundert aus der Mode. Den Grund nannte Eduard Hanslick:
»So ein Doppelkonzert gleicht einem Drama, das anstatt eines
Helden deren zwei besitzt, welche, unsere gleiche Teilnahme und
Bewunderung ansprechend, einander nur im Wege stehen. Wenn
man aber von einer Musikform behaupten darf, dass sie auf der Übermacht eines siegreichen Helden beruht, so ist’s das Konzert.« Paul
Hindemith, einer der prägenden Komponisten des 20. Jahrhunderts,
war zwar selbst ein überragender Instrumentalist (auf der Bratsche),
doch die Vorstellung vom Virtuosen als einem »siegreichen Helden«
lag ihm fern. Er schrieb moderne Gebrauchs- und Spielmusik, die in
bewusster Abgrenzung von der romantischen Genie-Ästhetik an die
nüchterne Handwerklichkeit barocken Musizierens anknüpfte. Die
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ungewöhnliche Instrumentierung seines Konzerts für
Trompete, Fagott und Streicher
dürfte allerdings kaum auf
ein Vorbild aus dem 18. Jahrhundert zurückgehen. Schließlich diente das Fagott damals
meist nur als Generalbassinstrument. Und der ventillosen
Naturtrompete des Barock
stand eine komplette Tonskala
nur im hohen, spieltechnisch anspruchsvollen »Clarinregister«
zur Verfügung; in tieferen
Lagen blieb sie auf fanfarenartige Klänge beschränkt.
PAUL HINDEMITH
geb. 16. November 1895, Hanau
gest. 28. Dezember 1963, Frankfurt am Main
Konzert für Trompete in B und
Fagott mit Streichorchester
Entstehung: 1949
Uraufführung:
4. November 1949 in der Yale
University Art Gallery in New Haven,
Connecticut (USA) durch die Yale
School of Music mit Robert Montesi
(Trompete) und William Skelton
(Fagott) unter Keith Wilson
Spieldauer: ca. 17 Minuten
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Hindemith, der während des Zweiten Weltkriegs und in den
Nachkriegsjahren Komposition an der US-amerikanischen Yale
School of Music lehrte, verdankte seine Besetzungsidee offenbar zwei Studenten am gleichen Institut: dem Trompeter Robert
Montesi und dem Fagottisten William Skelton. Für sie schrieb er im
September 1949 die beiden ersten Sätze des Werks; sie wurden am
4. November des gleichen Jahres anlässlich des 150. Gründungstages der »Connecticut Academy of Arts and Sciences« uraufgeführt. Den dritten Satz fügte Hindemith erst 1952 hinzu.
Angesichts des unterschiedlichen Klangcharakters von Trompete und
Fagott überrascht es, dass beiden Instrumenten vor allem in den
Ecksätzen das gleiche motivische Material anvertraut ist. Manchmal,
etwa ganz zu Beginn des Kopfsatzes, spielen sie sogar unisono, an
vielen anderen Stellen in parallelen Intervallen oder zumindest im
gleichen Rhythmus. Ein weiteres von Hindemith bevorzugtes Mittel
ist die fugenartige Imitation. Das eröffnende »Allegro spiritoso«
bietet unter den drei Sätzen die größte Vielfalt an Ausdruckshaltungen: In erzählendem Gestus erklingt das lange erste Thema,
dessen unterschiedliche Motive sowohl separat verarbeitet als auch
kombiniert werden. Eine »Espressivo«-Melodie, von den Streichern
vorgestellt, schließt sich an, dann eine fast komische Passage, in der
den Solisten eine andere Taktart vorgegeben ist als den pizzicato
spielenden Streichern, und schließlich eine »aufgeregtes« Fugato im
punktierten Rhythmus.
Der zweite Satz gliedert sich in zwei kontrastierende Teile. Im ersten,
»Molto adagio« überschrieben, präsentieren die beiden Solisten nun
doch einmal je eigene, instrumententypische Themen: das Fagott eine
ausdrucksvolle Melodie über dissonanten Streicher-Einwürfen, die
Trompete eine schmetternde Fanfare. Der zweite Satzteil trägt zwar
die Bezeichnung »Allegro pesante« (»schweres« Allegro), wirkt aber
über weite Strecken eher verspielt und graziös – vor allem in den
Passagen im 5/4-Takt, die noch eine Solovioline ins Spiel bringen. Sehr
knapp hat Hindemith den nachkomponierten dritten Satz gehalten;
er ist mit seinen rasanten Tonrepetitionen und dem überraschend
beiläufigen Schluss ein effektvoller Kehraus.
Scherz oder Ernst – Ludwig van Beethovens
Streichquartett F-Dur op. 135
Als Gustav Mahler 1899 Ludwig van Beethovens »Quartetto
serioso« op. 95 für Orchester transkribierte, wollte er das Werk den
veränderten Aufführungsbedingungen seiner Zeit anpassen: »Im
großen Raum verlieren sich die vier Stimmen, sie sprechen nicht mit
der Kraft zu den Hörern, die der Komponist ihnen geben wollte. Ich
gebe ihnen diese Kraft, indem ich die Stimmen verstärke [...], löse
die Expansion, die in den Stimmen schlummert, aus.« Negative
Reaktionen des zeitgenössischen Wiener Publikums brachten Mahler
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allerdings sehr schnell von
seinem Plan ab, »alle großen
Beethovenschen Quartette, für
welche die Wiedergabe durch
vier Spieler absolut nicht mehr
ausreicht«, im Philharmoniekonzert zu dirigieren. Marek
Janowski bringt nun ein anderes
Quartett Beethovens in einer
Kammerorchesterfassung aufs
Podium, doch im Unterschied
zu Mahler greift er kaum in den
Notentext ein. Geigen, Bratschen
und Celli spielen aus den Quartettstimmen, der Kontrabass aus
der leicht arrangierten Cello-
LUDWIG VAN
BEETHOVEN
geb. 16. Dezember 1770, Bonn
gest. 26. März 1827, Wien
Streichquartett Nr. 16 F-Dur
op. 135
Entstehung: 1826
Uraufführung:
23. März 1828 in Wien
Spieldauer: ca. 24 Minuten
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stimme. Von Johann Sebastian Bach – so rechtfertigte einst Ferruccio
Busoni ähnliche Unternehmungen – »lernte ich die Wahrheit
erkennen, dass eine gute, große, eine universelle Musik dieselbe
Musik bleibt, durch welche Mittel sie auch ertönen mag. Aber auch
die andere Wahrheit: dass verschiedene Mittel eine verschiedene –
ihnen eigene Sprache haben, in der sie den nämlichen Gehalt in
immer neuer Deutung verkünden.«
Beethovens Streichquartett op. 135, im Sommer 1826 entstanden,
war sein letztes Werk dieser Gattung. Obwohl er darin nach manchen
Experimenten zum gewohnten viersätzigen Format zurückkehrte,
erreichte das Quartett nur vergleichsweise geringe Popularität. Eine
Erklärung dafür könnte in der Machart des ersten Satzes liegen –
er scheint sich aus Floskeln zusammenzusetzen, die kein herkömmliches Thema bilden. Beethovens Handschrift zeigt sich hier nicht
im motivischen Material, sondern in dessen Anordnung, denn
der merkwürdig fragmentarische Beginn ermöglicht später einen
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wirkungsvollen Kunstgriff: Der dramatische Höhepunkt der Durchführung fällt zusammen mit dem Beginn der Reprise. Auf Anhieb
mitreißend ist dagegen das Vivace, ein von Synkopen (Rhythmusverschiebungen gegen den Taktschwerpunkt) geschütteltes
Scherzo, in dessen Mittelteil eine unentwegt wiederholte Drehfigur
den Eindruck einer hängenden Schallplatte weckt. An dritter Stelle
folgt, mit denkbar großer Kontrastwirkung, ein entrücktes »Lento
assai« – ein Variationensatz in der äußeren Gestalt der dreiteiligen
Liedform.
Der bekannteste Satz ist das Finale – zweifellos wegen seiner
programmatischen Überschrift und der mit ihr verbundenen
Anekdoten. Es trägt in Beethovens Manuskript den Titel »Der schwer
gefasste Entschluss«, darunter findet man die Worte »Muss es
sein?« und »Es muss sein!« samt dazu gehörigen Noten-Zitaten. Das
Fragemotiv liegt dann der Grave-Einleitung zugrunde, während das
Antwort-Motiv den Beginn des Hauptthemas im folgenden Allegro
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bildet. Angeblich hatte Beethoven im April 1826 mit den Worten
»Es muss sein!« beschlossen, dass ein knauseriger Musikfreund ihn
für die leihweise Überlassung von Quartett-Stimmen zu bezahlen
habe. Manche Musikforscher verwerfen jedoch diese Erklärung
und verweisen auf einen Brief Beethovens, in dem er sich als
unglücklichen Menschen bezeichnet, dem es schwer wurde, dieses
Quartett zu schreiben. Welche der Deutungen, musikalischer Scherz
oder existentielle Problematik, richtig ist, wird sich kaum mehr
ermitteln lassen – die Entscheidung kann jeder Zuhörer für sich
selbst treffen.
Jürgen Ostmann
Dresdens Klang. Die Musiker des Philharmonischen Kammerorchesters Dresden im heutigen Konzert
1. Violinen
Wolfgang Hentrich
Alexander Teichmann
Annegret Teichmann
Antje Becker
Eunyoung Lee
Ludwig Schulze
Annekatrin Rammelt
Nora Scheidig
2. Violinen
Markus Gundermann
Steffen Gaitzsch
Andrea Dittrich
Constanze Sandmann
Andreas Hoene
Christiane Liskowsky
Dorit Schwarz
Cornelia Pfeil
Bratschen
Christina Biwank
Andreas Kuhlmann
Eva Knauer
Heiko Mürbe KV
Harald Hufnagel
Friederike Flemming
Violoncelli
Ulf Prelle
Petra Willmann
Thomas Bäz
Hans-Ludwig Raatz
Kontrabässe
Donatus Bergemann
Olaf Kindel
Änderungen vorbehalten.
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Philharmonisches Kammerorchester Dresden
Das Philharmonische Kammerorchester blickt auf eine Tradition zurück,
die bis in die 20er Jahre zurückreicht: Gustav Mraczek (1923 / 1924
Künstlerischer Leiter der Dresdner Philharmonie) und Fritz Busch (GMD
der Sächsischen Staatsoper von 1922 bis 1933 und »Hausfreund« der
Dresdner Philharmonie) hatten Kammerorchester um sich gebildet,
denen auch Philharmoniker angehörten. 1947 gründete Horst Förster,
ehemaliger Chefdirigent der Dresdner Philharmonie (1964 – 1967), ein
aus Orchestermitgliedern bestehendes Kammerorchester und führte
es drei Jahre lang. 1969 wurde es durch den Konzertmeister Günther
Siering neu gegründet. Seit 2002 spielt das Orchester unter der Leitung
von Wolfgang Hentrich, der das Wirken Ralf-Carsten Brömsels – Künstlerischer Leiter während der 1990er Jahre – weiterführt.
Die traditionsreiche Geschichte des Philharmonischen Kammerorchesters – mit der regelmäßigen Mitwirkung bei den Dresdner
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Collum-Konzerten sowie den Zwinger-Serenaden zu den Dresdner
Musikfestspielen – wurde in den letzten Jahren fortgesetzt
durch Wiederaufbaukonzerte für die Dresdner Frauenkirche und
eine eigene Konzertreihe im Rahmen der Kammerkonzerte der
Dresdner Philharmonie. Seit der Spielzeit 2011 / 2012 gestaltet das
Philharmonische Kammerorchester im Deutschen Hygiene-Museum
die »Dresdner Abende«. Gastauftritte im In- und Ausland (2007 u. a.
in Spanien und der Schweiz) sowie Einladungen zu Festivals
beweisen über Jahrzehnte das hervorragende Renommée des
Philharmonischen Kammerorchesters.
Außerordentlich erfolgreiche Konzerte fanden in der letzten Zeit
u. a. mit dem Bachchor London, dem Berner Bachchor, dem Kreuzchor Dresden, dem Geiger Vadim Gluzman und dem Trompeter
Håkan Hardenberger statt. Musizierfreude, Pflege der erworbenen
hohen kammermusikalischen Spielkultur und ideenreiche Programmgestaltung charakterisieren die Arbeit des Philharmonischen
Kammerorchesters. Mit besonderem persönlichen Engagement
und unterstützt von seinen philharmonischen Kollegen widmet sich
Wolfgang Hentrich auch speziellen Programmen für Kinder und
Jugendliche.
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Marek Janowski | Dirigent
Seit 2002 ist Marek Janowski Künstlerischer Leiter des RundfunkSinfonieorchesters Berlin (RSB). Von 1984 bis 2000 hatte er das
Orchestre Philharmonique de Radio France zum Spitzenorchester
Frankreichs entwickelt. Außerdem war er jeweils für mehrere
Jahre maßgeblich am Pult des Gürzenich-Orchesters in Köln
(1986 – 1990), der Dresdner Philharmonie (2001 – 2003), des
Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo (2000 – 2005) und des
Orchestre de la Suisse Romande (2005 – 2012) tätig.
1939 geboren in Warschau, aufgewachsen und ausgebildet in
Deutschland, führte Marek Janowskis künstlerischer Weg über
Aachen, Köln, Düsseldorf und Hamburg als GMD nach Freiburg i. Br.
und Dortmund. Es gibt zwischen San Francisco, New York, Paris,
Hamburg, München und Wien kein Opernhaus von Weltruf, wo er seit
den späten 1970er Jahren nicht regelmäßig zu Gast war. Im Konzert-
betrieb, auf den er sich seit den späten 1990er Jahren ausschließlich
konzentriert, führt er die große deutsche Dirigententradition fort,
gilt weltweit als herausragender Beethoven-, Schumann-, Brahms-,
Bruckner- und Strauss-Dirigent, aber auch als Fachmann für das französische Repertoire. Sein Abschied von der Oper war indes nur ein
institutioneller, kein musikalischer. Deswegen zählt er heute mehr
denn je zu den Kundigsten etwa für die Musik von Richard Wagner,
was er eindrucksvoll im konzertanten Wagnerzyklus (2010 – 2013)
mit dem RSB, dem Rundfunkchor Berlin und einer Phalanx von internationalen Solisten in der Philharmonie Berlin unter Beweis stellte.
Die Live-Mitschnitte der zehn Opern reihen sich in Marek Janowskis
umfangreiche und vielfach preisgekrönte Diskografie ein.
Marek Janowski war zuletzt 2012 beim Philharmonischen Kammerorchester zu Gast.
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Daniel Bäz | Fagott
wurde 1982 in Dresden geboren. Von 1989 bis 1995 erhielt er
Klavierunterricht an der damaligen Landesmusikschule Dresden.
1995 wurde er an die Sächsische Spezialschule für Musik »Carl
Maria von Weber« Dresden aufgenommen und begann, Fagott zu
spielen, unterrichtet von Prof. Mario Hendel. Ab 1997 Mitwirkung
in verschiedenen Kammermusikensembles und Jugendorchestern. In
den Jahren 2000 und 2003 wurde Daniel Bäz erster Bundespreisträger im Rahmen der Wettbewerbe »Jugend musiziert« im Fach
Fagott solo. Er nahm an Meister– und Kammermusikkursen mit
den Professoren Milan Turkovic, Eberhardt Marshall, Georg Klütsch
sowie Sir Colin Davis teil, studierte von 2003 bis 2008 in Dresden
bei Prof. Mario Hendel und setzt seine künstlerische Ausbildung seit
2009 im Rahmen eines Masterstudiums an der Hochschule für Musik
und Tanz Köln bei Prof. Georg Klütsch fort. Bäz war ab Sommer 2003
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bis 2007 als Substitut der Dresdner Philharmonie und von 2005 bis
2007 in gleicher Position an der Sächsischen Staatskapelle Dresden tätig. Von Beginn der Spielzeit 2005 / 2006 bis 2008 war er an
der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz in der Position des
stellvertretenden Solo-Fagottisten angestellt, seit März 2008 ist er
bei der Dresdner Philharmonie als Solo-Fagottist engagiert. Neben
seiner Tätigkeit im Orchester sowie auf solistischem Gebiet liegt
Daniel Bäz die Ausübung von Kammermusik sehr am Herzen. So ist
er Gründungsmitglied des Bläserquintett »Ménage à cinq«, einem
Ensemble, mit dem er in 2007 nach erfolgreicher Teilnahme am
Deutschen Musikwettbewerb Stipendiat des Deutschen Musikrates
und Teilnehmer der »52. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler«
wurde.
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Christian Höcherl | Trompete
wurde 1973 in Wörth an der Donau geboren. Seinen ersten
Trompetenunterricht erhielt er im Alter von 15 Jahren bei Norbert
Ziegler am Anton-Bruckner-Gymnasium in Straubing; schon nach
kurzer Zeit konnte er erste Orchestererfahrungen im Bayerischen
Landesjugendorchester sammeln. Ab 1990 erhielt er Privatunterricht
bei Professor Paul Lachenmeir. 1993 bis 1994 war er Mitglied des
Heeresmusikkorps 4 in Regensburg und begann anschließend an der
Hochschule für Musik und Theater in München bei den Professoren
Paul Lachenmeir und seinem Nachfolger Hannes Läubin sein Studium
im Hauptfach Trompete, das er 1999 mit Diplom abschloss.
Seit 1999 – mit zweijähriger Unterbrechung 2003 bis 2005 beim
Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks als stellvertretender
Solo-Trompeter – ist Christian Höcherl Solo-Trompeter der Dresdner
Philharmonie.
Als Trompeter ist Christian Höcherl bei den renommiertesten Klangkörpern ein gern gefragter Gast. Als Solist trat er unter anderem
mit der Dresdner Philharmonie, dem Radiosinfonieorchester Pilsen
bzw. in der Dresdner Frauenkirche sowie bei verschiedenen Festivals
erfolgreich auf.
Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Solo-Trompeter der
Dresdner Philharmonie widmet sich Christian Höcherl auch der Kammermusik. Er musiziert bei Kammermusikgruppen wie German Brass, Opera
Brass und Bavarian Chamber Brass. Dass er nicht nur der klassischen
Musik zugetan ist, zeigt er z. B. bei verschiedenen Big Bands oder auch
bei Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten.
Sein musikalisches Können und Wissen gibt er als Dozent in
verschiedenen Kursen weiter. Zudem ist er bei unterschiedlichen
Wettbewerben ein gern gefragtes Jurymitglied.
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Impressum
Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015
Postfach 120 424 · 01005 Dresden
Chefdirigent: Prof. Michael Sanderling
Ehrendirigent: Prof. Kurt Masur
Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy
Intendanz: Frauke Roth
Grafische Gestaltung: www.victoriabraunschweig.de
Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH · + 49 (0) 351 | 21 30 35 - 0
Blumen: Creativ Floristik Laubner GmbH
Preis: 2,00 Euro
www.dresdnerphilharmonie.de
Redaktion: Adelheid Schloemann
Der Text von Jürgen Ostmann ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.
Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie.
Musiker der Dresdner Philharmonie: Marco Borggreve; Marek Janowski: Felix Broede.
Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen
ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu
Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir
berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können.
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Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind.
Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Wir ziehen alle Register – ZIEHEN SIE MIT!
Schenken Sie Freude mit einer Patenschaft für eine Orgelpfeife! Informationen finden
Sie unter www.konzertorgel.com oder sprechen Sie uns an:
Lutz Kittelmann – Geschäftsführer des Fördervereins der Dresdner
Philharmonie e.V. · Am Brauhaus 8 · 01099 Dresden
+49 (0) 351 | 4 866 369 · [email protected]
21
| 4 866 866
+49 (0) 351
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