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Barbara & Mona
BUDDHISMUS
(Zusammenfassung zum Buch: Mahayana Buddhismus – das grosse Fahrzeug über den Ozean des Leidens)
 2. buddh. Konzil: Lockerung der vom Buddha fortgesetzten Ordensregeln (vinaya) 383 v.Chr. => es
kommt zur Abspaltung von der „alten Lehre“ => Thervada zur neuen Lehre, die sich als Mehrheit „grosse
Gemeinde“ => Mahasanghika bezeichnet.
 Lehre = dharma
 Pali – Kanon = Buddhalehre aufgeschrieben 1. Jh.v.Ch auf Ceylon
 verlöschen = Nirvana
 4 edlen Wahrheiten:
• Wahrheit von Leiden
• seinem Ursprung
• seiner Aufhebung
• dem Weg zu seiner Aufhebung
 Leiden = dukha
 Seele = atman
 gutes Tun = karman
 Wiedergeburtskreislauf = samsara
 Die 5 Welten des Samsara:
- Götterwelt
- Menschenwelt
- Geisterwelt
- Tierwelt
- Höllen
- Welt der Titanen)
 Dharmas = insubstantielle Daseinsformen bestehend aus Personen und Dingen (S.21/22)
 Sutra = Lehrrede des Buddha im Hinayana: nicht mehr als 20 S. im Mahayana: umfangreiche Bücher; es
handelt sich nicht um den historischen, sondern um den transzendenten Buddha . Autoren dieser Sutra
sind unbekannt. Die Sutras entstanden in einem Zeitraum von 700 Jahren
 Siddhârta Gautama: 528 v. Chr. Hinayana => 1. Raddrehung
 Transzendenter Buddha: erschuf durch Prajaparamita und Saddharmapundarika – Sutra den Mahayana
Buddhismus => 2. Raddrehung Viele sehen statt als transzendenten Buddha den Philosophen
Nagarjuna (200 n. Chr.) als den Urheber der 2. Raddrehung an.
 Adibuddha: 600 n. Chr. erschuf Tantrayana =>3. Raddrehung
 Sutras = Quellentexte des Mahayana – Buddhismus
 Sastras = (den Sutras nachgeordnet) Lehrbücher; gelten jeweils nur einer buddh. Schule als atorativ.
Sastra versuchen die Sutra – Verkündigungen zu interpretieren, philosophisch zu untermauern und in
memorierbare Verse zu bringen.
 Skandha = 5 Gruppen
• Körper
• Empfindung
• Wahrnehmung
• Geistesregung
• Bewusstsein
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 Wo der Weltmensch eine Person sieht, erkennt der Boddhisattwa die 5 Gruppen. Zugleich durchschaut
er, dass sie weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit ein Ich, eine den Tod überdauernde Seele enthalten:
sie sind leer (sunya).
 Nach den Prajnaparamita – Büchern, entgegen den Thervadins, entstehen die Dharma nicht, sondern
sind und wechseln lediglich von der Latenz in die Aktivität und wieder zurück. Somit nehmen die
Mahayanins die Natur der Dharmas als überzeitlich oder zeitlos an.
 Mahayana – Buddhismus besagt, die Dinge und die Welt sind real als das Abbild, das sich in unserem
Körper reflektiert. Sie sind aber nicht unbedingt real, wie sie sich darstellen da die Sinne uns evt.
Verzerrte Eindrücke der Aussenwelt liefern.
 Das Mahayana hält fest an der Auffassung des Buddha, das die Wirklichkeit der Welt zwischen Sein und
Nichtsein in der Mitte liegt.
 HERZ – SUTRA TRANSZENDENTEN WEISHEIT
• zwischen 3. und 5. Jh. entstanden
• ist Zusammenfassung der Hauptanschauungen der Prajnaparamita – Bücher: das Herz der
mahayanischen Weisheit!!!
• der zentrale Begriff des Sutra ist die Leerheit (sunyata) die im Mahayana die Nicht – Seelenhaftigkeit
ausdrückt. (=> lese S. 56ff)
 NAGARJUNA
• Seine Lehrbücher als Grundstein der Madhyamakra – Schule, die vom 2. bis 12. Jh. phil. Denken Indiens
mitbestimmt
• Hauptwerk Madyamakasastra
• Madhyamaka, Schule des „mittleren Weges“, geht zurück auf mittlere Haltung Nagarjunas im Hinblick auf
Sein und Nichtsein der Welt, der Person und der Dinge.
• Vertritt Gautamas Lehre/Auffassung, dass es falsch sei zu glauben alles existiere und so auch falsch dass
alles nicht existiere. Gautamas Lehre hält zwischen diesen beiden Extremen die Mitte.
• Buddh. versteht die Welt dynamisch als Prozess unablässigen Werdens, dem kein Substrat zugrunde liegt.
• Nagarjunas Konditionalform im Madhyamarkasastra nennt 12 Faktoren (nidana), von denen jeder den
nächsten bedingt:
1. Unwissenheit
2.Tatabsicht (samskara)
3.Bewusstsein
4. Name und Körper
5. Sechssinnengebiet
6. Berührung
7. Empfindung
8. Gier
9. Ergreifen
10. Werden
11. Geburt
12. Alter und Tod
erste Existenz
zweite Existenz
dritte Existenz
(S.65)
 Nagarjuna setzt das Konditionale Entstehen mit der Leerheit gleich: konditionales Entstehen der Dinge
ist nur möglich, weil sie ohne Eigennatur, d.h. leer (sunya) sind, und nur weil sie leer sind, können sie
zur Aufhebung gebracht werden.
 Die Verbindung zwischen den Existenzen einer Wiedergeburtenkette besteht nach Gautama darin, dass
die Daseinsfaktoren, die die Nachexistenz ausmachen, von den Daseinsfaktoren der Vorexistenz
bedingt sind. Person A und die von ihr karmisch bedingte Person B sind weder identisch noch
voneinander unabhängig; sie sind verwandt durch Konditionalität.
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 WARUM EIGENNATUR NICHT MÖGLICH IST
Ein Dasein mit Eigennatur wäre ein Sein, also unveränderlich und nichts lebendiges, denn Leben ist ein
fliessen.
 ERLÖSUNGSWEG IM BUDDHISMUS:
Treibende Kräfte im Samsara: Unwissenheit und Gier, Begierde und Hass und Verblendung müssen zur
Erlösung aufgehoben werden
 ERLÖSUNGSWEG NACH NAGARJUNA:
Erlösungshinderniss vor allen Unwissenheit. Sie lässt Gier Haben und Werden entstehen und führt zu
Tatabsichten die die Wiedergeburt bestimmen. Denn nicht der Tatvollzug (karman) ist für die zukünftige
Daseinsform ausschlaggebend, sondern die Tatabsicht.
 UNTERSCHIED ZW. HINAYANISCHEM UND MAHAYANISCHEM BUDDHISMUS:
 Hinayana: Nirvana ist Zustand, er nach Ablegung von Gier und Hass und Unwissenheit eintritt. Der
Hinajanin muss durch Selbstdisziplin das Nirvana zum Ereignis werden lassen.
 Nirvana ist identisch mit der Leerheit, dem Absoluten und versteht es deshalb als eine zeitlose
Gegebenheit, die der Erloschene in sich entdeckt. Der Mahajanin muss das Nirvana selbst in sich
auffinden: Nirvana und Samsara sind Leerheit und unverschieden. (S.72f)
 NAGARJUNA UND DIE BUDDHISTISCHE TRADITION:
Auf dem Einbanddeckel von D.J.K’s engl. Übersetzung des Madhyamakasastra (1986) liesst man den
Satz: „Nagarjuna ist kein Mahajanin.“ Obwohl er doch stets als ein grosser Denker des grossen
Fahrzeugs galt. Tatsache ist aber: Nagarjuna weicht kaum von der hinayanischen Tradition ab. Seine
Argumente für den mittleren Weg entsprechen denen der frühen Buddhisten, auch seine Auffassung des
konditionalen Entstehens und des Erlösungswegs.
 VERGLEICH PRAJNAPARAMITA – WERKE MIT MADHYAMAKASASTRA
 Prajnaparamita:
Die Wesen sind leer, darum sind sie ihrer Natur nach:
1. Leerheit = 2. das Absolute
=
3. Erlöstheit
=
4. Buddhaheit
& im Kern
& miteinander wesenhaft
(Nirvana) und im
deshalb ist
unzerstörbar und identisch
Grunde bereits erlöst
jedes Wesen ein
und zeitlos
latenter Buddha
 Welche dieser Denkelemente sind im Madhyamakasastra belegt?
1. Leerheit wird in N.’s Denken gleichgesetzt mit dem konditionalen Entstehen und bildet
Voraussetzung, dass Leben = Leiden entsteht und im Nirvana aufgehoben wird
2. Das Absolute findet bei N. mehrfach Erwähnung. Der Gedanke, dass alles Wesen im Absoluten
miteinander identisch seien, kommt in seinem Werk nicht zum Ausdruck.
3. Nirvana wird von N. in mahayanischer Weise mit der Leerheit identifiziert. Alle Wesen sind in ihrer
Leerheit Besitzer der Erlöstheit sind sich dessen aber nicht bewusst.
4. Die mahayanische Idee von einer jedem Menschen innewohnende Buddhanatur besitzt in
Nagarjunas Denken keine Heimat.
 Unterschied bei 2. und 4.
 N. übernahm die Phil. Der Mahayanasutras nur so weit, wie er glaubte, sie mit dem früheren
Buddhismus kombinieren zu können: ausdrücklich erweist er am Ende seines Hauptwerks seine
Reverenz nicht dem (mahayanischem) transzendenten Buddh. Sakyamuni, sondern dem historischen
Buddh. Gautama. Er war also auch phil. Und zeitl. Ein Mann der Mitte.
 20 STROPHEN ÜBER DAS MAHAYANA – VON NAGARJUNA (s. 76ff)
Die Mahayanavimsika wird von einigen bezweifelt. Das Sastra unterstellt die Leerheit aller Wesen und
Dinge, ohne das Substantiv „Leerheit“ zu verwenden. Die Wesen sind leer = ohne Eigennatur: Das
Fehlen einer Eigennatur macht ihre Eigennatur aus.
 ÜBERBLICK:
Der hist. Buddha hatte die Ewigkeitslehre der Upanisaden, die eine unsterbliche Seele annahmen,
ebenso verworfen wie die Vergänglichkeitslehre der Materialisten, die die Wiedergeburt bestreiten. Er
hatte den mittleren Weg zwischen Sein und Nichtsein im Werden erkannt: das Leben und die Welt sind
nicht, sondern geschehen. Die Madhymaka – Schule hatte diesen Gedanken weiterverfolgt und den
mittleren Weg des konditionalen Entstehens mit der Leerheit (sunnyata) gleichgesetzt.
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 Nicht minder ist der Vijnanavada bemüht zwischen den beiden Extremansichten Sein und Nichtsein die
Mitte zu finden. Er löst das Problem aber nicht philosophisch, sondern psychologisch: Der mittlere Weg
liegt darin, dass die Welt für jeden erst dann existiert, wenn sie Inhalt seines Bewusstseins (vijnana)
geworden ist. Bereits Gautama hatte die subjektive Existenz der Welt vom Bewusstsein abhängig
gemacht, weil die Welt nur im eigenen Bewusstsein Wirklichkeit ist, kann jeder sie durch Aufhebung
seines Bewusstseins vernichten. Die Welt ist nur Geist => Vijnavadins „Nur-Geist“ – Auffassung kann
(vittamata) auch bei dem hist. Buddha gefunden werden. Als dritter Name des Vijnavada – oder
Gittamatra – Systems wird oft die Bezeichnung Yogacara verwendet, „Wandel im Yoga“. Wird von
Buddha als Disziplin (Yoga) für die Heilssucher (yogin) gelehrt, um sie zur Erlösung zu führen. (weiter
siehe S. 84ff)
 ZEN –BUDDHISMUS
Madhyamaka- und Vijnanavada- Ideen leben auch in Ostasien weiter: in Zen-Buddhismus. Zen (chin.)
chan oder jap. Zen ist die Übersetzung des Sanskrit Wortes dhyana, Meditation. Eine Dhyana –Schule,
die sich der Meditation nach indischem Vorbild widmete, gab es in China schon seit dem 2. Jh., indes ist
sie mit dem, was man heute die Zen-Schule nennt, nicht völlig identisch. Denn Zen will mehr als
meditieren: es ist Rückkehr zum Natürlichen und Einfachen. Zen wendet sich gegen die Akademisierung
der Buddhalehre, gegen die Schwerverständlichkeit der mahayanischen Texte und versucht, das
Absolute im direktem Erlebnis zu verwirklichen. „Zen ist eine besondere Überlieferung ausserhalb der
Schriften, nicht gegründet auf Worte und Schriftzeichen. Indem sie direkt auf des Menschen Geist weist,
zeigt sie ihm (seine) Natur und die Erlangung der Buddhaschaft.“ Als den Erfinder der direkten Methode
des Zen (chan) sehen manche moderne Forsche den indischen Mönch Gunabhadra (geb.394) an. Er
war 435 nach China gereist, hatte das Lankavatarasutra (Citamatra) ins Chinesische übersetzt, und sah
am Ende ein, dass nicht Schriftgelehrtheit, sondern Erfahrung die Wahrheit erschliesst. Öfter noch wird
der indische Meister Bodhidharma (geb. 470) genannt, der China um 520 n. Chr. Erreichte. Er ist der
Gründer der Zen-Schule. Die Auffassung vom Buddha, den er nach China brachte, hatte begeisterte
Anhänger sowie entschiedene Gegner. Es wird daher vermutet, er sei als er starb einem Giftanschlag
zum Opfer gefallen. Nach seinem Tod wurde die Schule von chin. Meistern geleitet. Der Charme des
Zen, seine Bildersprache, entstammen der chin. Kultur. Die markantesten Dokumente des Zen sind die
Koans (chin. Gangan), pointiert formulierte Aussprüche früher Zenmeister. Sie teilen dem Schüler nicht
Wissensinhalte mit, sondern unterstellen in mahayanischer Weise, dass Heilswissen und Erlöstheit im
Erlösungssucher latent vorhanden sind und nur freigesetzt werden müssen. Koans sind eine
psychoaktive Wortarznei des Lehrers, der dazu dient, die Kruste der Gewohnheiten und den
Verstandespanzer des Hörers aufzubrechen und ihn das in ihm selbst vorhandene Absolute erleben zu
lassen. Ein Koan wird dem Schüler von seinem Meister aufgegeben. Gross ist die Zahl der Koans,
denen mit dem Verstand nicht beizukommen ist. Indem der Schüler über seinen Koan grübelt und
meditiert, beginnt es in ihm zu wirken und seinen Geist zu beeinflussen. Bewirkt das Koan im Geist des
Schülers die Freisetzung der Erkenntnis ist sein Ziel erreicht, wenn nicht, wird dem Schüler ein neues
aufgegeben. Zen ist Mahayana-Buddhismus und ohne Kenntnis des Madhyamakra und des Vijnanavada
nicht ganz zu verstehen. Insgesamt gibt es 1700 Koans. Die Koans der Madhyamakra-Guppe ranken
sich um die Stichworte „leer“ und „Leerheit“, die Koans der Vijnananvada-Gruppe um das Stichwort
„Geist“. Alle sind getragen vom Bewusstsein der kosmischen Einheit und Nichtzweiheit.
 DER TRANSZENDENTE BUDDHA IM MAHAYANA
Der Buddha ist nach den Vorstellungen des Mahayana transzendent und sein Erdauftritt nur eine
Vorspiegelung, ein Zugeständnis an die Menschheit zum Zwecke der Erlösung. Als transzendentes
Wesen ist der Buddha zeitlos und immerwährend. Da nur fortgeschrittene Erlösungssucher
(Boddhisattvas) imstande sind, ihn in seiner himmlischen Gestalt zu erkennen, muss er sich den Wesen
von sich aus zeigen. Deshalb hält er von Zeit zu Zeit Jüngerversammlungen auf dem Geiergipfel ab, bei
denen er sich als transzendent offenbart und die irdischen Budhhas als eine Projektion mit der Absicht
die Erdenwesen auf den Erlösungsweg zu bringen, erkennen lässt. Trotz seiner Unparteilichkeit ist der
Buddha nicht jedem sichtbar. Es hängt vom Karman eines Menschen ab, ob er den Buddha erschaut
und seine Botschaft hört. Auf dem Geiergipfel, den der historische Buddha sehr schätzte und wo er viele
Lehrreden hielt, hat der transzendente Buddha sein Paradies eingerichtet, das den
Durchschnittsmenschen unsichtbar bleibt. Das Buddhaparadies gilt nicht als ein Zwischenparadies, in
dem der Erlösungssuchende durch seinen Glauben Wiedergeburt anstreben sollte.
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 DAS DREILEIBER – SYSTEM
Das mahayanische Dreileiber – System erwuchs zwangsläufig, denn es war unvermeidlich, das
irgendwann in der Geschichte des Buddhismus
1. die Überprüfung vom historischen Buddha;
TRIKAYA
2. die Auffassung vom überirdisch transzendenten Buddha und
3. die phil. Idee von der absoluten Buddhaheit
harmonisiert werden mussten. Die Bezeichnung Trikaya kam im 4.Jh. in den Kreisen der Vijnanavadins
auf. Das Dreileiber – System unterteilt die innere Identität der 3 Buddha-Aspekte und bringt sie nach
Realitätsgraden in eine Stufenordnung. In Umkehrung der weltlichen Auffassung, die den höchsten
Wirkungsgrad dem historischen Buddha zuerkennt, siehtdas System als höchste Ralität den
Dharmakaya an. Es unterscheidet:
1. Dharmakaya, den „Leib“ des Absoluten, das Buddhaprinzip
2. Sambhogakaya, den „leib“ der überweltlichen Buddhaerscheinung
3. Nirmanakaya, den sichtbaren, für jeden erkennbaren „leib, d.h. die in der welt auftretenden BuddhaGestalten.
 DER DHARMAKAYA
Der Dharma-Leib ist allen Buddhas gemeinsam, in ihm sind sie identisch und eins. Lediglich die Vorform
der Darmakaya – Lehre, nimmt für jeden Buddha einen eigenen Dharmakaya an. Der Dharmakaya ist
die allen Buddhas gemeinsame, ihr Wesen ausmachende, dualitätsfreie, zugleich immanente und
transzendente Wahrheit und Wirklichkeit. Dharmakaya ist ein anderer Name für dads Absolute, an dem
jeder, wissentlich oder unwissentlich, teilhat.
 DER SAMBHOGAKAYA
Zum Sambhogakaya zählen die Vollendeten, die als strahlende himmlische Buddhas auftreten. Sie sind
transzendent, d.h. nicht mit den Sinnesorganen wahrzunehmen, sondern nur spirituell erfahrbar. Sie
werden nur solchen Menschen sichtbar, die höhere geistige Fähigkeiten entwickelt haben, nämlich fortgeschrittenen Boddhisatvas. Anders als der Dharmakaya, der jenseits von Gefühlsregungen ist, sind die
Sambogakaya-Buddhas von Weisheit und Mitleid geleitet. Um diese Qualitäten weiterzugeben, halten
sie von Zeit zu Zeit an überirdischen Orten Lehrversammlungen ab. Einige Sambogakaya-Buddhas sind
zudem Hüter von Zwischenparadiesen, in denen Gläubige wiedergeboren werden können, um dort die
inneren Verunreinigungen zu bekämpfen, die ihrer Erlösung im Weg stehen.
 DER NIRMANAKAYA
Der Vollendungsgrad eines Wesens ist um so höher, je deutlicher und von Attributen weniger verhüllt
das Absolute in ihm erkennbar ist. So ist es also konsequent, dass den auf der Erde erscheinende
Buddhas der geringste Rang im Dreileiber – System zukommt. Die irdischen Buddhas sind grobstoffliche
Manifestationen des Absoluten: Personen von Fleisch und Blut und deshalb dem Altern, der Krankheit
und dem Tod ebenso unterworfen wie gewöhnliche Weltmenschen. Geistig sind sie dem Weltling überlegen, heben sie ihm doch die Erleuchtung (bodhi) und damit das Nirvana, die Freiheit von der Wiedergeburt voraus, dazu einige übernatürliche Fähigkeiten wie das Himmlische Auge und das himmlische
Gehör, mit denen sie Verborgenes wahrnehmen können. Zweck des Erscheinens irdischer Buddhas ist
es, Göttern und Menschen die Lehre darzulegen. Sie sind Wegweiser zur Erlösung. Da sie im Tode als
Individuen für immer erlöschen, ist das Beten zu ihnen nutzlos.
 DER BODDHISATTVA – WEG
Das Ideal der frühen Buddhisten bestand darin, ein Heiliger zu werden, der durch Vernichtung von Gier,
Hass und Unwissenheit die Wiedergeburt beendet und so die Erlösung erreicht hat. Dem Bekenner war
ans Herz gelegt, zwar Mitleid zu hegen, sich aber vom Ziel, dem eigenen Nirvana, durch nichts ablenken
zu lassen. Mit dem Mahayana kam daneben ein neues Leitbild auf. Ist es nicht selbstsüchtig, so hiess es
nun, nur die eigene Erlösung verwirklichen zu wollen? Ist es nicht hartherzig, die anderen Wesen im Leiden es Samsara zurückzulassen? Ein Boddhisattva zu werden, das war die neue, die mahayanische
Devise. Als Boddhisattva hatte sich der hist. Buddha bezeichnet, wenn er von der Zeit vor seiner Erleuchtung sprach. Wahrscheinlich ist das Wort als Bodhi-Sakta zu verstehen: „auf Erleuchtung gerichtet“
oder „Erleuchtungssucher“. Bei der Sanskritisierung werde es zu Boddhisattva = Erlechtungswesen.
 Der mahayanische Boddhisattva-Begriff hat zwei Bedeutungsstufen. In der Grundbedeutung bezeichnet
er jemand, der die Erleuchtung (bodhi) zwar anvisiert, sich aber vorrangig der Leidensbefreiung der andern widmet. Das Kennzeichen ist eine Selbstlosigkeit.
 In der höheren Bedeutungsstufe bezeichnet das Wort die Transzendenten Boddhisattvas, die die
Vollendung verwirklicht haben und jederzeit imstande wären zu verlöschen – wenn sie wollen. Sie ver-
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zichten aber drauf, um dem im Samsara leidenden Wesen nahe bleiben und helfen zu können. Anders
als die Buddhas die den Erlösungsweg aufzeigen, aber keinen praktischen Heilsbestand leisten können,,
sind die transzendenten Boddhisattvas in der Lage, dem Heilssucher unheilsames Karman aus dem
Wege zu räumen. Der Boddhisattva – Weg zur Erlösung umfasst eine aktive und eine passive Methode.
Ein Boddhisattva werden zu wollen, ist der aktive, sich von einem transzendenten Boddhisattva helfen
zu lassen, der passive Weg. Der aktive Weg ist der historisch ältere. Die schwierigeren Heilswege sind
im Buddh. Immer die Ursprünglicheren. Der aktive Weg: Der Wille des Boddhisattvas, andere Wesen zur
Erlösung zu führen, schliesst ausnahmslos jeden ein. Der Boddhisattva hat sich ein spezielles Gelübde
gesetzt. Aber nicht nur ein gutes Herz, sondern auch philosophische Gründe veranlassen den Boddhisattva, sich für andre einzusetzen: seine Überzeugung mit allen Wesen im Kern identisch zu sein: „Bei
allen Wesen hat der Boddhisattva die Einsicht zu hegen: (dies ist) meine Mutter, mein Vater, mein Sohn,
meine Tochter, ja sogar: (dies bin) ich selbst. (S.191) Der Boddhisattva kämpft für die Erlösung der Wesen, obwohl er sie als unwesenhaft und leer erkannt hat und sie der Erlösung nicht bedürfen, weil sie im
Kern Leerheit und von Beginn an erlöst sind.
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