Historische ERBA in der Landesgartenschau 2024 Veräußerung

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Bild: Hubert Rack
Historische ERBA in der Landesgartenschau 2024
Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden
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Bild: Christoph Morlok
Legende
Diese Gebäude und Grundstücke können erworben werden:
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Nr. 1-3 Arbeiterhäuser
Nr. 8
Altenheim
Nr. 4 Arbeiterhaus
Nr. 9
Neue Spinnerei
Nr. 5
Arbeiterhaus
Nr. 10 Alte Spinnerei
Nr. 6
Konsum
Nr. 11 Weberei
Nr. 7
Magazin
Nr. 12 Webereierweiterung
Inhaltsverzeichnis
Unsere Stadt stellt sich vor
05
Die Baumwollspinnerei Wangen im Allgäu (ERBA)
07
Soziale Stadt und Landesgartenschau 2024 als
Instrumente der Stadtentwicklung und Revitalisierung
der ERBA
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Das ERBA-Areal von morgen - Projekte und Ziele
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Diese Gebäude und Grundstücke können erworben
werden
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Gestaltung des ERBA-Areals
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Verfahren und Vergabe
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Impressum
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3
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die städtebauliche und soziale
Struktur der Stadt Wangen im Allgäu maßgeblich von der Baumwollspinnerei, -weberei und -färberei ERBA mitgeprägt. Hierbei handelte es sich
um eine 1863 von Schweizer Unternehmern gegründete Baumwollfabrik,
eine spätere Niederlassung der „Baumwollspinnerei Erlangen-Bamberg“
(ERBA), aufgeteilt auf zwei Standorte, südwestlich und östlich der Kernstadt. Die Spinnerei und Weberei der ERBA stellte 1992 ihren Betrieb ein.
Mittlerweile befindet sich das Areal der Spinnerei/Weberei im Besitz der
Stadt Wangen und kann neu entwickelt werden. Damit sicherte sich die
Stadt die große Chance, die künftige Entwicklung dieses Areals mit seiner
historisch wertvollen Industriearchitektur maßgeblich zu beeinflussen.
Ein Teil der Gebäude ist denkmalgeschützt, ebenso wie der dazugehörige
Hochkanal des auf dem Gelände befindlichen Wasserkraftwerks, der bis
heute der Energiegewinnung dient.
Die Entwicklung des Areals hat durch die Aufnahme der Maßnahme
ERBA-Auwiesen in das Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt“ im Herbst 2010, durch den
Förderzuschlag für ein Teilprojekt durch das Bundesprogramm „Nationale
Projekte des Städtebaus“ sowie durch den Zuschlag zur Ausrichtung der
Landesgartenschau im Jahr 2024 Unterstützung erfahren. Das ERBA-Gelände wird zentraler Bestandteil der Landesgartenschau sein.
Ich bin davon überzeugt, dass das ERBA-Quartier aufgrund seiner Lage
unmittelbar angrenzend an Wiesen, an die Obere Argen und mit einem
herrlichen Blick auf die Alpen, dennoch in fußläufiger Nähe zu unserer
Altstadt, sowie durch sein historisches Erbe seine künftigen Bewohner,
Nutzer und Eigentümer begeistern wird.
Die nachfolgenden Aussführungen spiegeln den aktuellen Planungsstand
wider. Aufgrund des Planungsprozesses sind Änderungen, Anpassungen
und Weiterentwicklungen möglich. Ein Anspruch auf Verbindlichkeit der
nachfolgenden Ausführungen als auch zur Umsetzung besteht nicht. Die
Stadt behält sich vor, Gebäude und Grundstücke auch selbst zu entwicklen oder in ihrem Eigentum zu behalten.
Michael Lang, Oberbürgermeister
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Unsere Stadt stellt sich vor
Blick über Wangen (Bild: Axel Häsler)
Oberhalb der Nebelgrenze, in einer der schönsten Kulturlandschaften Europas, liegt Wangen im Allgäu. Als
wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt des Württembergischen Allgäus bietet Wangen mit seinen sechs Ortschaften die vielfältigsten Angebote und Möglichkeiten für ein angenehmes und
zukunftsorientiertes Leben und Arbeiten. Bereits im Jahre 1974 wurde Wangen das Prädikat „Luftkurort“
verliehen. Die gelebte Kultur des Miteinanders, der Gastfreundschaft und des bürgerschaftlichen Engagements sind weit über die Region hinaus bekannt. Wangen steht für Lebensqualität, nette Menschen und
erlebenswerte Vielfalt.
Wirtschaftliche Stärke und vielfältige Naturlandschaften stehen in Wangen in harmonischem Einklang. Der
Wirtschaftsstandort Wangen zeichnet sich durch einen gesunden Branchenmix von modernen Industriebetrieben, traditionsreichem Handwerk und vielseitigen Handels- und Dienstleistungsunternehmen aus. Viele
international tätige Produktionsunternehmen haben in Wangen ihre Wurzeln.
Eingebettet ins Westallgäuer Hügelland und umgeben von Mooren und Rieden präsentiert sich die ehemalige Freie Reichsstadt malerisch und sorgfältig restauriert mit einem wertvollen historischen Baubestand
und einem der schönsten Straßenbilder Süddeutschlands. Die unter Gesamtanlagenschutz nach § 19 Denkmalschutzgesetz stehende historische Altstadt lädt zum Erkundungsgang ein. Mit interessanten Gebäuden,
einer Vielzahl lustiger Brunnen und mit einem vielseitigen Veranstaltungsangebot begeistert Wangen seine
Besucher und Gäste.
Durch ihren internationalen Ruf als „mittelalterliches Kleinod“, in einer der reizvollsten und erlebnisreichsten
Kultur- und Erholungslandschaften Europas gelegen, zieht die Stadt jährlich rund eine halbe Million Besucher
in ihren Bann. Und nicht nur bei einem Besuch im legendären „Fidelisbäck“ oder des „Schönsten Wochenmarktes der Region“ gilt für so manchen auch heute noch die alte Erkenntnis:
„In Wangen bleibt man hangen“!
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Herbststimmung in Wangen
Das Wangener Rathaus
Die Herrenstraße mit Gastronomie
und Einzelhandel
Daten zur Stadt in aller Kürze
Einwohner 27.000
Gesamtfläche 101 km²
Höhe 525-709 m.ü.NN
Zentralität Mittelzentrum
Kaufkraft je Einwohner 16.205 €
Gewerbesteuerhebesatz 340 %
Übernachtungen 156.200
Blick auf das Martinstor
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Wangen als Einkaufsstadt
Das altstadtnahe Argenufer
Die Baumwollspinnerei Wangen im Allgäu (ERBA)
Lage in der Stadt
Das ERBA-Areal liegt südwestlich der historischen Altstadt von Wangen im Allgäu in der reizvollen Landschaft
entlang der Oberen Argen. Über die Lindauer Straße sind die Kernstadt und das überörtliche Straßennetz gut
für den motorisierten Individualverkehr zu erreichen. Der an der württembergischen Allgäubahn gelegene
Bahnhof Wangen ist in fußläufiger Entfernung bzw. mit dem Fahrrad erreichbar. Westlich der ERBA schließen
langfristig zu erhaltende Grün- und Erholungsflächen an.
Diese werden zusammen mit der historischen Industrieanlage Teil der Landesgartenschau 2024 sein.
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Spinnerei / Weberei
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Übersichtsplan (Stadt Wangen auf Datengrundlage LGL Baden-Württemberg)
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Geschichte
Die Textilproduktion hat im Allgäu eine lange Tradition. Schon vor 500 Jahren war Leinwand der bedeutendste Exportartikel in Wangen. Im Jahr 1863 wurde der erste industrielle Großbetrieb in Wangen von Schweizer
Unternehmern gegründet; eine spätere Niederlassung der „Baumwollspinnerei Erlangen-Bamberg“ (ERBA),
aufgeteilt auf zwei Standorte, südwestlich und östlich der Kernstadt. Die Spinnerei und Weberei der ERBA
stellte 1992 ihren Betrieb ein; die Färberei (Ausrüstung), weitergeführt unter dem Namen NTW am Standort
Sigmanns/ Epplings, stellte 2015 ihren Betrieb ein.
Da Mitte des 19. Jahrhunderts nur wenige Bürger Wangens zur Fabrikarbeit bereit waren, musste der Mangel
an Arbeitskräften zunächst mit Arbeitern aus Böhmen, der Schweiz und Österreich kompensiert werden.
Auch in der Nachkriegszeit waren dort vermehrt Gastarbeiter, vornehmlich aus Portugal, beschäftigt. Das
„Spinnereiviertel" konnte so eine eigenständige Arbeiterkultur mit einem regen sozialen Leben entwickeln.
Zu Spitzenzeiten waren dort mehr als 2.000 Personen beschäftigt.
Durch die besondere soziale Struktur sowie die Lage des Quartiers als Exklave außerhalb der Stadt nahm die
Baumwollspinnerei und –weberei seit ihrer Gründung eine Sonderrolle ein: mit größtenteils Gastarbeitern,
eigener Infrastruktur wie u.a. Wöchnerinnenhaus, Lebensmittelladen, Arbeiterwohnungen, Altenheim und
mit einem eigenen Stadtteilleben und Vereinsstrukturen, die bis heute noch am Standort ERBA-Baumwollspinnerei fortgeführt werden und in den Strukturen der Stadt ablesbar sind.
Im Jahr 2009 konnte die Stadt Wangen das ERBA-Gelände mitsamt der Wasserrechte der integrierten Wasserkraftanlage erwerben. Der Eigenbetrieb Stadtwerke Wangen im Allgäu betreibt seitdem die Wasserkraftanlage und hat die Maschinentechnik in den Jahren 2013-2014 grundlegend modernisiert.
Baumwollspinnerei: Alte Spinnerei mit Werkswohnungsbau um 1890 (Archiv)
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So präsentiert sich das Gebiet heute
Nach dem Konkurs der ERBA 1992 und dem Stilllegen der Produktion stehen ein Großteil der Hallen und
Gebäude leer. Nur wenige Flächen werden derzeit genutzt.
Die Arbeiterkultur im Quartier ist jedoch weiterhin vertreten, so zeugen auch heute noch insgesamt 40
Nationalitäten inkl. zugehöriger Vereine und Gruppierungen von der multikulturellen Vielfalt der ehem.
Arbeiterkultur und bereichern das Leben in Wangen. Seit einigen Jahren aktiv ist auch der Förderverein ERBA-Museum, der sich zum Ziel gesetzt hat die Arbeiterkultur aufrecht zu erhalten und die Geschichte der
ERBA zu dokumentieren und durch Zeitzeugenberichte erlebbar zu machen.
Fassade der ehem. Weberei (Bild: Christoph Morlok)
Blick auf die Alte Spinnerei und das Kesselhaus (Bild: Christoph Morlok)
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Blick auf die Neue Spinnerei (Bild: Christoph Morlok)
Impression aus den Innenräumen der Neuen Spinnerei (Stadt Wangen)
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Denkmalschutz
Die meisten Gebäude der historischen Baumwollspinnerei sind seit 2012 als ´Sachgesamtheit Baumwollspinnerei Wangen´ ein Kulturdenkmal. Der teilweise als Hochkanal ausgeführte Triebwerkskanal der Wasserkraftanlage T 8 ist ebenfalls Bestandteil des Kulturdenkmals, da dieser die Energiegewinnung mit Wasserbzw. Dampfkraft und Elektrizität bis heute anschaulich macht.
Übersichtsplan Kulturdenkmal `Sachgesamtheit Baumwollspinnerei Wangen´ (Regierungspräsidium Tübingen 2013)
Die Gebäude der Firma stammen zum Teil noch aus den Anfangsjahrzehnten der württembergischen Textilindustrie und veranschaulichen bis heute die Arbeits- und Lebensbedingungen von Industriearbeitern zu
jener Zeit. Besonders die heute so genannte Alte Spinnerei, vom Stuttgarter Architekten Lengweiler 1861
entworfen, imponiert durch ihre Größe,und die großen Säle mit hohen Fenstern und Stahlstützen. Untrennbar zu der Anlage gehört der südlich davon verlaufende Hochkanal. Der Wangener Hochkanal gehört zu den
nur noch ganz wenigen erhaltenen Einrichtungen seiner Art in Württemberg. (Auszug: Begründung der
Denkmaleigenschaft, RP Tübingen)
Die denkmalschutzrechtlichen Belange werden abschließend im Baugenehmigungsverfahren geklärt.
11
Soziale Stadt und Landesgartenschau 2024
als Instrumente der Stadtentwicklung und Revitalisierung der ERBA
Sanierungsgebiet ERBA-Auwiesen
„Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“
Am 13.12.2010 hat der Gemeinderat zur Neuordnung und Entwicklung des südwestlichen Stadteingangs
den Bereich ERBA-Auwiesen förmlich als Sanierungsgebiet gemäß § 142 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) beschlossen.
Mit Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ im Jahr 2010 sollen neben den sozialen
Problemen auch die städtebaulichen Herausforderungen und Problemlagen angepackt werden.
Umgriff Sanierungsgebiet (Planungsgruppe KPS)
Auwiesenwegsiedlung (Stadt Wangen)
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Bürger-/Vereinsworkshop 2011/2012 (Stadt Wangen)
Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen wurden folgende Sanierungsziele definiert:
• Erhaltung der Nutzungsvielfalt: Die Sanierung verfolgt das Ziel, grundsätzlich alle verträglichen Nutzungen am Ort zu halten und in die künftige Entwicklung einzubinden.
• Stärkung der Wohnnutzung: Schaffung eines zukunftsfähigen Wohnstandorts, Einbeziehung der
Hochhaussiedlung, Stabilisierung der vorhandenen Strukturen durch das Angebot preisgünstiger
Mietwohnungen und der Förderung von Wohneigentum.
• Stärkung der gewerblichen Nutzung: Ausweisung eines hochwertigen Gewerbegebietes in attraktiver Lage zwischen Kernstadt und Landschaft mit guter verkehrlicher Anbindung.
• Erlebbarmachung der Oberen Argen und Anbindung an die Landschaft: Schaffung von attraktiven
Verbindungsachsen für die Kernstadt und das Wohngebiet Berger Höhe in die Landschaft entlang der
Oberen Argen, Einbeziehung und Erlebbarmachung der Uferbereiche in den Erholungs- und Freizeitraum, Berücksichtigung des alten Baumbestandes.
• Historische Bausubstanz: Erhaltung von Teilen der historischen Bausubstanz, Entwicklung eines unverwechselbaren Gebietscharakters mit eigener Identität.
• Realisierung des zusammenhängenden Quartiers "Spinnereiviertel" und nachhaltig wirksame Stabilisierung der vorhandenen Wohnnutzung im Bereich Auwiesen.
• Aufwertung der gewerblichen Nutzungen im Bereich ERBA durch Anbindung an den Grünraum im
Süden.
• Schaffung eines hochwertig gestalteten Freiraums als Verbindung von Landschaft und Kernstadt mit
attraktiven gestalterischen Elementen im Spinnereiviertel.
Vorbereitende Untersuchung, Plan 10 Mängel und Konflikte 2010 (Planungsgruppe KPS)
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Landesgartenschau 2024
In der Bewerbung zur Landesgartenschau sah die Stadt eine weitere Chance, einerseits das Areal langfristig
zu entwickeln, andererseits es auch in eine gesamtheitliche Stadtentwicklung einzubinden und die Altstadt
mit dem ERBA-Areal zu verbinden. Die Stadt Wangen erhielt 2010 den Zuschlag für die Landesgartenschau
im Jahr 2024. Zur Gestaltung der Daueranlagen, also der Anlagen, die nach der Schau den Bürgern dauerhaft zur Verfügung stehen und nicht rückgebaut werden, wurde im Jahr 2013 ein städtebaulicher und
landschaftsarchitektonischer Realisierungswettbewerb europaweit ausgeschrieben.
Der Wettbewerbsbereich erstreckt sich entlang der Oberen Argen vom nordöstlich gelegenen Parkplatz P14
bis zur südwestlich gelegenen freien Landschaft im Anschluss an die ERBA.
Übersicht über den Wettbewerbsbereich
Für das eigentliche Ausstellungskonzept einschließlich der Festlegung des eingezäunten Bereichs wird ein
gesondertes Planungsverfahren etwa vier Jahre vor der Landesgartenschau durchgeführt.
14
Das ERBA-Areal von morgen
Projekte und Ziele
So soll sich das Areal künftig präsentieren
Die Arbeitsgemeinschaft ´Lohrer.Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH, München und
Löhle Neubauer Architekten, Augsburg´ ging als Sieger aus dem im Jahr 2014 durchgeführten Realisierungswettbewerb mit anschließendem VOF-Vergabeverfahren hervor und wurde mit den Planungen für die Daueranlagen der Landesgartenschau 2024 in Wangen im Allgäu beauftragt.
Mit dem Realisierungswettbewerb im Frühjahr 2014 wurde eine grundsätzliche Richtung für die Entwicklung
des Areals eingeschlagen. In mehreren intensiv geführten Diskussionsrunden und Beteiligungsprozessen
wurden diese Ergebnisse seit Herbst 2014 diskutiert, Ziele hinterfragt und Ergebnisse fortentwickelt, so dass
nun ein abgestimmter Rahmenplan vorliegt.
Der Rahmenplan bildet die gestalterische wie funktionale Leitlinie beim weiteren Planungsprozess für die
Landesgartenschau 2024.
Die Umsetzung der neuen Argenlandschaft erfolgt in den nächsten acht Jahren in jeweils überschaubaren
Bauabschnitten. Drei zeitliche Schwerpunkte kristallisieren sich auch im Blick auf Grundstücksverfügbarkeit
und Förderkulisse heraus. In den kommenden Jahren steht nun vorrangig das ERBA-Areal im Zentrum; angefangen von der Objektplanung bis zur Umsetzung u.a. mit dem Neubau der Infrastruktur, der Ausweisung zukünftiger
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Gestaltung der öffentlichen Freiräume. Leicht versetzt dazu kann die
WANGEN
LANDESGARTENSCHAU
2024
Gesamtareal
Entwicklung des Auwiesenareals vorangetrieben werden. Danach folgen die innenstadtnahen Bereiche. Den
Abschluss bildet der Bürgerpark, wobei die Pflanzung der raumprägenden Gehölzkulisse so weit als möglich
vorgezogen wird.
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Impulsprojekt `Neue Mitte ERBA-Quartier´
Im Rahmen des Bundesprogramms Nationale Projekte des Städtebaus wurden für das Projekt `Neue Mitte
ERBA-Quartier´ Baumwollspinnerei Wangen im Allgäu Fördermittel für den Zeitraum 2016 und 2017 von
insgesamt 1 Million Euro bewilligt. Hinzukommen noch mindestens 500.000 Euro aus dem städtischen
Haushalt.
Ein erstes Impuls- und Auftaktprojekt zur Entwicklung des Quartiers ist die städtebauliche und freiraumplanerische Neuordnung der Umgebung des Kesselhauses und der Neuen Spinnerei zur Schaffung einer
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Das Gelände wird durch folgende denkmalgeschützte Gebäude gerahmt: ehemaliges Altenheim, Gasthof
Lindenhof, Neue Spinnerei, Alte Spinnerei, Kesselhaus, Konsum und Arbeiterwohnhäuser gerahmt.
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Das Kesselhaus wird aufgrund seiner abgängigen Bausubstanz mit Ausnahme des Comptoirgebäudes und
des stadteingangprägenden Schornsteins in Vorbereitung für dieses Projekt abgebrochen. Für die anderen
Gebäude wird im Rahmen der Konversion eine Sanierung und Weiternutzung angestrebt.
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Ziel des Teilprojektes ist einerseits eine städtebauliche und freiraumplanerische Neuordnung der Umgebung des Kesselhauses und der Neuen Spinnerei. In diesem Kontext soll auf der Fläche des zum Abbruch
vorgesehenen Kesselhauses ein zentraler Platz entstehen, der die unterschiedlichen Gebäudetypologien
und Nutzungen der dicht bebauten und großmaßstäblichen ehem. Fabrikation mit der kleinteiligen ehem.
Werkssiedlung mit Sozialeinrichtungen und dem Landschaftsraum verbindet.
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zeichnung
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Während der Schornstein bereits als städtebauliches Wahrzeichen und Orientierungspunkt im Stadtbild gilt
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und in seinem Bestand gesichert wird (Denkmalschutz), ist vorgesehen, das zum Kesselhaus gehörige und
denkmalgeschützte ehem. Comptoirgebäude als Dokumentations- und Informationszentrum auszubauen
und die historische Entwicklung der Baumwollspinnerei mithilfe des lokalen Fördervereins ´ERBA-Museum
e.V.´ aufzubereiten und auszustellen.
Die Gestaltung und Belebung der ´Mitte´ der Baumwollspinnerei wird somit zu einem ersten Meilenstein
der Quartiersentwicklung.
Ansicht „Neue Mitte ERBA-Quartier“ (Lohrer.Hochrein)
Blick in den " neue Mitte ERBA - Quartier "
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Planerische Zielvorgaben für den Bereich ERBA
„Das Junge Wangen“
Im Rahmen der künftigen städtebaulichen Entwicklung soll das ERBA-Gelände der Stadt als Ort der Arbeit,
des Wohnens, der Begegnung und der Kultur zurückgegeben werden.
Es ist ein Gebiet geplant, in dem das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten, Dienstleistungen, Kreativberufe, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Gewerbe möglich ist. Bei der Entwicklung ist eine soziale
Durchmischung und Mischung der Altersstruktur gewünscht.
Das ERBA-Areal soll insbesondere auch für Kinder, Jugendliche und Berufsstarter Aufenthalts- und Lebensräume bieten. Lebendigkeit, Vielfalt, Integration und ein gelebtes Miteinander sind hierfür wesentliche Kriterien.
Die Nutzungen sollen eine Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot in Wangen, insbesondere der
Altstadt, darstellen. Die Umsetzung der Nutzungen bedarf eines sensiblen, erfahrenen und geschickten
Umgangs mit der historischen Bausubstanz. Auch die vorhandene Ausstattung der Gebäude ist hierbei zu
berücksichtigen.
Freizeit-, Sport- und Erholungsflächen werden im Rahmen der Landesgartenschau auf den angrenzenden
Freiflächen des sog. ERBA-Parks sowie des Auwiesenparkes realisiert.
Die bauliche Prägung des Gebietes soll erhalten und behutsam mit Neuem ergänzt werden. Neben den zum
Erhalt festgelegten Gebäuden wie der Neuen und Alten Spinnerei, dem Magazin, dem Konsum, dem Turbinengebäude, den ehem. Werkstätten am Kanal mit Trafostation, den Wohnhäusern, dem Lindenhof sowie
dem ehem. Altenheim sollen auch die Gebäudestrukturen der ehemaligen Webereihallen weiterhin ablesbar
sein. Hierzu werden u.a. die Kopfbauten, der Ostflügel sowie das Pförtnerhaus, in ihrem Bestand gesichert
und die Fassadenmauern der Weberei sollen in ihrer Struktur erhalten bleiben. Neben der städtebaulichen
Identifikation sollen auch die Gebäude selbst Zeugnisse der Geschichte darstellen indem auch die vorhandenen Gebäudeausstattung in die Konzeption mtieinbezogen werden sollte.
Die Arbeitersiedlung soll wieder ihrer Funktion als Ort des Wohnens gerecht werden. Alternative Wohnmodelle wie genossenschaftliches Wohnen oder Mehrgenerationenwohnprojekte sind erwünscht. Die bestehenden
Arbeiterwohnhäuser werden durch Neubauvorhaben arrondiert. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf den
städtebaulichen Maßstab und die Gestaltungsprinzipien gelegt. Ziel ist es, die städtebaulichen Strukturen zu
erhalten und die vorhandene Bausubstanz qualitätvoll und strukturell zu ergänzen.
Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, die Wohnsiedlung möglichst autofrei zu gestalten. Die Straße wird als
gemeinsamer Lebens- und Begegnungsraum definiert. Innovative und zukunftsweisende Mobilitätskonzepte
sind erwünscht.
Um die städtebauliche und soziale Integration des Quartiers in das Stadtgefüge zu erreichen, ist es notwenig,
die Quartiere sowohl gestalterisch als auch funktional miteinander zu verknüpfen. Dem geplanten Durchgang unter dem Hochkanal, den Wegeverbindungen zwischen Auwiesen und ERBA sowie den angrenzenden
Grünanlagen kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die Baumaßnahmen sollen bis spätestens zur
Landesgartenschau 2024 abgeschlossen sein.
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ARTENSCHAU
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Auszug aus dem Rahmenplan Bereich ERBA (Stadt Wangen auf Datengrundlage Lohrer.Hochrein)
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Erschließungskonzept
Die Verkehrserschließungsstruktur ist durch den Rahmenplan vorgegeben.
Die Arbeitersiedlung ist Bestandteil der Landesgartenschau 2024, daher möchte die Stadt Wangen an dieser
Stelle ein für die Region und die Stadt innovatives Mobilitätskonzept etablieren und das Quartier weitestgehend autofrei entwickeln. Stellplätze sollen sich auf gemeinsame Parkdecks und Parkplätze im ERBA-Areal
konzentrieren. Hierbei sollen jedoch Schwerpunktthemen wie E-Mobilität und Car-Sharing-Systeme bevorzugt ausgebaut werden und Anreize bieten, die sich auch nachhaltig auf die Stadt- und Verkehrsentwicklung
auswirken.
Rudolf-Stein
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Für die Arbeitersiedlung, die Neue und Alte Spinnerei, Altenheim, Konsum und Magazin werden von der
Stadt Stellplätze in ausreichender Anzahl im Quartier und dessen Umfeld bereitgestellt. Neben Parkplätzen
im öffentlichen Raum wird die Stadt hierzu auch eine Quartiersgarage errichten. Eine Mehrfachbelegung der
gewerblich genutzten Stellplätze zu den verschiedenen Tageszeiten wird hier angestrebt. Die erforderlichen
Stellplätze für Wohnungen sind zu erwerben.
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Die Errichtung von Stellplätzen, Garagen und Carports auf den Grundstücken ist außer in den Parzellen der
Weberei nicht vorgesehen.
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Der Eigenbetrieb Stadtwerke Wangen im Allgäu plant die Erschließung von Teilen des Spinnereigeländes
mit seinem Nahwärmenetz, eventuell verbunden mit dem Bau einer zusätzlichen Energiezentrale auf dem
Gelände. Das bisherige Nahwärmenetz bezieht seine Energie zu über 90 % aus erneuerbar erzeugter Wärme
(Biomasse und Kraft-Wärme-Kopplung). Der Anschluss an das Nahwärmenetz ist daher eine vollwertige Option zur Erfüllung der Verpflichtungen nach dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Würtemberg (EWärmeG).
Bei einem Anschluss an das Nahwärmenetz der Stadtwerke ist ein Baukostenzuschuss für die Herstellung
des Nahwärme-Hausanschlusses an die Stadtwerke zu zahlen. Im Rahmen eines mit den Stadtwerken abzuschließenden langfristigen Wärmeliefervertrags fallen laufende Kosten für die Wärmelieferung an: ein fester
Leistungspreis und ein indexgebundener Wärme- und Messpreis. Die Preise sind marktorientiert und fallen
für den Anschluss öffentlicher Gebäude in gleicher Höhe an.
Eine Rückspeisung solarthermischer Energie in das Nahwärmenetz ist denkbar. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass aufgrund des Denkmalschutzes und des Stadtbildes die Errichtung von Photovoltaik- und Solaranlagen nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Eine Belieferung mit Fernkälte zu Kühlungszwecken durch
die Stadtwerke kann bei Bedarf gern geprüft werden.
Umsetzung
Die Erschließung des Geländes erfolgt voraussichtlich ab Frühjahr 2017. Mit dem Bau bzw. der Sanierung
der Arbeiterwohnhäuser kann nach Abschluss der Erschließungsmaßnahmen frühestens im Herbst 2017
begonnen werden.
Mit der Sanierung der Gebäude Konsum, Magazin, Altenheim, Neuer Spinnerei und Weberei kann bereits,
nach vorheriger Abstimmung mit der Stadt, mit Abschluss des Kaufvertrages begonnen werden. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist vorgesehen und soll voraussichtlich 2017 erfolgen.
Die notariellen Verträge sind innerhalb von 3 Monaten nach Zuschlag abzuschließen. Voraussetzung hierzu
ist auch, dass ein Nachweis und eine Verpflichtung erbracht wir, dass im Falle eines zum Erhalt vorgesehenen
oder denkmalgeschützten Gebäudes dieses saniert wird. Andernfalls erlischt das Ankaufsrecht. Die Gebäude sind innerhalb von 3 Jahren nach der Beurkundung des Kaufvertrages fertigzustellen und zu beziehen.
Die Gebäude liegen innerhalb der Flächen für die Landesgartenschau. Im Jahr 2024 sind daher innerhalb des
Ausstellungsgeländes als auch unmittelbar angrenzend keine Bautätigkeiten zulässig. Für das Durchführungsjahr sind Einschränkungen und Störungen möglich. Eine Einbindung der Gebäude in das Ausstellungskonzept wird angestrebt.
Förderung
Das Gebiet ist als Sanierungsgebiet gemäß § 142 Abs. 1 BauGB ausgewiesen. Die in einem Sanierungsgebiet
üblichen steuerlichen Begünstigungen sind möglich. Zuschüsse aus Städtebaufördermitteln für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an den Bestandsgebäuden werden nicht gewährt.
Vor allem die Möglichkeiten zur steuerlichen Abschreibung der Kosten für die Erneuerung denkmalgeschützter Gebäude machen Investitionen in die historische ERBA zu einer attraktiven Geldanlage. Entsprechend
des Einkommensteuergesetzes können für die Kosten der Gebäudemodernisierung erhöhte steuerliche Absetzungen in Anspruch genommen werden. Eine steuerliche Förderung einer Gebäudesanierung nach § 7h
bzw. § 7i Einkommensteuergesetz kann in Betracht kommen, sollte aber vorab mit dem Stadtbauamt und
dem Finanzamt abgestimmt werden. Voraussetzung ist der Abschluss einer Modernisierungsvereinbarung
mit der Stadt.
Auf die Fördermöglichkeiten zur Erreichung einer maximalen Energieeffizienz bei denkmalgeschützen Bestandsgebäuden durch das Programm „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ möchten wir hinweisen.
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Diese Gebäude und Grundstücke
können erworben werden
Übersicht
In Anbetracht des Förderzeitraums des Sanierungsgebietes ERBA-Auwiesen bis Ende 2018 sowie der bevorstehenden Landesgartenschau im Jahr 2024 wird angestrebt, die Revitalisierung zügig voranzubringen. Die
Umsetzung der Maßnahmen der ERBA hat hierbei oberste Priorität.
Nun gilt es die Gebäude, Grundstücke sowie die Freibereiche mit Leben zu füllen um ein lebendiges Quartier zu schaffen.
Die Veräußerung der Bestandsgebäude als auch der Grundstücke im Bereich der ehemaligen Baumwollspinnerei wie auch im Auwiesenweg erfolgt in Abschnitten. Ziel ist es jedoch, dass zur Landesgartenschau
2024 das ERBA-Areal saniert, bezogen und belebt ist.
In einem ersten Schritt können die nachfolgend aufgeführten Gebäude und Grundstücke erworben werden.
Es besteht keine Gewähr, dass die Beschreibungen und Größenangaben vollständig und korrekt sind. Bei
den Gebäudeabmessungen und Geschossflächenangaben handelt es sich um gerundete und interpolierte
Werte.
Die Grundstücksgrößen wurden anhand des Rahmenplanes ermittelt. Abweichungen und ggf. Anpassungen der Abgrenzungen sind daher noch möglich.
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Diese Gebäude und Grundstücke können erworben werden:
Nr. 1-3 Arbeiterhäuser
Nr. 8 Altenheim
Nr. 4 Arbeiterhaus
Nr. 9 Neue Spinnerei
Nr. 5 Arbeiterhaus
Nr. 10 Alte Spinnerei
Nr. 6 Konsum
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Grundstücksgröße: ca. 540 m²
Mehrfamilienwohnhaus
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Bruttogrundfläche: EG ~250 m² OG ~250 m² 1. DG ~150 m² 2. DG ~75 m²
Keller ~250 m²
Bild: Christoph Morlok
Auszug aus den Bauakten: Grundriss Erdgeschoss
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Gebäude Nr. 2 und 3
Grundstücksgröße: jeweils ca. 530 m²
Mehrfamilienwohnhäuser
Baujahr
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Gebäudebreite
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Gebäudelänge
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Höhe Traufe
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Höhe First
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Bruttogrundfläche: EG ~225 m² OG ~225 m² DG ~100 m² Keller ~120 m²
Bild: Christoph Morlok
Auszug aus den Bauakten: Grundriss Erdgeschoss
28
Geschichtlicher Hintergrund
Der Ausbau der Siedlung erfolgte unmittelbar im Anschluss an die bereits vorhandenen Wohnungen (hier
Gebäude Nr. 4 und 5).
Die Mehrfamilienhäuser ( jeweils 12 bzw. 11 Wohneinheiten) sind zwischen 1900 und 1906 entstanden und
bilden den Abschluss zur freien Landschaft. Zu den Wohnungen gehörte auch ein Garten, die Strukturen
lassen sich noch heute ablesen.
Das dazugehörige Waschhaus, angrenzend an den Mühlbach, ist erhalten und bildet zusammen mit den
Wohngebäuden eine Einheit. Ursprünglich waren an das Waschhaus auch Schuppen angebaut.
Nutzungskonzept
Die drei ehem. Arbeiterwohnhäuser sollen weiterhin als bauliche und funktionale Einheit entwickelt werden. Alternative Wohnformen und Wohngemeinschaften sind erwünscht.
Die Arbeiterhäuser sollen entsprechend ihrer ursprünglichen Nutzung wieder dem Wohnen dienen.
Neben der Erhaltung der Gebäude sind in diesem Bereich insbesondere auch die Freiflächen in das Konzept
einzubeziehen. Die Stellplätze sind in der Quartiersgarage vorgesehen . Alternative Mobilitätskonzepte wie
Car-Sharing und E-Mobilität werden begrüßt.
Impression: Martin Schwenger
Energieversorgung
Ein Anschluss der Arbeiterhäuser an das vorgesehene Nahwärmenetz ist nach derzeitigem Planungsstand
nicht vorgesehen. Bei entsprechender Nachfrage und Wirtschaftlichkeit kann ein Anschluss geprüft werden.
Ein Anspruch auf Realisierung des Nahwärmenetzes besteht nicht. Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur
Energieversorgung der Arbeiterhäuser ist ausgeschlossen. Die Vorgaben aus dem Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen.
29
Arbeiterwohnhäuser Nr. 4 und 5
Gebäude Nr. 4
Grundstücksgröße: ca. 220m²
Doppelhaus
Bild: Stadt Wangen
Auszug aus den Bauakten: Ansichten
30
Baujahr
ca. 1870
Gebäudebreite
8m
Gebäudelänge
20,5 m
Höhe Traufe
6m
Höhe First
10 m
Bruttogrundfläche:
EG ~160 m² OG ~160 m² DG ~80 m² Keller ~ 40 m²
Gebäude Nr. 5
Grundstücksgröße: ca. 330 m²
Doppelhaus
Baujahr
ca. 1870
Gebäudebreite
8m
Gebäudelänge
20,5 m
Höhe Traufe
6m
Höhe First
10 m
Bruttogrundfläche:
EG ~160 m² OG ~160 m² DG ~80 m² Keller ~ 40 m²
Bild: Stadt Wangen
Auszug aus den Bauakten: Grundriss Erdgeschoss
31
Geschichtlicher Hintergrund
Innerhalb kurzer Zeit nach der Firmengründung wurde erkannt, dass neben den Fabrikgebäuden auch die
Unterbringung der Arbeiter für den Erfolg eines Betriebes von Bedeutung ist. Die ersten Wohnungen wurden
bereits in den 1870er Jahren erstellt. 1874 kam noch ein Waschhaus hinzu. Dieses existiert jedoch nicht
mehr.
Die als Reihenhäuser konzipierten Mehrfamilienhäuser beiderseits der Morfstraße erinnern mit einzelnen
Architekturelementen wie Dreiecksgiebel, Widerkehr und Lünettenfenster an die Alte Spinnerei. Aufgrund
des Zustandes konnten nur die beiden Kopfbauten erhalten werden.
Nutzungskonzept
Aufgrund des Baujahres um 1870 zählen diese Arbeiterwohnhäuser zu den ältesten Gebäuden der ERBA.
Neben Wohnen sind dort auch kreative Berufe und Kunsthandwerk unter Einbeziehung von Freiflächen zu
Ausstellungszwecken wünschenswert.
Die Gebäude sind jeweils über zwei separate Eingänge und Treppenhäuser erschlossen.
Impression: Martin Schwenger
Energieversorgung
Ein Anschluss der Arbeiterhäuser an das vorgesehene Nahwärmenetz ist nach derzeitigem Planungsstand
nicht vorgesehen. Bei entsprechender Nachfrage und Wirtschaftlichkeit kann ein Anschluss geprüft werden.
Ein Anspruch auf Realisierung des Nahwärmenetzes besteht nicht. Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur
Energieversorgung der Arbeiterhäuser ist ausgeschlossen. Die Vorgaben aus dem Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen.
32
Konsum-Gebäude Nr. 6
Grundstücksgröße: ca. 350 m²
Verwaltung/Versorgung
Baujahr
ca. 1890
Gebäudebreite
10,5 m (Anbau +10m)
Gebäudelänge
14,5 m (Anbau +7 m)
Höhe Traufe
4,8 m
Höhe First
7,25 m
Bruttogrundfläche: EG ~210 m² DG ~150 m² Bild: Christoph Morlok
Auszug aus den Bauakten: Ansicht und Schnitt
Auszug aus den Bauakten: Grundriss Erdgeschoss
33
Geschichtlicher Hintergrund
Kurz vor dem Übergang zwischen Fabrik und Siedlung liegt auf dem Spinnereigelände noch ein reizvoll
gestalteter, eingeschossiger Bau mit Rundbogenfenstern und Walmdach, der im Laufe der Zeit mehrere
Funktionen hatte. Auf erhaltenen Situationsplänen um 1900 ist er als Wohnhaus angegeben, 1908 wird er
als Direktor-Wohnhaus bezeichnet. Die Bezeichnung Comptoirgebäude ist ebenfalls auf den historischen
Plänen zu finden. 1911 wurde dort die Kinderschule eingerichtet. Im nachfolgenden war dort auch ein Laden
untergebracht. Die gebräuchliche Bezeichnung für das Gebäude, nämlich „Konsum“, resultiert daraus.
Nutzungskonzept
Das ehem. Wohnhaus und später als Laden genutztes Gebäude zählt zum historischen Kern der ERBA und ist
ebenfalls Bestandteil des Kulturdenkmals Baumwollspinnerei.
Der Konsum bildet, wie auch das Magazin, eine Nahtstelle zwischen Arbeiten und Wohnen. Aufgrund der
direkten Lage am ERBA-Park und der unmittelbaren Nähe zur neu geschaffenen Terrasse beim Schornstein
eignet sich dieses Gebäude vorrangig für kreative Nutzungen und nichtstörendes Gewerbe.
Die Nutzung soll zur Belebung des Quartiers und des Platzbereiches beitragen. Stellplätze auf dem Grundstück sind nicht vorgehen.
Energieversorgung
Die Stadtwerke planen den Betrieb eines Nahwärmenetzes. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist nach
derzeitigem Planungsstand vorgesehen. Das Gebäude ist an das Nahwärmenetz anzuschließen. Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energieversorgung des Gebäudes ist ausgeschlossen. Die Vorgaben aus dem
Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen.
34
Magazin-Gebäude Nr. 7
Grundstücksgröße: ca. 550 m²
Lagergebäude
Baujahr
ca. 1880
Gebäudebreite
14,5 m
Gebäudelänge
16,5 m
Höhe Traufe
8,5 m
Höhe First
16 m
Bruttogrundfläche: EG ~240 m² 1. OG ~240 m² 2. OG ~240 m² DG ~100 m²
Bild: Christoph Morlok
Auszug: Untersuchung der Bestandsgebäude im Spinnereiviertel (KPS 2011)
35
Geschichtlicher Hintergrund
Das Gebäude wurde als Magazin genutzt und seit seiner Errichtung im Jahr 1880 mehrmals umgebaut. Fotos
belegen, dass das Gebäude ursprünglich nur ein Geschoss aufwies. Auch im Innern weist ein eingezogenes
Zwischengeschoss auf Veränderungen hin. In der Mitte des Gebäudes befindet sich ein Transportaufzug.
Nutzungskonzept
Das ehemalige Lagergebäude eignet sich aufgrund seiner Nahtstelle zwischen Gewerbe, Wohnen und Kanal
als Ort des kreativen Schaffens. Eine Nutzung mit Publikumsverkehr und Öffnung nach außen wird angestrebt. Wohnen und Arbeiten unter einem Dach sind dort möglich.
Energieversorgung
Die Stadtwerke planen den Betrieb eines Nahwärmenetzes. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist nach
derzeitigem Planungsstand vorgesehen. Das Gebäude ist an das Nahwärmenetz anzuschließen. Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energieversorgung des Gebäudes ist ausgeschlossen. Die Vorgaben aus dem
Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen.
36
Ehemaliges Altenheim Nr. 8
Grundstücksgröße: ca. 1.250 m²
Altenheim
Baujahr
ca. 1938
Gebäudebreite
11,5 m
Gebäudelänge
42 m
Höhe Traufe
6,5 m
Höhe First
13 m
Bruttogrundfläche: EG ~500 m² OG ~500 m² DG ~350 m² Keller ~500 m²
Bild: Christoph Morlok
Auszug aus den Bauakten: Grundriss Erdgeschoss
Auszug aus den Bauakten: Ansicht Süden
37
Geschichtlicher Hintergrund
Die letzte bauliche Tätigkeit im Bereich der sozialen Versorgung der Mitarbeiter stellte die Errichtung des
Altenheimes im Jahr 1939 dar. Eine detaillierte Erfassung noch vorhandener historischer Strukturen im
dazugehörigen Freibereich bzw. Garten steht noch aus. Das Altenheim bot 37 Personen Unterkunft. Die
Verpflegung erfolgte durch die Schwestern des Marthaheims.
Die Sonnenterrasse ist noch heute erkennbar. Ebenso ist der großzügige Aufenthaltsraum im 1. OG mit seinen aufwändig bemalten Fenster erhalten.
Nutzungskonzept
Die Lage unmittelbar am ERBA-Park und angrenzend an die Wiesenlandschaft macht dieses Grundstück zu
einem besonderen Ort innerhalb des ERBA-Areals.
Bereits im Vorgriff auf die Landesgartenschau und auch während der Ausstellung im Jahr 2024 könnte dort
das Landesgartenschaubüro untergebracht werden. In Ergänzung zu dieser Nutzung und im Anschluss an die
Gartenschau würde sich ein Hotelbetrieb anbieten. Die Angebote sollen eine Ergänzung zu den bestehenden Einrichtungen in Wangen und insbesondere der Altstadt darstellen. Auch hier wäre es wünschenswert,
Angebote für die Zielgruppe, Kinder, Jugendliche und Familien zu schaffen. Der Zuschnitt des Grundstückes
kann je nach Nutzungskonzept in abstimmung mit der Stadt ggf. vergrößert werden.
Energieversorgung
Die Stadtwerke planen den Betrieb eines Nahwärmenetzes. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist nach
derzeitigem Planungsstand vorgesehen. Das Gebäude ist an das Nahwärmenetz anzuschließen. Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energieversorgung des Gebäudes ist ausgeschlossen. Die Vorgaben aus
dem Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen.
38
Neue Spinnerei Nr. 9
Gebäude Nr. 9
Grundstücksgröße: ca. 2.600 m²
Fabrikgebäude
Baujahr
ca. 1900-1908,
Aufstockung 1956
Gebäudebreite
38,5 m
Gebäudelänge
66,5 m
Höhe Traufe
14,5 m
Bruttogrundfläche: EG ~2.600 m² 1. OG ~2.600 m²
2. OG ~2.600 m² Keller ~2.600 m²
Bild: Christoph Morlok
Auszug: Untersuchung der Bestandsgebäude im Spinnereiviertel (KPS 2011); Erdgeschoss und Querschnitt
39
Geschichtlicher Hintergrund
Mit der Umstellung auf eine größere Produktpalette und dem damit einhergehenden höheren Raum- und
Energiebedarf entstand ab 1901 die Neue Spinnerei samt Kesselhaus und Kamin (Architekt Kurth, Augsburg, 1901 und Architekt P. J. Manz, Stuttgart, 1908). Die Architektur ist auf das Äußerste reduziert: Kurth
errichtete einen zweigeschossigen, in den 1950er-Jahren aufgestockten Kubus mit Flachdach und zwei
Fensterreihen - ohne Gesimse und Architekturzitate, aber mit eindeutigem Bezug auf die Gestalt der Alten
Spinnerei. Gleichzeitig ermöglichten die größeren Fenster und die grazileren Eisenstützen eine wesentlich
bessere Beleuchtung der Maschinensäle. 1908 entstand in Erweiterung dieses Bauteils der dreigeschossige
nördliche Trakt der Neuen Spinnerei als Glaspalast mit dreiseitig beleuchteten Sälen. Dieser Teil wurde von
dem damals international tätigen Architekturbüro Philipp Jakob Manz aus Stuttgart erbaut, das sich mit
seinem Entwurf ganz der bestehenden Fabrikarchitektur anpasste. Lediglich einzelne gestalterische Akzente
fanden noch ihren Platz: zum Beispiel die Lisenengliederung an der Ost- und Westfassade oder der markante
Treppenturm im Westen mit seiner später veränderten Haube. (Auszug aus der Denkmalbegründung)
Nutzungskonzept
Die Neue Spinnerei angrenzend an den ERBA-Park und die neu gestaltete Terrasse ist aufgrund der Lage
und Größe geeignet unterschiedliche Nutzungen zu vereinen. Die Entwicklung des Gebäudes soll unter der
Zielsetzung „Junges Wangen“ erfolgen. Dies soll sich sowohl in der Gestaltung als auch bei der Nutzungsmischung widerspiegeln. Die Nutzungen sollen das bisherige Angebot der Stadt Wangen ergänzen.
Eine Mischung aus publikumsintensiven Nutzungen und Gewerbe wird angestrebt. Eine Ergänzung durch
besondere Wohnformen ist möglich, soweit dies mit der gewerblichen Nutzung vereinbar ist. Eine gastronomische Nutzung im EG unter Einbeziehung der im kommenden Jahr entstehenden Außenterrasse beim
Schornstein wird angestrebt.
Klassischer Einzelhandel mit zentrenrelevanten Sortimenten ist der Altstadt vorbehalten.
Die Neue Spinnerei ist ebenso Bestandteil der Sachgesamtheit „ehemalige Baumwollspinnerei Wangen“,
jedoch kann die Gebäudeaufstockung aus den 50er Jahren abgetragen oder ggf. durch einen Neubau ersetzt
werden.
Energieversorgung
Die Stadtwerke planen den Betrieb eines Nahwärmenetzes. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist nach
derzeitigem Planungsstand vorgesehen. Das Gebäude ist an das Nahwärmenetz anzuschließen. Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energieversorgung des Gebäudes ist ausgeschlossen. Die Vorgaben aus dem
Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen. Sofern größerer Bedarf an der Versorgung mit zentraler Fernkälte zur Klimatisierung/Kühlung besteht, könnte der Eigenbetrieb
Stadtwerke dieses gern prüfen.
40
Alte Spinnerei Nr. 10
Grundstücksgröße: ca. 1.700 m²
Fabrikgebäude
Baujahr 1861
Gebäudebreite
25 m
Gebäudelänge
66,5 m
Höhe Traufe
14,0 m
Höhe First
24,0 m
Bruttogrundfläche: EG ~1.700 m² 1. u. 2. OG ~ 1.700 m²
1 DG ~1.200 m² 2. DG ~650m²
Keller ~1.700m²
Bild: Christoph Morlok
Grundrisse
Auszug: Untersuchung der Bestandsgebäude im Spinnereiviertel (KPS 2011); Erdgeschoss, Südfassade und Querschnitt
41
Geschichtlicher Hintergrund
Die heute so genannte Alte Spinnerei, vom Stuttgarter Architekten Lengweiler 1861 entworfen, imponiert
durch ihre Größe und ihr vergleichsweise hohes Alter von 150 Jahren. Damit gehört das ca. 70 Meter lange
und 26 Meter breite Gebäude noch zu den frühen industriellen Großbauten im Land - bis heute bemerkenswert gut überliefert. Lange Reihen hoher Segmentbogenöffnungen, die streng aufeinander ausgerichtet
sind, gliedern seine Fassaden, ohne ihnen die Wucht zu nehmen. Ein breites Horizontalgesims über dem
Erdgeschoss und das abschließende, vorkragende Satteldach fassen den Bau zusammen. Diese einfachen
Gestaltungsmittel gehören zum festen Vokabular der Architekturgeschichte: die monumentale Reihung von
Fensterachsen findet sich in der Tradition von Repräsentationsbauten ebenso wie die großen Dreiecksgiebel
mit Widerkehr desTraufgesimses. Ihre Anwendung unterstrich für Betriebsangehörige wie für Besucher die
Bedeutung des Produktionsgebäudes und damit auch die des Unternehmens. Im Inneren sind die einzelnen
Stockwerke kaum durch Zwischenwände unterteilt; es dominieren mehrschiffige Hallen, die ihr Licht durch
die großen Metallfenster an den Längsseiten erhalten. Vergleichsweise schlanke Eisensäulen tragen die
Decken. Die Dachkonstruktion ist dagegen, wie häufig in dieser Zeit, aus Holz. (Auszug aus der Denkmalbegründung)
Nutzungskonzept
Die ältesten Gebäude des Fabrikgeländes der Baumwollspinnerei wurden 1863 fertiggestellt. Dazu zählen
die Alte Spinnerei und das Turbinenhaus am Hochkanal, das zur Energiegewinnung benötigt wurde (zuerst
über mechanische Transmission, dann mit elektrischem Strom). Das Turbinenhaus wie auch der Hochkanal
dienen weiterhin der Energiegewinnung aus Wasserkraft. Die Alte Spinnerei bildet somit zusammen mit der
Wasserkraft die Keimzelle der ERBA. Sowohl die Lage innerhalb des Fabrikgeländes als auch die prägende
Architektur dieses Gebäudes unterstreichen dessen zentrale Bedeutung innerhalb des ca. 8 ha großen Areals.
Die Alte Spinnerei war bereits zur Zeit der Firmengründung Herzstück und Impulsgeber für die weitere
Entwicklung. Auch bei der Reaktivierung soll diesem Gebäude diese Funktion zukommen. Unser Ziel ist es
daher, ein Haus für unsere Bürger und Gäste zu schaffen. Insbesondere die Jugend soll hierbei berücksichtigt
werden. Die Alte Spinnerei soll ein Haus werden, in dem die Geschichte erlebbar wird, aber auch der einstige
Fortschritt und das Innovationspotential wieder Einzug finden sollen. Die Schaffung von Begegnungsräumen, Kreativität, Kunst, Kultur(en), Bildung und Innovation können hierfür geeignete Ansätze sein.
Die Erlebbarmachung der Textilgeschichte Wangens ist ein weiteres Ziel. Hierzu hat sich bereits ein ERBA-Museums-Verein gegründet, der bereits zahlreiche Exponate und Informationen zusammengetragen und
aufbereitet hat. Tradition und Moderne, Vergangenheit und Zukunft sollen somit unmittelbar miteinander
verwoben und erlebbar gemacht werden. Temporäre Wohnformen und Starterwohnungen könnten den
Nutzungsmix ergänzen.
Der eingeschossige anbau im Westen soll zu Gunsten eines großzügigen Platzes weichen. Der Anbau im
Osten wird derzeit als Umspannstation genutzt. Sobald die Erschließung im ERBA-Quartier erfolgt ist, soll
diese Nutzung aufgegeben werden und dieser Gebäudeteil ebenfalls abgebrochen werden.
Energieversorgung
Die Stadtwerke planen den Betrieb eines Nahwärmenetzes. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist nach
derzeitigem Planungsstand vorgesehen. Das Gebäude ist an das Nahwärmenetz anzuschließen. Die Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energieversorgung des Gebäudes ist ausgeschlossen. Die Vorgaben aus dem
Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen.Sofern größerer Bedarf an der Versorgung mit zentraler Fernkälte zur Klimatisierung/Kühlung besteht, könnte der Eigenbetrieb
Stadtwerke dieses gern prüfen.
42
Weberei Nr.11 und 12
Weberei mit Pförtnerhaus Nr. 11
Grundstücksgröße: ca. 7.250 m²
Pförtnerhaus/Weberei
Baujahr 1939
Gebäudebreite
20 m
Gebäudelänge
33 m
Höhe Traufe
6,0 m
Bruttogrundfläche: EG ~650 m² Bilder: Christoph Morlok
43
Nutzungs - und Gestaltungkonzept
Die Stadt Wangen möchte für das Quartier ein innovatives Mobilitätskonzept etablieren. Hierzu gehört auch,
dass Teilbereiche autofrei entwickelt werden und die Freiflächen möglichst als Lebens- und Aufenthaltsraum
genutzt werden können. Die Stellplätze sollen daher in eine zentral im Quartier gelegene Parkgarage konzentriert werden. Auf den Flächen der ehemaligen Weberei soll diese Mobilitätszentrale errichtet werden. Hierbei sollen auch Themen wie E-Mobilität und Car-Sharing-Systeme bevorzugt ausgebaut werden und Anreize
bieten, die sich nachhaltig auf die Stadt- und Verkehrsentwicklung auswirken. In der Quartiersgarage soll
Parkraum für ca. 340 Stellplätze entstehen. Der Investor verpflichtet sich von den entstehenden Stellplätzen
a) mindestens 170 an die Stadt Wangen im Allgäu zu verkaufen;
b) die weiteren Stellplätze an die dortigen Betriebe zu verkaufen oder auf Dauer zu vermieten. Die Käufer
bzw. Mieter werden verpflichtet, ihre Stellplätze außerhalb der Geschäftszeiten bei Veranstaltungen im
dortigen Bereich der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Eine Entscheidung zu Gunsten eines Investors erfolgt erst nach schriftlicher Vereinbarung über die Höhe des
Kaufpreises für die Stellplätze.
Die Weberei ist nicht Teil des Kulturdenkmales, jedoch hat die Stadt Wangen sich zum Ziel gesetzt, dass die
Grundstruktur auch weiterhin ablesbar sein soll. Hierzu sind die Außenmauern zu erhalten bzw. entsprechend des Bestandes in Größe, Form und Materialität wieder neu aufzubauen. Die nachträglichen Anbauten
auf der Südseite können entfernt werden.
Zufahrten und Eingänge sind behutsam in die Fassade zu integrieren. Der Bereich zwischen Weberei und Anger kann auch als Platzfläche ausgestaltet werden. Die Parkdecks dürfen die Mauerkrone nicht überrragen.
Darüber können eingeschossige Gewerbe- oder Wohnriegel angeordnet werden. Innovative Lösungen mit
hoher architektonischer und städtebaulicher Qualität sind hierbei gefordert.
Das Grundstück grenzt zudem unmittelbar an die Verbindungsachse zwischen Lindauer Vorstadt und Auwiesen an. Der Gestaltung der straßenbegleitenden Fassade kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu.
Auch die ergänzende Nutzung und Außenwirkung soll die Funktion als Bindeglied zwischen den Quartieren
widerspiegeln.
Im Westen der Parzelle befindet sich das ehemalige Pförtnerhaus, das aufgrund seiner besonderen Lage und
Bedeutung für die Fabrik in seinem Bestand zu sichern ist. Die Eingangssituation in die Fabrik soll auch weiterhin ablesbar sein. Zusammen mit der Neuen Spinnerei und dem Eingangstor bildet dieser Bereich auch
künftig das Entrée in das Quartier. Sowohl die Gestaltung als auch die Nutzung sollen dieser Bedeutung als
Quartierseingang Rechnung tragen.
Energieversorgung
Die Stadtwerke planen den Betrieb eines Nahwärmenetzes. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist nach
derzeitigem Planungsstand vorgesehen. Das Gebäude kann an das Nahwärmenetz angeschlossen. Die
Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energieversorgung des Gebäudes ist ausgeschlossen. Die Vorgaben
aus dem Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen. Sofern
größerer Bedarf an der Versorgung mit zentraler Fernkälte zur Klimatisierung/Kühlung besteht, könnte der
Eigenbetrieb Stadtwerke dieses gern prüfen.
44
Webereierweiterung Nr. 12
Grundstücksgröße: ca. 1.450 m²
Werkshalle
Baujahr
nach 1945
Bild: Christoph Morlok
Auszug aus den Bauakten: Ansicht Nord und Süd sowie Schnitt
45
Nutzungs - und Gestaltungkonzept
Die Webereierweiterung soll entsprechend den städtebaulichen Zielsetzungen für die Weberei (Nr. 11)
ebenfalls weiterhin ablesbar sein. Auch hier sind die Fassaden zur Spinnereistraße wie auch Richtung Kanal
zu erhalten bzw. in gleicher Materialität und Gestaltung wieder herzustellen. Die nachträglichen Anbauten
auf der Südseite können entfernt werden.
Die Parzelle soll überwiegend für gewerbliche Zwecke genutzt werden. Eine Überbauung des Sockelgeschosses mit einem Geschoss ist auch hier möglich.
Die erforderlichen Stellplätze sind auf der Parzelle selbst nachzuweisen.
Das Grundstück grenzt unmittelbar an die Verbindungsachse zwischen Lindauer Vorstadt und Auwiesen an.
Der Gestaltung der straßenbegleitenden Fassade kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Auch die
Nutzung und Außenwirkung soll die Funktion als Bindeglied zwischen den Quartieren widerspiegeln.
Energieversorgung
Die Stadtwerke planen den Betrieb eines Nahwärmenetzes. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist nach
derzeitigem Planungsstand vorgesehen. Das Gebäude kann an das Nahwärmenetz angeschlossen. Die
Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energieversorgung des Gebäudes ist ausgeschlossen. Die Vorgaben
aus dem Denkmalschutz sowie Belange des Stadtbildes sind hierbei ebenfalls zu berücksichtigen. Sofern
größerer Bedarf an der Versorgung mit zentraler Fernkälte zur Klimatisierung/Kühlung besteht, könnte der
Eigenbetrieb Stadtwerke dieses gern prüfen.
46
Gestaltung des ERBA-Areals
Auf dem ERBA Areal sowie in den angrenzenden Bereichen soll ein lebendiges Stadtquartier entstehen, das
hohe funktionale und gestalterische Qualitäten aufweist und damit für die Bewohnerinnen und Bewohner
zu einem attraktiven Wohn-, Arbeits- und Lebensraum wird.
Es soll ein Quartier mit eigenem Charakter, eigener Identität und lebendigen individuellen Nachbarschaften
entstehen.
Die notwendigen Grundlagen sind mit dem Rahmenplan gelegt. Eng verzahnt mit der Landschaft und den
umgebenden bestehenden Strukturen soll ein Quartier entstehen, das Raum für Wohnen, Arbeiten, Bildung,
Begegnung, Austausch und Erholung bietet.
Für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes ist neben der konsequenten Verfolgung der Ziele auch die
dauerhafte Sicherung der Qualitätsstandards von herausragender Bedeutung.
Private Vorhaben, ob Freiflächen oder auch Gebäude prägen maßgeblich das Quartier. Ein gekonntes Zusammenspiel zwischen öffentlichen und privaten Flächen ist daher unerlässlich. Öffentliche Räume, Plätze und
Bauten aber auch private Freiräume und Gebäude müssen daher ihren Beitrag leisten, um die gesteckten
Ziele zu erreichen.
Neben den Gestaltungsvorgaben sind die jeweils gültigen Bebauungspläne und sonstigen Satzungen der
Stadt Wangen im Allgäu zu beachten.
Die Lage des Quartiers am Stadteingang aus Richtung Lindau mit direkten Bezügen zu attraktiven Freiflächen
und Naturräumen erfordert eine besonders sensible Gestaltung.
Die Gestaltungsmöglichkeiten der historischen Gebäude werden durch die Vorgaben und Anforderungen aus
dem Denkmalschutz bestimmt. Für die Freiflächen und Außenbereiche wurden folgende Gestaltungsprinzipien erarbeitet:
• Fahrradabstellanlagen/Müllräume,
• Werbeanlagen,
• Bodenbeläge,
• Freiräume, Zugänge und Einfriedungen
• Regenwasserbewirtschaftung.
47
eine Restmüll- und eine Biotonne gewähr-
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Im Bereich der Arbeitersiedlung werden Nebenräume durch die Stadt erstellt, um eine einheitliche Gestaltung zu erreichen. Die Fahrradabstellanlagen werden mit den Müllräumen kombiniert. Pro Wohneinheit
werden in unmittelbarer Nähe zwei überdachte und absperrbare Fahrradstellplätze errichtet, sowie Raum
für eine Restmüll- und eine Biotonne gewährleistet.
Der Standort der Nebenanlagen ist im Lageplan eingezeichnet. Geringfügige Abweichungen sind möglich.
Die Errichtung von weiteren Nebenanlagen auf den Grundstücken ist nicht zulässig.
In der Neuen und Alten Spinnerei sowie der Weberei sind im Gebäude selbst Räumlichkeiten für Fahrräder
und Müll zur Verfügung zu stellen. Die Errichtung von Nebenanlagen außerhalb der Gebäude ist dort nicht
zulässig. Bei Gewerbe, Büros und Gemeinbedarfseinrichtungen genügen sogenannte Fahrradbügel im Außenbereich zum Anschließen.
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Darstellung Nebenanlagen (Lohrer.Hochrein)
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Rinne 12x5 cm
Falzblech 180x1 mm
Profilblech 40 mm,
Dachneigung 3,0°
0
Werbeanlagen
Die Gestaltung der Werbeanlage hat in Abstimmung mit dem Stadtbauamt zu erfolgen.
Werbeanlagen sollen sich in das Stadt- und Landschaftsbild einpassen, indem sie auf die Architektur abgestimmt werden und das Umfeld respektieren.
Werbeanlagen sind generell nur am Ort der Leistung zulässig.
Die Werbeanlagen haben sich in ihrer Art, Anordnung, Größe, Form und Proportion der baulichen Struktur
des Gebäudes unterzuordnen. Mehrere Werbeanlagen sind zurückhaltend und einheitlich zu gestalten.
Die Anordnung der Werbeanlage ist nur an den Fassaden und nur im Bereich des Erdgeschosses, einschließlich der Brüstungszone des ersten Obergeschosses, möglich.
Die Werbeanlage darf eine Gesamthöhe von 0,70 m nicht überschreiten. Die Verwendung und Anbringung
von erhabenen Einzelbuchstaben wird empfohlen. Sie können direkt an der Fassade oder auf hinterlegten
Blenden (Schriftträger) angebracht oder aufgemalt werden.
Eine Häufung verschiedener Werbeanlagen an einem Gebäude ist zu vermeiden. Werbeanlagen mehrerer
Nutzer in einem Gebäude können in einer einheitlich gestalteten Sammelanlage zusammengefasst werden.
Von Fensterbeklebungen, Leuchtkästen, blinkenden Werbeanlagen, Leuchtprojektionen und ähnlichen Anlagen sowie Markisen, Bannern und Beach Flags als Werbeträger ist abzusehen.
49
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Referenzen
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landschaftsarchitekten und
stadtplaner gmbh
fax (+49) 089 / 2877 91-29
d - 80 796 münchen
bauerstrasse 8
loho @ lohrer-hochrein.de
www . lohrer-hochrein . de
vorhaben
Landesgartenschau Wangen im Allgäu 2024
fax (+49) 089 / 2877 91-29
gez / gepr
04.05.16
loho @ lohrer-hochrein.de
www . lohrer-hochrein . de
sd / loho
zeichnung
maszstab
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d - 80 796 münchen
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Stadt Wangen im Allgäu
Landesgartenschau Wangen
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Postplatz
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d Wassergebundene Decke mit Großsteineinfassung
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Darstellung Bodenbeläge (Lohrer.Hochrein)
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Freiräume, Zugänge und Einfriedungen
Freiraum ist mehr als nur Grün – dazu gehören auch bauliche Anlagen wie Zäune, Mauern, Treppen und alle
Wege und Plätze im öffentlichen und privaten Bereich. Das Ambiente eines Wohngebiets wird in maßgeblicher Weise von diesem Charakter der Straßen und Freiräumen geprägt. Im ERBA-Park tragen insbesondere
auch die bestehenden Landschaftselemente, wie der bestehende Baumbestand sowie die Blickachsen, zum
Erscheinungsbild bei. Auf die Freiflächen, ob privat oder öffentlich, sollte daher ein besonderes Augenmerk
gelegt werden.
Eine besondere räumliche Qualität stellt an vielen Orten der freie und weite Ausblick in die Landschaft dar.
Um diesen zu erhalten und den Anwohnern ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen, ist die Gestaltung der Übergänge zwischen den Zonen verschiedener Privatheit von prägendem Einfluss für die Gesamtatmosphäre.
Hecken mit eingewachsenen Zäunen
Halböffentliche Bereiche sind u.a. die Vorzonen der Gebäude, gemeinschaftlich genutzte Höfe und Gärten.
Sie sollen einerseits einladend wirken und eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen. Die Gestaltung dieser
Mischbereiche erfordert eine harmonische Balance zwischen Abgrenzung und Öffnung.
Gärten werden mit geschnithistorische Zäune
n und Private
historischen
Zäune
Bereiche: In der Arbeitersiedlung und den angrenzenden Gebäuden Magazin und Konsum können
abgewandt von den Verkehrsflächen private Garten-Zonen eingerichtet werden. Die Gestaltung dieser Freibereiche soll in Anlehnung an das historische Vorbild erfolgen. Die Gärten waren einst Selbstversorgergärten. Teile dieser Strukturen sind im Bereich der Arbeiterwohnhäuser noch ablesbar. Die noch vorhandenen
Zaunelemente wurden von der Stadt gesichert und sollen nach deren Restaurierung wieder Verwendung
finden. Die privaten Gärten werden mit geschnittenen Hecken und historischen Zäunen eingefriedet. Die
Herstellung der Einfriedung erfolgt durch die Stadt.
Sichtschutzelemente sind nur zwischen Terrassen oder bei Freisitzen zulässig. IhreLänge sollte auf das minimale Maß beschränkt werden. Die maximale Länge je Seite beträgt 2 m, ihre Höhe ist auf 2 m beschränkt.
Die Freibereiche sind gärtnerisch anzulegen.
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Darstellung Freiräume, Zugänge und Einfriedungen (Lohrer.Hochrein)
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landschaftsarchitekten gmbh
Regenwasserbewirtschaftung
Der nachhaltige, naturnahe Umgang mit Regenwasser kann für die Stadtraumgestaltung und Aufwertung
Regenwasserbewirtschaftung
der Wohnqualität bewusst eingesetzt werden. Die Integration natürlicher Wasserkreisläufe in die bebaute
Umgebung hat positive mikroklimatische Auswirkungen und kann genutzt werden, um z. B. Ruhe- und ErRegenretention
lebnisorte zu schaffen.
Retentionskanal
Für den Stadtteil wurde ein Regenwasserbewirtschaftungskonzept erarbeitet, mit dem Ziel, Regenwasser
erlebbar in die Gestaltung der öffentlichen Grün- und Freiräume zu integrieren. Das Regenwasser von öffentlichen
Flächen (Straßen, Wegen, Plätzen) sowie von den privaten Grundstücken wird oberflächennah,
Offene
Rinnen
beispielsweise durch offene Rinnen, in gestaltete Retentionsflächen im ERBA-Park eingeleitet.
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lohrer . hochrein
auftraggeber
Stadt Wangen im Allgäu
Postplatz 1, Stadtbauamt
88239 Wangen im Allgäu
landschaftsarchitekten und
stadtplaner gmbh
vorhaben
Landesgartenschau Wangen im Allgäu 2024
d - 80 796 münchen
bauerstrasse 8
fax (+49) 089 / 2877 91-29
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loho @ lohrer-hochrein.de
www . lohrer-hochrein . de
zeichnung
FREIFLÄCHEN ERBA
VORENTWURF
datum
gez / gepr
04.05.16
sd / loho
maszstab
1 / 500
plan-nr
1200-2-500
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a Retentionsbecken
b Retentionskanal
c offene Rinne
Darstellung Regenwasserbewirtschaftung (Lohrer.Hochrein)
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Verfahren und Vergabe
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Die Stadt steht den vielfältig möglichen Nutzungs- und Gestaltungssabsichten offen gegenüber. Informationen über uns bereits vorliegende Nutzerinteressenten erhalten Sie bei unserem Wirtschaftsbeauftragten der
Stadt Wangen im Allgäu, Herrn Holger Sonntag, [email protected], Tel. 07522/74-109.
Besichtigungen
Die Besichtigung der Objekte ist gern möglich. Einen Besichtigungstermin stimmen Sie bitte mit Herrn Armin
Bauser vom Fachbereich Liegenschaften der Stadt Wangen im Allgäu, Tel. 07522/74-153 oder armin.bauser@
wangen.de ab.
Bei Interesse können über die Stadt Wangen Vor-Ort-Termine mit der Denkmalpflege organisiert werden.
Angebotsabgabe
Die Baubereiche Nr. 4-12 werden einzeln ausgeschrieben. Es besteht die Möglichkeit sich für ein oder auch
mehrere Objekte zu bewerben.
Die Arbeiterhäuser Nr. 1-3 wollen wir im Paket veräußern.
Die nachfolgenden Bodenrichtwerte dienen als Orientierung. Diese beinhalten bereits die Erschließungskosten.
Bodenrichtwerte und Erschließungskosten:
Flächen für Gewerbe, Stellplätze und Kultur in Bestands- und Neubauten
110 €/m²
Flächen für Wohnnutzung in Bestandsgebäuden
150 €/m²
Flächen für Wohnnutzung bei Neubauten
300 €/m²
Die erforderlichen Stellplätze der Wohnungen sind in der Quartiersgarage zu erwerben.
Die erforderlichen Stellplätze für Gewerbeeinheiten werden durch dauerhafte Mietverträge gesichert. Außerhalb der Betriebszeiten sollen diese der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Die Kosten für Nebenanlagen, Zugänge zu den Gebäuden und Einfreidungen im Bereich der Gebäude Nr. 1-7 werden den Grundstückseigentümern in Rechnung gestellt.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, bitten wir um eine schriftliche Bewerbung. Bitte legen Sie dem Gebot
Ihr Nutzungs- und Sanierungskonzept bei. Hieraus sollen insbesondere die planerische Idee und das Konzept,
die städtebaulichen und architektonischen Kenndaten sowie Aussagen zum Nutzungskonzept hervorgehen.
Der Bewerbung ist auch ein Finanzierungsnachweis beizulegen.
Ein sensibler Umgang mit der historischen Bausubstanz wird vorausgesetzt. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sind zwingend zu sanieren. Vor der notariellen Beurkundung ist ein Nachweis und eine
Verpflichtung zu erbringen, dass im Falle eines zum Erhalt vorgesehenen oder denkmalgeschützten Gebäudes dieses saniert wird.
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Die Abgabefrist endet am 31.12.2016.
Die Angebotsunterlagen sind an die
Stadt Wangen im Allgäu,
Stadtbauamt, Fachbereich Stadtplanung,
Marktplatz 1,
88239 Wangen im Allgäu
zu richten. Auf die Dienstzeiten wird verwiesen.
Wertung und Vergabe
Die Vergabe erfolgt in freier Entscheidung durch den Gemeinderat der Großen Kreisstadt Wangen im Allgäu. Die nachfolgenden Kriterien sind für die Bewertung von Gewicht:
• Beitrag des Konzeptes zur Belebung des Quartiers,
• Beitrag für das „Junge Wangen“,
• architektonische Qualität,
• Innovation,
• Wohnqualität und Wohnformen,
• soziale Durchmischung,
• intelligente und nachhaltige Energiekonzepte unter Berücksichtigung der Belange des
Denkmalschutzes,
• Berücksichtigung der planerischen Zielvorstellungen,
• Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange bzw. Berücksichtigung des städtebaulichen Kontextes,
• Zusammenspiel der verschiedenen Nutzungen,
• Umsetzungszeitraum.
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Ausschreibungsunterlagen
Zur Erarbeitung der Entwürfe können die nachfolgend aufgeführten Unterlagen bei der Stadt Wangen im
Allgäu, Stadtbauamt, Fachbereich Stadtplanung, angefordert werden.
• Auszug aus dem Flächennutzungsplan
• Rahmenplan Landesgartenschau 2024
• Ansichten, Schnitte, Grundrisse, Fotos und Luftbilder
• Vermessungstechnische Bestandsaufnahme
• Gebäudedokumentation
• Altlastenuntersuchung
• Artenschutzrechtliche Voruntersuchung
• Begründung zur Denkmaleigenschaft
• Planunterlagen zum Projekt „Nationale Projekte des Städtebaus - Neue Mitte Erba Quartier
Kontaktdaten
Ansprechpartner:
Herr Armin Bauser
Stadtbauamt Fachbereich Liegenschaften
Marktplatz 1
88239 Wangen im Allgäu
Tel. 07522 / 74-153
[email protected]
Frau Melanie Griebe
Stadtbauamt Fachbereich Stadtplanung
Marktplatz 1
88239 Wangen im Allgäu
Tel. 07522 / 74-175
[email protected]
Planungsbüro:
Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH
Bauerstraße 8
80796 München
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Notizen
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Impressum
Herausgeber
Große Kreisstadt Wangen im Allgäu
Redaktion
Stadtverwaltung Wangen,
Lohrer.Hochrein
Fotos und Zeichnungen
Hubert Rack,
Christoph Morlok,
Axel Häsler,
Lohrer.Hochrein,
Stadt Wangen
Stand
Juli 2016
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Skizze: Axel Lohrer
Stadtverwaltung Wangen im Allgäu
Stadtbauamt
Postplatz 1, 88239 Wangen im Allgäu
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Telefon: 07522 74-0
www.wangen.de
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