Lehrstuhl Marketingmanagement Musterklausur im Fach Marketing Mix und Marketing Controlling Prof. Dr. M. Kirchgeorg Punkteverteilung: Aufgabe F+E und Marketing Preismanagement Kommunikation Distributionspolitik Personalmarketing Gesamt max. Punktzahl 20 20 20 20 20 80 erreichte Punktzahl Bitte bearbeiten Sie nur 4 der 5 Aufgaben! 2 Bitte bearbeiten Sie nur 4 der 5 Aufgaben! Aufgabe 1: F+E und Marketing (20 Punkte) Das Unternehmen Xerox (Kopiergerätehersteller) versteht sich als Qualitätsführer und verspricht den Kunden eine Zufriedenheitsgarantie. Sofern vom Kunden erworbene Kopiergeräte die erwartete Kopierqualität nicht erbringen, dann wechselt Xerox das Kopiergerät anstandslos aus. Im Unternehmen Xerox gibt es allerdings unterschiedliche Auffassungen darüber, inwieweit das Unternehmen aufgrund der gewährten Zufriedenheitsgarantie nur besonders ausgereifte Neuprodukte in den Markt bringen sollte oder ob es auch möglich ist, innovative Neuentwicklungen von Kopiergeräten möglichst schnell in den Markt einzuführen, selbst wenn sie noch „Kinderkrankheiten“ aufweisen. Verdeutlichen Sie anhand eines Modell zur Planung der optimalen Entwicklungszeit und des Markteinführungszeitpunktes, welche modellspezifischen Einflußfaktoren berücksichtigt werden. Begründen Sie anhand des von Ihnen gewählten Modells, wie sich eine Kundenzufriedenheitsgarantie auf den optimalen Entwicklungszeitraum und den Markteinführungszeitpunkt auswirken könnte. Aufgabe 2: Preismanagement (20 Punkte) Ein deutscher Hersteller von Pralinen ist im Mittelpreissegment angesiedelt und bietet in eigenen Filialen in Deutschland vier Packungsgrößen zu 4.99.- DM, 9.90 DM und 19.90 DM und eine Großpackung (1200 gr.) zu 49,90 DM an. Im Zusammenhang mit der Umstellung auf den Euro erfährt der Marketingleiter des Unternehmens auf einer Tagung, dass sich die Anzahl der relevanten psychologischen Preisschwellen z.B. unterhalb von 100 DM halbiert. Allerdings ist er skeptisch, ob dies auch tatsächlich der Fall ist. (a) Was ist unter einer psychologischen Preisschwelle zu verstehen und welche Veränderungen ergeben sich hinsichtlich der Preisschwellen bei der Euro-Umstellung für den Pralinenhersteller? (10 Punkte) (b) Bei den Großpackungen hat der Pralinenhersteller Überschußmengen an den Handelskonzern Tesko nach England und Holland verkauft. Obwohl es derselbe Handelskonzern ist, hat der Pralinenhersteller Anfang 2000 jeweils mit den in jedem Land zuständigen Einkäufer für Schoko-Produkte individuell und unabhängig voneinander verhandelt. Um den englischen Markt zu erobern, hat der Pralinenhersteller dem Einkäufer in England 10.000 Großpackungen zu einem besonders attraktiven Einstandspreis von 25.- DM pro Stück angeboten (incl. Transportkosten). Nach Holland wurden 30.000 Großpackungen zu einem Preis von 34,00 DM (incl. Transportkosten) geliefert. Seit 1995 werden zwischen den Großlagern von Tesko Holland und Tesko England bestimmte Produktkategorien ausgetauscht, wobei im Lebensmittelbereich für Waren unter 2 kg ca. 0,50.- DM als Transportkosten zugerechnet werden. Bei Tesko zeichnet es sich ab, dass der Einkauf für alle Produkte Anfang 2001 europaweit zentralisiert erfolgt. Welche möglichen Konsequenzen ergeben sich daraufhin für den deutschen Parlinenhersteller? Welche Preisstrategie würden Sie ihm empfehlen? (10 Punkte) 3 Aufgabe 3: Kommunikation (20 Punkte) Ein Kinderfahrradhersteller hat festgestellt, dass 80% der Kaufentscheidungen bei Kinderfahrrädern Familienentscheidungen darstellen, bei denen die Kinder sowie ein oder beide Elternteile gemeinsam die Entscheidung treffen. Der Kinderfahrradhersteller führt die Intramediaplanung für Printmedien durch, um eine Kommunikationskampagne zur Einstellungsverbesserung vorzubereiten. Im Rahmen der Mediaplanung wird gefordert, dass gewichtete Tausenderkontaktpreise verwendet werden. (a) Begründen Sie, welche Faktoren der Kinderfahrradhersteller zur Gewichtung von Tausenderkontaktpreisen heranziehen sollte? (8 Punkte) (b) Welchen Einfluß haben lerntheoretische Erkenntnisse für die Erklärung der Werbewirkung und welche Implikationen ergeben sich für die Werbeplanung? (12 Punkte) Aufgabe 4: Distributionspolitik (20 Punkte) (a) Erläutern Sie die Anreize und Beiträge von Hersteller und Handel, um im Rahmen eines ECR-Konzeptes miteinander zu kooperieren. (10 Punkte) (b) Inwieweit kann opportunistisches Verhalten beider Kooperationspartner die Umsetzung des ECR-Konzeptes gefährden und welche Herstellermaßnahmen können gegen opportunistisches Verhalten des Handels ergriffen werden? (10 Punkte) Aufgabe 5: Personalmarketing (20 Punkte) Im Zuge eines steigenden Wettbewerbs der Unternehmen um zukünftige Mitarbeiter nimmt das Personalmarketing einen immer wichtigeren Stellenwert ein. (a) Erläutern Sie, inwieweit die Ziele und Entscheidungstatbestände des klassischen Marketingmix auf das Personalmarketing übertragen werden können. Gehen Sie dabei auf jeden Mixbereich ein. (14 Punkte) (b) Welche zentralen Schlüsselgrößen würden Sie für ein Personalmarketing-Controlling vorschlagen? Begründen Sie Ihre Antwort. (6 Punkte)