Geschichte Claudia Mayer Die Gründung des Gallischen Sonderreichs Studienarbeit Die Gründung des Gallischen Sonderreichs Inhaltsverzeichnis Seite 2 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS................................................................................................................ 3 1. EINLEITUNG........................................................................................................................ 4 2. DIE AUSGANGSSITUATION IM RÖMISCHEN REICH..........................................................................6 3. URSACHEN FÜR DIE KRISE DES RÖMISCHEN REICHES IM 3. JAHRHUNDERT........................................9 3.1. Die Barbareneinfälle und der Wunsch nach Kaisernähe...............................9 3.2. Die Bedrohung im Osten und die Auswirkungen der Gefangennahme Valerians........................................................................................................................ 10 3.3. Die Gründung des Gallischen Sonderreichs................................................12 4. DAS GALLISCHE SONDERREICH.............................................................................................14 5. FAZIT UND AUSBLICK.......................................................................................................... 17 LITERATURVERZEICHNIS...........................................................................................................19 Seite 3 1. EINLEITUNG Die Übernahme des Principats in seinem wesentlichen Kern, dem Imperium, ist also, wenn nicht ein Act der freien Selbstbestimmung des einzelnen Bürgers, doch ein Act, der von Rechts wegen ebenso wohl auf einen Beschluß des Senats gestützt werden konnte wie auf den Zuruf irgendwelcher Soldaten, so dass in der That jeder bewaffnete Mann gleichsam ein Recht hatte wenn nicht sich, doch jeden anderen zum Kaiser zu machen… Es hat wohl nie ein Regiment gegeben, dem der Begriff der Legitimität so völlig abhanden gekommen wäre wie dem augustischen Principat; rechtmäßiger Princeps ist der, den der Senat und die Soldaten anerkennen und er bleibt es, solange sie ihn anerkennen…1. So lautet das Urteil von Theodor Mommsen (1817-1903), einem der bekanntesten staatsrechtlich ausgebildeten deutschen Althistoriker, der die Herrschaftslegitimierung des Princeps im Römischen Reich allgemein zu fassen versuchte. Die Schwierigkeit einer abstrakten Definition liegt hauptsächlich am Wandel des Reiches und seiner Institutionen im Laufe der Jahrhunderte, denn die Rahmenbedingungen hatten doch entscheidenden Einfluss auf die Wahl des Princeps. Die Prinzipatszeit begann 27 v. Chr. mit der Machtübertragung von Caesar mittels Testament auf seinen Neffen C. Octavius/Augustus (Regierungszeit 27 v. Chr. - 14 n. Chr.), der von den Soldaten begeistert begrüßt wurde2. Diese Herrschaft beruhte allerdings auf einem Gründungsakt revolutionärer Willkür; einzig und allein die Soldaten des Princeps verschafften ihm Ämter und Vollmachten3. So begann ab hier die Zeit, in der das Prinzipat in besonderem Maße von der Loyalität der Soldaten abhing. Während Mommsen in seinem eingangs zitierten Urteil zurückschaut und in dem von ihm betrachteten Zeitraum der Verfall des Römischen Reiches unter Augustus noch nicht ersichtlich ist, so beginnt ab der Regierungszeit des Marcus Ulpius Traianus (98 - 117 n. Chr.), in der die größte Ausdehnung des Reiches zu verzeichnen war, der allmähliche Zerfall des Imperiums. Traian hatte Armenien, Mesopotamien und Dakien erobert, wodurch das Römische Reich immense Ausdehnungen im Osten erfahren hatte. Es war nunmehr für einen einzigen Kaiser nahezu unmöglich, ein derart weitreichendes Gebiet zu überschauen. Zudem begann mit dem 1 s. T. Mommsen, RStR II, 2, S. 844. 2 vgl. M. Clauss, Die römischen Kaiser, S. 28. 3 vgl. M. Clauss, Die römischen Kaiser, S. 29-30.