3.7.1.4 Deutsche Bundesbank VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE Klasse: __________ © SEI Datum: ___________ Thema: ESZB, EZB und Deutsche Bundesbank Folgen der Negativzinsen Bundesbank warnt vor höheren Kosten für Bank-Kunden Die Bundesbank befürchtet, dass Finanzinstitute die Belastungen durch die Niedrigzinsen an ihre Privatkunden weitergeben werden. Die Deutsche Bundesbank rechnet mit steigenden Gebühren für Bank-Kunden. "Wir sehen, dass viele Institute ihre Gebühren bereits erhöht haben oder über solche Erhöhungen nachdenken", wurde der für Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstand, Andreas Dombret, am Mittwoch von „Spiegel Online" zitiert. Das könne Abhebungen von Bargeld betreffen, Ausstellungen von Scheckkarten oder andere Dienstleistungen. Experten warnen schon seit einiger Zeit davor, dass die anhaltenden Mini-Zinsen im Euro-Raum die Gewinne vieler Institute schmälern und Bank-Kunden dann stärker zur Kasse gebeten werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte unlängst den sogenannten Einlagensatz auf minus 0,4 von zuvor minus 0,3 Prozent gesenkt. Institute müssen damit noch höhere Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der Notenbank überschüssiges Geld über Nacht parken. Zudem liegt der Leitzins für die Geldversorgung der Banken im EuroRaum inzwischen bei 0,0 Prozent. Dombret hält auch Negativzinsen auf Konten von Bank-Kunden für möglich. "Die Banken und Sparkassen, mit denen ich spreche, wollen eigentlich alles tun, um das zu vermeiden. Aber je länger das gegenwärtige Zinsumfeld Bestand hat, desto höher steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man die Negativzinsen vielleicht doch weitergeben muss." Die Aufsicht mache den Geldhäusern hier keine Vorschriften. FAZ.net am 30.03.2016 Kritik an EZB-Präsident CSU-Politiker: Deutscher statt Draghi Mit seiner Null-Zins-Politik macht Mario Draghi sich bei vielen unbeliebt. Die CSU schießt sich nun ein: Nachfolger des Italieners an der Spitze der Europäischen Zentralbank soll ein Deutscher werden. Der nächste Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) muss nach Einschätzung von CSU-Politikern ein Deutscher werden. „Die Politik von Mario Draghi hat zu einem massiven Glaubwürdigkeitsverlust der EZB geführt“, sagte der Vizechef der Unionsfraktion, Hans-Peter Friedrich, der „Bild“-Zeitung. Nach dem Ende der Amtszeit des Italieners 2019 müsse „der nächste EZB-Chef ein Deutscher sein, der sich der Tradition der Währungsstabilität der deutschen Bundesbank verpflichtet fühlt“. Der CSU-Außenpolitiker und Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl kritisierte unter anderem die Nullzins-Politik der EZB-Spitze. „Einen weiteren Draghi können wir uns nicht leisten“, sagte Uhl dem Blatt. „Wir brauchen in Zukunft einen deutschen Finanz-Spezialisten an der Spitze der EZB.“ Auch der bayerische Finanzminister Markus Söder sprach sich bereits dafür aus, dass der nächste EZB-Präsident 3.7.1.4 Deutsche Bundesbank aus Deutschland kommen sollte. Die EZB brauche den Richtungswechsel und mehr deutsche Handschrift, sagte er der „Bild am Sonntag“. Kritik an Draghi In Deutschland war zuletzt die Kritik an der EZB und dem aus Italien stammenden Draghi wegen der ultra-lockeren Geldpolitik und den zu befürchtenden Folgen lauter geworden. Die EZB hatte Anfang März den Leitzins auf null Prozent gesenkt und den Strafzins für Banken, die ihr Geld bei der Notenbank parken, verschärft. Damit will die EZB die nur schwach wachsende Wirtschaft im Euro-Raum ankurbeln und die hartnäckig niedrige Inflation nach oben treiben. Sie trifft aber bei Sparern und in der Geldbranche auf immer mehr Widerstand. FAZ.net am 18.04.2016 Prognose Bundesbank sieht Wachstum Die Deutschen konsumieren, der Bauindustrie geht es wegen des milden Wetters gut. Aber der Export schwächelt. Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank zum Jahresauftakt 2016 kräftig zugelegt. „Das Expansionstempo könnte sogar spürbar über der Zuwachsrate des Vorquartals gelegen haben“, schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht April, der am Montag veröffentlicht wurde. Treiber seien einmal mehr konsumfreudige Verbraucher gewesen, zudem habe die Bauwirtschaft vom milden Wetter profitiert. Dagegen habe der Export wohl einen „vergleichsweise schwachen Beitrag“ geliefert. Von Oktober bis Dezember 2015 gab es ein Plus von 0,3 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Erste Ergebnisse für das erste Quartal will das Statistische Bundesamt am 13. Mai vorlegen. „Für das zweite Quartal zeichnet sich jedoch ein Tempoverlust ab“, prognostizieren die Bundesbank-Experten. „Dafür sprechen die verhaltenen Auftragseingänge in der Industrie sowie die spürbar gesunkenen Geschäftserwartungen.“ Zugute kommt der Wirtschaft der nach wie vor vergleichsweise günstige Ölpreis. Zugleich dämpfen die auf Jahressicht gesunkenen Energiepreise weiterhin die Inflation. Im März zogen die Verbraucherpreise in Deutschland zwar um 0,3 Prozent an. Die Bundesbank bekräftigte im Monatsbericht jedoch ihre Einschätzung, dass – zumindest auf europäischer Ebene – im Frühjahr „aufgrund des relativ deutlichen Preisanstiegs im Vorjahr noch einmal negative Raten wahrscheinlich“ seien. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an. Derweil wollen Politiker der CSU einen Deutschen als nächsten Präsidenten der EZB sehen. „Die Politik von Mario Draghi hat zu einem massiven Glaubwürdigkeitsverlust der EZB geführt“, sagte der Vizechef der Unionsfraktion, Hans-Peter Friedrich, der Bild. Draghis Nachfolger an der EZB-Spitze müsse „ein Deutscher sein, der sich der Tradition der Währungsstabilität der deutschen Bundesbank verpflichtet fühlt“. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl kritisierte unter anderem die Nullzins-Politik der EZB-Spitze. „Einen weiteren Draghi können wir uns nicht leisten“, sagte Uhl. Auch ein deutscher EZB-Präsident wäre allerdings unabhängig von Weisungen jeder Art aus Berlin. Laut Satzung darf „weder die EZB noch eine nationale Zentralbank noch ein Mitglied ihrer Beschlussorgane Weisungen von Organen, Einrichtungen oder sonstigen Stellen der Union, Regierungen der Mitgliedstaaten oder anderen Stellen einholen oder entgegennehmen“. Zugleich sind die nationalen Regierungen verpflichtet, „diesen Grundsatz zu beachten und nicht zu versuchen, die Mitglieder der Beschlussorgane der EZB oder der nationalen Zentralbanken bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu beeinflussen“. Süddeutsche Zeitung (SZ.de) am 18.04.2016