Der an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Wangenheim ausgebildete Dirigent Steffen Müller-Gabriel startete seine Kapellmeisterlaufbahn an den Bühnen von Krefeld / Mönchengladbach. Von dort führte ihn sein Weg über Saarbrücken zum Theater Hagen, wo er derzeit als koordinierender 1. Kapellmeister und Studienleiter engagiert ist. Er ist Mitglied im Kammermusikensemble „Die Salonlöwen“ und regelmäßiger Gastdirigent bei der Neuen Philharmonie Frankfurt. Nach unserem aufwändigen Jubiläumskonzert im Frühjahr hätte dieses Konzert ein ganz normales werden sollen. Doch es kam anders: Erst mussten wir uns kurzfristig einen neuen Probenraum suchen, da unsere langjährige Heimat, die Kantine der Lehrwerkstatt, umgebaut wird. Und dann fiel von jetzt auf gleich unser Dirigent Bernhard Lang aus, weil er sich eine Niere herausoperieren lassen musste. Zum Glück fanden wir kurzfristig Herrn Steffen Müller-Gabriel, der sich freundlicherweise bereit erklärte, die wenigen verbleibenden Proben und das Konzert zu übernehmen. Herr Lang erholt sich zur Zeit von der Operation und wird voraussichtlich im Dezember wieder mit uns proben. Das Ford-Sinfonieorchester feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Deshalb wollen wir unseren Konzertbesuchern die Möglichkeit bieten, uns mit nach Hause zu nehmen: FordSinfonie FordSinfonie Orchester Orchester 2011 2010 2009 2008 2007 2006 75 1941 1940 1939 1938 1937 1936 Unsere Jubiläums-CD beinhaltet Highlights unserer Konzerte der letzten Jahre: Sinfonisches und Opernmusik aus Klassik, Romantik, Impressionismus und Moderne. Zu hören sind Dvorák, Tschaikowsky, Beethoven, Donizetti, Schostakowitsch, Prokofjew und Suppé. FordSinfonie Orchester Herbstkonzert Sonntag, 27. November 2011, 11 Uhr in der Kölner Philharmonie G. Rossini "Die diebische Elster" Ouvertüre C. M. v. Weber Konzert für Fagott und Orchester F-Dur op. 75 I Allegro ma non troppo II Adagio III Rondo - Allegro –––––––– J. Brahms Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 I Allegro con brio II Andante III Poco Allegretto IV Allegro Solist: Daniel Bäz, Fagott Leitung: Steffen Müller-Gabriel Unsere Jubiläumsfestschrift stellt das Orchester und seine Geschichte, seinen Dirigenten, seine Konzerte und vor allem seine Mitglieder vor. Sie erhalten die Jubiläums-CD für 7 € und die Jubiläumsfestschrift für 4 € am Verkaufsstand im Foyer während des Konzerts, sowie bei allen Orchestermitgliedern und bei der FFO. Hinweis: Das nächste Konzert des Ford-Sinfonieorchesters findet statt am Sonntag, dem 17. Juni 2012 um 11 Uhr in der Kölner Philharmonie. Gioacchino Rossini (1792 – 1868) war der Sohn eines Hornisten und einer Sängerin, und kam so schon früh mit der Welt des Theaters in Berührung. Bereits als Jugendlicher sang er auf Opernbühnen, spielte Cembalo im Orchestergraben und war in der Oper zu Hause. Mit 16 bekam er seinen ersten Opernauftrag und so viel Geld, wie er bis dahin auf einem Haufen noch nicht gesehen hatte. Danach ging es Schlag auf Schlag: 39 Opern in 19 Jahren. Da musste einer schon sehr schnell schreiben können! "La Cenerentola" schrieb er in drei Wochen, den "Barbier von Sevilla" gar in zwei Wochen. Tintenfeucht legte er oft genug am Premierenabend den Musikern die Ouvertüre auf die Pulte; oft genug sperrten ihn die Impresari ein, um sicherzustellen, dass er die Oper noch rechtzeitig fertigstellte. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges zog er sich 1830 von der öffentlichen Szene zurück, um von da an sein eigenes Leben zu leben: Er komponierte, was ihm gefiel, hielt Hof, förderte junge Komponisten und kochte. "Die diebische Elster" ("La gazza ladra") war Rossinis zwanzigste Oper. Bei der Uraufführung am 31. Mai 1817 in der Mailänder Scala musste nach der Ouvertüre abgebrochen werden. Die Menschen weinten, trampelten, tobten, brüllten, lagen sich ob des Unerhörten in den Armen und haben sich überhaupt nicht mehr eingekriegt. Es wird von Vorstellungen berichtet, in denen die Ouvertüre viermal wiederholt werden musste. Carl Maria von Weber (1786 – 1826) musste sich zeitlebens mehr mit Krankheit als mit Musik beschäftigen: Von der tuberkulosekranken Mutter unheilbar angesteckt, aufgrund eines angeborenen Hüftleidens zeitlebens hinkend, Mund und Speiseröhre verätzt von einer Flasche Salpetersäure, die der Vater zwischen den Weinflaschen stehen ließ. Ein Leben geprägt von Hustenreiz, Fieberschüben, Schweißausbrüchen, Atemnot, Abgeschlagenheit und Depressionen. Trotzdem hinterließ Weber in den wenigen Jahren seines Schaffens neben seiner bekanntesten Komposition, der Oper "Freischütz", ein umfangreiches Werk. Des Rätsels Lösung lag in seiner Kompositionstechnik: Er hatte alles im Kopf, und erst, wenn es im Geiste fertig war, schrieb er es nieder – fast ohne Korrektur. Darin ist Weber vergleichbar mit Mozart, dem Mann seiner Cousine Constanze. Weber komponierte einige Konzerte für Soloinstrumente und Orchester. Sie sind ausgesprochene Virtuosenstücke, in denen der Solist alle Möglichkeiten seines Instruments erschöpfend zur Geltung bringen kann; das Orchester tritt demgegenüber zurück. Dies gilt auch für das humorige Fagottkonzert, das Weber 1811 für den Solofagottisten F. G. Brandt des Münchner Hoforchesters schrieb. Johannes Brahms (1833 – 1897) war der Sohn eines Kontrabassisten, der seinem Sohn schon mit sieben Jahren Klavierunterricht ermöglichte. Als Zwanzigjähriger traf er Robert und Clara Schumann, die von seiner Begabung überwältigt waren. Mit ihrer Empfehlung, die Brahms geradezu als den kommenden Messias der Musik vorstellte, öffneten sich ihm alle Türen. Aber Brahms neigte zu übertriebener Selbstkritik, seine Begabung entfaltete sich nur langsam. "Ich werde nie eine Symphonie komponieren! Du hast keinen Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen [Beethoven] hinter sich marschieren hört." schrieb Brahms seinem Freund, dem Geiger Joseph Joachim. Und es dauerte tatsächlich bis 1876, bis Brahms seine 1. Sinfonie abschloss. Die 2. Sinfonie folgte nur ein Jahr später. Über die Entstehung der 3. Sinfonie wissen wir nichts Genaues. Fest steht nur, dass sie ihre endgültige Fassung im Sommer des Jahres 1883 erhielt, den Brahms in Wiesbaden verbrachte. Mit 50 Jahren stand Brahms im Zenit seines Schaffens. Sein Ruf als Komponist war weitgehend gefestigt. Das führte zu der fast klassisch anmutenden Geschlossenheit dieser Sinfonie, die seit der Uraufführung durch die Wiener Philharmoniker unter Hans Richter zum Publikumsliebling unter den Brahms-Sinfonien wurde. Udo Fingberg Daniel Bäz wurde 1982 in Dresden geboren. Bereits mit sechs Jahren erhielt er Klavier- sowie musiktheoretischen Unterricht. 1995 wurde er an der Sächsischen Spezialschule für Musik "Carl Maria von Weber“ Dresden aufgenommen und erlernte bei Prof. Mario Hendel, Fagott zu spielen. In den Jahren 2000 und 2003 wurde Daniel Bäz erster Bundespreisträger im Wettbewerb "Jugend musiziert“. Er nahm an Meister- und Kammermusikkursen mit Milan Turkovic, Eberhardt Marshall, Georg Klütsch sowie Sir Colin Davis teil, studierte von 2003 bis 2008 in Dresden bei Prof. Mario Hendel und setzt seine künstlerische Ausbildung seit 2009 an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Georg Klütsch fort. Mit Beginn der Spielzeit 2005/2006 wurde Bäz als stellvertretender Solo-Fagottist an der Robert-SchumannPhilharmonie Chemnitz angestellt, seit März 2008 ist er an der Dresdner Philharmonie als Solo-Fagottist engagiert. Als Orchestermusiker führten ihn zahlreiche Tourneen durch weite Teile Europas, nach Nord- und Südamerika sowie nach Ostasien. Die Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten wie Kurt Masur, Christoph Eschenbach, Dennis Russel-Davis, Raphael Frühbeck de Burgos oder Andris Nelsons wirkt prägend auf den jungen Musiker. Auch liegt Daniel Bäz die Kammermusik sehr am Herzen. So ist er Gründungsmitglied des Bläserquintetts "Ménage à cinq“, mit dem er 2007 nach erfolgreicher Teilnahme am deutschen Musikwettbewerb Stipendiat des Deutschen Musikrates und Teilnehmer der "52. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ wurde.