Additive Fertigung

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Additive Fertigung
Fertigungstechnologie für Serienprodukte
– eine Standortbestimmung
Prof. Dr.-Ing. Mirko Meboldt
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Was ist Additive Fertigung (AM)?
Vielzahl von Verfahren, grösste
Bedeutung für den Maschinenbau
hat Powder bed fusion (SLM/SLS)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Powder bed fusion
Metall und Kunststoff
Materialen sind langzeitstabil
Hohe Festigkeiten
Isotrope Werkstoffe
Directed energy
deposition
Sheet
lamination
Binder
jetting
Material
jetting
Material
extrusion –
Vat photopolymerization
Prinzip des Pulverbett
schmelzverfahrens
Scanner system
Laser system
Powder
coater
Loose
powder
Part
Build
station
piston
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Build plate
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Relevanz für die MEM-Industrie
Die Hype Frage:
Ist die Additive Fertigung eine disruptive Technologie, wird Sie
klassische Produktionsverfahren ersetzen?
ƒ AM ist eine komplementäre Fertigungstechnologie
ƒ AM ist exzellent in speziellen Anwendungsfällen, nicht für mehr
ƒ AM ist bewährt, die Leistungsfähigkeit ist nachgewiesen
Der Erfolg liegt in der spezifischen Anwendung und Nische – diese
vor dem Wettbewerber zu finden ist die grosse Herausforderung.
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Ist AM eine disruptive Technologie?
In Nischen
Die Herausforderung ist es,
diese Nischen zu finden:
z.B. Zahnimplantate:
ƒ Produktion von 450
Implantaten über Nacht
ƒ Pro Maschine 80.000
Implantate pro Jahr
ƒ Die manuelle Herstellung ist
kaum noch konkurrenzfähig
Source EOS: http://www.eos.info/press/customer_case_studies/bego
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Ist AM tauglich für die Serienproduktion?
In spezifischen Fällen!
Die Herausforderung besteht
darin, AM-Einsatzmöglichkeiten zu
finden, wo der Nutzen die höheren
Kosten legitimiert.
z.B. General Electric „Wir planen
zunächst die Bestellung von
mindestens 100 Geräten“, sagte
Greg Morris, Leiter der GE-Sparte
Additive Technologies, der
WirtschaftsWoche.
http://www.ainonline.com/sites/default/files/uploads/leap-1b-fett-villaroche-june-13-2014.jpg
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Der richtige Zeitpunkt für den Einstieg
AM-Produktionskosten
Schon heute bietet AM
ƒ mit hohen Kosten
ƒ wenig Erfahrung
wettbewerbsfähige Lösungen
ƒ Anzahl AM-Patente steigt
ƒ Möglichkeiten sind bekannt
AM-Einsatzmöglichkeiten
Fallende Kosten:
ƒ steigende Anzahl Lieferanten
ƒ bessere Maschinen und
Prozesse
ƒ auslaufende Patente
ƒ günstigere/neue Materialen
ƒ …
Konstruktion und Produktion
ƒ Prozesssicherheit
ƒ Konstruktionsregeln, Kataloge
ƒ CAD-Werkzeuge und Simulation
ƒ AM-Erfahrung nimmt zu
ƒ ...
Heute
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Zeit
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Wertschöpfung durch AM
Kostenstruktur der additiven
Fertigungsverfahren
Realisierung einzigartiger
Strukturen und Designs
cost per unit
Kundennutzen KN
ƒ Steigerung des KN
Mehrwert im Produkt
Effizienzsteigerung
neue Möglichkeiten
…
cost per unit
Herstellungskosten HK
ƒ Reduktion der HK
Produktion
Logistik
Änderungskosten
…
conventional
break even
additive manufacturing
only possible
with AM
conventional
break even
additive
manufacturing
geometric complexity
units
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Vom Prototyping zur Produktion
Prototyping
ƒ nur für die Entwicklung
ƒ internen Anforderungen
ƒ Einzel- und Kleinserie
ƒ …
Produktion
ƒ Funktionserfüllung für Kunden
ƒ Lebensdauerauslegung
ƒ Serienfertigung
Hilti GX120 / Insire AG
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Quelle: ETH spinoff Alstom Inspection Robotics
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Die Schlüsselfrage der AM-Technologie
Der Mehrwert muss den Preis
legitimieren?
ƒ SLM (Stahl 2-6 CHF/g Bauteil)
ƒ Hohe Maschinenkosten,
langsamer Prozess, Materialen
50-100 mal teurer
http://www.inspection-robotics.com
Man kann Bauteile nicht kopieren,
man muss die Gestalt ausgehend von der Funktion
ganzheitlich neu denken!
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Kostenvorteile bei kleinen Stückzahlen
Kostenstruktur
Break-even Stückzahl
Geometrische Komplexität
Stückkosten
Grösse des Teils
Spritzguss
Break even
Integration mehrerer Teile
AM
Kostenvorteil Kostenvorteil
AM
Spritzguss
Stückzahl
Dezentrale Produktion
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Konventionelles Design mit AM
Quelle: TB Saftey
Saf
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Konstruktion für Additive Fertigung
Stückkosten
Additive Manufacturing vs. Abtragende Technologien
Abtragende
Verfahren
Break even
Source: ETH/Inspire AG
AM
Komplexität
Kostenvorteil
Kostenvorteil
abtragende Verfahren
AM
NUR mittels AM
produzierbar
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AM-Potenzialcluster
Funktionsintegration
gration
Leichtbau
L
ƒ Sensoren
ƒ Bauteile
ƒ Optimale
Bauteilform
rm
ƒ …
ƒ Bionik
ƒ …
Quelle: pdz ETH
Quelle: Inspire AG
Individualisierung
Performancesteigerung
ƒ Einzelfertigung
ƒ Anpassungen
ƒ Strömungsoptimierung
ƒ …
ƒ Kühlung
ƒ …
Quelle: Alstom Inspection Robotics
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Orthogold 100: AM-Konstruktion
Erzeugen von Schockwellen mit Hochspannungg im Wasser,
Zuführen von Frischwasser, Abführen von Dämpfen
pfen
ƒ 25 Teile in 1 Bauteil integriert
ƒ Weniger Dichtungen
ƒ Kompaktes und leichtes Bauteil
http://www.mts-medical.com
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Quelle: www.lzn-hamburg.de/
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SLM Nutzen muss den Preis legitimieren
Tonabnehmer: High-End Hi-Fi ca. 5000 CHF Verkaufspreis
ƒ Abgestimmtes Resonanzverhalten und Funktionsintegration
ƒ Resonanzarmut, die mit konventionellen Verfahren nicht möglich ist
Quelle: www.ortofon.com
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AM Serienproduktion bei GE
Düsentriebwerk
Treibstoff-Einspritzdüse
ƒ 19 Stk/Triebwerk
ƒ Reduktion von 20 auf 1 Teil
ƒ Gewichtsreduktion um 33%
ƒ Treibstoffverbrauch reduziert
Produktionsplan::
2014 Serienanlauf
2017 30’000 Einspritzdüse p. a.
2020 100’000 Einspritzdüse p. a.
http://www.gereports.com/post/80701924024/fit-to-print
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Der Weg zum ersten AM-Serienbauteil:
Ziele:
ƒ Erster Prototyp eines AMBauteils
in 6-9 Monaten
ƒ Erfahrungen sammeln
ƒ Multiplikatoren schulen
Team:
• Multidisziplinär
• Abteilungsübergreifend
• Involvierung des Senior
Management
Bauteil:
• Klein, geringes Volumen
• Standard AM-Werkstoffe
• Nicht hochbelastet (für den
Anfang)
• Technisch anspruchsvoll
Nutzen:
• Quantifizierbarer Nutzen
• Ganzheitliche Betrachtung
• Nutzen der 2. und 3. Ordnung
ausweisen
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Die Herausforderung und Forschungsziel
Etablierung der AM-Technologie in der Konstruktion für
Serienanwendungen
Zu welchem Zeitpunkt ist es richtig,
AM in Betracht zu ziehen?
Wie lassen sich Einsatzmöglichkeiten identifizieren?
Wie lässt sich Kosten/Nutzen von AM quantifizieren?
Wie kann man die Konstruktion und Auslegung
unterstützen?
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