Bildungsgesetze 1. Bildungsgesetz: Von einem Grunddreieck mit 3 Stäben ausgehend wird ein neuer Knoten durch 2 neue Stäbe, die nicht auf einer Geraden liegen, angeschlossen. Es gilt: 2k = s + 3 Grunddreieck LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK UNIVERSITÄT SIEGEN Bildungsgesetze 2. Bildungsgesetz: Zwei nach dem 1. Bildungsgesetz aufgebaute Fachwerke werden verbunden durch 1) 3 Stäbe, die nicht parallel sind und sich nicht in einem Punkt schneiden; oder 2) einen Stab und ein gemeinsamen Knoten der beiden Teilfachwerke; oder 3) einen gemeinsamen Knoten und eine zusätzliche Lagerung (Festhaltung). F1 Gemeinsamer Knoten F2 F2 F2 1) F1 F1 2) 3) Zusätzl. Festhaltung LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK UNIVERSITÄT SIEGEN Bildungsgesetze 3. Bildungsgesetz: In einem Fachwerk nach dem 1. oder 2. Bildungsgesetz wird ein Stab umgebaut. Der umgebaute Stab ist an einer anderen Stelle so einzufügen, das das neue Fachwerk kinematisch bestimmt wird. LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK UNIVERSITÄT SIEGEN Bestimmung der Stabkräfte Allgemeine Bemerkungen: 1) Vor de Bestimmung der Stabkräfte ist es zweckmäßig, zuerst die Auflagerreaktionen zu bestimmen. Dies erfolgt aus den 3 Gleichgewichtsbedingungen am Gesamtsystem. 2) Außerdem ist es zweckmäßig, Nullstäbe vorab zu finden, um die Anzahl der Unbekannten zu reduzieren. Verfahren zur Bestimmung der Stabkräfte: 1) Knotenpunktverfahren 2) Rittersches Schnittverfahren 3) Cremona-Plan (grafisches Verfahren) LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK UNIVERSITÄT SIEGEN Nullstäbe S1 Regeln zum Auffinden der Nullstäbe 1) 2 Stäbe an einem unbelasteten Knoten mit unterschiedlichen Richtungen sind Nullstäbe. 2) 2 Stäbe an einem belasteten Knoten: Greift die äußere Kraft in Richtung eines Stabs an, so ist der andere Stab ein Nullstab. 3) 3 Stäbe an einem unbelasteten Knoten: Falls 2 Stäbe davon in gleicher Richtung liegen, dann ist der dritte Stab ein Nullstab. LEHRSTUHL FÜR BAUSTATIK S2 1) S1 = 0, S 2 = 0 S1 2) S2 S1 = F , S 2 = 0 S1 3) S2 S3 S1 = S 2 , S 3 = 0 UNIVERSITÄT SIEGEN