(Kurz-) Einheit 9: Aufgaben Skineffekt und Stromverdrängung A_09_1) Theorie Untersuche eine breite Metallplatte (Permeabilität μ, Leitfähigkeit σ) der Dicke a in der y-z-Ebene, die parallel zu ihrer Oberfläche von einem nur tiefenabhängigen (also x-abhängigen) Strom der Kreisfrequenz ω in zRichtung durchflossen wird. Der Gesamtstrom I verteilt sich auf eine Breite L in y-Richtung, die so groß ist, daß Randeffekte vernachlässigt werden können: Fließen Wechselströme, so induzieren die sie begleitenden magnetischen Wechselfelder elektrische Gegenfelder und damit über die Leitfähigkeit verknüpft den ursprünglichen entgegengesetzte Ströme. In guten Leitern sind die elektrischen Felder klein, die resultierenden Ströme aber von für die Gesamt-Stromverteilung relevanter Größe. Es ist anschaulich leicht vorzustellen, daß ein am Leiterrand fließender Strom noch die insgesamt größte Entfernung von anderen Stromanteilen hat, und deswegen weniger beeinflußt wird, als ein Bereich im Leiterinneren. Dies findet man rechnerisch bestätigt: Die Stromverteilung konzentriert sich am Leiterrand. Da Induktionseffekte mit zunehmender Frequenz stärker werden, werden niederfrequente Ströme einer Gleichstromverteilung noch gut ähneln. Man findet eine Abnahme der Stromdichte in der Leitermitte, und spricht deswegen von Stromverdrängung. Bei hochfrequenten Signalen konzentrieren sich die Ströme völlig in einer - je nach Parametern - mitunter nur wenige μm dicken Schicht, gleichsam einer Haut („skin”). Deswegen hat sich hierfür auch in der deutschen Literatur der Begriff „Skineffekt” etabliert. Man sollte sich jedoch bewußt sein, daß Stromverdrängung und Skineffekt den gleichen physikalischen Effekt in unterschiedlicher Ausprägung meinen. Eine überschaubare analytische Berechnung gelingt wie üblich nur für einfache Geometrien. Bei der an sich unproblematischen Behandlung des Leiters kreisförmigen Querschnitts (also eines Drahts) benötigt man aber Bessel-Funktionen, auf deren Diskussion hier verzichtet wird. Generell taucht eine charakteristische Länge h)% Untersuche den Fall kleiner δ durch Substitution % und angemessene Näherung. Was gilt insbesondere für den Betrag der Stromdichte? % a)% Zeige, daß die Maxwell-Gleichungen bei Vernachlässigung der Verschiebungsstromdichte in der Metallplatte auf die gewöhnliche Differentialgleichung reduziert werden können. b)% Was rechtfertigt die Vernachlässigung von D? c)% Löse die Differentialgleichung aus a) unter Berücksichtigung der Symmetrie der Anordnung. (In der Lösung verbleibt zunächst eine freie Konstante.) d) Berechne aus der Stromdichte das magnetische Feld in der Platte. e)% Was gilt für die tangentiale magnetische Feldstärke unmittelbar über und unter der Platte, bezogen auf das Feld in der Platte? f)% Finde einen Zusammenhang der tangentialen magnetischen Feldstärke an der Plattenoberfläche mit dem Gesamtstrom I. g)% Normiere mit den Ergebnissen von e) und f) die freie Konstante der Lösung. (Ergebnis: auf, die als Skintiefe bezeichnet wird. VuEThET Einheit 9: Skineffekt und Stromungverdrängung, Theorie und Aufgaben% © [email protected] % 1 von 1