Technical Note Nr. 101 - Michigan Scientific Corporation

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Technical Note Nr. 101
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DMS und Schleifringübertrager-Schaltungstechnik
Über Schleifringübertrager können DMS-Signale in exzellenter Qualität übertragen werden. Hierbei haben sowohl
die physikalischen Eigenschaften der Schleifringe als auch die gewählte Schaltungstechnik einen erheblichen
Einfluss auf die Signalqualität. DMS-basierte Wheatstone-Brückenschaltungen können in drei Kategorien eingeteilt
werden: Vollbrücke (vier aktive Brückenzweige), Halbbrücke (zwei aktive Brückenzweige) und Viertelbrücke (ein
aktiver Brückenzweig). Wenn zusätzlich Schleifringe ins Spiel kommen, können diese Kategorien weiter in
Unterkategorien aufgeteilt werden, je nachdem, wie viele Brückenzweige sich auf dem Rotor (also vor dem
Schleifringübertrager) befinden. Im Folgenden werden einige häufig verwendeten SchleifringübertragerSchaltkreise vorgestellt.
Alle vier Brückenzweige auf dem
Rotor vor dem
Schleifringübertrager
Diese Schaltung bringt dauerhaft Signale exzellenter
Qualität hervor und ist mit der gängigen DMSInstrumentierung kompatibel. Die übliche
Zusatzbeschaltung für Abgleich und Kalibrierung ist
aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht im
Schaltplan (Abb. 1 ) dargestellt.
Schwankungen des Schleifringwiderstands führen zu
Messungenauigkeiten (engl. Slip Ring Noise), wenn
der Schleifring in einem der Messbrückenzweige
liegt. Wenn sich alle vier Brückenzweige auf dem
Rotor vor dem Schleifringübertrager befinden,
beeinflussen Schwankungen des
Schleifringwiderstands den Brückenabgleich nicht
und die Messgenauigkeit ist weniger stark von diesen
Schwankungen abhängig. Bei Verwendung von
Michigan Scientific Schleifringübertragern beträgt die
in dieser Konstellation durch
Schleifringwiderstandsschwankungen verursachte
Messungenauigkeit nur 0,1 %.
Die Anzahl der Datenkanäle, die sich mit dieser
Schaltung und verschiedenen Schleifringübertragern
ergibt, ist in der folgenden Tabelle aufgeführt. Parallel
geschaltete Schleifringe für die Brückenspeisung
(damit die maximal zulässigen Schleifringströme
nicht überschritten werden) sind ebenfalls dargestellt,
es werden DMS mit 120 bzw. 350 Ohm
angenommen.
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Abbildung 1
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120 Ohm DMS
Anzahl der Datenkanäle und Anzahl der Ringe für Brückenspeisung nach
Schleifringübertragermodell
BRÜCKENSPEISUNG 10 VOLT
Schleifringübertragerm
odell
BRÜCKENSPEISUNG 5 VOLT
S4
SR10M
SR20M
SR36M
S4
SR10M
SR20M
SR36M
Brücken mit 120 Ohm
1
4
9
16
1
4
9
16
Schleifringe für
Brückenspeisung
2
2
2
4
2
2
2
4
Gesamtstrom in
Schleifringen für
Brückenspeisung
83
333
750
1333
42
166
375
666
350 Ohm DMS
Anzahl der Datenkanäle und Anzahl der Ringe für Brückenspeisung nach
Schleifringübertragermodell
BRÜCKENSPEISUNG 10 VOLT
Schleifringübertragerm
odell
BRÜCKENSPEISUNG 5 VOLT
S4
SR10M
SR20M
SR36M
S4
SR10M
SR20M
SR36M
Brücken mit 350 Ohm
1
4
9
17
1
4
9
17
Schleifringe für
Brückenspeisung
2
2
2
2
2
2
2
2
Gesamtstrom in
Schleifringen für
Brückenspeisung
29
114
286
486
14
57
129
971
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Ein Brückenzweig auf Rotor vor
Schleifringübertrager
Das einzig Positive dieser Schaltung ist, dass viele Datensignale mit
wenigen Schleifringen übertragen werden können.
Wie in Abbildung 2 gezeigt, sind die Schleifringe in Reihe mit dem DMS
geschaltet, so dass eine Widerstandsschwankung im Schleifring
dieselbe Auswirkung haben muss wie eine DMS-Dehnung. Wenn
mehrere Datensignale wie gezeigt gemessen werden, sollte nicht ein
gemeinsamer Schleifring, sondern mehrere parallel geschaltete
verwendet werden, um die darüber eingebrachten Schwankungen zu
minimieren. Dies ist nur dann möglich, wenn genügend Schleifringe zur
Verfügung stehen. Eine Parallelschaltung kann auch aufgrund der
Stromstärke erforderlich sein, wenn viele DMS verwendet werden. Das
Signal-Rausch-Verhältnis ist nicht von der Brückenspeisespannung
abhängig, je höher jedoch der DMS-Widerstand und der K-Faktor,
desto besser.
Diese Schaltung sollte nur dann eingesetzt werden, wenn große
Dehnungswerte erwartet werden, so dass die Messgenauigkeit im
akzeptablen Rahmen bleibt. Es gibt noch andere Schaltungen mit nur
einem DMS, die bessere Signalqualität versprechen, jedoch steht die
erzielte Verbesserung selten in einem vernünftigen Verhältnis zum
zusätzlichen Aufwand.
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gw
n
tu
.
hal hlen
c
S
o
pf
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Di ht em
nic
Abbildung 2
Zwei Brückenzweige auf Rotor vor
Schleifringübertrager
Diese Schaltung wird nur eingesetzt, weil sie relativ einfach mit den
meisten gängigen DMS-Messverstärkern kombinierbar ist.
Wie in Abbildung 3 gezeigt, liegen die Schleifringe der
Brückenspeisung innerhalb der Brücke, somit führen Schwankungen
des Schleifringwiderstands zu deren Verstimmung. Die Schleifringe für
die Datensignale sind unkritisch, da die Eingangsimpedanz der
Messgeräte als unendlich angenommen werden kann (d. h. es fließt
ein vernachlässigbarer Strom über diese Schleifringe). Nicht
verwendete Ringe sollten – sofern die Ströme in den anderen Ringen
noch nicht unzulässig hoch sind – mit den Ringen der Brückenspeisung
parallel geschaltet werden, um Messungenauigkeiten aufgrund der
Widerstandsschwankung im Schleifring zu minimieren.
Diese Schaltung erzielt eine etwas höhere Messgenauigkeit als die
Schaltung mit einem Brückenzweig auf dem Rotor, ist aber deutlich
empfindlicher für Widerstandsschwankungen des Schleifrings als die
Schaltung, bei der sich alle vier Brückenzweige auf dem Rotor
befinden. Auch reagiert diese Schaltung empfindlicher auf
Widerstandsschwankungen des Schleifrings als die im Folgenden
dargestellte parallele Messbrückenschaltung mit gemeinsamer
Zuleitung.
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Abbildung 3
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Parallele Messbrückenschaltung
mit gemeinsamer Zuleitung
Diese Schaltung benötigt weniger Schleifringe als die Schaltung, bei
der sich alle vier Brückenzweige auf dem Rotor befinden. Gleichzeitig
wird eine exzellente Messgenauigkeit erzielt. (Dabei ist zu beachten,
dass sich auch hier alle vier Brückenzweige auf dem sich drehenden
Rotor befinden.) Bei Verwendung von Michigan Scientific
Schleifringübertragern beträgt die bei dieser Konstellation durch
Schleifringwiderstandsschwankungen verursachte Messungenauigkeit
weniger als 0,1 %, jedoch ist die Interaktion der Brückensignale zu
beachten.
Schaltungen, die sich Brückenzweige teilen müssen (Zweige A und B
in Abb. 4), leiden an Übersprechen. Das Übersprechen ergibt sich aus
einem Signalstrom im gemeinsamen Zweig, der zu einem
Spannungsanstieg am gemeinsamen Knoten C führt. Jeder Ausgang
wird somit von den Signalströmen aller anderen Ausgänge beeinflusst.
Das Übersprechen der anderen Signale wirkt kumulativ auf jeden
einzelnen Ausgang.
Die gegenseitige Beeinflussung wird mit steigender Eingangsimpedanz
des nachgeschalteten Messverstärkers kleiner. Das Übersprechen von
einem Signal in einer Brücke auf jeden anderen Brückenausgang
beträgt:
Abbildung 4
N
10
100
1000
10000
Übersprechen (%)
4,6
0,5
0,05
0,005
Wobei N gleich dem Verhältnis von Eingangsimpedanz des Messverstärkers zu DMS-Widerstand ist
Beispiel: Bei 120 Ohm DMS und einem Messverstärker mit 12.000 Ohm Eingangsimpedanz, der an den Ausgang DATA 5
angeschlossen ist, führt dies zu einer durch Übersprechen verursachten Spannung von 0,5 % der Spannung an DATA 5 an
jedem anderen Ausgang, die dem eigentlichen DMS-Brückensignal überlagert werden muss. Zudem muss das Übersprechen
anderer Brücken addiert werden.
Oft kommt es vor, dass die Ausgänge von Schaltungen mit mehreren Brücken sequentiell abgetastet werden. In diesem Fall
gibt es keine gegenseitige Beeinflussung, da die Signalströme nur in der gerade an den Messverstärker angeschlossenen
Brücke fließen. Daraus kann ein einfaches Testverfahren für Übersprechen bei Schaltungen mit mehreren Kanälen abgeleitet
werden. Wenn einfach einer der Kanäle temporär vom Messverstärker getrennt wird, sollte dies in den anderen Kanälen keine
signifikanten Änderungen hervorrufen.
Anzahl der Datenkanäle und Anzahl der Ringe bei paralleler Messbrückenschaltung mit gemeinsamer Zuleitung
BRÜCKENSPEISUNG 10 VOLT
Schleifringübertragermodell
BRÜCKENSPEISUNG 5 VOLT
S4
SR10M
SR20M
SR36M
S4
SR10M
SR20M
SR36M
Brücken mit 120 Ohm
1
5
13
25
1
7
15
29
Schleifringe für Brückenspeisung
2
4
6
10
2
2
4
6
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Beispiel einer Viertelbrücke mit geringer Beeinträchtigung der
Messgenauigkeit durch Schleifringwiderstandsschwankungen und geringem Temperaturdrift
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