Energieeffizienz in Gebäuden in Beijing und Nordchina

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Factsheet China
Baubestand in der VR China
Die gesamte Gebäudefläche in China beläuft sich auf mehr als 50 Mrd. m². Jedes Jahr werden 2 Mrd.
m² Wohnfläche neu gebaut, was in zwei Jahren etwa der gesamten Wohnfläche Deutschlands entspricht.
Immobilienmarktlage und sozialer Wohnungsbau in China
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Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohngebäude in China verzeichnete allein in den
Jahren 2010 bis 2013 einen Anstieg von 4.725 RMB auf 5.850 RMB.
Die steigende Urbanisierung führt zu einem sehr hohen Wohnraumbedarf in chinesischen Städten.
Bis 2050 sollen 74 Prozent der Bevölkerung in Städten leben.
Bis 2015 sollen rund 36 Mio. neue Wohnungen für Bezieher niedriger Einkommen entstehen. Die
chinesische Regierung möchte explizit auch Sozialwohnungsprojekte energieeffizient umsetzen.
China’s Ziele im Gebäudesektor
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Bis Ende 2015 sollen 1 Mrd. m² Gebäudefläche nach dem chinesischen „Green Building
Standard“ entstehen. Ausgehend von 70 Mio. m² in 2012 entspricht das einem Neubaupotenzial
von über 800 Mio. m².
In Nordchina sollen bis Ende 2015 Sanierungsmaßnahmen zur Energieeinsparung bei insgesamt
400 Mio. m² Wohnfläche realisiert werden. In der südlich davon liegenden Zone mit „heißen
Sommern und kalten Wintern“ sind Energieeffizienzmaßnahmen bei 50 Mio. m² Wohnfläche und
120 Mio. m² an öffentlichen Gebäuden geplant.
Bis Ende 2015 soll bei allen öffentlichen Gebäuden 10-15 % Energie eingespart werden.
Bis 2021 sollen rund ein Fünftel aller Wohn- und Geschäftsgebäude nachhaltigen Gebäudekriterien
entsprechen.
Investitionen in Energieeffizienz im Gebäudesektor
Die Investitionen sowohl für Sanierungen als auch für technische Umrüstungen im Gebäudesektor
stiegen in den Jahren 1995 bis 2013 von 188 Mrd. RMB auf 6,2 Billionen RMB. Insgesamt prognostiziert
das Ministry of Housing and Urban-Rural Development (MOHURD) bis 2020 eine Nachfrage für
Energieeffizienz-Investitionen im Bausektor von über 1,5 Billionen RMB.
Förderpolitik und Projekte für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudesektor
Pro Quadratmeter Gebäudefläche wird in China viermal mehr Energie für Heizung und Kühlung
verbraucht als im europäischen Durchschnitt. Die chinesische Regierung hat den Handlungsbedarf
erkannt und treibt die Umsetzung von gezielten Energieeffizienzmaßnahmen voran:
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Bis 2015 plant die nordchinesische Provinz Hubei 1000 Öko-Städte und –dörfer.
Nach den Plänen des MOHURD von Ningbo in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, werden
zwischen 2014 und 2016 knapp 130 große Bauprojekte umgesetzt. Die gesamte Investitionssumme
wird sich auf 78,3 Mrd. RMB belaufen und beinhaltet unter anderem 25 Bauprojekte für
Stadtzentren und 47 Projekte für sozialen Wohnraum.
Die Shandong-Provinz im Osten Chinas wird zwischen 2014 und 2016 rund 2,1 Mrd. RMB
investieren, um grüne Pilotstädte zu erbauen.
Die, ebenfalls im Osten gelegene, Anhui Provinz wird 403 Mrd. RMB in die Renovierung von alten
Gebäuden investieren.
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Bedeutung von Zertifizierungen und Anzahl zertifizierter Gebäude
Energieeffiziente Gebäude können in China nach dem chinesischen Drei-Sterne-System zertifiziert
werden, dessen überarbeitete Version Anfang 2015 in Kraft getreten ist. Der Standard der bereits in
2006 eingeführt wurde, gibt Firmen im Bausektor Richtlinien für Design, Bau, Betrieb und Rating
„grüner Gebäude“. Je nach Erfüllung der Auflagen werden Gebäude nach dem Standard in Kategorien
von einem bis drei Sternen eingeteilt. Die Anzahl der zertifizierten Gebäude betrug Ende 2014 insgesamt
1.570. Davon wurden 569 Gebäude mit einem Stern ausgezeichnet, 674 Gebäude mit zwei und 327
Gebäude mit drei Sternen. Die Regierung will diese Zahl künftig noch deutlich steigern – während sich
im Jahr 2012 lediglich zwei Prozent aller neuen Gebäude für den Drei-Sterne-Standard qualifizierten,
möchte die Regierung diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf 50 Prozent verbessern. Die Anzahl der Sterne
hängt mit einer Vielzahl von Subventionsmaßnahmen zusammen, die von Region zu Region
unterschiedlich ausfallen. Gebäude die drei Sterne erreichen werden derzeit bspw. mit 80 RMB/m2 von
der Zentralregierung gefördert.
Zusätzlich existieren eine Reihe von internationalen Standards, deren Auflagen teilweise strenger sind
und immer wieder von chinesischen Projektentwicklern übernommen werden. So ist die amerikanische
LEED-Zertifizierung in China seit Jahren verbreitet, allerdings nimmt deren Bedeutung durch die
Weiterentwicklung und Förderung des Drei-Sterne-Standards durch die Regierung tendenziell ab.
Darüber hinaus genießt die deutsche Bauqualität ein hohes Ansehen und wird durch die Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) weiter verbreitet. Die gleichnamige Gebäudezertifizierung
ist komplexer als die beiden vorgenannten und hat höhere Mindestanforderungen. Fünf DGNB-Projekte
sind derzeit in China registriert, eines davon ist das German Enterprise Centre im Sino-German Ecopark
in Qingdao. Eine Reihe von weiteren Projekten ist derzeit in Planung.
Normen, Standards und Bauvorschriften in China
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Nr. 530 Energy Saving Regulation for Residential Building, erstellt in 2008 vom State Council
China
GB 50189-2005 Energy Saving Design Standard for Public Building, erstellt von MOHURD
GB-T50378-2014 Green Building Evaluation Standard, erstellt von MOHURD
Zielgruppe sind deutsche Anbieter für folgende Technologieschwerpunkte
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Gebäudehülle (Dämmung, Fenster/Türen und Wärmeschutzverglasung)
Heizungs-, Klimatisierungs- und Lüftungssysteme & Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie
Gebäudeautomation
Beleuchtung und Lichtmanagement
Energiemanagement und –contracting Lösungen
Zielgruppe und geeignete ausländische Kooperationspartner
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Spezialisierte Bau- und Baustoff-Firmen
Architekten und Ingenieurbüros (mit Spezialisierung im Bereich nachhaltiges Bauen &
Energieeffizienz)
Bauverbände, öffentliche Planungsbüros Generalunternehmer, Bauträger
Gemeinden, Regierungsbehörden und Staatsorgane
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Marktchancen für deutsche Unternehmen
Aufgrund der ambitionierten Ziele der Regierung liegt im Norden Chinas ein enormes Potenzial für
deutsche Anbieter energieeffizienter Technologien und Dienstleistungen, sowohl im Neubausektor als
auch Sanierungsmarkt.
Bei der Umsetzung von energieeffizienten Bauvorhaben spielen auch Leuchtturmprojekte und ÖkoParks durch ihren Pilotcharakter eine wesentliche Rolle. In China ist es üblich neue Projekte und
Reformen erst im kleinen Format zu testen, bevor sie landesweit angewandt werden. Energieeffiziente
Technologien und Gebäudelösungen, welche ihre Nützlichkeit bei Referenzprojekten beweisen, können
potenziell auf landesweite Förderung und Nutzung hoffen. Durch interessante Beteiligungsmöglichkeiten können sich deutsche Firmen frühzeitig eine gute Ausgangslage verschaffen.
Mit der richtigen Strategie bietet der chinesische Markt deutschen Unternehmen aus dem Bereich
energieeffiziente Technologien für Gebäude ein großes Potenzial für den Markteinstieg. Um vom
Wirtschaftswachstum in China zu profitieren, ist es notwendig, die Markttrends, lokale Gegebenheiten
und in einigen Bereichen, wie etwa der Gebäudeenergieeffizienz, bestehende rechtliche
Einschränkungen zu verstehen sowie lokale Schlüsselorganisationen zu kennen. Sowohl für die
Regierungsziele und -pläne als auch für öffentliche Bauprojekte ist technische Unterstützung
unentbehrlich.
Fokus der Geschäftsreise
Die Geschäftsreise fokussiert sich auf das Thema Energieeffizienz im Gebäudesektor am Beispiel von
Projektvorhaben und Öko-Parks in Beijing und Nordchina.
Exportinitiative Energieeffizienz
Die Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt deutsche Anbieter von Technologien, Produkten und
Dienstleistungen im Kontext Energieeffizienz bei Ihren Exportaktivitäten durch zahlreiche Angebote.
Ein Angebot daraus sind AHK-Geschäftsreisen ins Ausland. Durch individuelle Kooperationsgespräche
mit potenziellen Partnerunternehmen und Entscheidern im Zielland wird der erste Schritt eines
erfolgreichen Markteinstiegs vorbereitet. Deutsche Unternehmen profitieren dabei vom weltweiten
Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die in mehr als 80 Ländern mit
Geschäftsstellen vertreten sind. Die AHK wird passende Geschäftspartner identifizieren und die
richtigen Kontakte herstellen.
Ihr Ansprechpartner für Rückfragen zum Zielmarkt & Anmeldung zur Geschäftsreise beantwortet gern
Ihre offenen Fragen.
AHK Greater China Beijing
Bernhard Felizeter
Head of Department for Environmental Services
Telefon: +86-10 6539 6650
E-Mail: [email protected]
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