AUSHEIZEN VON O l- ^■v:: mm — AKTIENGESELLSCHAFT FÜR ELEKTRISCHE IN D U S T R IE ¡ Ä Ä Ü Ä i i i i l l « ! * if e S B É i "P WSm Nr. 5 7 1 0 /2 8 AUSHEIZEN VON ö lTRANSFORMATOREN • E3 L j I " = S P Ó Ł K A A K C Y JN A DLA PRZEMYSŁU elektrycznego K R A K O W , u!, św . Ftnny 1, "ELIN* AKTIENGESELLSCHAFT ELEKTRISCHE FUR INDUSTRIE W IEN—W EIZ Weizer Werke, M ontagehalle II. as Öl hat bei seinen elektrotechnischen An­ w endungen die Funktion eines K ühlm ittels und eines Isolators zu erfüllen. Sorgfältig gereinigtes Öl hat ein D urchschlagsfestigkeit von 100—200 kV/cm. D urch W asser­ aufnahm e sinkt die D urchschlagsfestigkeit rapid bis auf etw a den 10 ten Teil vorstehender Ziffern. Bei einem W assergehalt von etw a 0,01% ist das Öl m it W asser gesättigt, m engt sich also mit neu hinzutretendem W asser nicht m ehr und v erliert auch nicht w eiter an D urchschlags­ festigkeit. U nzureichend niedrige Festigkeitsziffern sind jedoch lange vor dem S ättigungspunkt erreicht, da die F estigkeit unverhältnism äßig rascher sinkt als der W asser­ gehalt steigt. Die R einigung des Öles kann durch F i l t r i e r e n , durch Z e n t r i f u g i e r e n oder durch A u s h e i z e n (Erhitzen mit oder ohne Vakuum ) erfolgen. Die W irkung der F i l t e r ­ p r e s s e b eru h t darauf, daß jeder F aserstoff die physi­ kalische E igenschaft hat, W asser gieriger als Öl aufzusaugen, wobei aufgesaugtes Öl durch W asser sofort v erd rängt wird. Das F ilterpapier wird feucht, das Öl trocken. Die F ilterpresse D S beseitigt das W asser und alle m echanischen Suspensionen aus dem Öl in höchst vollkom m ener W eise, da eine gleichzeitige E rhitzung, welche Ö lzersetzungen begünstigen könnte, nicht stattzufinden b raucht. Das Z e n t r i f u g i e r e n des Öles im w arm en Z ustand stellt heute wohl die vollkom m enste Ö lreinigungsm ethode dar, da durch diesen Prozeß W asser und U nreinigkeiten bis auf kaum nach­ w eisbare Spuren en tfernt w erden. Beide V erfahren sind jedoch bloß Ö l-R einigungsverfahren und ganz ohne Ein­ fluß auf die in den Faserstoffen der W icklung absorbierte Feuchtigkeit, welche sich nach dem oben G esagten durch trockenes Öl nicht v erd rän g en läßt. Um die Feuchtigkeit aus den W icklungen des T ransform ators herauszubringen, ist eine E r h i t z u n g des Öles und des ganzen T ransform ators notw endig und nebenbei die A nw endung des V akuum s außerordentlich erw ünscht, da T em peraturen von m ehr als 120° C die Güte des Öles gefährden und T em peraturen u n te r 120° C bei norm alem L uftdruck eine genügend weit­ gehende B eseitigung der W icklungsfeuchtigkeit nicht im m er bew irken. Das Vakuum beseitigt in noch w irksam erer W eise als die erhöhte T em peratur auch L uftblasen, welche in der W icklung beim Füllen Zurückbleiben konnten. In u n serer F abrik w erden alle T ransform atoren u n ter Vakuum b ei gleichzeitiger E rw ärm ung in den sogenannten V akuum öfen getrocknet. N orm aler W eise w erden unsere Ö ltransform atoren u n d H ochspannungsapparate mit W icklungen u n ter ö l, ölgefüllt geliefert. Da selbst bei vollkom m en einw andfreier A bdichtung des K astens auf dem T ransport oder bei längerer L agerung Feuchtigkeit ins Öl gelangen kann, em pfiehlt es sich, vor der Inbetriebsetzung das Öl auf Feuchtigkeit zu untersuchen. Dies geschieht in einfachster W eise durch die Spratzprobe. Man entnim m t eine Probe aus den u n tersten Ölschichten und fängt diese in einem gut gesäu b erten und gut ausgetrockneten G efäß (Becherglas, E prouvette) auf. W enn m an einen glühenden E isendraht 4 in diese Ölprobe eintaucht, so w ird bei V orhandensein von F euchtigkeit auch die geringste Spur W asser durch ein deutliches K nistern w ahrgenom m en w erden. Es g ehört eine gew isse B eobachtungsgabe dazu, um dieses K nistern von dem zischenden G eräusche zu unterscheiden, das im m er aüftritt, w enn m an einen glühenden E isendraht auch in vollkom m en trockenes Öl eintaucht. Die Feststellung des W assergehaltes kann auch so erfolgen, daß m an das Öl in einer E prouvette (Becherglas) auf ca. 120° C erw ärm t. Bei V orhandensein von Feuchtigkeit tritt das .gleiche knisternde G eräusch auf wie bei der Probe m it dem glühenden D raht. Diese Probe bleibt aber nu r ein grober B eh elf; in w ichtigen Fällen sind feinere M ethoden anzuw enden. Die E ntscheidung soll dann einem L aborato­ rium sbefund V orbehalten bleiben. Bei K onstatierung von Feuchtigkeit, sei es gelegentlich der Inbetriebsetzung, sei es gelegentlich einer Neufüllung, ist der T ransform ator oder H ochspannungsapparat m it Ölfüllung, unbedingt auszuheizen. W ar der T ransform ator längere Zeit aus dem Ölbad gehoben (wenn auch n u r teilw eise) oder längere Zeit au ß er Betrieb, ist ebenfalls A usheizen unbedingt erforderlich. A) Trocknen des Öls von M esswandlern, Erdungs­ drosseln, Kleintransformatoren etc. 1. B is zu e in e m Ö lin halt von 100—150 kg. Die T rocknung erfolgt am besten im Sandbad ü b er offenem Feuer, wobei die T em peratur des Öles in den heißesten Schichten 100° C nicht überschreiten soll. Der Deckel ist dabei ca. 1 bis 2 cm über den K astenrand zu heben, dam it die verdam pfte Feuchtigkeit gut und rasch ohne K ondensw asserbildnng entw eichen kann. A uf diese A rt wird die F euchtigkeit nicht n u r aus dem Öl, sondern auch aus der W icklung und den K onstruktionsteilen entfernt. 5 Um sich ü b er den Fortschritt des A usheizprozesses ein Bild zu m achen, sind in Z eitabständen von m ehreren S tunden S pratzproben vo rzu n eh m en ; das Auskochen ist bis zur vollständigen Trocknung fo rt­ zusetzen. Hiebei ist große V orsicht nötig, dam it die entw eichenden Öldäm pfe nicht F eu er fangen, da der entstehende B rand schw er löschbar ist und den A pparat vernichtet. 2. B e i e in e m Ö linhalt von ü b er 150 kg. Das A usheizen erfolgt hier am zw eckm äßigsten auf elektrischem W ege und zw ar u n te r V erw endung von A usheizw iderständen; w enn diese M öglichkeit nicht besteht, ist nach P u n k t 1 vorzugehen. B) Trocknen des Öles und der W icklung von Transformatoren bis 1600 kVA und mehr, wenn die M öglichkeit des Ausheizens m ittels Öldurchflußkochers nicht gegeben ist.*) 1. A u sh e iz en m it H eizw id erstä n d en : wie u n ter A 2. 2 .1m K urzschluß: a) G e tre n n te s A usheizen o d e r Z e n trifu g ie re n b ei s e h r feu c h tem Öl. D ieser V organg erstreck t sich einerseits auf das Trocknen des Öles durch H eizw iderstände (oder Zentrifugieren bei einer T em peratur von ca. 100° C), anderseits parallel dazu auf das elektrische Trocknen der T ransform atorw icklung au ß er Öl in K urzschluß­ schaltung. Das A usheizen durch den K urzschlußstrom ist jedoch m it einiger Vorsicht durchzuführen, dam it nicht durch U nachtsam keit die Bew icklung v erb ren n t. Ein an der O berfläche der W icklung angebrachtes T herm om eter soll höchstens bis auf 70° C ansteigen. Der A usheizstrom (ca. 50 bis 7 0 % des Nennstrom es) *) Siehe P unkt C 6 ist bei E rreichung dieser T em peratur zu unterbrechen und e rst w ieder einzuschalten, wenn die W icklung sich auf etw a 60° C abgekühlt hat. Eine Zeitdauer von 10 Stunden dürfte in den m eisten Fällen für dieses A usheizen genügen. Nun kann der so vorgew ärm te T ransform ator in seinen ebenfalls m it heißem Öl gefüllten K asten eingebracht werden. Die anzuschließende zweite P hase der Trocknung erfolgt nun ebenfalls im K urzschluß und erfordert eine Zeit von ca. 24 bis 48 S tunden. D ieser Vorgang h at den Zweck, nicht n u r die allerletzten Reste von W asser aus­ zutreiben, sondern es soll hier hauptsächlich die beim E intauchen des T ransform atorgestelles in das Öl m it­ gerissene Luft, die sich in versteck ten W inkeln aufhält, durch W ärm e (V olum svergrößerung und E rzeugung einer Ölzirkulation) en tfern t w erden. Die therm ische W irkung, welche durch A usdehnen der Lufthohlräum e L uftblasen zum Entw eichen bringt, ist durch zeitw eises Bew egen (Heben, Senken, D rehen um geringe B eträge) zu unterstützen. b) A usheizen d e r W icklung u n d des Öles zusam m en. W o eigene H eizw iderstände fehlen, geschieht das Trocknen des Öles lediglich durch die W icklung des T ransform ators im Kurzschluß. Die A usheizzeit m uß hier ca. 48 bis 72 Stunden (eine bestim m te Zeit läßt sich nicht angeben) w ähren. B eendet erscheint dieser Prozess, w enn kein A ufsteigen von L uftbläschen m ehr beobachtet wird. Das A usheizen im K urzschluß geschieht dadurch, daß m an die U nterspannungs­ w icklung kurzschließt und die O berspannungsw icklung an eine Strom quelle anschließt, deren Spannung der am Leistungsschild des T ransform ators angegebenen K urzschlußspannung u ngefähr gleichkom m t. In den W icklungen des T ransform ators fließt dann annähernd d er V ollaststrom . Die erzeugte H eizleistung entspricht ca. den W icklungsverlusten bei Vollast. Gibt die zur 7 V erfügung stehende Strom quelle zu hohe Spannung, so kann m an eine zu hohe S trom aufnahm e des T ran s­ form ators dadurch verhindern, daß m an die U nter­ spannungsw icklung nicht unm ittelbar, sondern ü b er W iderstandsdrähte, event. E isendrähte, kurzschließt. Bei D rehstrom transform atoren ist darauf zu achten, daß diese drei D rähte gleichen W iderstand haben. Zur K ontrolle der S trom stärke em pfiehlt es sich, entw eder in die kurzgeschlossene U nterspannungs­ w icklung oder auch in die O berspannungsw icklung ein A m perem eter einzuschalten. Ist dagegen die v o r­ handene H eizspannung zu klein, so kann durch Umhüllen des T ransform atorkastens m it Plachen die A bkühlung verm indert und die Ö ltem peratur d ah er erhöht w erden, welche M aßnahm e eventuell bei T ran s­ form atoren m it S elbstkühlung auch trotz richtig ge­ w ählter K urzschlußspannung erforderlich ist, da die durch die W icklungsverluste gegebene H eizleistung sonst nicht ausreicht, um die erforderliche T em p eratu r zu erzielen. Dam it die verdam pfte F euchtigkeit ohne K ondensw asserbildung rasch entw eichen kann, ist der T ransform atordeckel um 3 bis 5 cm anzuheben oder m an schafft durch H erausschrauben der Isolatoren auf dem Deckel die notw endigen A tm ungslöcher. Bei T ransform atoren m it A usdehnungsgefäß m uß w ährend des A usheizens dieses en tfernt u n d ent­ sprechend Öl abgelassen w erden, w elches separat zu trocknen ist (durch H eizw iderstände oder event. durch vorsichtiges E rw ärm en ü b er offenem F e u e r durch einige Stunden). C) Ausheizen von Transformatoren über 1600kVA m ittels Öldurchflußkochers. am 8 G rößere T ransform atoren (über 1600 kVA) w erden besten m ittels u n se re r Ö ldurchflußkocher aus- getrocknet, die w ir in A usführung als D am pfkocher, (Dam pfheizung) m it elektrischem A ntrieb fü r Öl- und V akuum pum pe oder als rein elektrische Kocher (elektrische Heizung) unseren Kunden leihweise zur V erfügung stellen. Beide Kocher sind fah rb ar fü r B espannung m it 2 P ferden eingerichtet. Das Gewicht des elektrischen D urchflußkochers b e trä g t ca. 3’5 t, des D am pfdurchflußkochers ca. 4 t. Beim Dam pfkocher w ird das Öl durch eine Heizschlange gepum pt, welche in einem D am pfraum eingebaut ist. Beim elektrischen K ocher wird das Öl durch einen Rohrschlauch getrieben, der als kurzgeschlossene W icklung eines T ransform ators ausgebildet ist. Ein R eguliertrans­ form ator erm öglicht die richtige E instellung der H eiztem peratur. Beide A nlagen besitzen eine E vakuier­ einrichtung zum A bsaugen der Däm pfe aus dem T ransform ator, je eine F iltriereinrichtung zum Reinigen des Öles, von m echanischen V erunreinigungen und je eine Ö lprüfeinrichtung fü r 60 kV m ax. P rü f­ spannung, welche es erm öglicht, das ausgeheizte Öl bis zu 200 kV/cm D urchschlagsfestigkeit zu erproben. Die ganzen Ö lm anipulationen (Heizen, F iltrieren und Ölprüfen) können ohne Ö lverlust vorgenom m en werden. Die V erw endung des eingebauten Ö lprüfapparates ist von der „ELIN“ erstm alig angew endet w orden und n u r die dadurch gegebene ständige Kontrolle v erb ü rg t eine richtige Ausheizung. Jede V akuum einrichtung ist m it einem einstellbaren V akuum ventil ausg estattet, durch w elches das V akuum der Festigkeit des T ransform atorkessels angepaßt w erden kann. Die A usheizdauer fällt mit zunehm endem Vakuum . J e d e r T ransform atorkasten ist bis zu einem gew issen G rade evakuierbar. Von 500 kVA aufw ärts w erden alle u n sere T ranform atorkessel so au sg estattet, daß sie an eine V akuum -Ö lkocheinrichtung angeschlossen w erden können. 9 Die M otoren, sowie die Ö lprüfanlage des Dam pf­ kochers können an 110, 220 und 380 Volt angeschlossen w erden, der elektrische Kocher an 180, 220, 310 und 500 Volt bei 42 bis 50 Per. D er K raftverbrauch des elektrischen D urchfluß­ kochers b e trä g t ca. 60 kVA, des D am pfkochers ca. 5 kVA. Mit A n g e b o te n auf e le k tr is c h - o d e r dam pf g e h e iz te Ö ld u rch flu ß k och er d ie n e n w ir ü b er W unsch. J . & S. 1764 II. 28.