Cavallar_Filme_im_Unterricht

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Georg Cavallar,
Der Einsatz von Spielfilmen im Philosophieunterricht
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Thema: Einleitung in die Philosophie
1. 1. Indien (Paul Harather, 1993)
2. Thema: Höhlengleichnis Platons
2. 1. Matrix (Larry Wachowski und Andy Wachowski, 1999)
3. Thema: deontologische Ethik/kategorischer Imperativ
3. 1. Extrem – mit allen Mitteln (Michael Apted, 1996)
3. 2. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (Philip Kaufman, 1988)
4. Thema: politische Philosophie/Rechtsphilosophie
4. 1. Sophie Scholl – Die letzten Tage (Marc Rothemund, 2005)
4. 2. Urteil von Nürnberg (Stanley Kramer, 1961)
5. Thema: politische Philosophie – Marxismus
5. 1. Modern Times (Charles Chaplin, 1936)
Allgemeines Literaturverzeichnis
Vorwort
Die folgenden Hinweise sollen jungen PhilosophielehrerInnen und
Studierenden helfen, aus dem Überangebot von Spielfilmen jene
herauszufinden, die sich für den Philosophie- und Ethikunterricht an AHS
und BHS besonders eignen.
Diese Hinweise erheben natürlich keinen Anspruch auf
Vollständigkeit, sondern reflektieren vielmehr die persönlichen favourites
des Autors und Filmfans. Weiterführende Tipps und Literaturhinweise
sind am Ende des Dokuments angeführt. Eine empfehlenswerte
Einstiegslektüre ist Peters, Jörg / Rolf, Bernd: Philosophie im Film.
Bamberg: Buchner 2006.
1. Thema: Einleitung in die Philosophie
1. 1. Indien (Paul Harather, 1993)
1
Plot
Die Hotel- und Gasthäuser-Inspektoren Kurt Fellner (Alfred Dorfer)
und Heinzi Bösel (Josef Hader) können einander zunächst nicht
ausstehen, lernen im Laufe ihrer Inspektionstour durch Niederösterreich
aber einander kennen, beginnen sich zu mögen und entwickeln
schließlich sogar eine Freundschaft. Als Fellner an Hodenkrebs erkrankt,
versucht Bösel, die Krankheit vor Fellner geheim zu halten.
Kapitel 10 (Minuten: 1: 03 – 1: 07)
Philosophisches Gespräch zwischen Bösel und Fellner, der nicht
mehr belogen werden will: Er hat sich mit seinem Tod abgefunden und
glaubt an seine Wiedergeburt.
Fragen
1. Charakterisieren Sie den Gegensatz zwischen Kurt Fellner
(Alfred Dorfer) und Heinzi Bösel (Josef Hader) hinsichtlich ihrer
philosophischen Einstellung!
2. Wie argumentiert Fellner/Dorfer zugunsten der Idee der
Wiedergeburt? Welche Kritik kann an seiner Argumentation geübt
werden?
Kapitel 11 (1: 10 – 1: 15)
Fellner stellt sich und Bösel die Frage, warum gerade er sterben
muss. ‚Warum I, warum net Du?’
2. Thema: Höhlengleichnis Platons
2. 1. Matrix (Larry Wachowski und Andy Wachowski, 1999)
Inhalt
In diesem unter Jugendlichen bekannten und beliebten ScienceFiction- und Actionfilm werden mehrere philosophische Themen
angeschnitten, z. B. die Frage nach der Wahrheit oder nach der Natur
des Menschen. Der Film eignet sich auch als „Kommentar“ zum
Höhlengleichnis Platons.
In der fernen Zukunft erfährt der Hacker Neo, dass die Menschen
von Maschinen gesteuert werden, die die Matrix erfunden haben, ein
Computerprogramm, das ihnen vortäuscht, in der Wirklichkeit zu leben.
Tatsächlich werden die Menschen durch die Matrix kontrolliert und dabei
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als lebende Energieträger verwendet bzw. missbraucht. Neo trifft
Morpheus, den Anführer einer Widerstandsgruppe, die die Matrix
zerstören will.
Kapitel 9 (27’- 30’)
Morpheus trifft Neo und fragt ihn, wofür er sich entscheiden will: für
die Wahrheit (Konfrontation mit der entsetzlichen Wirklichkeit) oder für
die Scheinwelt der Matrix.
Kapitel 12 (37’ – 42: 37)
Morpheus erklärt Neo die Matrix. Was ist die Wirklichkeit? –
Elektrische Signale interpretiert von deinem Verstand. (Klingt sehr nach
Esse est percipi).
Literatur
Irwin, William (2005). More Matrix and Philosophy, Chicago: Open
Court.
Schöffel, Georg (2002). ‘Willkommen in der Matrix – Was ist die
Wirkliche Welt?’, Ethik und Unterricht, 2, 37-9.
Ausführliche Darstellung auch in Peters, Peters und Rolf,
Philosophie im Film, 124-36.
3. Thema: deontologische Ethik/kategorischer Imperativ
3. 1. Extrem – mit allen Mitteln (Michael Apted, 1996)
Inhalt
Der junge, in New York arbeitende Notarzt Guy Luthan (Hugh
Grant) operiert eines Tages einen mysteriösen Patienten. Dieser
verstirbt, und mit seiner Leiche verschwinden auch alle relevanten
Dokumente. Luthan geht trotz einer Warnung seines Vorgesetzten dem
Fall nach und stößt bei seinen Recherchen auf den anerkannten
Forscher Lawrence Myrick (Gene Hackman), der aufgrund seiner
Experimente mit Ratten gerade eine Auszeichnung erhalten hat. Er führt
offenbar illegale Experimente mit mole people durch, um rascher
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querschnittgelähmten Patienten (darunter auch seiner eigenen Frau)
helfen zu können.
Schlüsselszene: Kapitel 34 und 35 (1: 38 – 1: 45)
Die Gegenspieler halten kurze Reden, um ihre jeweiligen
Verhaltensweisen und Maximen zu begründen. Dr. Myrick argumentiert
pragmatisch und teleologisch: Er habe im Alter von 68 Jahren nicht mehr
genug Zeit, um langwierige Experimente mit Ratten durchzuführen, er
brauche rasche Ergebnisse; Menschen sterben jeden Tag; Menschen
sind nicht alle gleich wertvoll; es sei legitim, einige Menschen zu opfern,
um die happiness oder Lebensqualität von vielen zu vergrößern. Luthan
hingegen argumentiert deontologisch, auch wenn er sich nicht explizit
auf die Goldene Regel oder die Mittel-Zweck-Formel des Kategorischen
Imperativs beruft: die mole people hatten keine Wahlmöglichkeit; Dr.
Myrick habe wie ein Gott über Menschenleben entschieden, was ihm
nicht zustehe; er habe seinen Hippokratischen Eid als Arzt verletzt.
Im Anschluss an die Sequenz lassen sich folgende Fragen
behandeln:
1. Fasst die Argumente von Lawrence Myrick zusammen.
2. Welche Kritik an diesen Argumenten übt Guy Luthan?
3. Wer gewinnt dieses Rededuell? Warum? Welche Argumente sind
stichhaltiger?
4. Wann lässt es sich - wenn überhaupt - vertreten, dass wir einen
Unterschied zwischen wertvollen und weniger wertvollen
Menschenleben machen?
Weiterführende Diskussion anhand des folgenden Textes:
A woman called in to the Howard Stern show one morning to protest
animal use in lab experiments. Stern discovered that she had a cat
named (as I recall) Fluffy. She had no children. “My wish for you,” Stern
said, “is that someday you have a beautiful little baby girl, and that your
daughter gets a disease that can only be cured by sacrificing Fluffy. Call
back and tell me how you decide.”
http://rogerebert.suntimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/19960927/RE
VIEWS/609270303/1023&template=printart, abgerufen am 23. Juni
2009.
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1. Beschreibt das Dilemma mit eigenen Worten.
2. Wie könnte die Begründung dafür aussehen, dass Tiere in
Experimenten verwendet werden, um neue Medikamente für Menschen
zu entwickeln und zu testen?
3. Macht es einen Unterschied, ob ein Mensch oder ein Tier für
Experimente benutzt wird? Warum eigentlich (nicht)?
4. Ist die zugrunde liegende Annahme begründet?
Literatur
Georg Cavallar: „Sind alle Menschenleben gleich viel wert?“, Ethik
und Unterricht, 1/10 (2010), 50-2.
3. 2. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (Philip Kaufman, 1988)
Personen:
Tomas: Daniel Day-Lewis
Tereza: Juliette Binoche
Tomas’ Vorgesetzer: Donald Moff
Geheimagent
Inhalt
Der junge Chirurg Tomas lebt im Prag der 1960er Jahre die
Leichtigkeit des Seins: Er genießt seine sexuellen Abenteuer und
weigert sich, dabei eine emotionale Bindung einzugehen. In den Worten
von Roger Ebert: The film tells the story of a young surgeon who
attempts to float above the mundane world of personal responsibility and
commitment to practice a sex life that has no traffic with the heart, to
escape untouched from the world of sensual pleasure while retaining his
privacy and his loneliness. Während des Prager Frühlings schreibt der
grundsätzlich unpolitische Tomas, der inzwischen geheiratet hat, einen
regimekritischen Artikel, in dem er die kommunistische Führung anklagt,
die Verbrechen des Stalinismus zu leugnen – hätten sie Charakter,
würden sie wie Ödipus ihre eigenen Augen ausstechen.
Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen verlangt die
neue kommunistische Führung eine schriftliche Widerrufung, andernfalls
droht die Entlassung. Tomas erklärt seiner Frau, dass er im Falle einer
Unterschrift erpressbar werde: Sie garantiert sein politisch erwünschtes
Verhalten.
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Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des tschechischen
Schriftstellers Milan Kundera.
Wichtige Szenen des Films
Schlüsselszenen)
(in Fettdruck die unverzichtbaren
Kapitel 11 (39’ – 43’) Szene in der Disco: Tomas erläutert seine
Gedanken zu den Themen Ödipus, Verantwortung und stalinistische
Führung
Kapitel 16 (1: 01 – 1: 05) Einmarsch der WAPA-Truppen, Teresa wird
festgenommen und verhört, da sie Fotos gemacht hat
Kapitel 28 (1: 49 – 1: 53): Tomas soll sich im Spital schriftlich von
seinem regimekritischen Aufsatz distanzieren
Kapitel 29 (1: 53 – 1: 58): Gespräch zwischen Tomas und einem
Geheimagenten
Kapitel 30 (1: 58): Hier genügt es, die ersten zwei Minuten
anzusehen: Da sich Tomas geweigert hat, zu unterschreiben, verliert er
auch seine Privatpraxis und arbeitet nunmehr als Fensterputzer.
Fragen, die sich im Anschluss an die Filmsequenz ergeben:
1. Versuchen Sie, das Dilemma für Tomas genau zu formulieren.
2. Wie begründet Tomas seine Entscheidung?
3. Wie versuchen Vorgesetzter und Geheimagent, Tomas zu
überzeugen, er solle unterschreiben?
4. Ist Tomas’ Entscheidung das „moralisch Gesollte“ im Sinne Kants
und seine Maxime eine Verwirklichung des Kategorischen
Imperativs?
Nützliche Internetadressen:
http://rogerebert.suntimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/1988020
5/REVIEWS/802050305/1023, abgerufen am 15. März 2010.
Giuseppe Raudino, ‚Socialism and Arts: Portrait of an Artist
Outlined
by
Milan
Kundera
25
Years
Ago‘,
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http://www.freewebs.com/raudino/kundera.htm, abgerufen am 15. März
2010.
4. Thema: politische Philosophie/Rechtsphilosophie
4. 1. Sophie Scholl – Die letzten Tage (Marc Rothemund, 2005)
Inhalt
Das Drehbuch des Films orientiert sich unter anderem an den
Verhörprotokollen der Mitglieder der Weißen Rose, die erst nach 1990
eingesehen werden konnten. Mittelpunkt des Films sind die Gespräche
zwischen Sophie Scholl und Kriminalobersekretär Robert Mohr in der
Münchner Gestapo-Zentrale. Der Film endet mit der Hinrichtung von
Hans und Sophie Scholl sowie von Christoph Probst.
Der Film überzeugt durch eine ausgezeichnete Hauptdarstellerin
(Julia Jentsch) und einen differenziert portraitierten Robert Mohr
(Alexander Held).
Hauptpersonen
Sophie Scholl (Julia Jentsch)
Robert Mohr (Alexander Held)
Hans Scholl (Fabian Hinrichs)
Dr. Roland Freisler (André Hennicke).
Schlüsselszenen
Kapitel 9 (1: 04 – 1:14)
In einem philosophischen Gespräch vertritt Sophie Scholl eine
naturrechtliche Position (das Gewissen steht über dem Gesetz), Mohr
den Rechtspositivismus. Sophie begründet ihren Widerstand gegen den
Nationalsozialismus, Mohr kann ihr letztlich nur ideologische Phrasen
entgegensetzen.
Kapitel 11 (1: 24 – 1:39)
Der Präsident des Volksgerichtshofes, Roland Freisler, versucht,
die Angeklagten zu demütigen, bevor diese ohne weitere Beratung zum
Tode verurteilt werden. Sophie prophezeit Freisler: ‚Bald werden Sie hier
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stehen, wo wir jetzt stehen.’ (Tatsächlich kommt Freisler bei einem
Luftangriff ums Leben).
Literatur
Bühler, Philipp: Sophie Scholl – Die letzten Tage. Bonn:
Bundeszentrale für politische Bildung 2005.
4. 2. Urteil von Nürnberg (Stanley Kramer, 1961)
Inhalt
Das Gerichtssaaldrama, sensational in its day as the first film to
deal seriously with judging Nazi war criminals (Microsoft Cinemania),
fragt nach der (Mit)schuld deutscher Juristen, die angeklagt sind,
während der NS-Zeit Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu
haben.
Der Film thematisiert unter anderem folgende philosophische
Themen:
1.
Rechtsidee und Rechtspositivismus
2.
Strafrecht und gerechte Strafe
3.
Menschenrechte und Menschenwürde
4.
das Mittel-Zweck-Problem
5.
das Problem moralischer Verantwortung.
Hauptpersonen
Richter Dan Haywood (Spencer Tracy)
Dr. Ernst Janning, einer der angeklagten Richter (Burt Lancaster)
Hans Rolfe, Verteidiger (Maximilian Schell)
Colonel Tad Lawson, Staatsanwalt (Richard Widmark)
Irene Hoffmann, Zeugin (Judy Garland).
Wichtige Szenen
Kapitel 11 – 16 (1: 57 - Ende)
In dichter Abfolge werden die genannten Themen abgehandelt,
teilweise kunstvoll ineinander verwoben: Verteidiger Rolfe (brillant von
Maximilian Schell gespielt) zeigt sich über die Verbrechen des
Nationalsozialismus empört, bringt aber die bis heute üblichen
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Argumente vor, um ein Stück deutsche Ehre zu retten: Das ganze
deutsche Volk könne nicht schuldig sein, die Angeklagten verhinderten
Schlimmeres, dienten dem Recht etc. Während des Prozesses werden
die Scheinprozesse der NS-Zeit aufgerollt (Manipulation von
Zeugenaussagen, Vorverurteilungen von Angeklagten), zugleich
erscheint der Prozess selbst als fragwürdig: Der beginnende Kalte Krieg
macht die Deutschen zu wichtigen Bündnispartnern der westlichen
Alliierten, daher sind diese immer weniger an einer gerechten Bestrafung
der Angeklagten interessiert. So wird Richter Haywood (Spencer Tracy)
nahe gelegt, die Angeklagten freizusprechen, denn wir brauchen die
Deutschen, und es geht ums Überleben!
Die Pointe des Films besteht darin, dass sowohl der Angeklagte
Deutsche Ernst Janning als auch sein Richter Haywood begreifen, dass
dieses pragmatische Mittel-Zweck-Kalkül die Ideen der Gerechtigkeit und
der Menschenrechte aufhebt. Haywood verteidigt deshalb in seinem
Urteil ‘the value of a single human being’, das niemals als Mittel
gebraucht warden darf; und er hat verstanden, dass in Zeiten einer
‘nationalen Krise’ Länder versucht sind, ihre moralischen und rechtlichen
Prinzipien im Namen des ‚national survival’ zu opfern. ‘At the very
moment when the grasp of the enemy is at [a country’s] throat, then it
seems that the only way to survive is to use the means of the enemy, to
rest survival upon what is expedient, to look the other way’ (ch. 15, 2: 45;
wohl auch eine dezente Anspielung auf die McCarthy era).
Literatur
Muñoz Conde, Francisco / Muñoz Aunión Marta: Das Urteil von
Nürnberg. Juristischer und filmwissenschaftlicher Kommentar zum Film
von Stanley Kramer (1961). Berlin: Berliner Wiss. Verlag 2006.
5. Thema: politische Philosophie – Marxismus
5. 1. Modern Times (Charles Chaplin, 1936)
Inhalt
Der Film thematisiert die psychischen und sozialen Folgen der
industriellen Revolution, im speziellen die Fließbandarbeit in einer Fabrik
und die Depression der 1930er Jahre. Chaplin formulierte seine Kritik so:
Machinery should benefit mankind. It should not spell tragedy and throw
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it out of work … Something is wrong. Things have been badly managed
if five million men are out of work in the richest country in the world.
(Microsoft Cinemania).
Kapitel 2 und 3 (1’ - 13’)
Die Szenen können als filmische Umsetzung von Marx’ Theorien
der Ausbeutung der Arbeiter und der Entfremdung gelesen werden.
Arbeiter werden wie Schafe in die Fabrik getrieben; die Fließbandarbeit
führt zu ihrer körperlichen und geistigen Deformation; dem Primat der
Effizienz und Produktionssteigerung fallen Individualität und Humanität
zum Opfer. Wartenberg: [T]he film […] provides us with a specific
interpretation of the mechanization of the human being Marx attributes to
capitalism’ (Wartenberg 2006: 28).
Eine ausführliche und kompetente Interpretation der Szenen bietet
Wartenberg (2006; siehe Literaturverzeichnis unten).
Karl
Marx
über
Entfremdung,
Text
aus
Pariser
Manuskriptfragmenten des Jahres 1844, in: Lieber/Furth (Hg.): Karl
Marx, Frühe Schriften. Stuttgart: Verlag 1960. http://www.vulturebookz.de/marx/archive/quellen/Marx~Die_Entfremdung_von_der_Arbeit.
html, 23. Juni 2009.
Fragen im Anschluss an den Text und den Film
1. Wie definiert und beschreibt Marx im Text die „Entfremdung“?
2. Welche Auswirkungen hat diese Entfremdung nach Marx auf den
Arbeiter?
3. In welcher Hinsicht kann die Filmszene als Kommentar zur Theorie
der Entfremdung gelesen werden?
4. Welche marxistische und/oder sozialistische Kritik am Kapitalismus
übt der Film?
Allgemeines Literaturverzeichnis
Carroll, Noël / Jinhee, Choi (Hrsg.). Philosophy of Film and Motion
Pictures. An Anthology, Oxford: Blackwell 2006.
10
Cavallar, Georg (2010). ‘Teaching deontological ethics with the
help of films’, Annual Conference of the Philosophy of Education Society
of Great Britain, New College, Oxford.
Cavell, Stanley (2004). Cities of Words. Peagogical Letters on a
Register of the Moral Life, Cambridge, MA: Belknap.
Falzon, Christopher (2003). Philosophy Goes to the Movies: An
Introduction to Philosophy, London: Routledge.
Frampton, Daniel (2006). Filmosophy, London: Wallflower.
Gilmore, Richard A. (2005). Doing Philosophy at the Movies,
Albany: State University of New York.
Johnston, James Scott (2007). ‘Moral Law and Moral Education:
Defending Kantian Autonomy’, Journal of Philosophy of Education, 41, 2,
233-45.
Koch, Lutz (2003). Kants ethische Didaktik, Würzburg: Ergon.
Leitner, Birgit und Lorenz Engell (Hrsg., 2007). Philosophie des
Films, Weimar: Universitäts-Verlag.
Livingston, Paisley (2006). ‚Theses on Cinema as Philosophy’,
Journal of Aesthetics and Art Criticism, 64, 1, 11-18.
Mulhall, Stephen (2008). On Film, London: Routledge.
Marshall, Ellen Ott (2003). ‘Making the Most of a Good Story:
Effective Use of Film as a Teaching Resource for Ethics’, Teaching
Theology and Religion, 6, 2, 93-8.
Nagl, Ludwig, Eva Waniek and Brigitte Mayr (eds., 2004). Film
denken/thinking film, Wien: Synema.
Nagl, Ludwig (2007). ‘”Film is made for philosophy”’, in: Leitner and
Engell, Philosophie des Films, 194-213.
11
Peters, Jörg, Martina Peters und Bernd Rolf (2006). Philosophie im
Film, Bamberg: Buchner.
Peters,
Jörg
und
Bernd
Rolf
(2003).
‘Filme
im
Philosophieunterricht’, Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik,
25, 2, 157-64.
Read, Rupert und Jerry Goodenough (eds., 2005). Film as
Philosophy. Essays on Cinema after Wittgenstein and Cavell,
Basingstoke et al.: Palgrave Macmillan.
Wartenberg, Thomas E. (2006). ‘Beyond Mere Illustration: How
Films Can Be Philosophy’, Journal of Aesthetics and Art Criticism, 64, 1,
19-32.
12
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