Biber in der Schweiz

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Der Biber
Vortragsdossier des WWF Schweiz
Steckbrief
Biber sind die grössten Nagetiere Europas.
Biber werden bis zu 1,3 Meter lang. Der abgeflachte, beschuppte Schwanz, der auch «Kelle»
genannt wird, ist rund 30 Zentimeter lang.
Ein ausgewachsener Biber wiegt zwischen 20 und 30 Kilogramm. Die Biberweibchen sind
etwas schwerer als die Bibermännchen.
Biber haben ein dichtes Haarkleid, das sie vor Kälte und Nässe schützt. Bis zu 23'000 Haare
können pro Quadratzentimeter wachsen. Zum Vergleich: Unsere Kopfhaut bringt es auf 300
Haare pro Quadratzentimeter. Die Haare sind so angeordnet, dass sich zwischen ihnen beim
Abtauchen eine feine Luftschicht bildet, die dafür sorgt, dass die Haut schön trocken bleibt.
Der Biber fettet sein Fell mit dem Öl ein, das von der Afterdrüse abgesondert wird. Damit das
Fell möglichst gut vor Nässe und Kälte schützt, verbringt der Biber entsprechend viel Zeit mit
der Fellpflege.
Biber haben nur an den Hinterfüssen Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Biber werden durchschnittlich 10 Jahre alt, höchstens sind es 17 Jahre.
Wenn ein Biber taucht, bleibt er etwa drei Minuten unter Wasser. Im Notfall übersteht er auch
Tauchzeiten von mehr als zehn Minuten. Junge Biber können in den ersten Wochen nach
der Geburt noch nicht tauchen.
Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv.
Lebensraum und Nahrung
Biber lieben Landschaften mit vielen Gewässern und Flussabschnitten, die noch sehr
natürlich sind. Als sehr anpassungsfähige Tiere können sie auch Gräben oder Fischteiche
besiedeln.
Eine Biberfamilie benötigt einige hundert Meter naturnahes Flussufer. Biber kamen früher
fast überall in Europa vor.
Die besten Lebensbedingungen findet der Biber in Auenlandschaften vor. Dort sind die Uferböschungen nicht so steil, so dass er bequem an Land steigen kann. Die zahlreichen Seitenarme und kleinen Inseln bieten ihm genügend Nahrung und Verstecke. In Auenlandschaften gedeihen auch Weiden und Erlen, die der Biber als Nahrung braucht.
Der Biber «zimmert» auch für andere Tierarten der Flussauen wichtige Lebensräume. Wo
der Biber das Gewässer gestaltet, verbessert er auch die Bedingungen für den Fischotter,
den Schwarzstorch, für Amphibien- und Libellenarten.
Verhalten
Biber untereinander
Biber sind friedfertige Tiere, die als Familiengemeinschaft leben. Männchen und Weibchen
bleiben ihr ganzes Leben zusammen. Es gibt aber auch Tiere, die alleine leben.
Eine Biberfamilie besteht aus den beiden Elterntieren, meist zwei Jungtieren vom Vorjahr
sowie dem neugeborenen Nachwuchs des laufenden Jahres.
Biberpaare legen bei günstigen Bedingungen (d. h. Auenlandschaften, Bäche und Flüsse mit
Seitenarmen) Dämme an und bewohnen so genannte Biberburgen. Der Bau besteht aus
Aststücken. Zwischen den Ästen werden Erde, Schlamm, Wasserpflanzen und andere
Pflanzenteile angebracht. Der Bau ist sehr stabil und kann einige Meter tief und breit werden.
Der Eingang liegt etwa 60 Zentimeter unter dem Wasserspiegel. Ein Gang führt nach oben
ins Trockene zu den verschiedenen Wohnräumen der Biberburg.
Biber in der Schweiz bauen meistens einen Erdbau oder einen Mittelbau; Biberburgen sind
selten. Beim Erdbau liegt der Wohnkessel ganz in der Erde. Beim Mittelbau ist die Decke der
Erdhöhle eingestürzt, und die Biber haben einen Asthaufen über das Loch geschichtet.
Die Dämme der Biber stauen das Wasser auf und überfluten die Umgebung. So haben die
Tiere besseren Zugang zu den Bäumen, die sie fällen. Durch ihren Dammbau können Biber
die Natur eines Baches vollkommen umgestalten.
Nahrungssuche
Biber ernähren sich ausschliesslich vegetarisch. Im Frühjahr und Sommer fressen sie Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen.
Während der Wintermonate wechseln die Biber auf Holz- und Rindennahrung. Sie bevorzugen Weiden, Erlen und andere Weichhölzer. Dünne Äste werden gänzlich verzehrt, bei
dicken Ästen und Baumstämmen nagen sie nur die Rinde ab. Biber fällen Bäume unter
anderem deshalb, weil sie auf diese Weise an die Zweige gelangen können. Die entrindeten
Baumstämme dienen als Baumaterial.
Biber legen sich einen Wintervorrat an. Kleinere Äste werden zum Bau befördert, grössere
werden auf zirka 1 Meter gekürzt und an den Futterplatz gebracht, der am Wasser liegt.
Biber besitzen ein sehr kräftiges Gebiss., Wir Menschen können nur halb so stark zubeissen,
obwohl wir etwa dreimal schwerer sind.
Die Vorderzähne des Bibers sind lang und weisen scharfe Schneidekanten auf. Biberzähne
wachsen das ganze Leben lang nach und sind durch die Nagetätigkeit ständig geschärft.
Dies verwundert nicht, da der kleine Schwerarbeiter alle paar Tage einen Baum fällt!
Wenn ein Biber einen Baum fällt, hakt er seine oberen Schneidezähne zuerst in die Baumrinde ein. Anschliessend raspelt er mit den unteren Zähnen die Holzspäne quer zum Stamm
ab. Für eine armdicke Weide braucht er nur etwa 5 Minuten. An einem Baumstamm von
30 Zentimetern Durchmesser arbeitet er eine ganze Nacht. Da der Biber immer etwa in einer
Höhe von 50 Zentimetern nagt, sind die Futterplätze gut erkennbar.
Paarung und Aufzucht
Die Paarungszeit der Biber ist im Winter. Nach 105 Tagen Tragzeit, im Frühling, bringt das
Biberweibchen meistens zwei bis drei Junge zur Welt.
Die jungen Biber bleiben zwei Jahre bei ihren Eltern und gehören – zusammen mit den im
nächsten Frühjahr geborenen Geschwistern – auch zur Biberfamilie. Nach zwei Jahren
ziehen sie weg und suchen sich ein eigenes Revier.
Biber in der Schweiz
Der Biber wurde in der Schweiz zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgerottet.
Zwischen 1958 und 1977 wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz wieder Biber angesiedelt. Die ausgesetzten Biber trafen aber auf eine von Menschenhand veränderte Landschaft: Fliessgewässer waren begradigt, Feuchtgebiete entwässert und Auengebiete grösstenteils verschwunden.
Der Biber gehört deshalb noch immer zu den bedrohten Arten, auch wenn sich die Biber
mit der Zeit vermehrt und ausgebreitet haben. Heute leben in der Schweiz wieder etwa 1600
Biber.
www.pandaclub.ch
Der Biber breitet sich aus
1993 lebten etwa 350 Biber
in der Schweiz.
2008 gab es bereits
1600 Schweizer Biber.
Quelle: Biberfachstelle/CSCF, swisstopo
Biber und WWF
Seit 1958 wurden dank dem WWF und anderen Organisationen verschiedene Aktionen zur
Wiederansiedlung des Bibers durchgeführt.
Der WWF setzt sich dafür ein, dass naturnahe Ufer von Seen und Flüssen besser geschützt
und durch Revitalisierung (Wiederbelebung) miteinander verbunden werden. Nur so kann
sich der Biber in der Schweiz wieder richtig zu Hause fühlen.
Beim WWF erhältlich
WWF Schweiz (2009):
Panda Club 3/09: Biber.
Bestellen kannst du beim
WWF Schweiz per Telefon,
Post oder E-Mail. Die Adresse findest du rechts unten. Die Lieferfrist beträgt
etwa eine Woche.
Wo kein Preis angegeben
ist, kannst du pro Broschüre
jeweils ein Exemplar gratis
bestellen.
Internet
Bücher
http://www.wwf.ch/de/der
wwf/themen/artenschutz/
biber.cfm
WWF Informationen über
den Biber und sein Leben
in der Schweiz.
www.hallobiber.ch
Informationsseite von Pro
Natura über die Rückkehr
des Bibers.
Steinig, A. (2006): Bei
den Bibern. Düsseldorf:
Patmos Verlag.
www.bibermanagement.
de
Auf dieser Seite gibt es
eine grosse Link-Liste,
und du kannst Biberjunge
in der Burg anschauen.
Gersmeier, R.; Hagemann, K. (1996): Die Biberfamilie. Bildersachbuch. Berlin: Wolfgang
Mann Verlag.
Kalas, S.; Kalas, K.
(2004): Das Biber-KinderBuch. Findling Verlag.
Rosken, M.; Heitmann, M.
(2001): Familie Biber baut
ihre Burg. Prestel Verlag.
Perols, S. (1994): Der Biber. Meyers kleine Kinderbibliothek. Mannheim:
Bibliographisches Institut.
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft
gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Der WWF setzt sich weltweit ein für:
die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten.
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
8010 Zürich
Telefon 044 297 21 21
Fax 044 297 21 00
E-Mail: [email protected]
www.wwf.ch
1986 WWF – World Wide Fund for Nature/
Weitere Informationen
“WWF” and “living planet” are Registered Trademarks/Juni 2009/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 982/05/Bild: WWF
Der Biber wandert immer entlang von Gewässern. Ein grosses Problem sind die vielen Wasserkraftwerke quer zum Fluss. Hier kommt der Biber ohne Hilfe nicht weiter. Deshalb ist es
wichtig, Biber-Rampen für ihn zu bauen.
Dieses Vortr
stand mit de
terstützung
Folienvorlage Biber
Inselburg von Bibern in einem Flusstal
Wasserstrassen, die der Biber
selber anlegt, erleichtern den
Holztransport und bieten mehr
Sicherheit vor Landraubtieren.
Äste – bepackt mit Schlamm und Lehm –
bilden die Teichburg, die etwa 2 bis 3 Meter aus dem Wasser ragt. Ein Teil des
Kuppelbaus bleibt locker für die Zufuhr von
Frischluft. Biberburgen können mehrere
Eingangsröhren haben. Die Zugänge befinden sich unter Wasser und bieten dadurch
Schutz vor Landraubtieren.
Biber bewahren junge
Zweige als Rindenvorrat für
den Winter unter Wasser
auf. Auch bei zugefrorenem
Teich können sie sich hier
bedienen.
Biber fällen vor allem
Weiden, Pappeln, Espen
und Birken – zu grosse
Stücke werden zerkleinert
und zum Wasser geschleift.
Biber regeln den Wasserstand über Dämme. Droht der
Wohnraum überflutet zu werden, vertiefen sie die Überläufe und sorgen für stärkeren Abfluss. Dadurch sinkt der
Wasserspiegel. Umgekehrt erhöhen sie die Dämme oder
dichten sie besser ab, wenn das Wasser zu tief steht.
© WWF Schweiz, Abteilung Jugend und Umwelt, 1999. Illustration von Sämi Frei.
Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Tel:
+41 44 297 21 21
Fax:
+41 44 297 21 00
[email protected]
www.wwf.ch
Spenden: PC 80-470-3
WWF Vortragsdossier „Biber“
Linktipps
www.wwf.ch
WWF-Seite über den Biber und seine Lebensweise in der Schweiz.
www.hallobiber.ch
Die Biber-Seite von Pro Natura über die Rückkehr des Bibers
www.bibermanagement.de
Auf dieser Seite findest du eine grosse Link-Liste und du kannst Biberjunge in der Burg
anschauen.
Der Fischotter
Vortragsdossier des WWF Schweiz
Steckbrief
Der Fischotter ist ein Fleisch fressendes Säugetier und gehört zur Familie der Marder.
Seine nächsten Verwandten sind der Dachs, das Hermelin, der Iltis, das Mauswiesel und
der Marder.
Das Männchen wird bis zu 130 Zentimeter lang und wiegt 6 bis 12 Kilogramm. Das
Weibchen ist 20 Zentimeter kürzer und nur 5 bis 8 Kilogramm schwer.
Der Fischotter ist ans Leben im Wasser angepasst: Sein Körper ist schlank und
geschmeidig, die Beine kurz, aber kräftig. An den Pfoten hat er Schwimmhäute zwischen
den Zehen. Beim Tauchen verschliesst der Fischotter seine Nasenlöcher und die Ohren mit
einer Hautfalte. Er kann unter Wasser genau so gut sehen wie an Land.
Sein dichtes Fell besteht aus zwei Haararten: Direkt auf der Haut wachsen kurze und sehr
dichte Wollhaare – bis zu 50 000 auf einem Quadratzentimeter (beim Menschen sind es
etwa 120 pro Quadratzentimeter). Sie umhüllen den Körper mit einer wärmenden Luftschicht.
Die längeren Deckhaare sind eingefettet und so wasserdicht.
Fischotter können bis zu 7 Minuten unter Wasser bleiben und einem Beutetier nachjagen.
Lebensraum
Der Fischotter ist in der Schweiz ausgestorben. In Europa kommt er vor allem in den
Ländern im Osten vor, aber auch in Spanien und Portugal, an der Atlantikküste Frankreichs,
in Irland, Schottland sowie in Teilen Skandinaviens. Kleinere Fischottergruppen gibt es auch
in anderen europäischen Ländern.
Der Fischotter lebt an Uferböschungen in einem Bau. Da Otter nicht gerne graben, suchen
sie sich verlassene Baue von Bibern, Füchsen oder Dachsen. Am wohlsten fühlt er sich an
Uferabschnitten, die dicht mit Sträuchern und Büschen bewachsen sind, damit er sich
verstecken kann. Das Wasser muss sauber sein und darin müssen viele Beutetiere
schwimmen.
Das Weibchen braucht einen Uferabschnitt von etwa 20 Kilometern Länge als Revier, das
Männchen etwa 40 Kilometer.
Verhalten
Fischotter untereinander
Fischotter sind Einzelgänger, Männchen und Weibchen treffen sich nur zur Paarung.
Männliche Fischotter gehen sich aus dem Weg, ihre Reviere überschneiden sich nur am
Rand.
Bei seinen Wanderungen über Land hält sich der Fischotter immer wieder an die gleichen
Wege. Diese markiert jeder Otter mit kleinen Kothaufen, die er an Stellen anbringt, die
andere Otter gut sehen können. Er parfümiert die Häufchen mit einer süsslich riechenden
Flüssigkeit aus seinen Duftdrüsen am Hinterteil. Diese Duftmarken zeigen allen Artgenossen
an, dass das Gebiet besetzt ist.
Fischotter sind vor allem während der Dämmerung und in der Nacht aktiv.
Nahrungssuche
Der Speiseplan eines Fischotters ist vielseitig. Er frisst am liebsten Fisch, hat aber auch
nichts gegen Krebse, Frösche, Vögel, Insekten, Mäuse und Ratten. Er erbeutet vor allem
kranke und schwache Tiere und sorgt so dafür, dass sich keine Tierart zu stark vermehrt.
Früher glaubte man, der Otter fresse pro Tag so viele Kilo Fisch, wie er wiege. Das ist falsch:
Ein Fischotter braucht pro Tag nur etwa ein Kilogramm Nahrung.
Paarung und Aufzucht
Fischotter können sich das ganze Jahr fortpflanzen. Die meisten Jungen kommen aber in
den Monaten Februar, März und Juli zur Welt.
Die Fischotter-Mutter bringt nach einer Tragzeit von 60 Tagen zwei bis vier Junge zur Welt.
Die neugeborenen Otter sind blind, haben keine Zähne und wiegen etwa 100 Gramm. Sie
bleiben im Nest und werden gesäugt. Erst nach zwei Monaten bekommen sie feste Nahrung.
Nach drei Monaten gehen die kleinen Fischotter das erste Mal ins Wasser. Sie sind noch
wasserscheu, häufig muss die Mutter die Kleinen ins Wasser schubsen. Schon nach
wenigen Tagen können sie aber perfekt schwimmen. Jagen ist schwieriger als Schwimmen:
Fast ein Jahr kümmert sich das Otterweibchen deshalb um ihre Jungen und bildet sie zu
flinken Jägern aus. Danach suchen sich die jungen Otter ein eigenes Revier.
Fischotter und Mensch
Der Fischotter wurde früher wegen seines wertvollen Pelzes gejagt. Doch erst als die
Menschen ihn als «Fischräuber» ansahen, wurde es richtig gefährlich: Der Fischotter wurde
gnadenlos gejagt und an vielen Orten ausgerottet. Heute ist er überall in Europa geschützt.
Heute drohen dafür andere Gefahren: Viele Flüsse und Seen haben verbaute Ufer. Der Otter
hat zu wenig Platz. Doch auch an unverbauten Ufern ist es nicht sicher, dass der Fischotter
überleben kann: Das Wasser ist verschmutzt. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Umweltgift
PCB (das ist die Abkürzung für Polychlorierte Biphenyle), ein chemischer Stoff, der zum
Weichmachen von Plastik verwendet wird. Dieser Stoff baut sich in der Natur nur sehr
langsam ab. Wenn er ins Wasser gelangt, kommt er in die Pflanzen, von dort in die Fische
und von den Fischen in den Körper des Fischotters, der dadurch vergiftet wird. Die
Otterweibchen können unfruchtbar werden oder Junge mit Missbildungen zur Welt bringen.
Fischotter in der Schweiz
Bis vor 100 Jahren lebte der Fischotter in fast allen Gewässern der Schweiz.
Ab 1889 gab es ein Gesetz, das den Fischotter, den Reiher und andere Tiere ausrotten
wollte. Man glaubte, dass sie zu viele Fische frassen und so der Fischerei schadeten. Pro
Jahr wurden bis zu 120 Fischotter umgebracht. 1952 gab es so wenige Fischotter in der
Schweiz, dass sie geschützt wurden. Man schätzt, dass es damals noch etwa 100 Otter gab.
1975 wurden vier Fischotterpaare im Schwarzwassergraben (Kanton Bern) ausgesetzt, die
aber spurlos verschwanden. 1989 wurden zum letzten Mal Spuren am Neuenburgersee
gefunden, seither ist der Fischotter in der Schweiz ausgestorben. 2004 und 2005 wurde
plötzlich wieder ein Fischotter am Neuenburgersee gesichtet. Fachleute vermuten, dass das
Tier eingewandert ist oder heimlich ausgesetzt wurde.
Der Fischotter kann in der Schweiz erst wieder in der Wildnis leben, wenn folgende
Bedingungen erfüllt sind:
•
In den Gewässern müssen viele Fische sein und wenig Umweltgifte: Obwohl PCB vor
30 Jahren in der Schweiz verboten wurden, belasten sie das Wasser noch immer.
•
Fischotter brauchen lebendige Gewässer mit Ufern, an denen viele verschiedene
Tiere leben können und sie Verstecke finden.
•
Die Gewässer müssen zusammenhängen, damit sich die Otter ausbreiten können.
•
Die Fischzüchter müssen den Otter akzeptieren und nicht als Gefahr sehen.
Fischotter und WWF
Nicht nur Flüsse und Bäche wurden in den letzten Jahrzehnten stark verbaut, sondern auch
viele Schilfgürtel und Auenlandschaften zerstört. Der WWF setzt sich dafür ein, dass der Lebensraum für alle Wasserlebewesen verbessert wird, zum Beispiel mit Projekten an der
Rhone, der Linth und am Alpenrhein. Er setzt sich zudem für gute Gesetze ein, welche die
Umwelt schützen, und kümmert sich darum, dass sie auch eingehalten werden.
Weitere Informationen
Beim WWF erhältlich
Internet
Bücher
• WWF (2005): Panda Club
4/05: Fischotter.
• www.wwf.ch/de/derwwf/
themen/artenschutz/
tiereineuropa/
fischotter/index.cfm
Seite des WWF Schweiz
über Fischotter.
• Zürcher Tierschutz
(2004):Infokampagne
10/04. Der Wassermarder
kommt. Ist die Schweiz
fischottertauglich?
• WWF (2004): Panda Club
4/04: Smaragd.
Bestellen kannst du beim
WWF Schweiz per Telefon,
Post oder E-Mail. Die Adresse findest du rechts unten. Die Lieferfrist beträgt
etwa eine Woche.
Wo kein Preis angegeben
ist, kannst du pro Broschüre
jeweils ein Exemplar gratis
bestellen.
• www.prolutra.ch/
steckbrief.php
Steckbrief und viele Infos.
• www.wdrmaus.de/
sachgeschichten/
fischotter/
Beobachte Fischottermutter Cleo und ihre
beiden Jungen.
• Reuther, C. (1993): Der
Fischotter. Lebensweise
und Schutzmassnahmen.
Augsburg: NaturbuchVerlag.
• Pott, E. (2005): Ravensburger Tierlexikon von
A–Z. Ravensburg: Ravensburger Verlag.
• www.kora.unibe.ch/pdf/
docus/docfi_d.pdf
Umfangreiches Dossier.
• www.fischotter.de/Tiere/
Otter
Seite mit FischotterSteckbrief und Film.
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft
gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Der WWF setzt sich weltweit ein für:
• die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
• die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
• die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten.
Dieses Vortragsdossier
entstand mit der finanziellen
Unterstützung des
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
8010 Zürich
Telefon 044 297 21 21
Fax 044 297 21 00
E-Mail: [email protected]
www.wwf.ch
©1986 WWF – World Wide Fund for Nature/® “WWF” and “living planet” are Registered Trademarks/Dezember 2006/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 894/04/Bild: WWF
Der WWF will, dass der Fischotter wieder in die Schweiz zurückkehren kann. Er hat deshalb
untersucht, wo in der Schweiz geeignete Lebensräume vorhanden sind. Gut geeignet sind
der Neuenburger- und der Murtensee. Der WWF will grosse Gewässerabschnitte wieder naturnah gestalten, damit der Fischotter von sich aus in die Schweiz zurückkehrt. Dazu braucht
er sauberes Wasser, genügend Platz und genug Futter.
Fischotterbau
Kammer für
Jungenaufzucht
Luftloch
Untere Kammer
Hauptöffnung
Erweiterter Ausstieg für Jungtiere
und erste Wasserkontakte
Folienvorlage Fischotter
© WWF Schweiz, Abteilung Jugend und Umwelt, 1999. Illustration von Sämi Frei.
Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.
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[email protected]
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Spenden: PC 80-470-3
WWF Vortragsdossier „Fischotter“
Linktipps
www.wwf.ch
Die Seite des WWF Schweiz über den Fischotter.
http://www.fischotter.de/Tiere/Otter/
Auf dieser Seite hat es einen ausführlichen Fischotter-Steckbrief. Und du kannst in einem kleinen Film einen
Fischotter beobachten.
www.wdrmaus.de/sachgeschichten/fischotter/
Beobachte Fischottermutter Cleo und ihre beiden Jungen beim Schwimmunterricht.
active
Tipps
für deinen
Vortrag
Den Vortrag vorbereiten:
Beispiel: Wissensgebiet
«Steckbrief des Elefanten»
Material sammeln
Einleitung: «Dass Elefanten bis zu vier Tonnen
schwer werden, habt ihr
Wenn du einen Vortrag halten willst,
musst du zuerst Material sammeln.
Gute Quellen sind:
• WWF-Vortragsdossiers
• Bibliotheken
• Lehrerinnen und Lehrer
• Bekannte und Verwandte
• Zeitungsredaktionen
• Internet
Material sammeln braucht Zeit –
meistens mehr als du denkst! Starte
deine Suche nach Unterlagen deshalb früh genug.
test nicht mehr als fünf oder sechs
Wissensgebiete herauspicken, sonst
überforderst du deine Zuhörerinnen
und Zuhörer.
Jedes Wissensgebiet, das du behandelst, hat wieder eine kleine Einführung, einen Hauptteil und einen
Schluss.
soeben gehört. Aber auch
sonst sind Elefanten
kolossal.»
Hauptteil: «Ihre Backenzähne wiegen zusammen
16 kg. Der grösste Stosszahn, den man je gewogen
hat, war 105 kg schwer ...»
Schluss: «Ihr seht, der
Elefant ist ein beeindru-
Der Schluss: Dem Vortrag
ein Dach geben
Der Schluss soll den Vortrag abrunden. Und er soll die Hauptaussage
aus der Einleitung wieder aufgreifen
und dem Publikum etwas auf den
Weg geben.
Ganz am Schluss kannst du nachhaken, ob jemand noch Fragen
hat. Dies führt meistens zu
einer kleinen Diskussion,
die den Vortrag
abschliesst.
ckendes Tier.»
Beispiel: «Ihr habt gesehen: Der Elefant ist ein
faszinierendes Tier. Nicht
nur wegen seiner Grösse,
sondern auch wegen seines Verhaltens. Wir sollten
deshalb alles daran setzen,
dass der Elefant auch weiterhin auf unserem Planeten
leben kann.»
Den Vortrag schreiben:
Die Gliederung
Gute Vorträge haben eine klare Linie,
denn nur mit einem guten Ablauf
kannst du die Zuhörer fesseln. Jeder
Vortrag besteht aus einer Einleitung,
einem Hauptteil und einem Schluss.
Beispiel: «Der Elefant
ist das grösste Landlebewesen auf der Erde. Er
wiegt fast 4 Tonnen.
Das ist gleich viel wie
vier ganze Schulklassen.
Diese Grösse hat mich
fasziniert. Deshalb möchte ich euch etwas über
Elefanten erzählen: Über
Die Einleitung: In der Kürze
liegt die Würze
Ein bis zwei Minuten genügen für die
Einleitung. Hier musst du das Thema
dem Publikum schmackhaft machen
und die Hauptaussage deines
Vortrags auf den Punkt bringen.
den Dickhäuter mit einem
Sinn für Gemeinschaft
und Familie, über den
Dickhäuter, der von uns
Menschen ausgerottet
wird.»
Beispiel: Dein Vortragsthema heisst «Der Elefant».
Mögliche Wissensgebiete
sind: «Steckbrief des
Elefanten», «Der Lebensraum des Elefanten», «So
verhält sich der Elefant».
Der Hauptteil:
Wissensvermittlung
Für den Hauptteil kannst du etwa
10 Minuten einplanen. Teile den
Hauptteil in kleinere Wissensgebiete
auf.
Du kannst deinen Zuhörerinnen und
Zuhörern nicht alles erzählen, was du
weisst. Das würde zu lange dauern,
und sie würden sich zu langweilen
beginnen. Schnapp dir die spannendsten Wissensgebiete und begeistere damit dein Publikum. Du soll-
Den Vortrag halten:
Gut vortragen
Geschichten erzählen
Im Orient gibt es den Beruf des
Geschichtenerzählers. Der Erzähler
trägt in Kaffeehäusern seine
Geschichten vor und verdient
sich damit sein Geld. Doch Geld
bekommt er nur, wenn er seine
Geschichten gut erzählt. Auch
Vorträge sind Geschichten. Sie müssen spannend und unterhaltsam
sein, damit sie die Zuhörerinnen und
Zuhörer mitreissen. Dazu haben wir
einige Tipps für dich:
Lies den Vortrag nicht einfach ab,
denn das wirkt künstlich und langweilig. Sehr gute Geschichtenerzähler
kennen den ganzen Text auswendig.
Wir Ungeübteren notieren uns einige
Stichworte, die unser Gedächtnis
stützen.
Wenn du einen Vortrag hältst, solltest
du stehen. So tönt deine Stimme
besser, und das Publikum kann
dich besser sehen. Du kannst für
Abwechslung sorgen, indem du hin
und wieder den Standort wechselst.
Arbeite mit Beispielen. Wenn ein Tier
pro Nacht 70 Kilometer weit marschiert, mach einen Vergleich: Das
ist gleich weit wie die Strecke von
Basel nach Zürich.
Vermeide Fremdwörter. Erzähle mit
deinen eigenen Worten, was du zu
sagen hast. Wenn du Fremdwörter
verwendest, erkläre sie!
Du solltest den Zuschauerinnen und
Zuschauern möglichst oft in die
Augen schauen. Das wirkt überzeugend, und dein Publikum bleibt bei
der Sache.
Illustrationen und Bilder
Wir Menschen sind Augentiere. Wir
nehmen unsere Umgebung vor allem
durch unsere Augen wahr. Wenn du
einen Vortrag planst, solltest du darauf Rücksicht nehmen. Zeige Bilder
und Grafiken und benütze:
Poster, Dias, Fotos, Zeichnungen,
Landkarten, Comics, Cartoons zum
Herumreichen, Hellraumprojektorfolien, Stichwortlisten oder Cartoons
und Zeichnungen.
Achtung: Wenn du Dias zeigst, musst
du den Raum abdunkeln. Das geht
nicht bei allen Räumen. Teste es,
bevor du den Vortrag halten musst.
Lasse dir auch die Geräte zeigen. Es
ist unangenehm, wenn du den DiaAapparat oder den Hellraumprojektor
während deines Vortrags nicht
einschalten kannst. Dunkle den
Vortragsraum nicht länger als fünf
Minuten ab, sonst schlafen deine
Zuhörerinnen und Zuhörer ein.
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