Mai–Juni 2012 Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern Wollen Sie in Zukunft unsere Vorschau und besonderen Bekanntmachungen erhalten? Dann überweisen Sie bitte einen Kulturzentrum und Jüdische Volkshochschule Betrag von mindestens 20,– Euro auf das Bankkonto des Kulturzentrums. Dieser Betrag gilt für zwölf Monate ab Eingang. Bankhaus Hauck & Aufhäuser BLZ 502 209 00 Konto 6 70 94 06 St.-Jakobs-Platz 18 • 80331 München Montag, 21. Mai 2012 Tel. (0 89) 20 24 00 491 • Fax (0 89) 20 24 00 470 20:00 Uhr Buchpräsentation Judenverfolgung im Deutschen Reich und Protektorat Böhmen und Mähren 1939 - 1941 Zur Auswahl der Dokumente Dr. Andrea Löw, Institut für Zeitgeschichte München - Berlin. Bearbeiterin des Band 3 in der Reihe »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945« Gelesen werden Texte aus dem dritten Band der auf 16 Bände angelegten Quellenedition, die zu einem Schriftdenkmal für die ermordeten Juden werden soll. Die deutschen Behörden nahmen den Kriegsbeginn am 1. September 1939 zum Anlass, um den Kampf gegen die vermeintlichen Feinde im Inneren - in erster Linie die Juden - zu verschärfen. In ersten Deportationen wurden mehrere Tausend von ihnen nach Polen und Frankreich verschleppt. Auswanderung und Flucht waren kaum mehr möglich. Ein Beispiel: Im Februar 1941 fürchtete eine Wiener Jüdin um ihre Eltern: »Wir wissen jetzt, daß es keine Altersgrenze gibt, alle werden weggeschickt, kleine Kinder, Greise, ja sogar Kranke werden aus dem Spital geholt und werden abtransportiert, ins Ungewisse, ins Elend.« E-Mail [email protected] • www.ikg-m.de Lesung Caroline Ebner und Hans Jürgen Stockerl Eintritt frei Foto: © BArch, Bild 183-R99993/u. Ang./CC-BY-SA 3.0. Grußwort Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Einführung Prof. Dr. Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München Berlin Anmeldung erbeten unter Telefonnummer (0 89) 20 24 00-491 oder per Email [email protected] Veranstalter Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde und Oldenbourg Verlag Veranstaltungsort Jüdisches Gemeindezentrum St.-Jakobs-Platz 18 Sonntag, 02. September 2012 - Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2012 »The Spirit of Jewish Humor« in Film, Literatur und Ausstellung Save the Date: Im Programm »Sholem Aleichem: Laughing in the Darkness«. Dokumentarfilm über den Jiddisch schreibenden Humoristen und Satiriker Scholem Alejchem von Joseph Dorman (deutsche Simultan-Übersetzung). »Kohnversation«. Ausstellung von und mit Charles & Ruth Lewinsky »Die Frau von Pollak oder Die jüdischen Lieblingswitze meines Vaters«. Lesung & Gespräch mit Miguel Herz-Kestranek »A Historiker un a Kemfer: Emanuel Ringelblum in Varshever Geto« von Samuel Kassow Scholem Alejchem Vortrag des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur Samuel Kassow, der in einem DP-Lager in Württemberg geboren wurde, ist Professor für Geschichte am Trinity College. Er hat als Gastprofessor u.a. in Moskau, Jerusalem, Harvard und Princeton unterrichtet. Professor Kassow hat zahlreiche Bücher zur russischen und jüdischen Geschichte geschrieben, darunter das bei Rowohlt auch in deutscher Übersetzung erschienene Buch Ringelblums Vermächtnis, über dessen Originalausgabe das amerikanische Magazin The New Republic geschrieben hatte: »Das wichtigste Buch über Geschichte, das man jemals lesen kann.« Dienstag, 26. Juni 2012 Tomas Böhm: »Wiener Jazztrio« - Musik, Psychoanalyse und Überleben im Nationalsozialismus Autorengespräch, Lesung und Jazz mit Tomas Böhm - Piano und Rolf Fornhammar - Baß Moderation: Angela Mauss-Hanke Das Buch: Wien in den 20er und 30er Jahren. Dem aufkeimenden Nationalsozialismus zum Trotz gründen drei jüdische Musiker mit völlig unterschiedlichen beruflichen Werdegängen ein Jazzensemble. Die gemeinsame Leidenschaft für ihre Musik zwingt sie zu einem Spagat zwischen der grenzenlosen, extravagant anmutenden Welt der Jazzmusik und den zunehmenden Bedrohungen des Wiener Alltags vor dem Einmarsch der Deutschen in Österreich. Tomas Böhm erzählt die Geschichte des Ensemblemitglieds Nathan Menzel, der 19:00 Uhr Vortrag auf Jiddisch Professor Kassow erzählt die Geschichte Emanuel Ringelblums, eines der bedeutendsten jungen Historiker der jüdischen Geschichte in Polen zwischen den Weltkriegen. Während der deutschen Besatzung gehörte er zu denjenigen, die nicht nur mit der Waffe, sondern mit der Feder Widerstand leisteten. Er organisierte das geheime Ghettoarchiv, das der Nachwelt Zeugnis über das geschehene Unrecht bewahren sollte und bis 1943 bestand. Wenige Tage vor dem Beginn der sogenannten Großen Aussiedlung in das Vernichtungslager Treblinka im Juli wurde das Archiv an einem geheimen Ort im Ghetto vergraben. Am 18. September 1946 entdeckten Suchtrupps unter dem Trümmerschutt des Hauses Nowolipki-Straße 68 Teile des Archivs, verborgen in zehn Metallkisten und mehreren Milchkannen: Tagebücher, Aufsätze, Gedichte, Erzählungen, Verordnungen, statistische Erhebungen, rund 35.000 Blatt - Dokumente des Lebens und Sterbens im Warschau dieser Jahre. Die 19:30 Uhr Dokumente hatten mehr Glück zu überleben als die Menschen: Auch Ringelblum und seine Familie wurden im März 1944 von den Deutschen gefunden, gefoltert und ermordet. Der Vortrag findet auf Jiddisch statt, also in der Sprache, in der Ringelblum geschrieben hat. Eine deutsche Zusammenfassung ist erhältlich. Eintritt frei Veranstalter Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur und Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München Veranstaltungsort Historicum der LMU, Schellingstr. 12, Raum 001 Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern im Internet www.ikg-muenchen.de Buchpräsentation Tomas Böhm. Foto: Carl Johan Rönn, Stockholm. Mittwoch, 30. Mai 2012 als Kolumnist einer sozialistischen Tageszeitung die Gefahr einer Ausbreitung des Faschismus anprangert und dadurch die Sicherheit seiner Familie aufs Spiel setzt. Hin- und hergerissen zwischen Schreiben und Musik sucht er Hilfe in der Psychoanalyse und konsultiert Sigmund Freud. Als das Jazztrio für einen Auftritt nach London reist, erreichen die Nazis Wien… Tomas Böhm, Psychoanalytiker, Psychiater, Paartherapeut aus Stockholm. Lehranalytiker der Schwedischen Psychoanalytischen Vereinigung. Autor von Romanen und Sachbüchern u. a. über die Psychologie von Liebesbeziehungen, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rache. Als Hobby-Jazzmusiker spielt er Klavier und singt. Angela Mauss-Hanke, Psychoanalytikerin für Erwachsene, Kinder und Gruppen, Lehranalytikerin für Erwachsene und Gruppen (Wolfratshausen). Seit 2008 Herausgeberin des jährlich erscheinenden Bandes »Internationale Psychoanalyse Ausgewählte Beiträge aus dem International Journal of Psychoanalysis«. Zahlreiche psychoanalytische Veröffentlichungen und Vorträge. Rolf Fornhammar, Semiprofessioneller vielseitiger Jazzbassist und Sänger aus Schweden, von Beruf Chemiker. Seine Bandbreite in der Jazzmusik reicht vom ältesten New Orleans Style über Be Bop zu modernem Jazz. Spielte u. a. mit Lee Konitz und Dexter Gordon. Eintritt 8,– Euro, ermäßigt 5,– Euro Karten unter Telefonnummer (0 89) 20 24 00-491 oder per Email [email protected] und an der Abendkasse Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde und Europäische Janusz Korczak Akademie e.V. Veranstaltungsort Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18