ec.austria Eine Firma, ein Netz. Der mobile Zugriff auf

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ec.austria
Eine Firma, ein Netz. Der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten war noch nie so einfach. Was das „Borderless Network“
kann und wie Firmen davon profitieren.
Ein Gerät, viele Netze und Anwendungen:
Unified Communications ist das bekannteste
Schlagwort der neuen Arbeitswelt.
„Die Verbindung
von Kommunikation mit Collaboration bringt
einen Produktivitätsschub.“
Christian Bauer, A1 Telekom Austria
Industriemagazin 11/10
Die Trendforscher predigen diese Geschichte schon seit Jahren. Wir befinden
uns mitten in einem Kulturwandel, der die
gesamte Arbeitswelt verändert. Wissensarbeiter werken in weltweiten Teams und an
jedem Ort – vom Büro, von zuhause oder
von der Parkbank.
Eine sattsam bekannte Geschichte. Nur
mit einem Unterschied – aus der Vision
wurde Realität. Im sogenannten Borderless
Network sind mobile Mitarbeiter permanent mit dem Firmennetzwerk verbunden.
Und sie haben denselben Zugang zu Informationen und Anwendungen wie an ihrem
Schreibtisch im Büro.
„Auch bei Komfort und Sicherheit gibt
es keine Abstriche“, verspricht Thomas
Blaschka, Leiter des Produktmanagements
für Netzwerke und Security bei Kapsch
Businesscom. Im grenzenlosen Netz prüfen
Notebook und Smartphone permanent
vorhandene Netze. Der Benutzer bekommt
gar nicht mehr mit, wenn sein Endgerät
vom Mobilfunk in eine LAN-Wolke wechselt. Die mobilen Geräte sind exklusiv mit
dem Firmennetzwerk verbunden und damit genauso gut abgesichert wie der Desktop in der Firmenzentrale.
Ein Netz.Das Zusammenwachsen von Mobilfunk, Festnetz und dem Datennetz bildet
die technische Grundlage. In diesem einheitlichen Netz werden alle Informationen,
egal ob E-Mails oder Telefonate, als Datenpakete ausgetauscht. „Die beiden Welten
haben unter dem gemeinsamen Dach der
IKT, der Informations- und Kommunikati-
onstechnologie, zusammengefunden“, sagt
Christian Bauer von A1 Telekom Austria.
„Und die Kunden dürfen mit handfesten
Vorteilen rechnen“, sagt der Leiter des
Bereichs Business Marketing. Zur höheren
Produktivität der Mitarbeiter gesellen sich
niedrigere Betriebskosten, da statt zwei
parallelen Infrastrukturen nur mehr eine
betrieben werden muss. Anbieter wie A1
Telekom Austria offerieren daher das Outsourcing kompletter IKT-Lösungen und
begleiten ihre Kunden auch bei der Neugestaltung ihrer Prozesse.
Zusammenspiel. Unified Communications
ist das heute wohl bekannteste Schlagwort
der neuen Arbeitswelt. Die einzelnen Komponenten wie Videokonferenz oder Chat
sind keine Neuigkeiten – ihr Potenzial spielen sie erst im Zusammenwirken in einer
Unified-Communications- und -Collaborations-Lösung wie Lotus Sametime aus.
Im Zentrum steht dabei der Präsenzstatus. Er zeigt, ob ein Mitarbeiter gerade
erreichbar ist – und wie. Fragen finden im
Chat eine schnelle Antwort. Ist der Kommunikationsbedarf höher, reicht ein Mausklick, um vom Chat in einen Video-Call zu
wechseln. Und die Integration von Desk­
topanwendungen wie Microsoft Office
ermöglicht die standortübergreifende Arbeit an einem Dokument. „Die erhöhte
Flexibilität steigert die Effizienz der Unternehmen“, sagt Robert Ambrosch, IBM Software Group Österreich, „Meetings können
ad hoc stattfinden, auch wenn sich die
Teilnehmer nicht am selben Ort befinden;
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und selbst dann, wenn sie nur über ihr
Smartphone erreichbar sind.“
Direkter Draht. Großunternehmen
konnten das Zusammenwachsen der
Netze rasch zu ihrem Vorteil nutzen.
Für kleinere Betriebe dagegen ist eine
reine IP-Lösung in Relation zum Nutzen
eine hohe Investition. Kostengünstige
Hybridlösungen, bei denen die Telefongespräche über das Festnetz zum Provider gelangen und dort ins Datennetzwerk transferiert werden, reduzieren
zwar die Telefongebühren. Aber nicht
immer sind diese Behelfslösungen den
Anforderungen gewachsen. Grundlegende Merkmale der ISDN-Telefonie wie
Durchwahl oder Rufnummernerkennung sind oft nicht vorhanden. Und das
Potenzial von Unified Communications
können die Hybridanlagen auch nicht
ausspielen.
Alcatel-Lucent bietet eine auf dem
Session Initiation Protocol (SIP) basierende Lösung für KMU an, die auch
ohne Festnetzanbindung über alle Leistungsmerkmale eines ISDN-Anschlusses
verfügt. Mit dem sogenannten SIPTrunking verfügt die IP-Telefonanlage
des Unternehmens über eine direkte
Verbindung – vergleichbar mit einer
Amtsleitung – zum Netzwerk des Providers. „Neben den niedrigeren Kosten
für IP-Telefonie macht SIP-Trunking
Dienste wie Präsenzinformation, intelligente Anrufweiterleitung oder die Verschmelzung von Festnetz und Mobilfunknetz möglich“, erklärt Astrid
Krupicka, Marketingdirektor bei Alcatel-Lucent Enterprise für Österreich und
Osteuropa.
Zugriff auf die Netzwerkressourcen nur
gewähren oder verweigern. Kommt
heute ein Wirtschaftsprüfer oder ein
Techniker ins Haus, kann man ihn mit
einem individuell konfigurierten Zugang
ausstatten. Sicherheit und einfache Administration stehen dabei im Vordergrund. Der Zugang wird an der Rezeption eingerichtet – das erfolgt ganz ohne
Zutun der IT-Abteilung über ein Webportal. Meldet sich der Gast an, wird
zunächst automatisch überprüft, ob sein
Gerät den Sicherheitsbestimmungen
entspricht. Ist etwa der Virenscanner
nicht am letzten Stand, wird ihm zunächst nur ein Zugang zum Internet
gewährt, damit er seine Software updaten kann.
Eine gute Nachricht hat Blaschka für
die Freunde von iPhone und Co. – und
ihre IT-Administratoren. Die einen werden in Zukunft das mobile Endgerät
ihrer Wahl nutzen können. Und die
anderen werden sich nicht mehr mit
den verschiedenen mobilen Plattformen
herumschlagen müssen. Die Mitarbeiter
greifen auf geschäftsrelevante Applikationen zunehmend über Webportale zu,
damit gehört die Frage der Plattform
der Vergangenheit an.
Christian Stemberger
nehmen.“
„Voice over IP
rechnet sich jetzt
auch für mittelständische Unter-
Astrid Krupicka, Alcatel-Lucent
„Teamarbeit ist
heute nicht mehr
vom Standort der
einzelnen Mitarbeiter abhängig – sie findet
global statt.“
Robert Ambrosch, IBM Österreich
„Mobile Endgeräte
sind im Borderless
Network genauso
komfortabel und
sicher wie der Desktop im
Büro.“
Thomas Blaschka, Kapsch Businesscom
Diese Artikelserie entsteht in Kooperation mit der Plattform
ecaustria.at. Die inhaltliche Verantwortung obliegt dem
INDUSTRIEMAGAZIN.
Individuelle Zugänge. Ein weiterer
Baustein der benutzerfreundlichen Netzwerke ist Network Access Control
(NAC). Bisher konnte man Gästen den
Unabhängiges Themenmagazin für Wirtschaft und Bildung
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Professionelle Helfer. Von der Software-Miete bis zur
kompletten Auslagerung der IT: Anbieter offerieren ihren Kunden
immer öfter All-inclusive-Dienstleistungen.
Irgendwie ist es wie beim Druckerkauf.
Wie viel für die Anschaffung zu berappen
ist, interessiert schon längst nicht mehr –
entscheidend sind die Kosten für die Betriebsmittel. Warum also überhaupt noch
einen Drucker erwerben, anstatt für die
Ausdrucke zu bezahlen? Denkt man dieses
Modell weiter, kommt am Ende „Software
as a Service“ (SaaS) dabei heraus. Nicht
einmal mehr das virtuelle Gut Computerprogramm muss mehr in den Besitz seines
Benutzers übergehen. „Mieten statt kaufen“
lautet die Idee, die dahintersteckt. Besonders kleinere Unternehmen können davon
profitieren, sich ihre IT aus dem Internet zu
holen, und: Was Mietsoftware für kleine
Firmen leistet, erledigt für größere Unternehmen die komplette Auslagerung der IT.
Win-win-Situation. Wilfried Pruschak,
Geschäftsführer von Raiffeisen Informatik:
„Outsourcing richtig eingesetzt kann den
Kostendruck schnell reduzieren und Liquidität schaffen.“ Bei der Auslagerung von ITServices gibt es viele kostensenkende Aspekte. Das wesentliche Einsparungspotenzial liegt in der Nutzung von Shared
Equipment. „Die eigene Infrastruktur wird
oft nur zu 30 Prozent ausgelastet, während
bei Shared Equipment bis zu 80 Prozent
Auslastung erzielbar sind. Das rechnet sich
100-prozentig“, sagt Pruschak. Je mehr
Kunden das Service auf der modernen, virtualisierten Hardwareplattform annehmen,
desto kosteneffizienter wird das Modell für
alle Beteiligten. „Outsourcing sollte immer
eine Win-win-Situation zwischen den Partnern herstellen. Bei Managed Services ist
das in idealer Weise erfüllt“, so Pruschak.
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besser.“
„Je weniger Kundendaten ein
Online-Händler
speichert, desto
Thomas Von der Gathen, PayLife
„Eine immer wiederkehrende Frage
lautet: Bekomme
ich auch sicher
mein Geld?“
Roland Toch, Wirecard CEE
IT-Services zielen darauf ab, dass sich
Unternehmen nicht über Strapaz mit Hardund Softwareproblemen auseinandersetzen
müssen, sondern mehr Zeit fürs Kerngeschäft haben. Ein wesentlicher Aspekt dabei
sind intakte Kundenbeziehungen. Genesys,
Anbieter von Callcenter-Software, der von
Alcatel-Lucent übernommen wurde, hat es
sich zur Aufgabe gemacht, mittels iWD (intelligent Workload Distribution) die Kommunikation zwischen Unternehmen und
ihrer Klientel zu verbessern. Astrid Krupicka, Marketing Director bei Alcatel-Lucent: „Unsere Lösung nutzt Regeln und
Geschäftsprozesse zur Weiterleitung von
Aufgaben und Vorgängen an die bestgeeignete Ressource im Unternehmen. Die Arbeitsverteilung wird automatisiert nach der
Priorität des Kunden und dem Geschäftswert der Aufgabe vorgenommen.“ Durch
diese Form der gezielten Vernetzung ist
nicht nur ein friktionsfreierer zwischenmenschlicher Umgang gewährleistet, sondern es wird auch kostbare Arbeitszeit gespart, was sich wiederum positiv auf die
Firmenfinanzen auswirkt.
Vernetzte Mobilität. Apropos Vernetzung:
Vernetztes Leben und Arbeiten hat mittlerweile auch das Auto erreicht. „Namhafte
Autoproduzenten statten bereits heute
jeden Neuwagen mit einem SIM-KartenSlot aus. In weiterer Folge können auch
während der Fahrt unterschiedliche Services über breitbandige Netze genutzt werden“, erklärt Georg Obermeier, Vorsitzender der Geschäftsführung von T-Systems
Austria. Die Großkundensparte der Deutschen Telekom entwickelt in ihren Zukunftswerkstätten Plattformen, die dafür
notwendig sind – und setzte bereits erste
Projekte rund um das vernetzte Auto, etwa
gemeinsam mit Continental, um. „Kunden
können sich über diese Plattformen zum
Beispiel E-Mails vorlesen lassen oder mittels Sprachsteuerung Nachrichten verfassen, Termine fixieren und diese direkt in
den Kalender übertragen“, so Obermeier.
Das ist allerdings bei weitem nicht alles.
Die Plattformen können auch Geodaten
intelligent verknüpfen und Angebote in
der Nähe anzeigen. Für die Auslieferung
von Produkten per LKW können IT-gestützt Statusabfragen und Routenänderungen zur Abwicklung von zusätzlichen Aufträgen durchgeführt werden. „Daraus
ergibt sich ein riesiges Potenzial, die Wert-
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„Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es
heute keinen vernünftigen Grund
mehr, die IT im Haus selbst
zu betreiben.“
Wilfried Pruschak, Raiffeisen Informatik
„Wir entwickeln
Plattformen, um
das vernetzte Auto
auch ans Firmennetz zu bringen.“
Georg Obermeier, T-Systems
Portfolio-Erweiterung: Viele IT-Dienstleister bieten immer breitere Dienstleistungen an – nur Autoreinigung
übernehmen sie nicht.
schöpfung zu optimieren und zu erhöhen“,
so Obermeier.
Sichere Geschäfte. Die Optimierung der
Wertschöpfung ihrer Kunden steht auch im
Zentrum der Bemühungen des österreichischen Marktführers für Internet-Zahlungsabwicklungen, Wirecard CEE. Sicherheit ist
in diesem Zusammenhang ein großes Thema. Wirecard-CEE-Geschäftsführer Roland
Toch: „Viele Online-Händler verkaufen
grenzüberschreitend ihre Waren und
Dienstleistungen. Eine immer wiederkehrende Frage lautet: Bekomme ich auch sicher mein Geld? Und auch auf Kundenseite
herrscht noch Misstrauen, wenn es darum
geht, Geldgeschäfte über das WWW abzuwickeln.“ Dabei sei es, so Toch, wesentlich
riskanter, dem Kellner im Restaurant die
Kreditkarte zur Begleichung der Rechnung
auszuhändigen. Kein Mensch käme auf die
Idee, diese Transaktion in Echtzeit mitzuverfolgen. Anders im Internet: Da genügt
die kleinste Unsicherheit im Zahlungsablauf, um ein Geschäft zum Platzen zu bringen. Dabei haben Online-Händler strenge
Auflagen zu erfüllen. Payment Card Industry Data Security Standard (PCI) bezeichnet
einen Katalog an Sicherheitsanforderungen,
an die man sich für Bezahllösungen mit
Kreditkarten zu halten hat.
Datensicherheit spielt auch bei PayLife,
dem Pionier des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Österreich, eine entscheidende
Rolle. Thomas Von der Gathen, bei PayLife
für Sicherheit & Risikomanagement verantwortlich: „Je weniger Kundendaten ein
Online-Händler speichert, desto besser.“
Beim 3-D-Secure-Verfahren (MasterCard
SecureCode und Verified by Visa) authentifiziert sich der Karteninhaber mit seinem
persönlichen Passwort. Damit steigt die
Sicherheit des Kunden als auch die des
Händlers, der eine Zahlungsgarantie erhält.
Schwieriger wird es, wenn ein Händler
seine Geschäfte im Alleingang abwickelt: Er
bekommt keine Zahlungsgarantie und er
muss den internationalen Datensicherheitsstandard selbst erfüllen. Das ist mit erheblichem Mehraufwand und -kosten verbunden. „Der Karteninhaber wird bei Betrugsfällen nach einem Datendiebstahl von
seinem Kartenausgeber schadlos gehalten,
etwaige Schäden bleiben beim Händler
hängen“, so Van der Gathen. Ein weiterer
Grund, sich für den Bezahlservice vertrauensvoll an die Experten zu wenden.
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