Ausgabe 2/2012 Fehlende Neutrinos — Kosmische Strahlung entsteht anders als vermutet Heiße Sache — Europas größtes Sonnenteleskop Kein dunkle Materie in der Milchstraße? Nachlese Astronomietag Im Porträt: Jocelyn Bell Die nächsten Veranstaltungen des AAP: Beobachtung des Venus­Transits am 6. Juni Vereinsinternes Sommerfest am 8. September Kulinarische Wanderung in Bieselsberg am 9. September 2 Vorwort des Vorstands Liebe Vereinskollegen, unser neues Sonnenteleskop hat seine Feuertaufe bestanden! Den ersten offiziellen Auftritt hatte es beim Astronomietag und mittlerweile hat es auch schon die erste Sonnenführung hinter sich. Bisher gab es nur positive Stimmen und ich denke, da ha­ ben wir wirklich eine gute Anschaffung getätigt! Wir werden noch eine Montierung dafür bereit stellen, so dass es „gebrauchsfertig“ in Bieselsberg zur Verfügung steht. Weiteren Anschaffungswünschen sind wir immer offen, sofern sie nicht den beiden laufenden Pro­ jekten (Montierung und Kuppelspaltantrieb) im Wege stehen. Vorschläge nimmt der Vorstand ent­ gegen und wird sie dann prüfen. Der Astronomietag war ein schönes Ereignis. In Bieselsberg fanden sich erfreulicherweise neben den „üblichen Verdächtigen“ auch einige weitere AAP­Mitglieder ein, so dass es ein sehr schöner Abend wurde. Das war mit ein Auslöser, sich um einen Termin für eine gemeinsame AAP­Beobach­ tungsnacht zu kümmern, wie sie in dieser Ausgabe lesen können. Da uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, wird es im Herbst einen zweiten Anlauf geben. Ich hoffe, Editorial Liebe Leser, es ist schon erstaunlich — wenn ich so an den Abendhimmel blicke und bei besten Bedingungen gerade einmal ein paar Tausend Sterne sehe und mir die schon viel vorkommen, dann kann ich mir überhaupt kein Bild davon machen wenn ein Tele­ skop wie Wise 560 Millionen Objekte „sehen“ kann. Und selbst das ist noch vergleichsweise ge­ ring verglichen mit der Gesamtzahl der Objekte im Universum! Wir Menschen sind da wohl einfach überfordert solche Vergleiche anzustellen. Und we­ gen dieser ausgefeilten Technik entdecken wir Jahr für Jahr wieder neue Dinge, die wir uns zuvor nicht vorstellen konnten. Man kann kaum glauben, dass es so viele Objekte am Himmel (aber nicht Vorwort des Vorstands dass die Resonanz hoch sein wird und wir sehr viele beim gemeinsamen Beobachten begrüßen dürfen. Der Vorstand möchte dies zu einer regel­ mäßigen Veranstaltung machen (einmal im Jahr?) und so das Vereinsleben ein bisschen bereichern. Im September steht, wie in den letzten Jahren auch, wieder die kulinarische Wanderung in Bie­ selsberg an. Im letzten Jahr hat es letztendlich ganz gut geklappt. Wir wünschen uns, dass auch dieses Jahr wieder zahlreiche Helfer bereit stehen um dieses Großereignis durchzuziehen. Nur wenn viele helfen (vorkochen, Aufbau, Standdienst, Ab­ bau) wird es für die Helfer nicht so stressig und für den AAP zu einem Erfolg. Meldet Euch bitte rechtzeitig bei den Vereinsabenden oder beim Vor­ stand, damit wir gut planen können! Am Tag davor wird es wie immer unser Sommer­ fest geben, zu dem ich Euch herzlich einlade. Je mehr kommen, desto mehr Spaß macht es hat die Vergangenheit gezeigt. Ansonsten wünsche ich Euch allen einen schönen Sommer und erholsame Ferien Euer Martin Tischhäuser nur dort) gibt, die wir noch nicht kennen. Wer hätte sich schon eine rechteckige Galaxie vorgestellt? Aber auch bei den Dingen, die wir nicht direkt se­ hen können, der dunklen Materie, tut sich wieder was. Kaum eingeführt gibt es schon wieder Beob­ achtungen, die sie nicht mehr so selbstverständlich erscheinen lassen. Da bin ich sehr gespannt, was sich da in den nächsten Jahren tun wird. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe, Martin Tischhäuser Titelbild: Beobachter beim Direktvergleich: PST gegen Lunt LS60 (Foto: M. Tischhäuser) 3 Aus Wissenschaft und Forschung Aus Wissenschaft und Forschung Fehlende Neutrinos — Kosmische Strahlung entsteht anders als vermutet Ohne Pause prasselt ein Teilchenhagel aus dem Weltall auf unsere Erdatmosphäre ein und lässt dort durch Kollisionen Myriaden von Sekundärteil­ chen entstehen. Diese kosmische Strahlung, die aus elektrisch geladenen Partikeln besteht, wird bei ihrem Weg durchs All von zahlreichen Magnetfel­ dern abgelenkt. Deswegen können Forscher nicht ohne weiteres auf ihre Quelle schließen. Sie wüss­ ten, dass es diese hochenergetische Strahlung gebe, aber sie wüssten nicht, woher sie kommte, sagt Alexander Kappes vom Deutschen Elektronen­ Synchrotron (Desy) in Hamburg. Er ist einer der Autoren einer Forschungsarbeit im Fachblatt Nature, die nun die bisherige Theorie zur Entstehung der kosmischen Strahlung in Frage stellt. Bisher hatten die Wissenschaftler sogenannte Gamma Ray Bursts im Verdacht: Das sind nach dem Urknall die gewaltigsten Explosionen, die wir im Kosmos kennen. Gammablitze können binnen Sekundenbruchteilen mehr Energie freisetzen als die Milchstraße mit ihren 200 Milliarden Sternen innerhalb eines ganzen Jahres. Laut der gängigen Theorie entstehen Gam­ mablitze, wenn massereiche Sterne in fremden Galaxien zu Schwarzen Löchern kollabieren. Dabei, so dachte man bisher, sollte genug Energie entstehen, um die Teilchen im All auf die beobachteten Ge­ schwindigkeiten zu beschleunigen. Gamma Ray Bursts sollten allerdings auch Neutrinos entstehen lassen und zur Erde schleudern. Neutrinos sind ultraleichte Ele­ mentarteilchen, die sich nur schwer nach­ weisen lassen. Und hier setzte nun das Team an, zu dem auch Kappes gehörte. Unter Leitung von Nathan Whitehorn von der University of Wisconsin versuchten die Forscher zwei Jahre lang, diese Teilchen in der kosmischen Strahlung nachzuweisen. Dafür nutzten sie das Neutrino­Teleskop IceCube in der Antarktis. Es besteht aus vielen tausend Sensoren, die in großer Tiefe ins Eis eingelassen sind. Die Eisdecke selbst ist somit ein Teil des Detektors dieses Teleskops: Neutrinos, die aus dem All auf die Eis­ decke prallen und dort mit Atomkernen zusam­ menstoßen, werden von den Sensoren registriert. Die Wissenschaftler fanden allerdings kein einzi­ ges Neutrino, das zu einer der Sternexplosionen passte, die zu dieser Zeit stattfanden. Nach Ansicht der Forscher kann das zwei Gründe haben: Die Sternexplosionen sind nicht die Hauptquelle für die kosmische Strahlung und/oder die Rechenmo­ delle von den Vorgängen in solchen Explosionen beruhen auf falschen oder zu stark vereinfachten Annahmen. Eine andere mögliche Quelle der kosmischen Strahlung sind extrem massereiche Schwarze Lö­ cher im Zentrum von Galaxien, vermuten die For­ scher. In den kommenden Jahren wollen sie nun das IceCube­Teleskop am Südpol ausbauen und weitere Messungen zur kosmischen Strahlung durchführen. (ms) Illustration von IceCube­Sensoren 4 Heiße Sache — Europas größtes Sonnenteleskop geht an den Start Aus Wissenschaft und Forschung Auf der Kanareninsel Teneriffa weihen Astrono­ men Europas größtes Sonnenteleskop ein: Gregor soll von nun an das Zentralgestirn beobachten. Das Fernrohr, dessen Hauptspiegel 1,5 Meter groß ist, haben mehrere deutsche Forschungsinstitute als Gemeinschaftsprojekt errichtet: das Kiepenheuer­ Institut für Sonnenphysik (KIS) in Freiburg, das Leibniz­Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), das Max­Planck­Institut für Sonnensystemfor­ schung in Katlenburg/Lindau sowie das Institut für Astrophysik in Göttingen. Die Vorbereitungen für Sonnenteleskop Gregor auf Teneriffa: Das Fernrohr, Gregor begannen vor mehr als zehn Jahren. über dessen Hauptspiegel 1,5 Meter groß ist, haben drei zehn Millionen Euro wurden investiert, sagte der deutsche Forschungsinstitute als Freiburger Wissenschaftler Reiner Volkmer. Gemeinschaftsprojekt errichtet. Mit Hilfe von Gregor wollen Wissenschaftler künf­ Bei der direkten Beobachtung der Sonne gibt es tig kleinräumige physikalische Prozesse auf der ein Problem: Die Spiegel der Teleskope erwärmten Sonne untersuchen, und zwar im Infrarotbereich sich, bei grellem Licht versagten sie. Zudem wird sowie im sichtbaren Licht. Die Auflösung des Tele­ die Sicht zur Sonne durch aufsteigende warme skops soll bei 70 Kilometern liegen. Untersuchen Luft behindert. Bei Gregor hoffen die Forscher, wollen die Wissenschaftler vor allem die Magnet­ diese Schwierigkeiten elegant meistern zu können: felder der Sonne. Sie sind dafür verantwortlich, In rund 2400 Metern Höhe am Berg Teide sollen wie die Sonne aufgebaut ist und wie sie sich verän­ die Meereswinde der Insel Teneriffa dafür sorgen, dert, beispielsweise durch Eruptionen. dass störende Luftschichten weggeblasen werden. Es gebe viele Bereiche, die noch nicht erforscht Zusätzlich wird das Teleskop, das frei auf dem seien, sagt Projektleiter Volkmer. Man erhoffe sich Dach eines knapp 20 Meter hohen Gebäudes steht, Antworten zum Beispiel die Frage der Erwärmung. ständig gekühlt. Die äußeren Schichten der Sonne seien deutlich Dank der adaptiven Optik würden sie mit Gregor heißer als ihr Kern. Normalerweise sei es ja umge­ zukünftig fantastische Aufnahmen der Sonne er­ kehrt, so Volkmer. Ebenso wollen die Forscher zielen, wie es bislang nur mit Satelliten außerhalb besser verstehen, nach welchen Mechanismen sich der Erdatmosphäre möglich wäre, sagte KIS­Di­ die Sonne verändert. rektor Oskar von der Lühe. Das Teleskop könne nicht nur bei gleißendem Sonnenlicht eingesetzt werden; sondern sei zusätzlich in der Nacht in der Lage, nach sonnenähnlichen Sternen im Univer­ sum zu suchen. Gregor ist das drittgrößte Sonnenteleskop der Welt. Der Name ist kein Akronym. Er soll den schotti­ schen Astronomen und Mathematiker James Gre­ gory (1638 bis 1675) ehren, der ein Spiegel­ teleskop entworfen hatte. (ms) Teide­Observatorium auf Teneriffa: Auf einer Hochebene, rund 2400 Meter über dem Meeresspiegel, stehen eine Reihe von Sonnen­ und Nachtteleskopen. Aus Wissenschaft und Forschung Neues vom Mars — Wanderdünen ziehen über die Oberfläche Astronomen haben Wanderdünen auf dem Mars entdeckt, die fast so aktiv sind wie die auf der Er­ de. Kleinere Sandhügel im Dünenfeld von Nili Pa­ tera bewegten sich in rund hundert Tagen um bis zu 4,5 Meter, berichtet die Gruppe um Nathan Bridges von der Johns­Hopkins­Universität (USA) im Wissenschaftsmagazin Nature. Lange galten die Dünen des Mars als uralte, unver­ änderliche Relikte eines vergangenen Klimas mit wesentlich dichterer Atmosphäre und entsprechend kräftigeren Winden. Neuere Studien hatten bereits Sandbewegungen auf dem Roten Planeten festge­ stellt. Sie hätten jedoch nicht klären können, ob komplette Dünen sich bewegen, erläutern die For­ scher. Das Team um Bridges analysierte Aufnahmen der HiRISE­Kamera an Bord der NASA­Sonde Mars Reconnaissance Orbiter, die noch 25 Zentimeter kleine Details auf dem Roten Planeten erkennen kann. Dies sei die beste Auflösung einer nicht­mi­ 5 litärischen Raumsonde, betont der an der Untersu­ chung nicht beteiligte Forscher Jasper Kok von der Cornell University (USA) in einem Begleitartikel. Im Abstand von 105 Tagen fotografierten die Astronomen das Nili­Patera­Dünenfeld, das sich in einer Senke nahe dem Marsäquator befindet. Die Auswertung der Aufnahmen zeigt, dass sich die Sandriffel umso schneller bewegen, je höher sie auf den Dünen liegen. Auf der Erde ist das ein klassisches Merkmal von Wanderdünen, betont Kok. Dies sei das erste Mal, dass sie ein gesamtes Dü­ nenfeld auf einem anderen Planeten vollständig quantitativ vermessen hätten, sagt Mitautor Francois Ayoub vom California Institute of Tech­ nology. Bisher seien nur lokale Messungen der Sandbewegungen an einzelnen Dünen gemacht worden. Den Daten nach benötigen die schnellsten Sand­ berge im Dünenfeld Nili Patera nur rund 170 Jahre, um als Ganzes eine Dünenlänge vorwärts zu wan­ dern. Bei den langsameren von ihnen dauert dies ein paar tausend Jahre. Verglichen mit gleich ho­ hen irdischen Dünen seien die Wanderungsraten in 6 Aus Wissenschaft und Forschung Nili Patera damit nur zehn­ bis hundertfach langsa­ mer, berichten die Wissenschaftler. Bisher glaubte man, dass die Marsdünen, wenn überhaupt, eher zehntausendfach langsamer wandern. An die Ge­ schwindigkeit besonders langsamer irdischer Dü­ nen kommen die Mars­Sandhügel sogar heran: Im Victoria Valley, einem eisfreien Tal in der Antark­ tis, bewegen sich Dünen ähnlich gemächlich, be­ richten die Wissenschaftler. Die Forscher rätseln nun, wie es zu der starken Sandaktivität auf dem Roten Planeten kommt. Denn die Marsatmosphäre ist rund hundert Mal dünner als die irdische, so dass nach gängiger Vor­ stellung erst hurrikanartige Stürme Sandkörner in die Luft heben könnten. Möglicherweise sei die Dynamik des Sandkorn­ flugs auf dem Mars anders als gedacht, wobei auch die geringere Schwerkraft des Roten Planeten eine Rolle spielen könnte, vermuten die Astronomen. (ms) Kosmischer Besuch — Asteroid kreuzt geostationäre Bahn tern Entfernung vorbei. NASA­Forscher gehen da­ von aus, dass Asteroiden mit einem Durchmesser unter 30 Metern kaum Schaden auf der Erdober­ fläche anrichten würden. Der größte Teil solcher Brocken würde bereits beim Eintritt in die Atmo­ sphäre verglühen. Gefährlicher sind dagegen größere Exemplare wie zum Beispiel 2005 YU55, der die Erde im Novem­ ber 2011 in rund 324.600 Kilometern Entfernung passierte. Dieser etwa 400 Meter große Asteroid pendelt vermutlich seit Jahrtausenden zwischen den Bahnen von Venus und Mars, so dass er immer wieder an der Erde vorbeifliegt. (ms) Rund 35.800 Kilometer von der Erde entfernt krei­ sen diverse Satelliten im sogenannten geostatio­ nären Orbit. Im Februar 2013 wird ein Asteroid zwischen ihnen und der Erde hindurchfliegen: Der als 2012 DA14 bezeichnete Brocken schrammt nach Berechnungen der US­Weltraumbehörde NA­ SA so dicht an der Erde vorbei, dass er dem Plane­ ten näher kommt als die vom Menschen in den Orbit geschossenen Wetter­ und Kommunikations­ satelliten. Ein Einschlag drohe aber nicht. 2012 DA14 werde beim Vorbeiflug mindestens 3,2 Erdradien von der Oberfläche entfernt bleiben; das entspricht einer Distanz von gut 20.000 Kilome­ tern. Damit ist er auch weit von jenen Satelliten entfernt, die, ebenso wie die Internationale Raumstation, in niedrigeren Bah­ nen um die Erde kreisen. Die ISS ist in einer Höhe von rund 350 Ki­ lometern unterwegs. Die Größe des kosmischen Vaga­ bunden ist noch nicht exakt be­ stimmt. Die Astronomen gehen bisher davon aus, dass er einen Durchmesser von rund 45 Metern hat. Am dichtesten soll er der Erde am 15. Februar gegen 20.26 Uhr mitteleuropäischer Zeit kommen. Mit bloßem Auge wird der Astero­ id allerdings auch dann nicht zu erspähen sein. Kleinere Asteroiden kommen der Erde alle paar Jahre recht nahe. Im Juni 2011 flog der 18 Meter große 2011 MD in rund 12.000 Kilome­ Aus Wissenschaft und Forschung Sternenforschung — Wie Rote Riesen verstauben Sterne sind große Recycler: Wenn sie ihren Be­ stand an Wasserstoff verbraucht haben, stoßen sie ihre Masse als Gas und Staub ins All und sterben. Für den Kosmos ist dieser Prozess enorm wichtig. Die Sterne liefern die Bausteine für Planeten und Monde. Wie Sterne ihre Masse ausspucken, hat ein internationales Astronomenteam um den Wissen­ schaftler Barnaby Norris am Beispiel von drei ro­ ten Riesensonnen beobachtet. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im Fachmagazin Nature ver­ öffentlicht. Rote Riesen entstehen, wenn mittelgroße Sterne wie unsere Sonne sich im Todeskampf aufblähen und dabei abkühlen. Danach stoßen sie ihre äußere Hülle ab und fallen zu einem sogenannten Weißen Zwerg zusammen. Die Roten Riesen sind den For­ schern zufolge von einem regelrechten Heiligen­ schein aus Staub umgeben. Die Astronomen um Norris untersuchten die drei Roten Riesen mit ei­ ner neuen Kombination von Beobachtungstechni­ ken und konnten so das Streulicht der Sterne von Chile aus analysieren. Die Forscher konnten dabei Silikatpartikel nachweisen, die einen unerwartet großen Durchmesser von etwa 600 Nanometern 7 haben. Man könne sich die Staubpartikel wie klei­ ne Segel vorstellen, die vom Wind angetrieben würden, sagt Norris. Mit der sogenannten Interferometrie stellten sie fest, dass diese Partikel große Kugelschalen bilden, die überraschend eng um die Roten Riesen liegen: Sie haben nicht einmal den doppelten Radius wie der umgebene Stern. Die geringe Entfernung be­ deutet, dass die Staubpartikel um die roten Riesen­ sonnen sehr lichtdurchlässig sein müssen. Sonst könnten sie sich der Studie zufolge gar nicht so nah an den Sternen aufhalten, ohne vom enormen Strahlungsdruck ins All geweht zu werden. Sterne stoßen den Staub also durch die Streuung von Lichtteilchen ins All und nicht durch die Ab­ sorption, wie es bei nicht transparenten Partikeln der Fall wäre. Bisherige Computermodelle hatten darauf hingedeutet, dass die Staubpartikel um die Sterne so klein wären, dass sie das Licht in ihrem Umfeld einfach absorbieren würden, dabei stark erhitzt und so ins All befördert würden. Mit ihren Erkenntnissen haben die Forscher nach eigenen Angaben eine der größten Fragen der Sternenfor­ schung gelüftet. (ms) Rote Riesensonnen: Dieses künstliche Bild zeigt wie Stern und Staubhülle aussehen. 8 Formenvielfalt — Astronomen entdecken rechteckige Galaxie Aus Wissenschaft und Forschung eine dieser Sachen, die einen schmunzeln lasse, weil es sie nicht geben sollte, oder vielmehr, weil man nicht erwartet, dass es sie gebe, erklärte For­ schungsleiter Professor Alister Graham von der Entweder sie sind rund oder ellipsenförmig. australischen Swinburne University of Technology. Durchgehen lassen Astronomen einer Galaxie auch Das internationale Entdeckerteam, darunter Wis­ eine gänzlich irreguläre Form. Aber rechteckig? senschaftler aus Deutschland, Finnland, Australien Bei Untersuchungen der Riesengalaxie NGC 1407 und der Schweiz, stellt seinen Fund mit der Kata­ im Sternbild Eridanus entdeckten Forscher eine lognummer LEDA 074886 im Fachblatts The Rechteck­Galaxie, ganz am Rand ihrer Aufnah­ Astrophysical Journal vor. men. Die Form der Galaxie erinnere an den Smaragd­ Der Zufallsfund mit dem japanischen Subaru­Tele­ schliff eines Diamanten, beschreiben die Forscher. skop auf Hawaii überrascht die Forscher: Das sei Möglicherweise handele es sich um eine aufgebla­ sene Scheibe, die zufällig genau von der Seite zu sehen ist, so wie ein Zylinder von der Seite gesehen ebenfalls rechteckig erscheint. Eine Möglichkeit ist, dass die Galaxie sich aus der Kollision zweier Spiralgalaxien geformt hat. Während die bereits existierenden Sterne der Ursprungsgalaxien auf große Umlaufbah­ nen zerstreut wurden und die Smaragdschliff­ Form bildeten, sank das Gas in die zentrale Ebene, wo es sich verdichtete und neue Sterne sowie die Scheibe formte, die man beobachtet. Aus der Untersuchung leiten die Astronomen nach eigenen Worten wertvolle Informationen für die Modellierung von Galaxien ab. Die könnten auch für unsere Milchstraße von Be­ deutung sein. Denn wenn unsere Heimatgala­ xie in etwa drei Milliarden Jahren mit der benachbarten Andromeda­Galaxie kollidiert, könnte aus der Verschmelzung dieser beiden Spiralnebel ebenfalls eine Rechteck­Galaxie Rechteckige Galaxie LEDA 074886 im Sternbild entstehen, betonen die Forscher. Eridanus: Wie ein geschliffener Diamant. (ms) Neue Himmelskarte — Wise vermisst Universum mit ungekannter Genauigkeit Es gibt viele Zahlen, mit denen man den Erfolg des im Jahr 2009 gestarteten NASA­Teleskops Wise (Wide­field Infrared Survey Explorer) beschreiben kann, und 563.921.584 ist eine davon. Genau so viele Objekte, hauptsächlich Sterne und Galaxien, hat der Infrarot­Späher bei seiner akribischen Durchmusterung des Universums gefunden. Viele von ihnen waren bisher unbekannt. Die beteiligten Forscher haben aus den gut 560 Millionen Objekten nun einen Himmelskatalog von bisher ungekannter Präzision vorgelegt. Den haben sie aus den Daten des Teleskops zusammen­ gestellt, insgesamt sind es 2,7 Millionen Einzelbil­ der. Noch so eine Zahl. Wise beschenke die astronomische Gemeinde mit dem Produkt von 14 Jahren Arbeit, frohlockt Chefwissenschaftler Edward Wright von der Uni­ versity of California in Los Angeles. Eine erste, weniger detaillierte Version der Himmelskarte hat­ ten er und seine Kollegen schon im vergangenen Jahr vorgestellt. Das endgültige Ergebnis sind nun 18.240 Bilder, jedes 4095 mal 4095 Pixel groß. Das Teleskop hat ein bestimmtes Himmelssegment jeweils mehrfach Aus Wissenschaft und Forschung 9 in den Blick genommen. Meistens entstanden da­ bei etwa ein Dutzend Aufnahmen der Gegend, in manchen Fällen wurde ein Gebiet aber auch bis zu 3000­mal in den Blick genommen. Je nach Wellen­ länge lag die Belichtungszeit zwischen knapp acht und knapp neun Sekunden. Mit Wise­Daten sind Sterne auf Zimmertemperatur bereits ebenso entdeckt worden wie ein sogenann­ ter Trojaner­Asteroid, der offenbar schon seit Tau­ senden von Jahren unserer Erde auf ihrem Rundkurs um die Sonne folgt. Außerdem haben Forscher die Zahl der potentiell gefährlichen Aste­ roiden im Sonnensystem leicht nach unten korri­ gieren können, dank Informationen von Wise. Insgesamt 100 wissenschaftliche Veröffentlichun­ gen habe es auf Basis der ersten Daten bereits ge­ geben, so die NASA. In Zukunft dürften das noch dramatisch mehr werden. Seine Aufnahmen hat Wise zwischen Januar und August 2010 gemacht. Anschließend ging es darum, die Bilder aus insge­ samt vier Wellenlängenbereichen zu bearbeiten und zu kombinieren. Nach seiner großen Fotoaktion im Jahr 2010 ist es inzwischen still geworden um Wise. Zum Betrieb zweier Sensoren ist nicht mehr das nötige Kühl­ mittel an Bord. Sie waren bereits seit Oktober 2010 nicht mehr im Einsatz. Zwei weitere Senso­ ren wurden noch einige zusätzliche Monate ge­ nutzt, bis Anfang 2011. Seitdem kreist das Teleskop in einer Art Winterschlaf um die Erde. Bis sich neues Geld zum Weiterbetrieb der noch funktionsfähigen Systeme findet oder bis es in fer­ ner Zukunft auf die Erde zurückstürzt. (ms) Keine Dunkle Materie in der Milchstraße? so die Astrophysiker im Fachblatt „Monthly Noti­ ces of the Royal Astronomical Society“. „Unsere Analyse hat uns ein neues Bild unserer kosmischen Nachbarschaft geliefert“, sagt Marcel Pawlowski, einer der Forscher. Gemeinsam mit seinen Kollegen Jan Pflamm­Altenburg und Pavel Kroupa hatte er alle verfügbaren Aufnahmen des Himmels – von frühen fotografischen Platten bis hin zu den modernen, von einem Roboterteleskop aufgenommenen Bildern des „Sloan Digital Sky Survey“ ausgewertet. Dabei untersuchten die drei Wissenschaftler erstmals auch die Verteilung der Kugelsternhaufen im sogenannten Halo der Milch­ straße sowie die Orientierung von Sternströmen. Bonn – Die Milchstraße ist von einer großen Struktur aus Zwerggalaxien, Kugelsternhaufen und Sternströmen umgeben, die im Widerspruch zur Existenz von Dunkler Materie steht. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam der Universität Bonn auf Basis einer detaillierten Untersuchung der kosmischen Umgebung unserer Galaxie. Die senkrecht zur Scheibenebene der Galaxis orientier­ te Struktur sei vermutlich vor zehn bis elf Milliar­ den Jahren durch den Zusammenstoß der jungen Milchstraße mit einer zweiten Galaxie entstanden, 10 Aus Wissenschaft und Forschung „Wir waren erstaunt darüber, dass die räumlichen Verteilungen dieser unterschiedlichen Arten von Objekten in sehr guter Übereinstimmung miteinan­ der sind“, so Kroupa. Zwerggalaxien, Kugelstern­ haufen und Sternströme zeigen eine starke Konzentration auf einer Ebene, die senkrecht auf der Scheibenebene der spiralförmigen Milchstraße steht – und diese „polare“ Struktur reicht mit einer Ausdehnung von einer Million Lichtjahren weit über die 100.000 Lichtjahre durchmessende galak­ tische Scheibe hinaus. Von besonderer Bedeutung ist, so betonen die Astrophysiker, dass sich auch die Sternströme in dieser Ebene befinden: „Das zeigt, dass diese Objekte sich nicht zufällig gerade jetzt dort ansammeln, sondern dass sie sich darin bewegen“, so Pawlowski, „die Struktur ist also sta­ bil.“ Die Existenz einer solchen ausgedehnten, polaren Struktur ist allerdings nicht mit dem Standardmo­ dell der Kosmologie in Einklang zu bringen, in dem 80 Prozent der Materie im Universum „dun­ kel“ ist und aus bislang unbekannten Elementar­ teilchen besteht. Das Modell sagt voraus, dass große Galaxien wie die Milchstraße gleichmäßig von einer großen Zahl von Zwergsystemen umge­ ben sind. „Es ist völlig unmöglich, dass diese klei­ nen Galaxien alle in einer Ebene enden“, sagt Kroupa. Und sein Kollege Pflamm­Altenburg er­ gänzt: „Die Satelliten­Galaxien und Sternhaufen müssen zeitgleich bei einem einzigen Ereignis ent­ standen sein, beim Zusammenstoß zweier Galaxi­ en.“ Wenn jedoch all diese Objekte ihren Ursprung in der Kollision der jungen Milchstraße mit einer zweiten Galaxie haben, dann folgt daraus, dass die Milchstraße keinerlei Begleiter besitzt, wie sie das Standardmodell mit seinem dominierenden Anteil an Dunkler Materie vorhersagt. Pawlowski, Pflamm­Altenburg und Kroupa sehen darin „ein katastrophales Versagen des Standardmodells der Kosmologie“. Die Beobachtungen stünden im kla­ ren Widerspruch zeiner dominierenden Rolle Dunkler Materie im Universum. Erst kürzlich hatte die bisher genaueste Analyse der Sternbewegungen in der Umgebung des Sonnensystems keinen Hin­ weis darauf geliefert, dass in unserer unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft Dunkle Materie exis­ tiert. (Rainer Kayser, Wissenschaft aktuell) Machtkampf im All —Sonnenwind erstickt Merkurs Magnetfeld Als einziger Gesteinsplanet des Sonnensystems neben der Erde besitzt Merkur ein globales Ma­ gnetfeld, das ebenfalls durch einen Dynamo im In­ nern des Planeten entsteht. Doch warum ist davon nur so wenig zu merken? Forscher von der Techni­ schen Universität Braunschweig und dem Max–Planck–Institut für Sonnensystemforschung glauben nun, eine Lösung gefunden zu haben, wie sie im Fachblatt Science berichten. Der Merkur stehe mit dem ihn umgebenden Son­ nenwind in einer engen Wechselwirkung, erklärt Daniel Heyner von der Technischen Universität Seit Jahren stehen Astronomen vor einem Rätsel: Obwohl der Merkur ein ähnlich starkes Magnetfeld wie die Erde haben müsste, zeigten Erkundungen mit Raumsonden, dass es nahezu 150–mal schwä­ cher ist. Nun haben Forscher in einer Computersi­ mulation ermittelt, woran das liegt. Schuld könnte demnach der Sonnenwind sein. Er umgibt das Ma­ gnetfeld des Planeten und erstickt es förmlich. Aus Wissenschaft und Forschung, Sternwarten Braunschweig. Der Sonnenwind ist ein beständiger Strom elektrisch geladener Teilchen von der Son­ ne. Merkur ist nur rund ein Drittel so weit von der Sonne entfernt wie die Erde und bekommt ihn da­ her besonders stark zu spüren. Die Dynamoregion tief im Innern des Merkurs ist, wie auf der Hand liegt, nicht für direkte Beobach­ tungen zugänglich. Um das Phänomen also zu er­ klären, testeten die Forscher verschiedene komplizierte alternative Dynamomechanismen im Computermodell. Alle diese Modelle ließen jedoch Sternwarte Bieselsberg Führungen Im Frühjahr konnten wir immerhin ein paar Füh­ rungen auf der Sternwarte durchführen. Die Plane­ ten bildeten den Schwerpunkt der Führungen, aber auch die Sternhaufen (offene und kugelförmige) kamen bei den Beobachtungsabenden nicht zu kurz und sorgten für zufriedene Besucher. Ohne richtige Sommerpause geht es auf der Stern­ warte in Bieselsberg weiter. Da wir aber die abend­ lichen Führungen wegen der spät einsetzenden Dämmerung bis August aussetzen werden, gibt es als Alternativprogramm die nachmittaglichen Son­ nenbeobachtungen am letzten Sonntag im Monat von Mai bis Juli. Im Moment steuert die Sonne ja Sternwarte Keplergymnasium Führungen Nach der Sommerpause geht es auf der Volksstern­ warte erst im September wieder mit den öffentli­ 11 das Feld der äußeren Magnetosphäre außer Acht. Am plausibelsten erwies sich schließlich folgendes Szenario: Der Sonnenwind drückt das Magnetfeld des Planeten so stark zusammen, dass es kaum aus der Oberfläche herausragt. Dadurch liegt die soge­ nannte Magnetopause, wo der Einflussbereich des Merkur–Magnetfelds endet, dicht über der Ober­ fläche des Planeten. Dort fließen durch den Son­ nenwind starke elektrische Ströme, die wiederum ein eigenes Magnetfeld erzeugen. Es ist dem pla­ neteneigenen entgegengerichtet und schwächt es damit ab, erstickt es beinahe. Ob das auch der Realität entspricht, hoffen die Forscher bald herauszufinden. Sie er­ warten mit Spannung Magnetfeldmessun­ gen vom Merkur von der NASA–Sonde Messenger. Mit der europäisch–japani­ schen Raumsonde BepiColombo wollen sie dann ab 2020 gezielt das Magnetfeld des Planeten erkunden und ihre Theorie weiter prüfen. (ms) wieder Richtung Maximum ihrer Aktivität und so ist zu erwarten, dass wir sowohl Sonnenflecken als auch Protuberanzen zeigen können. Ab August gibt es dann wieder die bewährten Abendführungen. Vor allem die sommerliche Milchstraße mit den Sternbildern Leier und Schwan geben dann beeindruckende Anblicke ab und auch die Kugelsternhaufen M13 und M92 im Herkules sind dann hervorragend zu zeigen. Auf­ grund der Erfahrungen in den vergangenen Jahren rechnen wir vor allem in den Ferien mit sehr vielen Gästen. So würde sich das Führungsteam sicher über die ein oder andere Verstärkung freuen! (mt) chen Führungen weiter. Dann wird die sommerliche Milchstraße den Hauptteil der abend­ lichen Sternvorführung ausmachen. (mt) 12 Beobachtergruppe Venustransit am 6. Juni Der Zeitpunkt des Venustransits ist in diesem Jahr nicht gerade optimal. Aber immerhin erlaubt er ei­ ne Beobachtung bevor die meisten Menschen zur Arbeit müssen. Daher haben sich nun doch einige Beobachter verabredet, sich bei gutem Wetter an der Sternwarte in Bieselsberg zu treffen um ge­ meinsam den Durchgang zu beobachten. Einige der aufgebauten Geräte werden sicher aus­ schließlich für die Fotografie eingesetzt werden, aber es besteht auf jeden Fall auch die Gelegenheit, das Schauspiel direkt mit eigenen Augen durch Te­ leskope zu verfolgen. Bei Bedarf (sprich: großem Andrang) werden wir auch die Sternwarte öffnen um dort am Refraktor beobachten zu können. AAP­Beobachtungsnacht Schon länger wollten wir, die aktiven Beobachter, mal wieder eine gemeinsame Beobachtungsnacht abhalten und auch die anderen Mitglieder des AAP dazu einladen. Nun sollte der Plan in die Wirklich­ keit umgesetzt werden. Der Mai bietet dafür normalerweise eine gute Ge­ legenheit — die Nächte sind nicht mehr ganz so kalt und oft gibt es Abschnitte guten Wetters. Der Nachteil ist, dass die Nächte leider auch schnell kürzer werden. Um möglichst nicht vom hellen Mondlicht gestört zu werden hatten wir uns auf Mitte Mai konzentriert. Sommerfest Sommerfest Auch in diesem Jahr werden wir wieder unser bewährtes, vereinsinternes Sommerfest in gewohn­ tem Ablaufrahmen veranstalten. Am 8. September, dem Tag vor der kulinarischen Wanderung in Bieselsberg, treffen wir uns um 14 Uhr zunächst zum Aufbau für die Wanderung — Bierbänke, Küche und Zelte wollen aufgestellt und gerichtet werden und vor allem für den Zeltaufbau werden viele Personen gebraucht. Direkt anschließend werden wir uns einfach wie­ der gemütlich zusammensetzen und bei hoffentlich Beobachtergruppe, Sommerfest Alle Interessierten sind herzlich eingeladen vor­ beizuschauen. Auch ohne eigenes Instrument ist man sehr willkommen, mit den aktiven Beobach­ tern zusammen das frühe Ereignis zu geniessen. Hoffen wir auf gutes Wetter an diesem frühen Morgen! Bitte beachtet noch folgendes: • Aufgrund der beschränkten Zahl an Parkplätzen an der Sternwarte sollten alle Besucher ohne eige­ ne Instrumente an der Kirchstraße parken und die ca. 150m zu Fuß zurücklegen. • Das Ereignis findet tief im Osten statt, deshalb sollten die Beobachter mit Instrumenten ihre Autos entsprechend so parken, dass der Blick vom Stern­ wartengelände nach Osten frei ist. (mt) Nach einer kleinen Terminstichprobe wurden An­ fang Mai der 16. und 18. ins Auge gefasst, da das Wetter bis zum Wochenende davor nicht so gut zu werden schien. Die Anmeldezahlen waren groß, aber leider spielte das Wetter nicht mit. An beiden Abenden war der Himmel größtenteils bedeckt und zum Teil sehr regnerisch. So wurde es leider nichts mehr mit dem Beobachtungsabend vor dem Sommer. Aber wir werden in diesem Jahr noch einen weite­ ren Versuch starten: Im Spätsommer/Herbst wer­ den wir wieder ein paar Termine aussuchen und (per EMail) bekannt geben in der Hoffnung auf besseres Wetter an diesen Terminen. (mt) schönem Wetter wie in den vergangene Jahren den Tag langsam ausklingen lassen. Einige werden wieder ihre Grills mitbringen (sicher heizt auch Armin wieder den AAP­Grill ordentlich an), so dass selbst mitgebrachtes Grillgut in guter Stim­ mung verzehrt werden kann. Schön wäre es, wenn auch der ein oder andere Salat mitbegracht würde. Die Getränke werden wie in jedem Jahr vom Ver­ ein gestellt — Bier, Sprudel, Cola und Apfelsaft­ schorle sind genügend vorhanden. Ab und zu ergab sich auch noch die Gelegenheit, am späteren Abend die Sternwarte zu öffnen und ein bisschen zu spechteln. 13 Astronomietag Nachlese zum Astronomietag 10. Deutscher Astronomietag Der Astronomietag 2012 konnte auf beiden Stern­ warten stattfinden, obwohl das Wetter nur bedingt zum Beobachten einlud. Aber da viele Planeten zu sehen waren, bei denen auch Schleierwolken nicht so stören gab es trotzdem einiges zu bestaunen. Auf der Volkssternwarte Keplergymnasium ging es ab 19 Uhr mit der Beobachtung los. Die Besucher konnten sich von unserem eingespielten Team gleich den Dämmerungshimmel im Westen zeigen lassen, an dem Mond, Jupiter und Venus schon zu sehen waren. Bevor der Mond und Jupiter am frü­ hen Abend verschwanden konnten die etwa 15 Be­ sucher Details auf der Mondoberfläche, Jupiters Wolkenbänder und Monde bestaunen. Danach zog man weiter zur Venus, die als hellstes Objekt den Westhimmel dominierte. Ihre Phasen­ gestalt (zu dieser Zeit etwa „Halbvenus“) war her­ vorragend zu erkennen. Weiter ging es dann mit dem roten Nachbarn Mars, der sich hoch im Süden präsentierte. Das Wetter trübte sich aber immer mehr ein, so dass kurz vor 22 Uhr schon die Beob­ achtung beendet werden musste. In Bieselsberg begann man schon um 16 Uhr mit der Beobachtung der Sonne. Kaum angekommen kam schon die erste Gruppe zufällig vorbei, die sich aber nicht die Gelegenheit entgehen lassen wollte, einmal die Sonne zu beobachten. Neben der üblichen Ansicht der Sonnenflecken durch die Teleskope mit Sonnenfilter hatten wir natürlich auch unsere neueste Errungenschaft, den Lunt, aufgebaut, der zu seinem ersten „öffentlichen“ Einsatz kam und die Besucher genauso wie uns begeisterte. Nach und nach kamen immer mehr Mitglieder des AAP vorbei, die zum Teil auch ihre eigenen Instrumente dabei hatten. Hermann hatte sogar gleich mehrere am Start und zeigte den Be­ suchern ebenfalls die Sonne. Als die Sonne untergegangen war stellten wir so­ gleich den Mond ein, dessen Sichel einige Krater am Mondrand in Szene setzte, die wir bisher nicht so häufig betrachtet hatten — ein schöner Anblick! Danach wurde der Jupiter aus Korn genommen. Blick nach Westen auf die Kuppel und die Beobachter. Man erkennt am Horizont noch schwach den Mond, darüber die hellen Planeten Jupiter und Venus (oben) sowie einige Sterne 14 Astronomietag Max ist fasziniert von Jupiter Neben seinen vier hellsten Monden konnten auch die Wolkenbänder trotz der tiefen Horizontstellung und der noch herrschenden Dämmerung beobach­ tet werden bevor er dann wie der Mond in der auf­ kommenden Horizontbewölkung verschwand. Danach wendeten wir uns ebenfalls der Venus zu, die immer noch strahlend im Westen stand und ei­ ne schöne Halbsichel zeigte. Da man von ihrer Oberfläche fast nichts erkennen kann verweilten wir dort nicht sehr lange und zogen weiter zum Mars, der am nun immer dunkler werdenden Him­ mel gut beobachtet werden konnte. Leider war die Luft zu diesem Zeitpunkt recht turbulent, so dass sich von seiner Oberfläche nur grobe Details er­ kennen ließen. Auch an den vielen privaten Teleskopen wurde viel beobachtet bevor der Besucherandrang (ca. 40 über den Tag) nachließ und wir schließlich gegen 22 Uhr unter uns waren. Nun zogen wir uns in die Sternwarte zurück um noch einmal einen Blick auf Mars zu werfen. Die Luft war nun sehr ruhig ge­ worden und erlaubte uns einen tollen Blick auf Mars! Trotz der geringen Größe von nur 13" waren viele Details zu erkennen und wir experimentierten sehr viel mit unseren Farbfiltern um möglichst al­ les aus unserem Instrument und den Bedingungen herauszuholen. Auch ein kurzzeitiges Wolkenband vor Mars schreckte uns nicht ab. Nachdem es den Blick auf Mars wieder freigegeben hatte packte wir noch unsere Webcams aus und filmten drauf los um diesen Augenblick nicht ungenutzt vergehen zu lassen. Wir wurden mit sehr schönen Bildern des Mars belohnt und freuten uns, dass der Abend noch diesen Höhepunkt zugelassen hatte — scha­ de, dass keine Besucher mehr in diesen Genuss gekommen waren. Im Endeffekt war es ein schöner Astronomietag, der mehr Besucher verdient gehabt hätte. Aber es hat sich trotzdem gelohnt, denn die Besucher wa­ ren durch die Bank fasziniert von dem, was sie ge­ boten bekommen hatten! Nun hoffen wir, dass sich das auch bei den Besucherzahlen in den öffentli­ chen Führungen niederschlägt. Schön finde ich auch, dass sich auch immer wieder einige AAP­ Mitglieder zu dieser Veranstaltung einfinden, die man sonst sehr selten sieht. Ich freue mich immer wieder mir bisher unbekannte Mitglieder kennen­ zulernen! (mt) Der Mars am Astronomietag: Aufgenommen wurde er mit dem Refraktor der Sternwarte Bieselsberg mit Hilfe einer dreifach­Barlowlinse und einer S/W CCD­Kamera QHY5. Bei der Bearbeitung wurde das Bild noch einmal zweifach vergrößert.Man erkennt deutlich viele kleinere Strukturen, von denen wir viele auch visuell beobachten konnten! Die Nordpolkappe war schon bei schlechter Luft gut zu erkennen, aber die Details der dunklen Gebiete wurden erst bei ruhiger Luft sichtbar.Auch die helle Trennung zwischen Terra Meridiani und dem linken dunklen Teil war mit dem Auge gut auszumachen sowie deren dunkle Ausläufer nach oben. Besonders bemerkenswert war auch das kleine dunkle „Loch“ unterhalb der Polkappe. 15 Beobachtungsobjekte Beobachtungsobjekte Himmelsanblick am 1. Juli 2012 um 22 Uhr MESZ Beobachtungsobjekte im Sommer Der Sommer macht es und nicht leicht, den Nacht­ himmel zu geniessen — es sei denn man hat gera­ de Urlaub und Zeit, erst Mitten in der Nacht beobahten zu gehen. In diesem Fall wird man aber durchaus für die Mühen entlohnt. Der Anblick der sommerlichen Milchstraße, die sich von Juli bis September vom Süden über den Zenit bis nach Norden erstreckt ist bei dunklem Himmel ein faszinierendes Bild. Die vielfältige Form lässt sich am besten fernab der Städte studie­ ren und gelingt mit dem bloßen Auge und dem Feldstecher am besten. Vor allem im Schützen und dem Schild findet man viele interessante Objekte, wie den Lagunennebel (M8) oder die Schildwolke. Auch mit kleinen Fernrohren sollte man sich unbe­ dingt in diesen Regionen aufhalten. Allein im Schützen findet man viele Messier–Objekte wie den großen Kugelsternhaufen M22 und seine „kleineren“ Verwandten M28, M54, M55, M69, M70 und M75. Auch die offenen Sternhaufen M23, M24 lohnen einen Besuch. Direkt bei letzte­ rem findet man zur Zeit auch den Zwergplaneten Pluto, der allerdings mit 14m etwas für die größe­ ren Teleskope oder Fotografien ist. An der Grenze zwischen Schild und Schlangenträ­ ger findet man mit NGC6633 noch eine schöne Galaxie. Nicht weit davon entfernt entpuppt sich NGC6572 bei starker Vergrößerung als planetari­ scher Nebel. Noch ein Stückchen weiter westlich findet man Barnards Pfeilstern, dessen Bewegung am Himmel sehr einfach sogar innerhalb mehrerer Monate von Amateuren feststellbar ist. Fast vergessen hätte ich nun: Saturn. Die beste Zeit ist zwar vorüber, aber trotzdem lohnt sich der Blick auf den Gasriesen dessen Ring sich für uns immer weiter öffnet. (mt) 16 Verschiedenes Jocelyn Bell Dame Susan Jocelyn Bell Burnell (* 15. Juli 1943 in Belfast, Nordirland als Susan Jocelyn Bell) ist eine britische Radioastronomin. 1967 entdeckte sie zusammen mit Antony Hewish und Martin Ryle (1918–1984) als erste einen Neutronenstern. Als Jocelyn Bell 1967 mit ihrer Doktorarbeit an der Universität Cambridge begann, hätte sie sich wohl nicht gedacht, dass sie fast die bedeutendste Entdeckung der Menschheit gemacht hätte, die sich schließlich als eine äußerst bedeutende astro­ nomische Entdeckung herausstellte. Jocelyn Bell wurde 1943 als Tochter eines Archi­ tekten in Belfast geboren und lebte in ihrer Kind­ heit ganz in der Nähe des Armagh Observatoriums. Sie studierte Physik in Glasgow. Von dort ging sie 1965 als Doktorandin für den Forschungsbereich Radioastronomie nach Cambridge, wo sie bei Ant­ ony Hewish zu arbeiten begann und ihr die mod­ ernsten wissenschaftlichen Instrumente zur Verfügung standen. Sie wollte die gerade erst ent­ deckten und noch nicht wirklich gut verstandenen Quasare studieren. Diese Objekte fand man, als die Astronomen nach Verschiedenes dem Zweiten Weltkrieg begannen, den Himmel nicht nur im optischen Bereich zu beobachten son­ dern auch im Bereich der Radiowellen. In den spä­ ten 1950ern entdeckte man viele punktförmige Radioquellen am Himmel, für die man kein opti­ sches Pendant finden konnte. Erst 1960 entdeckte man das erste Mal ein ganz schwaches Objekt ge­ nau an der Stelle, an der man auch die Radioemis­ sionen gemessen hatte. Man wusste allerdings noch nicht, ob es sich bei den Quasaren um weit entfernte oder nahe Objekte handelte. Heute wis­ sen wir, dass es sich bei Quasaren um die aktiven Kerne von Galaxien handelt, die sehr weit von uns entfernt sind. Aber in den 1960ern waren das noch weitestgehend unverständliche Objekte und mit ihren Beobachtungen wollten Bell und Hewish mehr über sie herausfinden. Dazu mussten sie nicht nur sehr viel beobachten, sie mussten erstmal ein vernünftiges Radioteleskop bauen! Auf einer Fläche so groß wie 57 Tennisfel­ der stellten Bell und andere Studenten einen Som­ mer lang Antennen auf, bevor dann die Beobachtungen beginnen konnten. Computer hat man damals noch nicht eingesetzt: der Output der Beobachtungen bestand aus langen Papierstreifen mit Messwerten darauf. Knapp 30 Meter davon produzierte das Teleskop pro Tag und Bell hat sie alle per Hand analysiert. Dabei bekam sie natürlich im Laufe der Zeit ein gutes Gefühl für die Mes­ sungen und stellte fest, dass von einem bestimmten Punkt am Himmel immer wieder ein ungewöhnli­ ches Signal kam. Es schien keine der gewöhnli­ chen Interferenzen zu sein und sah auch nicht so aus wie die Radioquellen die Bell sonst beobach­ tete. Und das Signal wiederholte sich. Um genauer herauszufinden, worum es sich dabei handeln könnte, installierte man bessere Aufzeichnungsge­ räte und beobachtete das Objekt erneut. Bell stellte fest, dass sie Signale der Quelle extrem regelmäßig erfolgten! Alle 1,3 Sekunden gab es einen Ausschlag. Sie rief ihren Betreuer an und der meinte sofort, dass es sich hier um eine künstliche Quelle handeln muss. Irgendetwas Menschenge­ machtes schien die Beobachtungen zu stören. Denn ein natürliches Objekt am Himmel, das so exakt Signale aussandte, war damals nicht bekannt. 1,3 Sekunden ist auch enorm kurz — kein Stern könnte so schnell pulsieren, dafür ist er viel zu Verschiedenes groß! Bei weiteren Messungen stellte man dann aber fest, dass es weder ein Instrumentenfehler ist und auch, dass das Signal von außerhalb des Sonnen­ systems kommen musste! Langsam begann man darüber nachzudenken, ob es sich vielleicht um ein Signal einer außerirdischen Zivilisation handeln könnte. Das Objekt bekam auch den Spitznamen LGM­1 (für „Little Green Men 1“) verpasst. Die Astronomen begannen sich schon ernsthaft Gedan­ ken darüber zu machen, wie man vorgehen müsste, wenn sich der Verdacht erhärtet. Wen kontaktiert man in so einem Fall? Bell war zu diesem Zeit­ punkt nicht wirklich von der Aussicht begeistert, Aliens entdeckt zu haben. Neue Messungen zeigten allerdings, dass Aliens als Urheber eher doch unwahrscheinlich waren. Denn die würden ja vermutlich auf einem Planeten leben, der einen Stern umkreist. Diese periodische Bewegung der Quelle hätte man im Signal messen können — sie war aber nicht da. Die Außerirdi­ schen müssten das Signal also direkt vom Stern (wenn es denn einer ist) selbst senden. Die nächsten Entdeckungen von Bell brachten die „LGM“­Theorie aber dann schnell zu Fall: Sie fand nämlich noch drei weitere regelmäßig und ex­ trem schnell pulsierende Himmelsobjekte. Und dass so viele außerirdische Zivilisationen die Erde aus so vielen verschiedenen Richtungen gleichzei­ tig anfunkten, war dann doch äußerst unwahr­ scheinlich. Im Februar 1968 veröffentlichten Bell und ihre Kollegen ihre Forschungsergebnisse („Observation of a Rapidly Pulsating Radio Source“, Nature 217: 709­713). Bell selbst war nur die zweite Autorin, ihr Betreuer Antony Hewish wird in dem Artikel als Erstautor geführt. Dort wird auch schon eine erste Erklärung präsentiert: Die regelmäßigen Si­ gnale könnten auf die Pulsationen eines Neutro­ nensterns zurückzuführen sein. Heute wissen wir, dass das nicht weit von der Wahrheit entfernt ist. Jocelyn Bell hat den ersten Pulsar entdeckt. Er trägt heute den Namen PSR B1919+21 (auch bekannt als Zentralstern im Krebsnebel M1) und es handelt sich dabei tatsäch­ lich um einen Neutronenstern. Bell Burnell wurde bei der Vergabe des Nobelprei­ ses für Physik 1974 an Anthony Hewish und Mar­ tin Ryle nicht berücksichtigt, worüber in der wissenschaftlichen Öffentlichkeit heftige Kontro­ 17 versen geführt wurden. Im Gegensatz dazu war sie ein Jahr zuvor (1973) noch zusammen mit Hewish mit der Michelson­Medaille des Franklin­Instituts in Philadelphia ausgezeichnet worden. Verdient hätte es Bell sicherlich, immerhin hat sie die ganze Arbeit und Datenauswertung gemacht und im Ge­ gensatz zu Hewish war sie von Anfang an über­ zeugt, dass es sich um eine stellare Quelle handelt und nicht um Aliens (die waren Hewishs Idee). Spricht man Bell auf den Nobelpreis an, dann sagt sie, dass sie nicht böse ist, ihn nicht bekommen zu haben. Sie war damals noch Studentin und sie meint, dass der Betreuer ja auch für den Misserfolg einer Arbeit mitverantwortlich ist und daher auch seinen Anteil am Erfolg haben soll. Trotzdem hätte man Bell durchaus einen Nobel­ preis verleihen können. Ryle und Hewish waren ja auch die einzigen Physik­Preisträger, laut den Be­ 18 stimmungen des Nobelpreises wäre noch Platz für eine dritte Person gewesen. Sie wird aber immer die Person bleiben, die eine der faszinierendsten Entdeckungen der Astronomie gemacht hat. Auch wenn es spannend gewesen wäre, wenn sich die Si­ gnale wirklich als Botschaft von Aliens herausge­ stellt hätten. Wenn man genau drüber nachdenkt, sind Pulsare nicht minder spannend. Ein Stern, der nach seinem Tod so stark komprimiert wurde, dass nicht einmal die Atome selbst dem Druck standhal­ ten konnten und so die Masse einer ganzen Sonne zu wenigen Kilometern Durchmesser komprimiert wird, rotiert in wenigen Sekunden um seine Achse und schickt dabei wie ein Uhrwerk Radiostrahlung durch das ganze Universum! Verschiedenes, Vorträge Nach ihrer Hochzeit mit dem Regierungsbeamten Martin Burnell 1968, dem Jahr ihrer Promotion, wechselte sie an das Mullard­Laboratorium für Weltraumwissenschaft nach Southampton, um in der Nähe ihres Mannes zu sein. Sie hat seit 1991 die Professur für Physik an der Open University in England inne. Seit 2003 Mitglied der Royal Socie­ ty, wurde Bell Burnell im Juni 2007 durch Königin Elisabeth II. als Dame Commander of the Order of the British Empire ausgezeichnet und damit in den persönlichen Adelsstand erhoben. (ws) Vorträge 1. Juni 2012: Astrometrie — Die Vermessung von Himmelspositionen Bahn am Himmel berechnen. Wie wichtig das ist zeigen die häufigen Pressemeldungen über Ein­ schläge von größeren Brocken in zukünftigen Jah­ ren. Martin Tischhäuser wird uns die Positionsbestimmung näher bringen und an einfa­ chen Beispielen zeigen, wie daraus eine Umlauf­ bahn entsteht. 6. Juli 2012: Die Milchstraße und ihr Platz im All Thilo Kranz wird uns in seinem Vortrag näher bringen, in welcher Umgebung sich unsere Milch­ straße im Universum befindet und was sich da so alles tummelt. 3. August 2012: Venustransit 2012 — eine Nachlese sentiert uns Christian Witzemann Bilder und Eindrücke von diesem herausragenden Ereignis. Sollten wir gutes Wetter haben werden auch sicher einige Bilder unseres Beobachtungsmorgens dabei sein! 5. Oktober 2012: Der Kleinplanet Vesta als Beobachtungsobjekt len und mit vielen Bildern näher bringen. Seit dem letzten Jahr hat sich auch in der Erforschung dieses Asteroiden einiges getan, denn die Raumsonde Dawn erforscht ihn seit dem letzten Jahr intensiv. So warten sicher einige neue Erkenntnisse auch auf diejenigen, die letztes Jahr schon den Vortrag geniessen durften. Die genaue Kenntnis der Himmelspositionen hilft uns, Bewegungen am Himmel zu verfolgen. Vor allem die Bahnen der Planeten und kleineren Kör­ per unseres Sonnensystems, Asteroiden und Kome­ ten, lassen sich so vermessen und ihre zukünftige Wo genau befinden wir uns mit unserer Galaxie? Im August werden wir uns mit einem Rückblick auf den Vorübergang der Venus vor der Sonne be­ schäftigen. In einer kurzen Zusammenfassung prä­ Der Kleinplanet Vesta war schon im letzten Jahr im Fokus eines Vortrags, unseres bisher einmaligen Aktivvortrags. In diesem Jahr wird uns Bernd Vogt noch einmal viel über diesen kleinen Körper erzäh­ 19 Termine Termine Astronomische Vorschau 4. Juni Juni Neptun stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife) 16. Juni Frühester Sonnenaufgang des Jahres (5.22 MESZ) 6. Juni 21. Juni 25. Juni 25. Juni 29. Juni 29. Juni Venustransit – sichtbar ab Sonnenaufgang (5.24–6.57 MESZ) Sommersonnenwende (1.09 MESZ) Saturn stationär, wird rechtläufig (Ende des Oppositionsschleife) Spätester Sonnenuntergang des Jahres (21.32 MESZ) Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Abend (Juraberge beleuchtet) Pluto in Opposition (Entfernung 31,24 AE, Helligkeit 14m) 3. Juli Juli Mond bedeckt Xi 1 Sgr (5,0m), Eintritt an dunkler Seite (22.07 MESZ–22.47 MESZ) 15. Juli Mond bedeckt Jupiter (­2,1m), Eintritt an heller Seite (3.39 MESZ–4.16 MESZ) 13. Juli 24. August 27. August Uranus stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife) August Neptun in Opposition (Entfernung 28,98 AE, Helligkeit 7,8m) Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Abend (Juraberge beleuchtet) September 17. September Pluto stationär, wird rechtläufig (Ende des Oppositionsschleife) 22. September Tagundnachtgleiche (16.49 MESZ) 26. September Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Abend (Juraberge beleuchtet) 29. September Uranus in Opposition (Entfernung 19,06 AE, Helligkeit 5,7m) Veranstaltungen und Treffen 1. Juni 6. Juni 20. Juni 24. Juni 6. Juli 18. Juli 29. Juli Juni Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag "Astrometrie – Die Vermessung von Himmelspositionen" (20 Uhr) von M. Tischhäuser Beobachtung des Venustransits an der Sternwarte Nordschwarzwald (5­7 Uhr) Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr) Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14­17 Uhr) Juli Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag "Die Milchstraße und ihr Platz im All" (20 Uhr) von T. Kranz Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr) Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14­17 Uhr) Impressum 20 3. August 8. August 15. August 22. August 5. September 7. September 8. September 9. September August Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag "Venustransit 2012 – eine Nachlese" (20 Uhr) von C. Witzemann Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr) Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) September Öffentliche Führung der Volkssternwarte Keplergymnasium (21 Uhr) Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – kein Vortragsprogramm Vereinsinternes Sommerfest des AAP an der Sternwarte Nordschwarzwald (ab 14 Uhr) Kulinarische Spezialitätenwanderung in Bieselsberg (10­18 Uhr) 12. September Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) 19. September Beobachterstammtisch im Gasthaus "Grüner Hof" in Huchenfeld (20 Uhr) 26. September Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) Impressum Die Astro–News erscheinen quartalsweise in einer Auflage von 150 Exemplaren und dienen zur Information von Mitgliedern, Freunden und Förderern des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim 1982 e. V. (AAP) Vereinsanschrift: Redaktion: Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V. Martin Tischhäuser z.Hd. Sylja Baalmann Silcherstraße 7 Rotestraße 22 72218 Wildberg 75334 Straubenhardt Bankverbindung: Konto 19 12 100, Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85) Redakteure: Martin Tischhäuser (mt), Martin Stuhlinger (ms), Wolfgang Schatz (ws) Auflage: 150 Exemplare Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 18. August 2012 Der AAP im Internet: http://www.aap­pforzheim.de http://www.sternwarte­bieselsberg.de http://www.sternwarte­nordschwarzwald.de © 2012 Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.