LEHRSTUHL FÜR TECHNISCHE ELEKTRONIK Technische Universität München Arcisstraße 21 80333 München Tel.: 089/289-22929 Fax.: 089/289-22938 Email: [email protected] PROF. DR. DORIS SCHMITT-LANDSIEDEL München, 01.04.2011 MUSTERKLAUSUR Sommersemester 2011 Technische Elektrizitätslehre für Studentinnen und Studenten der Fachrichtung Maschinenwesen (Gesamtbearbeitungszeit: 60 Minuten) Name: ................................................ Vorname: ............................................ Matrikelnummer: ............................... Unterschrift: _________________________ München, den __________________ 1. Aufgabe: Wechselspannung und Wechselstrom Punkte 2. Aufgabe: Halbleitergrundlagen und Diode 1. 3. Aufgabe: Bipolartransistor 4. Aufgabe: CMOS-Logik 2. 3. 4. 1/14 1. Aufgabe: Wechselspannung und Wechselstrom Bitte alle Ergebnisse in die dafür vorgesehenen Felder eintragen! Geben Sie komplexe Zahlen immer in der algebraischen Form (Z=a+jb) an, und zwar entweder in der allg. Form (z.B. Z=R+jX) oder als Zahlenwert (z.B. Z=50Ω+j20Ω). Gegeben ist eine R-L-C-Schaltung mit folgenden Angaben: R1 = 250 R2 = 2,5k C = 1,2mS a) Geben Sie den komplexen Teilleitwert YCR2 der Parallelschaltung von Kapazität C und Widerstand R2 in allgemeiner Form und als Zahlenwert an. YCR2 (allg.Form) = YCR2 (Zahlenwert) = b) Geben Sie den komplexen Widerstand ZCR2 der Parallelschaltung von Kapazität C und Widerstand R2 in allgemeiner Form an. Berechnen Sie den Zahlenwert durch konjugiert komplexe Erweiterung des Teilleitwerts. 2/14 ZCR2 (allg.Form) = ZCR2 (Zahlenwert) = c) Geben Sie den komplexen Teilwiderstand ZR1L der Serienschaltung von Widerstand R1 und Induktivität L in allgemeiner Form an. ZR1L (allg. Form) = d) Geben Sie den komplexen Gesamtwiderstand ZGes der Gesamtschaltung in allgemeiner Form an. ZGes (allg. Form) = 3/14 e) Wie groß muss L gewählt werden, damit sich die Schaltung wie ein ohmscher Widerstand verhält? L = f) Wie groß ist dann ZGes, wenn das in e) berechnete L verwendet wird? Wenn Sie in Aufgabe e) zu keinem Ergebnis gekommen sind, verwenden Sie L=750. ZGes (Zahlenwert) = 4/14 Es gelten nun neue Bauteilwerte. Der Gesamtwiderstand dieser Schaltung mit diesen neuen Bauteilwerten beträgt nun ZGes = 1 k - j 1 k. Die Schaltung selbst bleibt unverändert. R1 = 500 R2 = 5 k ωL = 500 ωC = 0,6 mS g) Durch die Schaltung fließt jetzt ein komplexer Strom von I = 1mA – j 2mA. Bestimmen Sie die komplexe Spannung U sowie die Teilspannungen UR1L und UR2C als Zahlenwert. U (Zahlenwert) = UR1L (Zahlenwert) = UR2C (Zahlenwert) = 5/14 Für die Teilaufgaben h) bis k) gelten jetzt folgende Spannungs- bzw. Stromwerte: UR1L = 3 V - j 1 V UR2C = -5V –j5V I = 2 mA – j 4 mA Die Bauteilwerte aus der letzten Angabe bleiben unverändert. h) Zeichnen Sie maßstäblich das Zeigerdiagramm für den Gesamtstrom I und die Teilspannungen UR1L und UR2C. Konstruieren Sie daraus die Gesamtspannung U. (Maßstab: 1 Kästchen1cm1mA bzw. 2V) im.A. re.A. i) Berechnen Sie den Phasenwinkel φui zwischen der Gesamtspannung U und dem Gesamtstrom I und markieren Sie diesen im Diagramm von Teilaufgabe h). φui = 6/14 j) Berechnen Sie die in der Schaltung umgesetzte komplexe Leistung P. P= k) Ermitteln Sie, ob sich die Schaltung bei den gegebenen Werten induktiv oder kapazitiv verhält. Kreuzen Sie die zutreffende Aussage an und begründen Sie kurz Ihre Entscheidung. induktiv kapazitiv Begründung: 7/14 2. Aufgabe: Halbleiter-Grundlagen und Diode falsch Kreuzen Sie an, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind. Hinweis: Korrekte Antworten ergeben Punkte, falsche Antworten führen zu Punktabzug. Minimal können in dieser Teilaufgabe 0 Punkte erreicht werden. richtig a) Beim Diffusionsstrom wandern Ladungsträger aus Gebieten mit hoher Konzentration in Gebiete mit niedrigerer Konzentration. Bei Halbleitern steigt mit zunehmender Temperatur die Eigenleitungsträgerdichte. Beim p-Typ Halbleiter ist der Driftstrom immer höher als der Diffusionsstrom. Aus dem Vorzeichen der Hallspannung kann bei bekanntem Magnetfeld der Dotierungstyp des Halbleiters bestimmt werden. Die Diffusionsstromdichte von Löchern ( ) ist bei gleicher Ladungsträgerverteilung größer als die von Elektronen ( ). Die Donatordichte ND bei n-Typ Halbleitern entspricht bei Raumtemperatur und vollständiger Ionisation der Störstellenatome der Majoritätsträgerdichte. b) An eine p-Typ Halbleiterprobe wird an zwei Kontakte eine Spannung UBat angelegt und an zwei weiteren Kontakten die Hallspannung UH gemessen (siehe Skizze). Tragen Sie die Ausbreitungsrichtung der Majoritätsträger ohne Magnetfeld mit einem Pfeil in die Skizze ein (UBat > 0). Tragen Sie mit einem beschrifteten Pfeil das Magnetfeld B (B > 0) so ein, dass für die Hallspannung gilt UH > 0. Machen Sie durch einen Pfeil erkennbar, in welche Richtung die Majoritätsträger in der Halbleiterprobe mit Magnetfeld B abgelenkt werden. 8/14 c) Gegeben ist die folgende Schaltung mit zwei verschiedenen Widerständen R1 und Raus (R1 = 3Raus) und zwei identischen Dioden D1 und D2. Für die Dioden ist die angegebene, ideale Knickkennlinie (US = 1V) anzunehmen. Diodenkennlinie Schaltung Bestimmen sie die Spannungen an den Dioden UD1, UD2 und an den Widerständen UR1, Uaus für die beiden Fälle, dass am Eingang die Spannung Uein = +5V bzw. Uein = -5V anliegt und tragen sie die Ergebnisse in die Tabelle ein (Zählpfeilrichtung beachten!!). UD1 [V] UD2 [V] UR1 [V] Uaus [V] Uein = +5V Uein = -5V 9/14 3. Aufgabe: Bipolartransistor als Verstärker Betrachtet wird die folgende Schaltung. Basis-Emitter-Spannung Eingangsspannung Batteriespannung Lichtwellenlänge Quantenwirkungsgrad Elementarladung Lichtgeschwindigkeit Planck’sches Wirkungsquantum UBE = 0,7V Uein = 5V UBat = 8V λ = 633nm ηQ = 70,6% -19 e = 1,6*10 C 8 -1 c = 3*10 ms -34 2 h = 6,62*10 Ws -15 = 4,14*10 eVs Das Licht eines He-Ne-Lasers (Wellenlänge ) soll mit einer Photodiode PD detektiert und mit einem Bipolartransistor verstärkt werden. Die Photodiode wird durch die Eingangsspannung Uein in Sperrrichtung gepolt. Dadurch fließt durch die Diode nur der durch die einfallende Lichtleistung PL erzeugte Photostrom IP, der Dunkelstrom der Diode (Sperrsättigungsstrom) IS kann vernachlässigt werden. Der so entstehende Basisstrom IB wird durch den Bipolartransistor verstärkt. a) Stellen Sie die Maschengleichung für den Eingang und für den Ausgang der Schaltung auf. Eingangsmasche: Ausgangsmasche: 10/14 b) Gegeben sei nun das folgende Kennlinienfeld des Bipolartransistors. Bei angeschaltetem Laser entsteht ein Basisstrom von IB = 40µA, welcher am Ausgang eine Spannung von Uaus = 4V erzeugt. Markieren sie im Kennlinienfeld den Arbeitspunkt mit „ON“. c) Markieren sie den Arbeitspunkt bei ausgeschaltetem Laser mit „OFF“. d) Tragen sie die Lastgerade in das Kennlinienfeld ein. e) Bestimmen Sie grafisch den Basissättigungs-Strom IB,Sat und markieren sie den Punkt im Kennlinienfeld mit „SAT“. 11/14 f) Bestimmen Sie den Stromverstärkungsfaktor B des Transistors. g) Bestimmen Sie für den Arbeitspunkt „ON“ den benötigten Widerstand R. h) Nehmen sie ab jetzt einen Basissättigungs-Strom von IB,Sat = 90µA an! Berechnen sie die Laserleistung PL,Sat, welche auf die Photodiode PD leuchten müsste, damit der Transistor in Sättigung gerät. 12/14 i) Tragen sie im folgenden Diagramm die Übertragungskennlinie zwischen Lichtleistung PL und Ausgangsspannung Uaus ein für (0 < PL < 500µW). Markieren sie im Diagramm die Arbeitspunkte/-bereiche für o den angeschalteten Laser mit „ON“, o den ausgeschalteten Laser mit „OFF“, o den Transistor in Sättigung mit „SAT“. 13/14 4. Aufgabe: CMOS-Logik a) Synthese: Zeichnen Sie eine CMOS Logikschaltung, die eine NOR Verknüpfung der 3 Eingänge A, B und C realisiert. Zeigen Sie per Rechnung, welche logische Funktion sich ergibt, wenn vor JEDEN Eingang noch ein Inverter geschaltet wird. Logische Funktion incl. Eingangsinvertern: _______________________________ b) Analyse: an die unten skizzierte Schaltung werden die Eingangssignale A, B, C und D (s. Diagramm) angelegt. Zeichnen Sie den Verlauf des Ausgangssignals Y in das Diagramm. Bestimmen Sie die realisierte logische Verknüpfung. Logische Funktion: _________________________________ 14/14