THEATER MARIE - Pressedokumentation - DER

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DER GROSSE GAT$BY
Von Rebekka Kricheldorf
Nach F.Scott Fitzgerald
Schweizer Erstaufführung
THEATER MARIE
Koproduktion
Kurtheater Baden
Theater Tuchlaube Aarau
Theatergemeinde Aarau
Jay Gatsby: Sebastian Edtbauer
Nick Carraway: Manuel Löwensberg
Daisy Buchanan: Judith Cuénod
Tom Buchanan: Diego Valsecchi
Jordan Baker: Emilia Haag
Myrtle Wilson: Newa Grawit
George Wilson: Michael Glatthard
Grinsekopf: Christoph Rath
Regie: Olivier Keller
Bühne, Kostüm: Tatjana Kautsch, Erik
Noorlander, Dominik Steinmann
Musik: Pascal Nater
Dramaturgie: Patric Bachmann
Regieassistenz: Sophie Steinbeck
Ausstattungsassistenz: Linda
Rothenbühler
Schweizer Erstaufführung
23. April 2014, Kurtheater Baden
Pressefotos (Fotografie: Philipp Ludwig Stangl) stellen wir Ihnen 22. April 2014 gerne zur
Verfügung [email protected]
THEATER MARIE | Postfach 4105 | 5001 Aarau | [email protected] +41 62 843 05 25 |
[email protected]+41 76 388 33 58
ZUM STOFF
Die Radikalität, mit der Jay Gatsby seinen Aufstieg in die reichste
Gesellschaftsschicht verfolgt, ist gleichzeitig faszinierend und abgründig. Ohne
Rücksicht auf Gesetze steigt Gatsby auf bis zum Gipfel von Reichtum und Ansehen.
Wir leben heute in einer Gesellschaft der Aufwärtsbewegung, stehen unter
ständigem Upgrade-Druck. Alle Figuren im Stück verfolgen Egoprojekte des sozialen
Aufstiegs und ordnen diesem Druck die Erfüllung anderer Träume unter. Die
zwischenmenschlichen Beziehungen und Werte werden zu leeren Hülsen und dienen
nur der glänzenden Fassade. Die kapitalistische Maxime des «up» (dress-up, marryup, updaten, upgraden...) bestimmt nach wie vor jeden Menschen. Die
unterschiedlichen Aufstiege der Figuren im Stück zu zeigen und zu beleuchten,
bedeutet eine unmittelbare Auseinandersetzung mit den heutigen Werten unserer
Gesellschaft.
In seinem grandiosen Selbstbetrug, in der Betriebsamkeit des Aufstiegsprojekts
verliert Gatsby den Bezug zu seinem inneren Antrieb: Er verliert seine grosse Liebe
Daisy auf dem Weg nach oben. Obwohl die Rückeroberung Daisys der Motor seines
Strebens ist, wird die Liebe zur fixen Idee und Daisy zur reinen Projektionsfläche.
ANMERKUNGEN ZUR INSZENIERUNG
Auf der Bühne suchen wir die Leere hinter den unerschöpflichen materiellen
Möglichkeiten, die den Figuren zur Verfügung stehen. Die Menschen tragen ihre
Ausstattung vor sich her und reden sich fusselig über deren vermeintliche Qualität.
Die Auseinandersetzung mit weltlichen Gegenständen beschäftigt die
Protagonisten in so hohem Masse, dass sie die Leere, die sie umgibt, kaum spüren.
Wir suchen in der Inszenierung nach den Rissen und Spalten, die den Blick und das
Gehör frei geben auf diese Leere. Das Existenzielle versteckt sich hinter den Dingen. Ihre eigentlichen Träume platzen wie Seifenblasen – zurück bleibt Luft.
Die Figuren dieses Popmärchens halten das Alleinsein nicht aus und umgeben sich
mit Zuschauern und Zuhörern, die ihnen ständig den Existenzbeweis geben sollen.
Für unsere Inszenierung führen diese Gedanken zu einer Art Doppelbesetzung von
Gatsby. Unser Gatsby erhält einen ständigen Begleiter: einen Schatten, eine innere
Stimme, einen Diener oder einen Bluthund - je nach Sichtweise. Ausgehend von den
Figuren, ihrer Sprache und ihrer Psychologie inszenieren wir einen komischen und
makabren Reigen über menschliche Eitelkeiten.
ZUR AUTORIN
Rebekka Kricheldorf und ihren Humor kennen und schätzen wir bereits aus der
Zusammenarbeit am Stadttheater Bern. Die feine Ironie, mit der sie Figuren zeichnet,
ist eine grosse Stärke dieser Vorlage. Es sind Figuren aus dem Hier und Jetzt, die mit
aktuellen Problemen und Fragestellungen zur eigenen Lebenssituation konfrontiert
sind. Eine eigene Dramatisierung eines Romans haben wir mit Alex Capus’
«Glaubst du, dass es Liebe war?» kürzlich realisiert. Hier reizt uns die
Auseinandersetzung mit einem Theatertext, einem aktuellen Stück zeitgenössischer
Dramatik.
Rebekka Kricheldorf gehört zu den meist gespielten und wichtigsten
zeitgenössischen Theaterautorinnen. Ihre Stücke wurden wiederholt an Festivals im
deutschsprachigen Raum eingeladen und erfahren meistens Zweit- und DrittInszenierungen nach den begehrten Uraufführungen. 2003 erhielt sie den KleistFörderpreis und wurde 2005 mit ihrem Stück «Die Ballade vom Nadelbaumkiller» zu
den Mülheimer Theatertagen eingeladen. 2004 war sie Hausautorin am
Nationaltheater Mannheim. Sie schrieb u.a. Auftragswerke für das Staatstheater
Stuttgart, das Stadttheater Bern und das Theater am Neumarkt Zürich. 2009-2011
war sie Dramaturgin am Theaterhaus Jena. «Villa Dolorosa» nach Tschechows «Drei
Schwestern» und «Murder Ballads» nach Nick Caves gleichnamigen Album wurden
zu den Autorentheatertagen nach Berlin eingeladen. Dieses Jahr wurde ihr Stück
Alltag&Ekstase» für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert. Ihre Theaterfassung
des Romans «Der grosse Gatsby» nach F. Scott Fitzgerald wurde in der Spielzeit
2011/12 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt. Kricheldorfs
Texte zeichnen sich durch einen scharfen, aber humorvollen Blick auf
psychologische Vorgänge in unserer Gesellschaft aus. Es ist bemerkenswert, wie
treffsicher und beschwingt sie klassische Vorlagen und Werke aus anderen Genres
fürs zeitgenössische Theater adaptiert. Damit spielt sie Theatermachern Bälle von
unschätzbarem Wert zu und ermöglicht moderne Interpretationen universeller
Themen und Stoffe.
Premierenort KURTHEATER BADEN
Theater Marie ist an der Schnittstelle zwischen Institution und Freier Szene, eine
einzigartige Stellung des Dazwischen. Wir haben alle programmatischen Freiheiten
der Freien Szene und trotzdem Planungssicherheit für mehrere Projekte. Mit zwei bis
drei Neuinszenierungen im Jahr ist es deshalb reizvoll, verschiedene Formate
auszuloten. So war «KINO MARIE» eine ortspezifische Arbeit, die sich nun auf weitere
Kinoräume übertragen lässt, «VON DER SCHLEICHENDEN VANILLISIERUNG DER
GESELLSCHAFT» ein journalistisch aufgearbeitetes, diskursives Musiktheater an der
Grenze von Wissenschaft und Theater, «HARRY WIDMER JUNIOR» eine
Romanadaption für kleinere Theaterbühnen und nun «Der grosse Gatsby»
zeitgenössische Dramatik mit berühmter Vorlage. Für unsere Projekte suchen wir
jeweils den idealen Premierenort und unsere Koproduktionspartner finden wir
jeweils passend zu Stoff und Form der Inszenierung. Wir freuen uns auf das
Kurtheater Baden.
Biografien
Judith Cuénod, Daisy
Judith Cuénod, geboren 1989 in Basel, studierte bis 2011 Schauspiel an der
Zürcher Hochschule der Künste. Zuvor spielte sie am Jungen Theater Basel u.a. in
«Next Level Parzival!» [Koproduktion mit der Ruhrtriennale, Regie: Sebastian
Nübling]. Während ihres Studiums war sie am Schauspielhaus Zürich u.a. in der
Titelrolle des «Dornröschens» zu sehen [Regie: Philippe Besson]. Nach Ihrem
Studium gastierte Judith Cuénod am Stadttheater Bern, dem Jungen
Schauspielhaus Zürich, dem Luzerner Theater, mehrfach am Theater Kanton Zürich
sowie dem Stadttheater Biel-Solothurn. 2009 wurde sie mit dem Studienpreis
Schauspiel von Migros-Kulturprozent ausgezeichnet und war 2011 Preisträgerin der
Friedl-Wald-Stiftung sowie der Armin-Ziegler-Stiftung.
Sebastian Edtbauer, Gatsby
Sebastian Edtbauer stammt aus Trostberg in Oberbayern. Er studierte 2001–2004
an der Otto-Falckenberg-Schule in München, im Anschluss folgte ein Engagement
am Landestheater Linz. Er wirkte in Kurzfilmen und Hörspielen mit, ein Gastspiel
führte ihn nach Rio de Janeiro, wo er die Titelfigur in Shakespeares «Othello»
spielte. Von 2007-2012 war er zuerst fest dann als Gast am Stadttheater Bern
engagiert. Dort arbeitete er wiederholt mit den Regisseuren, Erich Sidler, Matthias
Kaschig, Elias Perrig, Stefan Otteni, u.a. zusammen. Seit 2010 ist Edtbauer freier
Film-/TV- und Theaterschauspieler.
Michael Glatthard, George
Michael Glatthard wohnt in Bern, wo er 1979 geboren ist. Nach seiner Ausbildung
zum Detailhandelsangestellten und mehreren Jahren Berufserfahrung in einem
Musikgeschäft, studierte er von 2004-2008 an der Hochschule der Künste Bern
Schauspiel. 2008 gewann er einen Förderpreis der Armin Ziegler-Stiftung. Seither
betätigt er sich als Schauspieler und Stückentwickler in der freien Theaterszene.
Unter anderem Engagements bei den Formationen 400asa, kollektiv Mydriasis,
Reckless Factory, Talman-Ensemble sowie am Stadttheater Bern. Mit der Formation
Nater/Glatthard/Bachmann realisierte er dokumentarisch-musikalische
Theaterstücke, wie «Die Dällebach-Macher» und «Samichlaus - Das Musical» im Tojo
Theater Bern, sowie zuletzt «Format:Radio» zur Frage: wie es ein Song ins Radio
schafft. Ausserdem arbeitet er als Kommunikationstrainer an der Berner
Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit. Mit Theater Marie entwickelte er das
Projekt «Von der schleichenden Vanillisierung der Gesellschaft».
Newa Grawit, Myrtle
Newa Grawit wurde am 24. Mai 1984 in der Schweiz geboren. Sie wuchs in
Deutschland und der Schweiz auf, wo sie 2003 in Winterthur die neusprachliche
Matura machte. 2005/06 versuchte sie sich ein Jahr als Germanistikstudentin an
der Universität Zürich. Von 2006 bis 2011 studierte sie an der Hochschule der
Künste Bern, wo sie 2009 mit dem Bachelor in Schauspiel und 2011 mit dem Master
in Scenic Arts Practice abschloss. 2010 gewann sie den Förderpreis der FriedlWald-Stiftung. Seit Sommer 2011 ist Newa Grawit als freie Schauspielerin tätig. Sie
arbeitet u. a. mit 400asa, MatterhornProduktionen, Grenzgänger, Mydriasis und
Cirque de Loin. Sie spielte unter anderem in «Mutter Hausfrau Vater Arzt» von Livia
Huber (Premiere: Schlachthaus Theater Bern), in «Single des Tages» von Guy Krneta
(Premiere: Kleintheater Luzern) oder in «Der Bürgerkrieg» von Marcus Annaeus
Lucanus (Premiere: Theater Chur).
Emilia Haag, Jordan
Emilia Haag wurde 1983 in Beeskow [Brandenburg] geboren und wuchs in
Frankfurt/Oder, Berlin und Nordrhein-Westfalen auf. Nach ihrem Abitur in Witten
und einem Sozialen Jahr in Sao Paulo [Brasilien] absolvierte sie von 2005-2008 die
Schauspielschule Bern und spielte 2007 als Gast am Theater Biel-Solothurn. Mit der
Spielzeit 2009/10 begann sie ihr Erstengagement am RLT Neuss. Im Jahr 2010
erhielt Emilia Haag den Förderpreis der Freunde und Förderer des Rheinischen
Landestheaters für ausserordentliche schauspielerische Leistungen. So war sie
unter anderem als Guinevere in «King A», als Jessica in «Die schmutzigen Hände»,
als Lia in der Uraufführung «2050 - Ein Tag im November», als Sibel in «Gegen die
Wand» und als Marie in «Woyzeck» auf der Bühne zu sehen. Sie spielt in «Harry
Widmer Junior», der Dramatisierung von Alex Capus’ Roman von Theater Marie mit.
Manuel Löwensberg, Nick
Manuel Löwensberg ist 1975 in Zürich geboren und hat nach der Matura seine
Ausbildung zum Schauspieler in Brüssel an der Ecole Internationale de Théâtre
Laassaad und an der Hochschule für Musik und Theater Bern absolviert. Er war
anschliessend während dreier Jahre Ensemblemitglied am Stadttheater St. Gallen,
spielte Hauptrollen in den Kinofilmen «Strähl», «Tag am Meer», «Hugo Koblet» und
war während vier Jahren in der Schweizer Serie «Lüthi und Blanc» sowie in weiteren
Fernsehproduktionen in Deutschland und der Schweiz zu sehen. Er arbeitet aber
hauptberuflich als Theater-schauspieler in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Löwensberg spielt in der Eröffnungsproduktion «Kino Marie» von Theater Marie mit.
Christoph Rath, Grinsekopf
Christoph Rath, geboren 1979, absolvierte sein Schauspielstudium zwischen 1997
und 2001 an der Kunst Universität in Graz. Nach einem dreijährigen Engagement in
Linz kam er unter der Leitung Reiter/Seiler an das Theater Neumarkt in Zürich. Dort
arbeitete er zwischen 2004 und 2008 als Schauspieler und Regisseur. Seit 1999 ist
Christoph Rath Mitglied der KünstlerInnengruppe ekw14.90 und arbeitet in dieser
Formation in den unterschiedlichsten Medien der performativen wie der bildenden
Kunst u.a. für den steirischen Herbst, den Kunstraum Kreuzlingen, Gessnerallee und
Les Complices*. Seit 2008 ist er als freier Schauspieler tätig: u.a. am Theater
Winkelwiese («Waisen» von Dennis Kelly, Regie Stefan Roppel), in Produktionen von
FaxanMax («Fortschritt» 2011 und «Chinin» 2012/2013, Regie Manuel Bürgin)
sowie als Teil von KMUProduktionen (Tim Zulauf): «Genossenschaft jetzt!», «Der Bau
der Wörter», «Deviare – Vier Agenten – Part of a Movie» (Biennale Venedig, 2001),
«Kultur/Industrie/Spionage». Zuletzt entstand die vierteilige Sci-Fi Serie «Memetuum
plex».
Diego Valsecchi, Tom
Diego Valsecchi ist in Visp im Wallis geboren und aufgewachsen. Nach der Matura
lässt er sich an der Otto-Flackenberg-Schule in München zum Schauspieler
ausbilden. Nach erfolgreichem Abschluss war er fünf Jahre lang im Ensemble des
Berner Stadttheaters. Hier spielte er in rund fünfundvierzig Stücken mit. Unter
anderem war er hier als Woyzeck, Hyperion und Hugo Koblet, als Clindor in
«Triumph der Illusionen», als Dorine in «Tartuffe», Soldat in «Andorra» und als
Tesman in «Hedda Gabler» zu sehen. Ausserdem spielte er in den Schweizer
Erstaufführungen von «Parzival» von Lukas Bärfuss und «wohnen. unter glas» von
Ewald Palmetshofer. Die Inszenierungen des «Goldenen Drachen» von Roland
Schimmelpfennig und «Murder Ballads» von Rebekka Kricheldorf wurden an die
Autorentheatertage des Deutschen Theaters Berlin eingeladen. Seit August 2012 ist
er freischaffend tätig und spielt weiter als Gast am Stadttheater Bern und dem
Theater Marie Aargau. Er ist Teil des Duos «Valsecchi & Nater» und mit den beiden
Programmen «Das alles kommt mit» und «Hier oder Jetzt» in der ganzen Schweiz
unterwegs. Valsecchi spielt in der Eröffnungsproduktion «Kino Marie» von Theater
Marie mit.
Olivier Keller, Regie
Olivier Keller ist 1980 in Winterthur geboren, zweisprachig aufgewachsen (frz./dt.)
und Vater einer Tochter und eines Sohnes. Nach dem Gymnasium studierte er an
den Universitäten in Bologna, Bern und Stockholm Theaterwissenschaft, Nordistik
und Geschichte. Assistenzen führten ihn u.a. ans Uppsala stadsteater in Schweden
(2008) und eine Dramaturgiemitarbeit ans Theater Basel (2006/2007). Von 2005
bis 2007 war er Assistent der künstlerischen Leitung des Zürcher Theater Spektakels.
Mit Patric Bachmann gründete er 2002 die freie Theatergruppe fragment. Die
einzelnen fragment Produktionen, bei denen Olivier Keller Regie führte, wurden in
der Schweiz, Schweden und Serbien (Koproduktion mit dem Dah Teatar) entwickelt
und aufgeführt. 2010 war er Gründungsmitglied der Formation Nater / Glatthard /
Bachmann. Diese Formation hat sich mit einem innovativen Zugriff auf
gesellschaftliche Themen hervorgetan, der musiktheatralisches Schaffen mit einem
journalistischen Zugang verbindet. Von 2008 bis 2011 war er als Regieassistent
beim Schauspiel des Stadttheaters Bern angestellt, wo er wiederholt als Regisseur
für Erstaufführungen gearbeitet hat.
Patric Bachmann, Dramaturgie
Patric Bachmann ist zweisprachig aufgewachsen (frz./dt.) und lebt mit seiner
Familie in Winterthur. Nach dem Gymnasium folgte eine Ausbildung zum
Buchhändler in Zürich und ein Studium der Theaterwissenschaft und der Deutschen
Sprach- und Literaturwissenschaft an den Universitäten Zürich und Bern. Nach
diversen Schauspiel- und Assistenzerfahrungen in der Bühne S in Zürich, mit dem
theater katerland / bravebühne Winterthur und am Theater Biel-Solothurn gründete
er 2002 mit Olivier Keller die freie Theatergruppe fragment, die Projekte in der
Schweiz, in Serbien und in Schweden entwickelte und aufführte. 2006/07 arbeitete
er in der Dramaturgie des Theater Basel unter der Schauspielleitung von Elias Perrig.
Von 2007-2009 war Patric Bachmann Regieassistent am Stadttheater Bern, wo er
erste eigene Regiearbeiten verantwortete. 2009 wurde Patric Bachmann als
Dramaturg in die Schauspielleitung des Stadttheater Bern unter der Direktion von
Erich Sidler aufgenommen. 2012 war er beim Theatertreffen Stipendiat des
Internationalen Forums der Berliner Festspiele.
Pascal Nater, Musik
Pascal Nater ist 1984 in Winterthur geboren. Nach der Matura liess er sich in Zürich
zum Tontechniker ausbilden und studierte vier Jahre Musik und Medienkunst an der
Hochschule der Künste Bern. Er absolvierte ein drei-monatiges Praktikum im
Layoutstudio des Schweizer Radio DRS1, wo die Programminhalte akustisch
verpackt und musikalisch verbunden werden. Mit seiner 2008 gegründeten Firma
Soundbox Audiodesign GmbH in Bern realisiert er tontechnische Arbeiten sowie
Musik- und Klangkompositionen im Auftrag für Dokumentar- und Werbefilm. Er
betätigt sich als Pianist und Theatermusiker in der freien Szene. Er realisiert als
freier Autor und Produzent dokumentarische Radiofeatures zu Themen der
Klangkultur für Schweizer Radio DRS und Deutschlandradio Kultur. Weiter arbeitet
er als Tontechniker für Schweizer Radio DRS. Er hat diverse journalistische Kurse in
Recherche und Reportage besucht und ist Gastdozent für Klanggestaltung am MAZ,
Medienausbildungszentrum Luzern. Er ist Mitglied des Regionsvorstands Bern von
ACT – Berufsverband der freien Theaterschaffenden.
Erik Noorlander, Szenografie
Erik Noorlander wohnt in Basel und ist 1978 in Basel geboren. Er ist Vater eines
Sohnes und einer Tochter. Nach der Diplommittelschule 3 in Liestal sammelte er in
unterschiedlichen Arbeitsbereichen Erfahrungen und organisierte in wandelbaren
Gruppenkonstellationen Theater, Konzerte und Lesungen (1999-2003). Inspiriert
von seinem sechsmonatigen Aufenthalt in Brasilien begann er 2003 als
selbständiger Schmuckdesigner zu arbeiten. Um seine Gestaltungsmöglichkeiten zu
erweitern und sie präziser anwenden zu können, besuchte er 2005 den
gestalterischen Vorkurs in Basel. Danach studierte er an der FHNW/HGK Basel
Innenarchitektur und Szenografie und schloss 2009 mit dem Bachelor of Art ab.
Während des Studiums verrichtete er regelmässig Schreiner- und Messebauarbeiten
für die FHNW/HGK Basel und arbeitete als Bühnentechniker für das Jazzfestival
«Off Beat» in Basel. Im Rahmen des Studiums und in Zusammenarbeit mit dem
«Atelier Brückner» (DE) entstand die von Red Dot und ADC-Deutschland preisgekrönte Dauerausstellung über Lotte Reiniger «Die Welt in Licht und Schatten» im
Stadtmuseum Tübingen (DE). 2008-2010 realisierte er mit verschiedenen Künstlern
szenografische Arbeiten in Basel, Aarau und Zürich. Von 2010 bis 2012 war er am
Stadttheater Bern als Bühnenbildassistent angestellt, wo er auch eigene Bühnenund Kostümbilder entwarf.
Tatjana Kautsch, Kostüm
Tatjana Kautsch studierte von 2004 bis 2008 Kostümbild bei Prof. Maren
Christensen an der FH Hannover. Nach dem Diplom studierte sie bis 2012
Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Zu ihren jüngsten Arbeiten
zählen «Der goldene Drache» und «Die neuen Leiden des jungen W.» am Theater
Augsburg unter der Regie von Ramin Anaraki. Ebenso verbindet sie eine enge
Zusammenarbeit mit dem Kollektiv der Fräulein Wunder AG. An der Bürgerbühne
des Staatsschauspiels Dresden war sie bei der Produktion «FKK. Eine
Frauenkörperkomödie» verantwortlich für Bühne und Kostüm.
Dominik Steinmann, Kostüm
Geboren 1983 in Luzern. Ausbildung zum Möbelschreiner mit anschliessender
Berufsmaturität. Ab 2005 Studium für Architektur an der Hochschule Luzern. Nach
einem Jahr erfolgte dann der Wechsel zum Bachelorstudium Innenarchitektur und
Szenografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. Assistenzen und
Hospitanzen in der freien Szene, Theater Basel, Theater an der Parkaue Berlin und
am Maxim Gorki Theater Berlin. Ab 2010 erfolgte dann ein Vertiefungsstudium an
der Kunsthochschule Berlin Weissensee im Fachbereich Bühnen- und Kostümbild,
das er 2012 mit Diplom abschloss. Wiederholte Zusammenarbeit mit der Fräulein
Wunder AG. Unter anderem entstand die Arbeit «Auf den Spuren von» die 2011 zu
den Hessischen Theatertagen eingeladen war und im gleichen Jahr im Rahmen des
«Best-OFF» Festivals als Niedersachsens beste Off-Produktion ausgezeichnet wurde.
Arbeiten mit Marco Štorman am Theater Lübeck und am Staatstheater Kassel, mit
Laura Kallenbach am Kinder- und Jugendstaatsschauspiel Theater an der Parkaue
Berlin. Steinmann entwickelte die Kostüme bei der Eröffnungsproduktion «Kino
Marie» von Theater Marie.
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