Die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft Proviande Genossenschaft Brunnhofweg 37 • Postfach 8162 • CH-3001 Bern +41 (0)31 309 41 11 • +41 (0)31 309 41 99 [email protected] • www.schweizerfleisch.ch Medienmitteilung Fett ist besser als sein Ruf Neue Forschung anerkennt die gesundheitliche Relevanz tierischer Fette Bern, 28.10.2014: Neue wissenschaftliche Studien durchbrechen über Generationen gefestigte Meinungen und Ernährungsempfehlungen. Sie zeigen auf, dass tierische Fette den pflanzlichen in nichts nach stehen und dass Fett per se keinen negativen Einfluss auf das Risiko für bestimmte Krankheiten hat. Wichtig ist eine massvolle und ausgewogene Ernährung - und hierbei haben tierische Fette wie alle anderen Nährstoffe ihren berechtigten Platz. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fand eine mediale und wissenschaftliche Stigmatisierung des Fetts und der tierischen Fette im Speziellen statt. Aus schon damals umstrittenen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Fett und dem Risiko für Herzkrankheiten konstruiert. Fett wurde zudem pauschal als Dick- und Krankmacher verurteilt, ohne dass die dazu nötige wissenschaftliche Klarheit bestand. Die einseitige Fokussierung auf den Fettgehalt hatte weitreichende Folgen. Ernährungsempfehlungen wurden angepasst und international übernommen, der Fettanteil in der Ernährung ging kontinuierlich zurück. Global nimmt die Problematik der Fettleibigkeit gleichwohl zu, weil die Menschen das Fett substituieren und tendenziell immer kalorienreicher essen. Neue wissenschaftliche Studien rücken tierische Fette ins richtige Licht Die einseitige Fokussierung auf den Fettgehalt als Richtlinie für eine gesunde Ernährung hat zu einer undifferenzierten Betrachtung der entscheidenden Faktoren und deren Zusammenwirken geführt. Fleisch und tierische Fette haben ihren berechtigten Platz in einer gesunden Ernährung, weil sie Mineralstoffe, Vitamine und essenzielle Fettsäuren in einem durchaus sinnvollen Verhältnis enthalten. Der Fettanteil in Fleisch ist nicht grundsätzlich hoch. Bei Frischfleisch liegt er generell unter 20 Prozent des Gesamtgewichts. Ein Schweinsfilet enthält sogar nur rund fünf Prozent Fett. Tierische Fette sind zwar ebenfalls Energielieferanten, wir nehmen aber deutlich mehr Fette und Kalorien über andere Lebensmittel auf. Bei durchschnittlicher Ernährung stammen gerade mal 16,1 Prozent der aufgenommenen Fette von Fleisch oder Fleischprodukten, die damit auf dem dritten Rang stehen. Am meisten Fett nehmen wir direkt über Öle/Fette zu uns, an zweiter Stelle stehen Milch/Milchprodukte. Entgegen der weitverbreiteten Meinung sind tierische Fette wertvolle Quelle einfach ungesättigter und mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Gesundheitliche Relevanz von tierischen Fetten Ein zu hoher Gesamtfettgehalt in der Ernährung und eine unausgewogene Fettzusammensetzung werden immer wieder mit verschiedenen Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht. Dieser Zusammenhang hält genauerer Prüfung aber nicht stand. Auf das Risiko bestimmter Krankheiten wie Herz-/Kreislaufprobleme oder Krebs haben Fleisch und Fleischfette erwiesenermassen keinen negativen Einfluss. Im Gegenteil: wird weniger Fett aufgenommen, dafür mehr Kohlenhydrate zur Kompensation, verschlechtern sich die Blutfettwerte im Körper. Fett per se macht auch nicht dick, solange die Medienmitteilung Fette_DE.docx Energiebilanz stimmt. Dazu gehört neben der Energiezufuhr selbstverständlich auch genügend Bewegung. Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, hat die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Fleischfetten in einer konsumentengerechten Publikation zusammengefasst. Sie dient als Diskussionsgrundlage und Entscheidungshilfe für eine gesunde Ernährung. Was trotz der neuen Erkenntnisse gleich bleibt: Fett ist ein bedeutender Geschmacksträger. Durch Erhitzen werden aus dem Fett im und am Fleisch viele als angenehm wahrgenommene Aromastoffe freigesetzt, die unsere Nahrungsaufnahme zu einem richtigen Genuss werden lassen. Die vollständige Publikation finden Sie unter www.schweizerfleisch.ch/broschuere-fleischfette Das Dossier «Fleischfette» unter www.schweizerfleisch.ch/dossiers_fleischfette Weitere Informationen: Erich Schlumpf, Leiter Kommunikationsstelle Proviande/«Schweizer Fleisch» Telefon: 031 309 41 46; E-Mail: [email protected] www.schweizerfleisch.ch Proviande – die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft «Schweizer Fleisch» ist eine registrierte Marke von Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft. Zu Proviande gehören Organisationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Fleisch: Produzenten, Viehhandel, Verarbeiter von Schlachtvieh, Fleisch und Schlachtnebenprodukten sowie Detailhandel, Importeure und Exporteure. Als nationales Kompetenzzentrum für Schlachtvieh und Fleisch fördert Proviande die Zusammenarbeit der Organisationen und damit eine qualitativ hochstehende und wettbewerbsfähige Fleischwirtschaft. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die neutrale Qualitätseinstufung von Schlachtkörpern, die Organisation und Durchführung öffentlicher Schlachtviehmärkte und die Förderung des Absatzes von Schweizer Fleisch im In- und Ausland. Damit leistet Proviande wertvolle Dienste von hoher Qualität für die gesamte Schweizer Fleischbranche. -2-