Ausgabe März 2016 - Sternwarte Nordschwarzwald

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Ausgabe 1/2016
Gravitationswellen — Ein neues Fenster zum Universum
Neuer Rekord: Hubble entdeckt die bislang fernste Galaxie
Weit aus dem Fenster gelehnt: Neuer Planet gefunden?
Vorschau auf den Astronomietag: Faszination Mond
Sonderführung zum Merkurtransit
Im Porträt: Carl Frederick Pechüle
Die nächsten Veranstaltungen des AAP:
Deutscher Astronomietag am 19. März
Sonderführung Merkurtransit am 9. Mai
2
Der Vorstand informiert
Der Vorstand informiert
Liebe Vereinskollegen,
Sollte jemand gute Verbindungen haben, über die
man an Baumaterial oder Beton kommen kann
die Mitgliederversammlung im Januar war leider wäre das sicher auch von Vorteil für den Verein!
nicht besonders gut besucht, was ich, wie schon Auch sonst gibt es immer mal wieder ein paar
im Vorfeld erwähnt, sehr schade finde. Dennoch Kleinigkeiten rund um die Sternwarte zu erledi­
konnten wir ein erfreuliches Ergebnis erzielen: mit gen: Rasen mähen, Pflanzenpflege, Glasbausteine
Christian Witzemann übernimmt ein langjähriges, ersetzen, putzen usw. Vielleicht hat der ein oder
erfahrenes und aktives Mitglied den vakanten Pos­ andere ja mal ein paar Stündchen für den Verein
ten des zweiten Vorsitzenden. Herzlichen Dank übrig...
und viel Spaß! Das vollständige Protokoll be­ Selbstverständlich kommt auch die Beobachtung
kommt ihr wie fast jedes Jahr mit der Post dieser in diesem Jahr nicht zu kurz bei uns. Neben den
Astro­News Ausgabe.
vielen Führungen haben wir wieder zwei besonde­
Mein großes Ziel in diesem Jahr ist es, endlich den re Tage in diesem Jahr: den Astronomietag und
Bau des zweiten Gebäudes weiterzuführen. Bei den Merkurtransit. Da beide in die nächsten Mo­
der Hauptversammlung gab es zumindest einige, nate fallen findet ihr Details dazu in diesem Heft.
die sich bereit erklärt haben mitzuwirken, aber die Auch an Beobachtungsabende wurde wieder ge­
ein oder andere helfende Hand wird auf jeden Fall dacht. Sofern das Wetter mitspielt werden wir so
noch gebraucht. Das Ziel wäre es, in diesem Jahr früh wie möglich über den genauen Termin infor­
auf jeden Fall die Bodenplatte zu gießen und die mieren — meist gelingt das aber nur mit einer
Mauern hochzuziehen, so dass wir dann im nächs­ Vorlaufzeit von maximal zwei Tagen.
ten Jahr mit Decke und Kuppel den Rest fertig
stellen können. Die Finanzierung des Baumaterials Euer
sollte mit den vorhandenen Mitteln machbar sein. Martin Tischhäuser
Editorial
Liebe Leser,
füllt.
Kleine Rekorde, wie die Entdeckung der (bisher)
ein großes Thema war in den vergangen Wochen fernsten Galaxie treten somit natürlich in den Hin­
der Nachweis von Gravitationswellen mit LIGO. tergrund. Auch wird es in dieser Hinsicht der letzte
Es hat mich schon erstaunt, wie viel Wellen dieses Rekord Hubbles sein, der erst wieder vom James­
Thema in den Medien geschlagen hat, dachte ich Webb Space Telescope übertroffen werden kann.
doch, dass es zwar ein wichtiger Meilenstein ist Dieses soll nun erst 2018 in den Weltraum starten
aber nun auch nicht so ein Kracher wie manch an­ wie die aktuellste Information lautet.
dere Entdeckungen in der Wissenschaft. Auf der Der für unsere Arbeit interessante Transit des Mer­
anderen Seite kann es der Astronomie nur recht kur wird auch in dieser Ausgabe beleuchtet. Chris­
sein, wenn sie so als bedeutende Wissenschaft in tian Witzemann hat uns die Details ja schon in
Erinnerung gerufen wird und indirekt hilft es uns seinem Vortrag dargelegt, so dass wir nun bestens
vielleicht, das Intersse an den Vorgängen außerhalb auf dieses seltene Ereignis vorbereitet sind.
der Erde zu wecken. Auch wir wollen dieses wich­
tige Thema hier aufgreifen und Martin Stuhlinger Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
hat es wie immer hervorragend für uns aufbereitet
Martin Tischhäuser
und einen großen Teil dieser Ausgabe damit ge­
Titelbild: Simulation der Verschmelzung zweier schwarzer Löcher
(Bild: © SXS, the Simulating eXtreme Spacetimes (SXS) project (http://www.black­holes.org))
3
Aus Wissenschaft und Forschung
Aus Wissenschaft und Forschung
Gravitationswellen – Ein neues
Fenster zum Universum
nen des Raumes plus einer Dimension der Zeit).
Jede Masse ruft anstatt einer Schwerkraft eine
Krümmung dieser Raumzeit hervor. Die Auswir­
kungen der Krümmung der Raumzeit, welche un­
sere Sonne hervorruft, hält die Erde und anderen
Planeten in ihren Umlaufbahnen um die Sonne. Sie
bewirkt ebenfalls, dass Merkur bei einem Umlauf
nicht mehr genau zu seinem Ausgangspunkt zu­
rückkehrt, statt einer Ellipsenbahn also eine Roset­
tenbahn beschreibt. Der Effekt wird als
Periheldrehung des Merkurs bezeichnet. Genauge­
nommen geschieht das auch bei allen anderen Pla­
neten, allerdings sind deren Drehungen zu gering
und bislang nicht nachweisbar. Auch der Effekt,
dass bei einer Sonnenfinsternis die Sterne hinter
der verdunkelten Sonnenscheibe einen scheinbar
geringfügig anderen Winkelabstand zueinander
haben beruht auf der von der Sonne hervorgerufe­
nen Krümmung der Raumzeit, einem Gravitations­
linseneffekt. Beides bestätigte die Vorhersagen der
Allgemeinen Relativitätstheorie.
Wenn sich nun massereiche Objekte beschleunigt
bewegen, so sagt die Mathematik in Einsteins
Theorie eine Störung der Raumzeit voraus. Um­
kreisen sich z.B. zwei Neutronensterne, müssten
sich diese Störungen der Raumzeit gemäß der Ro­
tation des Doppelsternsystems periodisch wieder­
holen.
Da
sich
diese
Störungen
mit
Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, bilden diese pe­
riodischen Störungen Wellen in der Raumzeit:
Unser gesamtes Wissen über das Universum
stammt aus nur einer einzigen Quelle: Der elektro­
magnetischen Strahlung. Bis vor ca. 150 Jahren
war der enge Bereich des sichtbaren (optischen)
Lichts unsere einzige Informationsquelle, wir sa­
hen das Universum wortwörtlich.
Nachdem William Herschel 1800 die Infrarotstrah­
lung der Sonne entdeckte, konnte Charles Piazzi
Smyth 1856 erstmals eine infrarote Komponente
im Spektrum des Mondlichts nachweisen. William
Coblentz konnte ab 1915 Infrarotstrahlung von 110
Sternen nachweisen.
Zwar machte sich unsere Sonne auch schon früher
in den Telegraphenleitungen bemerkbar, die erste
Beobachtung und damit der Beginn der Radio­
astronomie gelang 1931 Karl Guthe Jansky, als er
Signale des Galaktischen Zentrums empfing. Ihm
zu Ehren wurde die in der Radioastronomie ver­
wendete Einheit Jansky für den Strahlungsfluss
eingeführt.
Mit Hilfe von Ballon und Raketen wurden in den
60er Jahren des vorigen Jahrhunderts Ultraviolett­,
Röntgen­ und Gammastrahlungsdetektoren über
die uns vor diesen Strahlungen schützende Erdat­
mosphäre getragen und neue bislang unbeobacht­
bare Objektklassen erschlossen. Und schließlich
beobachten Teleskopanlagen wie HESS in Nami­
bia die atmosphärische Sekundärstrah­
lungsschauer, die beim Auftreffen von
Lichtteilchen von unglaublich hohen
Energien auf die Lufthülle der Erde
erzeugt werden. Die energiereichsten
dieser Photonen erreichen dabei die
Energie eines mit typischer Geschwin­
digkeit fliegenden Tennisballes bei
Freizeitspielern. Heute gilt das gesam­
te elektromagnetische Spektrum als für
die Astronomie erschlossen.
Seit dem 14. September 2015 hat sich
nun das zweite Fenster zum Univer­
sum geöffnet: Gravitationswellen.
Einsteins Allgemeine Relativitätstheo­
rie ersetzt das Gravitationsgesetz Isaac
Newtons mit der Krümmung einer 4­
Schematische Darstellung eines LIGO Interferometers
dimensionalen Raumzeit (3 Dimensio­
4
Aus Wissenschaft und Forschung
Orginaldaten der beiden LIGO Interferometer
verglichen mit dem theoretischen Modell
Bild: Caltech/MIT/LIGO Lab
gen des Energieverlustes werden die gemeinsamen
Umkreisungen immer enger und schneller, wobei
jedoch auch immer mehr Energie in Form von
Gravitationswellen abgestrahlt wird, weswegen die
gemessenen Signale zunehmend stärker werden.
Letztendlich wird das System so eng, dass beide
Schwarzen Löcher zu einem einzigen verschmel­
zen. Die Signale verschwinden. Das ganze dauert
nur den Bruchteil einer Sekunde. Dabei wurden
nach Einsteins berühmter Formel E=mc2 im
Bruchteil einer Sekunde ca. 3 Sonnenmassen in
Form von Gravitationswellen abgestrahlt. Das
durch die Verschmelzung neu entstandene Schwar­
ze Loch wiegt also deutlich weniger als seine bei­
den Vorgänger. Da die Signale in Livingston 7
Millisekunden früher als in Hanford gemessen
wurden, konnte man den Ausstrahlungsort auf ein
Gebiet im Südsternhimmel einschränken.
Gemessen werden die Schwingungen der Raum­
zeit mithilfe von Interferometern. Laserstrahlen
werden mit einem Strahlteiler auf zwei 4 km lan­
gen rechtwinklig zueinander stehenden Bahnen
geschickt, reflektiert und wieder überlagert. Es
entsteht ein bestimmtes Lichtmuster bei der Über­
lagerung, eine sogenannte Interferenz. Läuft eine
Gravitationswellen.
Vor 100 Jahren von Albert Einstein in­
nerhalb seiner Allgemeinen Relativi­
tätstheorie vorhergesagt, gab das Laser
Interferometer Gravitational­wave Ob­
servatory (LIGO) in einer Pressekonfe­
renz vom 11. Februar die erste Messung
einer Gravitationswelle am 14. Septem­
ber 2015 bekannt. Beide LIGO Detek­
toren, in Livingston/Louisiana und
Hanford/Washington (USA) konnten
die Schwingungen in der Raumzeit
nachweisen. Ein weiterer Detektor, der
des Virgo­Projekts, befand sich zu die­
ser Zeit leider in der Wartung. Die Ent­
deckung wurde dennoch gemeinsam
von der LIGO Scientific Collaboration
und der Virgo Collaboration im Physi­
cal Review Letters veröffentlicht.
Ausgelöst wurden die Signale von einer
Verschmelzung zweier Schwarzer Lö­
cher mit ca. 29 und 36 Sonnenmassen
vor 1,3 Milliarden Jahren. Aufgrund der Aufgrund des Zeitunterschied konnte der Ort des Ereignisses
auf ein Gebiet des Südsternhimmels eingeschränkt werden
Abstrahlung von Gravitationswellen
Bild: LIGO/Axel Mellinger
verliert das Paar Rotationsenergie. We­
Aus Wissenschaft und Forschung
Darstellung eines aufbrechenden Neutronensterns,
der einen Gravitationswellenausbruch erzeugen
könnte (Bild: LIGO)
5
kann aus dem inneren Gravitationsfeld eines
Schwarzen Loches, dem sogenannten Schwarz­
schildradius, keine elektromagnetische Strahlung
entweichen. Alle Hinweise stammen also aus der
Beobachtung von Sternenbahnen und auf Millio­
nen Grad aufgeheiztem Gas, welches mit Bruch­
teilen der Lichtgeschwindigkeit Nahe dem
Schwarzschildradius in Akkretionsscheiben rotiert.
Die Entdeckung von Gravitationswellen zweier
verschmelzenden Schwarzen Löchern liefert
gleichzeitig einen ersten direkten Beweis für die
Existenz Schwarzer Löcher.
Reisen Gravitationswellen mit Lichtgeschwin­
digkeit?
Gravitationswelle über die Anlage hinweg, verän­ Wenn die Wissenschaftler Beobachtungen von LI­
dern sich die Längen der beiden Interferometerar­ GO mit denen anderer Teleskopen vergleichen,
me
je
nach Auftreffwinkel
der Welle können sie feststellen, ob die jeweiligen Signale
unterschiedlich, die beiden Lichtstrahlen müssen gleichzeitig eintreffen. Physiker nehmen an, das
nun im Vergleich zum Ruhezustand leicht andere die Gravitation von Teilchen namens Gravitonen
Distanzen durchlaufen. Dadurch verändert sich das übertragen wird, analog zum Photon bei elektro­
Lichtmuster bei der Überlagerung der beiden magnetischen Wellen. Sollten diese, wie Photonen,
Strahlen, das Interferenzmuster verändert sich, die keine Masse besitzen, würden Gravitationswellen
Welle ist detektiert.
sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, wie in
Um die Empfindlichkeit weiter zu steigern, bedient der Relativitätstheorie vorhergesagt. Hätten Gravi­
man sich bei LIGO eines Tricks. Zusätzliche Spie­ tonen jedoch auch nur eine minimale Masse, so
gel in der Nähe des Strahlteilers verlängern den wäre die Reisegeschwindigkeit kleiner. Sollte LI­
Armweg für den Laserstrahl von je 4 km auf je GO also Wellen eines kosmischen Ereignisses
1120 km. Gleichzeitig wird der Laserstrahl durch messen und feststellen, dass diese zeitlich später
diese Spiegel von 200 Kilowatt auf 750 Kilowatt als z.B. ein damit verbundenen Gammastrahlen­
Leistung verstärkt. Zum Vergleich: Ein typischer ausbruch eintreffen, hätte das gewaltige Auswir­
Laserpointer hat eine Leistung von 3 Milliwatt. kungen auf die grundlegende Physik.
Beides zusammen steigert die Empfindlichkeit der­
art enorm, dass die Interferometer damit Längen­ Besteht die Raumzeit aus kosmischen Bindfä­
änderungen im Bruchteil eines Atomdurchmessers den (Strings)?
nachweisen können. Die tatsächliche Längenände­ Noch bizarrer wäre eine Entdeckung von Gravita­
rung während der Entdeckung am 14. September tionswellen von sogenannten kosmischen Strings.
betrug weniger als 5 Tausendstel eines Proton­ Diese hypothetischen Defekte in der Krümmung
durchmessers. Um diese Distanz wurden übrigens der Raumzeit, entsprechend (oder auch nicht) der
wir alle für einen Sekundenbruchteil gestaucht und String­Theorie, wären unendlich dünn aber könn­
gedehnt. Habt ihr es gefühlt?
ten sich über kosmische Distanzen erstrecken.
Doch was sind eigentlich die bedeutenden kosmi­ Forscher haben sie vorhergesagt, und falls sie tat­
schen Fragen, die mit Hilfe der Gravitationswellen sächlich existierten, könnten sie sich verknoten.
geklärt werden sollen?
Risse ein solcher Knoten wäre das mit einem
plötzlichen Ausbruch von Gravitationswellen ver­
Existieren Schwarze Löcher wirklich?
bunden, welche Instrumente wie LIGO und Virgo
Diese erste Frage scheint banal zu sein, gibt es nachweisen könnten.
doch kaum noch Astronomen, welche die Existenz
Schwarzer Löcher bezweifeln. Allerdings gibt es Sind Neutronensterne rau?
bislang nur indirekte Hinweise, den per Definition Neutronensterne sind Überreste eines unter seiner
6
eigenen Schwerkraft in sich zusammengefallenen
großen Sterns, der so dicht wurde, dass sogar die
Protonen und Elektronen seiner Atome, aus denen
der Stern bestand, zu einem Neutronenbrei zusam­
mengequetscht wurden. Ihre extreme Physik ist
bislang kaum verstanden, doch könnten Gravitati­
onswellen einzigartige Einblicke bieten. Z.B. sollte
die Oberfläche aufgrund der immensen Schwer­
kraft fast perfekt kugelförmig sein. Einige Forscher
glauben aber, das diese im Durchmesser ca. 10 km
großen Objekte winzige Berge von bis zu wenigen
Millimetern haben könnten, wodurch sie ganz
leicht asymmetrisch wären. Da Neutronensterne
gewöhnlich sehr schnell rotieren, würde diese
asymmetrische Massenverteilung eine Deformie­
rung der Raumzeit und deswegen Gravitationswel­
len produzieren, die Energie abstrahlten und
dadurch die Rotation des Neutronensterns verlang­
samten.
Auch Neutronensternpaare geben Gravitationswel­
len ab. Wie Schwarze Löcher umkreisen sie sich
dabei immer enger und schneller bis sie miteinan­
der Verschmelzen. Das Ergebnis wäre entweder ein
riesiger einzelner Neutronenstern, oder ein soforti­
ger Kollaps zu einem Schwarzen Loch.
Was lässt Sterne explodieren?
Schwarze Löcher und Neutronensterne entstehen,
wenn große Sterne am Ende ihrer Materiefusion
ankommen und in sich zusammenfallen. Astrophy­
siker glauben, dass es dieser Prozess ist, der einen
bekannten Typ einer Supernovaexplosion antreibt,
den Typ II. Simulationsrechnungen können aber
bislang nicht erklären, was die Supernova letztend­
lich auslöst, aber vermutende solchen Supernovae
einhergehenden Gravitationswellen könnten Ant­
worten liefern. Abhängig von der Form, Stärke und
wie sie mit den Beobachtungen herkömmlicher Te­
leskope korrelieren, könnten sie helfen, existieren­
de Modelle zu bestätigen oder zu widerlegen.
Neuer Rekord: Hubble entdeckt die
letzte bislang fernste Galaxie
Aus Wissenschaft und Forschung
Der Supernova­Überrest Cassiopeia A (Bild: NASA)
Wie schnell expandiert das Universum?
Expansion des Universums bedeutet, dass entfernte
Objekte, welche sich von unserer Milchstraße ent­
fernen, rötlicher erscheinen als sie wirklich sind,
weil das Licht, welches sie ausstrahlen, auf seiner
Reise gedehnt wird. Kosmologen schätzen die Ex­
pansionsrate des Universums, indem sie die Rot­
verschiebung von Galaxien mit ihrer Entfernung
von uns vergleichen. Diese Entfernungsbestim­
mung stammt aus der Helligkeit von Typ I Super­
novae, eine Methode mit großen Ungenauigkeiten.
Falls mehrere Gravitationswellendetektoren auf
der Welt Signale desselben Verschmelzung eines
Neutronensternpaares detektierten, könnten sie zu­
sammen die absolute Stärke eines solchen Ereig­
nissen und damit seine Entfernung bestimmen. Sie
könnten auch die Richtung bestimmen aus der das
Signal kam, damit Astronomen die Heimatgalaxie
finden könnten. Der Vergleich der Wellenstärke
mit der Rotverschiebung der Heimatgalaxie liefer­
te eine unabhängige und möglicherweise genaue
Abschätzung der kosmischen Expansionsrate.
(ms)
tut STScI in Baltimore (US­Staat Maryland) mit­
teilte. Damit ist die Galaxie mit der
Katalognummer GN­z11 noch 200 Millionen Jahre
Das Weltraumteleskop Hubble hat die wahrschein­ älter als der bisherige Rekordhalter. Bis das neue
lich zum letzten Mal die bislang fernste Galaxie James­Webb­Weltraumteleskop seine Arbeit auf­
gesichtet. Das Licht der fernen Sterneninsel hat nimmt, dürften sie auch keine weiter entfernte Ga­
13,4 Milliarden Lichtjahre zu uns zurückgelegt, laxie mehr entdecken, meinen die Forscher.
wie das wissenschaftliche Weltraumteleskopinsti­ Sehr viel weiter als bis GN­z11 können wir gar
Aus Wissenschaft und Forschung
nicht sehen, denn das Universum ist erst 13,8 Mil­
liarden Jahre alt. Wir sehen GN­z11 zu einer Zeit,
als das Universum erst drei Prozent seines heutigen
Alters hatte.
Zuvor hatten Astronomen die Entfernung der Gala­
xie geschätzt, erst jetzt gelang mit Hubble eine ge­
naue Messung. Die junge Galaxie aus den
7
Kindertagen des Kosmos' ist Beobachtungen zu­
folge 25 Mal kleiner als unsere Milchstraße und
leuchtet überraschend hell. Sie besitzt zwar nur ein
Prozent der Sterne unserer Galaxie, wächst aber
schnell: Ihre Sternproduktion ist 20 Mal so hoch
wie die der Milchstraße.
(ms)
Theorie haben sich Sternscheiben von innen nach
außen gebildet. Demnach müssten sich im Zen­
trum der Galaxie die ältesten Himmelskörper be­
Wir leben mittendrin in der Milchstraße. Am finden.
Nachthimmel ist unsere Heimatgalaxie gut als hel­ Die aufwendige Altersbestimmung von mehr als
ler Streifen auszumachen. Die Dimensionen sind 100.000 Sternen der Milchstraße hat dies nun be­
gigantisch: Milliarden von Sternen verteilen sich stätigt, wie Forscher vom Max­Planck­Institut für
über die mehr als 100.000 Lichtjahre große Schei­ Astronomie in Heidelberg im Fachblatt Astrophy­
be. Wie aber hat sich die Galaxis in den vergange­ sical Journal berichten.
nen Milliarden Jahren entwickelt?
Die Modelle der Astrophysiker besagen außerdem,
Dies verrät eine Alterskarte der Milchstraße, die dass die Scheibe einer Galaxie mit der Zeit immer
Forscher nun erstellt haben. Sie zeigt, in welchen dicker wird. Deshalb müssten Sterne, die weiter
Regionen sich vor allem jüngere Sterne befinden entfernt von der zentralen Scheibenebene sind,
und wo sich die älteren häufen. Laut der gängigen auch jünger sein. Auch dies hat sich in der Studie
Volkszählung — Karte zeigt
Altersstruktur der Milchstraße
8
Aus Wissenschaft und Forschung
Altersverteilung für Rote Riesen: Diese Abbildung kombiniert Messdaten mit einer Simulation einer
milchstraßenartigen Galaxie. Rot entspricht einem Alter von 12 Milliarden Jahren (Gyr), die jungen
Sterne sind blau. (Bild: MPIA)
bestätigt.
Die Forscher aus Deutschland und den USA be­
stimmten das Alter der Sterne allein anhand des
ausgesandten Lichts. Mit einem 2,5­Meter­Tele­
skop am Apache Point Observatory im US­Bun­
desstaat New Mexico und dem Kepler­
Weltraumteleskop nahmen sie mehr als 100.000
sogenannte Riesensterne ins Visier. In diesen Ster­
nen ist sämtlicher Wasserstoff bereits zu Helium
fusioniert. Sie sind sehr leuchtstark und auch über
größere Distanzen gut zu beobachten.
Weil sich aus dem Sternenlicht aber nicht nur das
Alter, sondern auch die Entfernung eines Roten
Riesen ermitteln lässt, konnten die Forscher aus
ihren Daten eine dreidimensionale Alterskarte der
Milchstraße erstellen. Indem sie Datensammlun­
gen wie die nun vorgestellte mit Simulationen
kombinieren, hoffen Wissenschaftler, eines Tages
die Sternbildungsgeschichte unserer Milchstraße
genau rekonstruieren zu können.
(ms)
9
Aus Wissenschaft und Forschung
Weit aus dem Fenster gelehnt —
Astronomen wollen neuen Planeten
gefunden haben
Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Ura­
nus, Neptun — jedes Schulkind kennt die acht
großen Körper unseres Sonnensystems. Bestenfalls
die Frage, ob der noch weiter draußen liegende
Pluto tatsächlich kein Planet mehr sein soll, be­
wegt die Gemüter. Doch was wäre, wenn dort in
der Dunkelheit noch ein weiterer großer Planet sei­
ne Bahnen zieht, ohne dass wir ihn bisher bemerkt
haben?
Immer wieder ist über diese Frage spekuliert wor­
den. Nun liefern US­Forscher neue Indizien dafür,
dass es im Außenbereich des Sonnensystems tat­
sächlich einen solchen Himmelskörper geben
könnte. Und zwar einen ziemlich großen. Direkt
beobachtet haben die Astronomen das Ding freilich
nicht. Sie schließen nur aus den Bahndaten anderer
Objekte auf das Vorhandensein von Planet Neun,
wie sie ihn nennen.
Konstantin Batygin und Michael Brown vom Cali­
fornia Institute of Technology in Pasadena berich­
ten im Astronomical Journal von einem ziemlichen
Brocken, etwa zehnmal so massereich wie die Er­
de. Nach ihren Berechnungen könnte der mächtige
Gasplanet die Sonne alle 10.000 bis 20.000 Jahre
einmal umrunden, im Schnitt etwa 20­mal so weit
von unserem Zentralgestirn entfernt wie Neptun,
der aktuell äußerste Planet. Allerdings würde die
Bahn große Abweichungen zwischen dem sonnen­
nächsten und dem ­fernsten Punkt aufweisen.
Alessandro Morbidelli vom Observatoire de la Co­
te d'Azur im französischen Nizza hat den Artikel
der beiden Forscher vor der Veröffentlichung be­
gutachtet. Er spricht laut einer Science­Meldung
von einer sehr stichhaltigen Argumentation und
zeigt sich ziemlich überzeugt, dass es den postu­
lierten Planeten tatsächlich gibt.
Zum ersten Mal seit mehr als 150 Jahren gebe es
ernsthafte Belege dafür, dass die Zählung der Pla­
neten in unserem Sonnensystem nicht vollständig
sei, jubelt Forscher Batygin. Würde der postulierte
Himmelskörper tatsächlich entdeckt, so bemerken
Brown und er süffisant, gäbe es auch keine Dis­
kussion um seinen Planetenstatus.
Das ist auch deswegen interessant, weil Brown Co­
Autor der aktuellen Veröffentlichung ist. Er hatte
mit seiner Entdeckung des Zwergplaneten Eris da­
für gesorgt, dass die Internationale Astronomische
Union den Pluto zum Zwergplaneten herabstufte.
Und das wiederum bedeutet: Die Idee vom neun­
ten Planeten ist durchaus ernst zu nehmen, Brown
kennt sich aus in der wundersamen, dunklen Welt
am Rand des Sonnensystems.
Der Planet wäre, so glauben die Wissenschaftler,
5000­mal massereicher als der Pluto und hätte
Einige bekannte Objekte (hier blau) würden zu den Vorhersagen passen. Bild: Caltech/R. Hurt (IPAC)
10
Aus Wissenschaft und Forschung
durch seine Anziehungskraft nicht nur seine Um­
laufbahn von kosmischem Müll befreit, das ist
Grundvoraussetzung für den Planetenstatus, son­
dern auch die umliegenden Gebiete.
Im sogenannten Kuipergürtel jenseits der Neptun­
bahn soll es allein 70.000 Objekte mit mehr als
100 Kilometer Durchmesser geben und ungezählte
kleinere Exemplare. Doch nur die wenigsten davon
kennen wir bisher. Batygin und Brown hatten sich
die elliptischen Bahnen von sechs besonders weit
von der Sonne entfernten Brocken aus Gestein und
Eis angesehen. Dabei war ihnen aufgefallen, dass
diese sehr ähnliche Eigenschaften haben.
Diese Besonderheiten, so argumentieren sie, ließen
sich am besten mit einem noch unbekannten Plane­
ten erklären. Die Wahrscheinlichkeit, dass allein
Zufall für die beobachteten Bahnen der sechs Ob­
jekte verantwortlich sei, liege bei 1 zu 15.000, so
die Forscher. Das bedeutet, dass die statistische Si­
gnifikanz bei 3,8 Sigma liegt. Etwa in der Teil­
chenphysik werden allerdings 5 Sigma voraus­
gesetzt, um ganz sicher von einer Entdeckung
sprechen zu können. Dann ist die Wahrscheinlich­
keit etwa eins zu 3,5 Millionen, dass ein Effekt
doch nur Zufall ist.
Der bisher unbekannte Himmelskörper könnte vor
4,5 Milliarden Jahren deutlich näher an der Sonne
unterwegs gewesen sein als heute, sagen Batygin
und Brown. Die Gravitationswirkung der anderen
großen Planeten hätte ihn in diesem Fall nach und
nach in die Außenbezirke unserer kosmischen Hei­
mat befördert. Mit Teleskopen sollen Astronomen
dort nun nach dem Himmelskörper fahnden. Aller­
dings liefert die aktuelle Veröffentlichung nur eine
grobe Skizze der Bahn, auf der sie suchen müssen.
Wissenschaftler rechnen bei Entfernungen im Son­
nensystem gern mit der sogenannten Astronomi­
schen Einheit (AE), den mittleren Abstand
zwischen Erde und Sonne. An seinem sonnen­
nächsten Bahnpunkt, so vermuten Brown und Ba­
tygin, wäre er in etwa 200 AE zu finden, an seinem
sonnenfernsten bis zu 1200 AE entfernt, das sind
nur schwer vorstellbare Distanzen.
Wenn der Planet tatsächlich existiert und auf sei­
nem Weg um die Sonne gerade vergleichsweise
nahe ist, dann könnten sich seine Spuren womög­
lich in den bereits aufgenommenen Bildern frühe­
rer Beobachtungskampagnen der großen Teleskope
finden. Ist er dagegen besonders weit draußen bei
seinem Weg um die Sonne, lässt er sich womöglich
nur mit dem besonders leistungsfähigen Keck­
oder Subaru­Teleskop auf dem Mauna Kea in Ha­
waii gezielt beobachten.
Er würde ihn gern finden, lässt Brown wissen.
Aber er wäre auch total zufrieden, wenn jemand
anders ihn findet. Deswegen veröffentlichten sie
diesen Artikel. Sie hofften, dass Menschen inspi­
riert werden und zu suchen anfingen.
Aber womöglich existiert Planet Neun eben doch
nur in Computermodellen und Simulationen. Wo­
möglich ist doch alles nur Zufall.
(ms)
Vermisst — Sonne zerfetzt Asteroiden
ter beträgt.
Mit Hilfe detaillierter Analysen bestimmten die
Forscher, welche Objekte die Himmelsdurchmus­
terung überhaupt finden kann und welche ihr ent­
gehen. So rechneten sie von den identifizierten
Objekten auf die tatsächliche Anzahl hoch.
Das resultierende Modell sagt allerdings zehn Mal
so viele Objekte auf sonnennahen Umlaufbahnen
voraus wie beobachtet. Die Forscher überprüften
alle Details ihres Modells, konnten aber keinen
Fehler finden. Sie schließen daraus, dass sonnen­
nahe Asteroiden schneller zerstört werden als ge­
dacht.
Sie zerbrechen demnach bereits, wenn sie zu viel
Zeit näher als zehn Sonnendurchmesser bei unse­
rem Stern verbringen. Der Durchmesser des Zen­
tralgestirns beträgt 1,4 Millionen Kilometer und
Bislang hatten Forscher angenommen, dass nur ei­
ne direkte Kollision mit der Sonne einen Asteroi­
den zerstören könne, berichten Forscher um
Mikael Granvik von der Universität Helsinki im
Wissenschaftsblatt Nature schreiben.
Die Astronomen haben nach eigenen Angaben das
bislang beste Modell der Population erdnaher Ob­
jekte aufgestellt. Sie nutzten dazu rund 100.000
Aufnahmen aus acht Jahren der Catalina­Himmels­
durchmusterung im US­Staat Arizona.
Auf den Bildern ließen sich nahezu 9000 erdnahe
Asteroiden und Kometen identifizieren, sie nähern
sich der Sonne auf ihrer Umlaufbahn auf weniger
als das 1,3­fache des mittleren Abstands der Erde
vom Zentralgestirn, der ca. 150 Millionen Kilome­
11
Aus Wissenschaft und Forschung
Künstlerische Darstellung des Zerbrechens. Bild: Lauri Voutilainen, Universität Helsinki
unterscheide, meinen die Forscher.
Das vielleicht verblüffendste Ergebnis dieser Stu­
die sei, dass es jetzt möglich erscheint, Modelle
des inneren Aufbaus von Asteroiden zu testen, in­
dem man einfach deren Bahnen und Größen ver­
folge, sagt Granvik.
(ms)
Bild: islieb.de, cc by­nc­nd 4.0
entspricht etwa der 3,6­fachen mittleren Entfer­
nung der Erde zum Mond.
Die Entdeckung, dass Asteroiden auseinanderbre­
chen müssten, wenn sie der Sonne zu nahe kom­
men, war überraschend und der Grund dafür, dass
sie so viel Zeit darauf verwendet hätten, ihre Be­
rechnungen zu verifizieren, betont Teammitglied
Robert Jedicke von der University of Hawaii.
Das neue Modell passt gut zu anderen Beobachtun­
gen. So haben Astronomen den meisten Meteor­
strömen, die Sternschnuppen erzeugen, in unserem
Sonnensystem bislang keinen Ursprungskörper zu­
ordnen können. Vielleicht sei dies gar nicht mög­
lich, da zahlreiche Meteorströme die Überreste
vollständig zerborstener Asteroiden sein könnten,
argumentieren die Forscher.
Das Modell sagt außerdem vorher, dass dunkle As­
teroiden in größerem Abstand von der Sonne zer­
stört werden als helle. Das passe zu der
Beobachtung, dass sich unter den sonnennahen As­
teroiden auffällig viele helle befinden.
Die Ursache für die unterschiedlich schnelle Zer­
störung heller und dunkler Asteroiden könne darin
liegen, dass sich deren innere Zusammensetzung
12
Sternwarten
Sternwarte Bieselsberg
Führungen
Bisher hatten wir mit den Führungsterminen in
Bieselsberg nur wenig Glück, denn das Wetter
machte uns meistens einen Strich durch die Rech­
nung. Selbst bei der letzten Führung kamen trotz
ordentlichen Wetters am Abend nur wenige Besu­
cher. Es bleibt nur zu hoffen, dass bei den nächsten
Terminen das Wetter mitspielt und uns wieder viel
Andrang beschert ist.
Vor allem am Astronomietag wäre es schön, wenn
wir gute Beobachtungsbedingungen hätten. Der
Mond ist nach wie vor ein Höhepunkt für die Be­
sucher und es gibt dort immer wieder neues zu ent­
decken weil wir selten den Terminator an der
gleichen Stelle haben. In den letzten Jahren gab es
auch immer wieder Besucher, die selbst ein Bild
vom Mond aufnehmen wollten und beim Astrono­
mietag ist dazu die beste Gelegenheit, da an die­
sem Tag viel Zeit für solche Extras ist und wir
üblicherweise auch viele Extra­Teleskope in Stel­
lung bringen.
Bei den nächsten Führungen werden wir viel Zeit
auf Planeten verwenden. Jupiter ist gerade kurz
nach seiner Opposition und noch eine ganze Weile
hervorragend zu beobachten, da er im Löwen recht
hoch am Himmel steht. Er wird bis Mitte Mai bei
den Führungen eine tragende Rolle spielen. Nach
der Sommerpause werden dann Mars und Saturn
seine Rolle einnehmen.
Der Löwe, das dominierende Sternbild im Früh­
jahr, beherbergt auch einige Galaxien, die wir
ebenso bei den Führungen zeigen werden wie auch
die ein oder andere Galaxie im Virgo­Haufen oder
auch hoch am Himmel M51, M81 und M82. Auch
die Kugelsternhaufen M3, M13 und M5 werden
wir oft zeigen.
(mt)
Neue Blende für das große Teleskop
wirkt dieses Problems entgegen. Je nach Bedin­
gungen kann man entweder eine kreisförmige oder
Die große Öffnung unseres großen Spiegeltele­ elliptische Blende öffnen und hat dann Dank der
skops ist nicht nur Segen sondern manchmal auch immer noch größeren Öffnung gegenüber des Re­
Fluch. Bei nicht allzu guten Beobachtungsbedin­ fraktors eine bessere Sicht. Planeten lassen sich
gungen wird die Beobachtung durch die Luftunru­ dann selbst bei diesen Bedingungen noch gut be­
he getrübt und das Erlebnis, die hellen Planeten zu obachten und die Besucher wundern sich nicht
beobachten ist sehr beeinträchtigt und hebt sich mehr, dass die Leistung der beiden Teleskope an­
kaum von der Beobachtung mit dem Refraktor ab.
scheinend kaum einen Unterschied hat.
Um dieses grundsätzliche Problem anzugehen hat Wie der schützende Teleskopdeckel hat die Blende
sich Armin Lindenmann mal wieder an die Arbeit ihren festen Platz am Kleiderhaken über dem Kel­
gemacht. Ein Plastikdeckel mit zwei verschiedenen lerabgang und lässt sich somit schnell und einfach
„Off­Axis“­Blenden, d.h. kleineren Öffnungen die einsetzen.
nicht mittig außerhalb der optischen Achse liegen,
(mt)
Sternwarte Keplergymnasium
Führungen
Auch die Führungen auf dem Kepler­Gymnasium
litten bisherein bisschen unter mangelnder Trans­
parenz am Himmel. In seinem Jubiläumsjahr (20
Jahre Führungen!) wäre Wolfgang Schatz und den
anderen Führenden aber zu wünschen, dass sich
das Blatt noch einmal wendet und die gute Nächte
alle auf den Kepler­Mittwoch fallen. Auch wenn
die Bedingungen in der Stadt nicht gerade bestens
sind können wir auch von dort schöne Ansichten
des Nachthimmels zeigen.
Auch hier ist der Jupiter das im Frühjahr am besten
zu beobachtende Objekt am Himmel. Das Schat­
tenspiel seiner Monde und auch der große rote
Fleck lassen sich auch bei aufgehelltem Himmel
gut beobachten. Auch die Kugelsternhaufen bieten
sich für die Beobachtung aus der Stadt an.
(mt)
13
Sternwarten
Merkurtransit 9. Mai 2016
Merkurtransit
Der Merkur zieht am 9. Mai von uns aus gesehen
direkt vor der Sonnenscheibe vorbei. Das ist nicht
so selten wie bei Venus (bei der wir das nächste
Mal nicht mehr erleben können), da der Merkur
uns deutlich öfters „innen überholt“ und auch seine
Bahnneigung weniger groß gegenüber der Erdbah­
nebene um die Sonne ist. Dennoch kommt es nicht
allzu oft vor und ist deshalb trotzdem ein besonde­
res Ereignis. Das letzte Mal fand so ein Transit bei
uns am 7. Mai 2003 statt und die nächsten Gele­
genheiten sind am 11. November 2019 (allerdings
geht die Sonne da schon kurz nach der Mitte des
Transits für uns unter) und dann erst wieder am 13.
November 2032! Da das Novemberwetter astrono­
misch gesehen meist ungünstiger ist als das Mai­
wetter sollten wir die jetzige Gelegenheit nicht
ungenutzt verstreichen lassen — wenn es denn klar
ist!
Aus diesem Grund werden wir uns an der Stern­
warte in Bieselsberg postieren und Besuchern die
Möglichkeit geben, das Ereignis mit unseren Tele­
skopen zu verfolgen. Dafür werden wir einige mit
Sonnenfilter ausgestattete Instrumente in Stellung
bringen, wie unseren Refraktor. Aber auch mit dem
Lunt Hα–Teleskop wird man den kleinen Schatten
vor der hoffentlich mit Protuberanzen verzierten
Sonne sehr schön verfolgen können. Daneben wird
Wie bei jedem Transit zieht Merkur von Ost nach
West über die Sonnenscheibe.
vielleicht der ein oder andere von uns noch ein ei­
genes Gerät mitbringen.
Christian Witzemann und ich werden auf jeden
Fall vor Ort sein und die Besucher durch den
Nachmittag führen, aber ich denke, dass bestimmt
noch einige weitere aus unserem Verein zumindest
zeitweise live vor Ort sein können obwohl es an
einem Montag Nachmittag ohne Gleitzeit oder Ur­
laub schwierig ist.
Die Show beginnt für uns in Bieselsberg um
13:12:13 MESZ mit dem ersten Kontakt des Mer­
kur mit der Sonnenscheibe. Gut drei Minuten spä­
ter, um 13:15:24 MESZ ist er dann vollständig vor
Zur Sonne weisende Erdteile beim 1.Kontakt (links) und 4.Kontakt (rechts). Bild: Occult Software
14
der Sonnenscheibe zu sehen und beginnt seine Rei­
se als komplett schwarzer Punkt vor der Sonne.
Die Sonne steht zu diesem Zeitpunkt natürlich
schön hoch am Himmel, 59° über dem Horizont.
Die größte Entfernung vom Rand erreicht er dann
um 16:56:09 MESZ bei immerhin noch 37° Son­
nenhöhe, also immer noch besten Beobachtungsbe­
dingungen. Das Ende des Ereignisses startet dann
um 20:37:19 MESZ mit dem erneuten Kontakt mit
Merkurtransit, Astronomietag
dem Sonnenrand und dem endgültigen Verlassen
um 20:40:31 MESZ. Diese Phase wird allerdings
wohl nicht mehr ganz zu verfolgen sein, denn zu
diesem Zeitpunkt steht die Sonne nur noch 1° über
dem Horizont. Wir werden noch mal sehen, von
wo aus in der Nähe der Sternwarte da vielleicht
noch ein Blick möglich wäre.
(mt)
Deutscher Astronomietag
Astronomietag
nach dem sich Ostern richtet) damit man wirklich
die ganze Nacht mit dem Mond zubringen kann. 4
In diesem Jahr findet der deutsche Astronomietag Tage vor Vollmond hat man auch immer noch aus­
am 19. März statt. Leider wird es in diesem Jahr reichenden Schattenwurf am Terminator, der Licht­
kein so großes Zugpferd geben wie die partielle Schatten­Grenze, so dass man schön die Krater
Sonnenfinsternis im letzten Jahr, aber dennoch hof­ dort zeigen kann. Interessante Formationen an die­
fen die teilnehmenden Sternwarten, ­gruppen und sem Abend sind unter anderem die Krater Gassen­
Planetarien in Deutschland und der Schweiz wie­ di und Kepler, die zu den interessantesten
der auf viele interessierte Besucher und viele ha­ Formationen auf dem Mond gehören. Aber auch
ben ihre Termine bei der Vereinigung der Sinus Iridium mit den Jurabergen ist sicher noch
Sternfreunde registriert.
ein schöner Anblick (obwohl die Juraberge am
Das Motto 2016 lautet: Faszination Mond — die Morgen davor noch besser zu beobachten sind,
lange Nacht mit Luna. Der Termin wurde kurz siehe Kapitel Termine) und weitere interessante
vor den Frühlingsvollmond gelegt (ja, genau der Formationen kann jeder Besucher selbst für sich
entdecken.
Sofern es der Besucherandrang zulässt, dürfen die
Besucher auch mit ihren eigenen Kameras ein Bild
des Monds aufnehmen. Es erfordert nur ein biss­
chen Fingerspitzengefühl, es ruhig über dem Oku­
lar zu halten. In den vergangenen Jahren hatten wir
Kepler
einige Besucher, denen sehr gute Aufnahmen ge­
lungen sind nachdem sie ein paar Minuten probiert
hatten. Dabei waren nicht nur kompakte Digitalka­
meras im Einsatz sondern auch ganz normale
Smartphones. Mir selbst ist es während einer ruhi­
gen Minute nach einer Führung gelungen ein paar
Bilder mit meinem Smartphone (etwas anderes
hatte ich an diesem Abend gar nicht dabei) aufzu­
nehmen und beim besten davon zeigt zumindest
ein Teilausschnitt eine ganz brauchbare Auflösung
und Schärfe. Mit ein paar Minuten mehr wäre si­
cher auch noch etwas mehr möglich gewesen.
Gassendi
Eventuell könnte jemand mit einer ganz ruhigen
Hand auch über einen kurzen Film noch einiges
mehr herausholen. Noch mehr ließe sich mit einem
Adapter erreichen, der die Kamera fixiert, eventu­
ell wäre das mal eine Anschaffung für die Stern­
Krater Kepler und Gassendi
Astronomietag
15
Sinus Iridium und Juraberge
warte wert.
Da man die Nacht über nicht immer nur den Mond
zeigen möchte bietet sich auf jeden Fall der Jupiter
als zweiter Beobachtungshöhepunkt an. Knapp
zwei Wochen nach seiner Opposition werden wir
ihn in bester Stellung präsentieren können. Auch
wenn der Mond nur knapp 30° von ihm entfernt ist
wird er uns dennoch einen tollen Anblick bieten.
Bis ca. 21 Uhr kann man auch den großen roten
Fleck noch bewundern bevor er auf die uns abge­
wandte Seite des Jupiters verschwindet und erst
gegen 3.30 Uhr wieder auftaucht. Die Monde wer­
den in dieser Nacht leider weder verfinstert noch
laufen sie vor Jupiter vorbei, aber das sollte die
Beobachtung nicht schmälern.
Sollten wir es bis nach 2 Uhr aushalten könnten
wir mit der Beobachtung von Mars und Saturn be­
ginnen. Mars hat allerdings nur einen Durchmesser
von 10" und wird erst Ende Mai seine Maximal­
größe in diesem Jahr von 19" erreichen. Aber vor
einigen Jahren haben wir bei gutem Seeing auch
schon hervorragende Bilder bei 10" aufgenommen.
Saturn ist zwar ebenfalls erst im Juni in Oppositi­
on, aber durch seine Entfernung ist er mit 17,1"
nur knapp unter dem Jahreshöchstwert von 18,5".
Auf der Sternwarte in Bieselsberg planen wir, wie
in den vergangenen Jahren auch, schon ab 16 Uhr
die Sternwarte zu öffnen und den späten Nachmit­
tag für die Sonnenbeobachtung zu nutzen. Mit un­
seren Geräten stehen uns ja sowohl die
Sonnenflecken als auch die Protuberanzen als Be­
Mondaufnahme mit Smartphone, Teilausschnitt aus
dem Vollbild mit der besten Schärfe.
Bild: M.Tischhäuser
obachtungsziele zur Verfügung und bieten unseren
Besuchern ungewohnte Anblicke unseres Zentrals­
terns.
Auf dem Kepler­Gymnasium werden wir erst ab
20 Uhr die Türen für die Beobachtung öffnen und
hoffen dort genauso auf gutes Wetter wie in Bie­
selsberg damit wir die Faszination Mond aber auch
die Faszination Astronomie insgesamt unseren Be­
suchern weitergeben dürfen und ihnen damit ein
besonderes Erlebnis bieten können.
(mt)
16
Verschiedenes
Verschiedenes
Carl Frederick Pechüle
Kopenhagen geboren. Seine Großeltern waren Kö­
nig Friedrich III. und Sophie Amalie von Braun­
schweig­Lüneburg. Als Jugendlicher wurde
Pechüle teils im Elternhaus und teils im katholi­
schen Propagandakollegium in Rom unterrichtet
und erzogen.
Nach dem Er 1865 sein Abitur abgeschlossen hat­
te, fing er an der Kopenhagener Sternwarte unter
Heinrich d'Arrest, an Astronomie zu studieren.
Schon als Student beobachtete er Kometen Plane­
ten und Kleinplaneten, bis er 1870 als Observator
an die Hamburger Sternwarte, damals noch am
Millerntor gelegen, wechselte. (Seit 1912 in Ham­
burg­Bergedorf)! Aus der langen Liste seiner ins­
gesamt 70 Veröffentlichungen allein in den
Astronomischen Nachrichten gehen allerdings nur
wenige Zeugnisse über seine Arbeit in Hamburg
hervor. So konnte er am 30. April und 1. Mai und
später nochmals am 11. Mai 1872 den erst wenige
Tage zuvor (10. April) von Alphonse Louis Nicolas
Borrelly entdeckten Kleinplaneten (120) Lachesis
beobachten und die Helligkeit auf 12. Größe sowie
dessen Bahnelemente bestimmen. Am 22. und 30.
März 1872 verfolgte er den Kleinplaneten (118)
Carl Frederick Pechüle (* 8. Juni 1843 in Kopen­ Peitho, am 18. April 1872 (119) Althaea und am
hagen; † 28. Mai 1914 ebenda) war ein dänischer 27. Juli 1872 (113) Almathea.
Astronom.
Ende August 1873 beobachtete er am Millerntor
Am 8. Juni 1843 wurde Carl Frederick Pechüle als einen von Paul­Pierre Henry entdeckten Kometen
Sohn des Nadlermeister Christian V. Pechüle in sowie die Schweifsterne Borelly und Tempel, ver­
Hamburger Sternwarte um das Jahr 1900 (Quelle: Wikipedia)
Verschiedenes, Vorträge
maß deren Bahn und ihre Helligkeiten. Im selben
Jahr machte Pechüle noch an der Kopenhagener
Universität sein Magisterexamen und nahm am 9.
Dezember 1874 an einer Venusexpedition nach
Mauritius teil. 1875 verließ er dann Hamburg und
kehrte nach Kopenhagen zurück, wo er weiterhin
Kometen und Asteroiden beobachtete und 1888 als
Nachfolger von Hans Schjellerup (1827 ­ 1887)
Observator der Sternwarte wurde, ein Amt, das er
bis zu seinem Tode 1914 ausübte. In dieser Zeit
war Pechüle sehr produktiv. So nahm er 1882 an
einer Expedition zur Beobachtung des Venustran­
sits auf St. Croix in Westindien teil, wodurch seine
„Expedition danois pour l'observation du passage
de Venus 1882“ stammte. Weiterhin beobachtete er
mehrere Kometen (1877I, 1880V, 1886IX), Stern­
bedeckungen und Meteore, vermaß Bahnen, be­
17
stimmte Helligkeiten und er nahm an einer
Expedition zur Beobachtung des Merkurdurch­
gangs vom 8. November 1881 teil. Nicht vergessen
werden darf, dass er sich auch der Deep­Sky­Be­
obachtung widmete, wenn auch nicht mit dem
gleichen Engagement wie bei den Objekten des
Sonnensystems. Mit dem 11­Zoll Merz­Refraktor
der Kopenhagener Sternwarte entdeckte er zwei
NGC und drei IC­Objekte: 1885 fand er NGC
4239 (Coma­Haufen), 1888 entdeckte er NGC 78
(Fische) und IC 503 (Wasserschlange) mit einem
kleinen Kometensucher, 1891 ging ihm IC 1369
(Schwan) ins Netz und 1893 schließlich mit IC 4
(Pegasus) das letzte Objekt.
In einem Nachruf schrieb der berühmte Astronom
Elis Strömgren über ihn: „In Pechüle ist ein fein­
gebildeter, für seine Wissenschaft warm interes­
sierter Mann dahingegangen. Die ältere
Astronomen­Generation kennt ihn als lebensfro­
hen, liebenswürdigen Kollegen, der immer mit
Freude an den Astronomen­Versammlungen teil­
nahm. Seine letzten Lebensjahre wurden durch
Kränklichkeit sehr verdüstert“. Pechüle verstarb
am 28. Mai 1914, elf Tage vor seinem 71. Ge­
burtstag in Kopenhagen.
(ws)
Vorträge
8. April: Rosetta — die
Kometenmission
durch die Sonde Rosetta weiter durchgeführt wird
ist überaus fleißig in der Beobachtung des Kome­
ten und der Übermittlung von Daten und Bildern.
Die Aufregung um den Lander Philae hat sich mitt­ Bernd Vogt führt uns in seinem Vortrag durch die
lerweile gelegt und nur gelegentlich taucht er noch interessantesten Ergebnisse und Bilder, die uns im
in den Nachrichten auf. Aber die Hauptmission, die letzten Jahr erreicht haben.
Anfängen doch sehr stark gewandelt hat und noch
lange nicht am Ende angelangt ist, kommen doch
immer wieder viele Neuerungen zum Vorschein.
Im Mai dürfen wir uns auf einen Vortrag des Pla­ Als Vorstandsmitglied der Gesellschaft Deutsch­
netariumshistorikers Andreas Scholl freuen. Er sprachiger Planetarien wird er uns bestimmt auch
wird uns einen Streifzug durch die Geschichte der über aktuelle Trends berichten können.
Projektionsplanetarien bieten, die sich seit ihren
6. Mai: Ein Streifzug durch die
Geschichte der Projektionsplanetarien
3. Juni: Die Voyager­Sonden
schon am Rande des Sonnensystems angekommen
sind haben sie keineswegs ihren Dienst eingestellt
Viele Jahre ist es her seit die Voyager­Sonden gest­ und liefern weiter wichtige Daten. Martin Tisch­
artet wurden und erste faszinierende Bilder der häuser wird uns einen Überblick über diese beiden
Gasriesen zur Erde sendeten. Aber obwohl sie äußerst erfolgreichen Missionen geben.
18
Beobachtungsobjekte
Beobachtungsobjekte
Himmelsanblick am 1.April 2016 um 22 Uhr MESZ
Menge tolle Galaxien. Im Virgo­Haufen tummeln
sich viele davon auf kleinem Raum und es ist jedes
Im Frühjahr bieten sich wieder viele herrliche Ob­ Jahr ein Genuss, dieses Feld systematisch mit dem
jekte zur Beobachtung an. Jupiter steht kurz nach Teleskop abzufahren. Auch mit kleineren Instru­
seiner Opposition in bester Stellung für eine menten kann man einige davon gut beobachten.
abendliche Beobachtung bis in den Frühsommer Dazu gibt es natürlich auch die Klassiker M81 und
hinein. Kaum hat man sich an ihm und dem Spiel M82 im großen Bären, M51 in den Jagdhunden
seiner Monde satt gesehen (kann man das über­ oder auch M104 in der Jungfrau sowie einige wei­
haupt?) steht schon der nächste Planet in Position. tere des Messier­Katalogs.
Saturn, der Herr der Ringe, wird Anfang Juni in Auch Fans von Kugelsternhaufen kommen mit M3
Opposition stehen und kann somit auch schon am und M5 voll auf ihre Kosten oder erfreuen sich an
späten Abend gesichtet werden. Mit unserem M13 und M92 im Herkules.
großen Teleskop sind auch einige Monde des Sa­ Aber auch die Fernglasbeobachter kommen nicht
turns problemlos zu sehen, eine Gelegenheit, die zu kurz. Einige Sternhaufen bieten die Gelegenheit
man vielleicht einmal wahrnehmen sollte.
selbst bei kurzen klaren Abschnitten schnell mal zu
Der Höhepunkt in diesem Jahr bleibt aber einem beobachten, wie z.B. mit der Krippe im Krebs.
anderen Planeten vorbehalten: am 9. Mai wird Auch die immer bessere werdende Sicht auf die
Merkur vor der Sonne vorbeiziehen und uns bei Milchstraße lohnt sich mit dem Feldstecher.
gutem Wetter sicher ein tolles Erlebnis bescheren!
(mt)
Daneben bietet der Frühlingshimmel immer jede
Beobachtungsobjekte im Frühjahr
Termine
Termine
Astronomische Vorschau
8
März
Jupiter in Opposition (Entfernung 4,4AE, Helligkeit ­2,5m)
19 Mond: Goldener Henkel sichtbar nach Mitternacht (Juraberge beleuchtet)
20 Frühlingsbeginn (5.30 MEZ)
25 Saturn stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife)
26 Mond bedeckt Kap Vir (4,2m), Eintritt an heller Seite (4.23 MEZ–5.30 MEZ)
6
April
Mond bedeckt Venus im Tageslicht (9.26 MESZ­10.17 MESZ)
10 Mond bedeckt The1+2 Tau (3,8m), Eintritt an dunkler Seite (22.09 MESZ–23.03 MESZ)
17 Mars stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife)
17 Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Abend (Juraberge beleuchtet)
21 Mond bedeckt The Vir (4,4m), Eintritt an dunkler Seite (2.28 MESZ–3.27 MESZ)
9
Mai
Merkurtransit vor der Sonne (13.12 MESZ‒20.41 MESZ)
10 Jupiter stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife)
17 Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Morgen (Juraberge beleuchtet)
22 Mars in Opposition (Entfernung 0,5AE, Helligkeit ­2,1m)
3
Juni
Saturn in Opposition (Entfernung 9,0AE, Helligkeit 0,0m)
13 Neptun stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife)
15 Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Abend (Juraberge beleuchtet)
21 Sommersonnenwende (0.34 MESZ)
30 Mars stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife)
Veranstaltungen und Treffen
2
März
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld –
Vortrag "Planetendurchgänge vor der Sonne" von Christian Witzemann (20 Uhr)
4
Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (20 Uhr)
9
Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
16 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
19 Deutscher Astronomietag
Sternwarte Bieselsberg: Sonnenbeobachtung und Sternführung (ab 16 Uhr)
Sternwarte Keplergymnasium: Sternführung (20 Uhr)
23 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (20 Uhr)
30 Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (20 Uhr)
19
20
8
Termine, Impressum
April
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld –
Vortrag "Rosetta ­ Die Kometenmission" von Bernd Vogt (20 Uhr)
13 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
20 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
27 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
Mai
4 Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (21 Uhr)
6
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag
"Streifzug durch die Geschichte der Projektionsplanetarien" von Andreas Scholl (20 Uhr)
9
Sonderführung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg: Merkurtransit (13­21 Uhr)
11 Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (21 Uhr)
18 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
29 Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14­17 Uhr)
3
Juni
Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld –
Vortrag "Die Voyager­Sonden" von Dr. Martin Tischhäuser (20 Uhr)
15 Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr)
26 Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14­17 Uhr)
Impressum
Die Astro–News erscheinen quartalsweise in einer Auflage von 150 Exemplaren und dienen zur
Information von Mitgliedern, Freunden und Förderern des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim
1982 e. V. (AAP)
Vereinsanschrift:
Redaktion:
Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
Martin Tischhäuser
z.Hd. Sylja Sollner
Silcherstraße 7
Rotestraße 22
72218 Wildberg
75334 Straubenhardt
Bankverbindung: Konto 19 12 100, Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85)
Redakteure:
Martin Tischhäuser (mt), Martin Stuhlinger (ms),
Wolfgang Schatz (ws)
Auflage:
150 Exemplare
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 21. Mai 2016
Der AAP im Internet:
http://www.aap­pforzheim.de
http://www.sternwarte­bieselsberg.de
http://www.sternwarte­nordschwarzwald.de
© 2016 Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.
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