Tuberkulose an der Grundschule Escheburg

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Gesundheitsamt Kreis Herzogtum Lauenburg
Elterninformationsblatt –
Tuberkulose an der Grundschule Escheburg
Wie ist die Situation an der Grüppental-Schule Escheburg?
An der Schule Ihres Kindes ist ein Fall von offener, ansteckender Lungentuberkulose aufgetreten. Das
bedeutet zunächst einmal: Ruhe bewahren!
Unmittelbar nach Bekanntwerden haben die Schulleitung und das Gesundheitsamt die Sachlage
erörtert und die weiteren Maßnahmen der Umgebungsuntersuchung festgelegt.
Am Montag, den 13. März um 18 Uhr findet ein Elternabend für alle Eltern der Schule statt, in dem
das Gesundheitsamt über die Erkrankung, die resultierende Gefährdung für die Kinder sowie das
Personal der Schule (Kontaktpersonen) und die weiteren Maßnahmen informieren wird.
Die Umgebungsuntersuchung
Um herauszufinden, ob sich Ihr Kind angesteckt hat, ist es erforderlich unverzüglich und acht Wochen
nach letztem Kontakt, also Anfang Mai, einen Bluttest durchzuführen. Die Blutentnahmen werden
durch das Gesundheitsamt in der Schule vom Mittwoch, dem 15. bis Freitag, dem 17. März
durchgeführt. Die Schulleitung vergibt hierzu klassenweise die Termine. Bitte begleiten Sie nach
Möglichkeit Ihre Kinder zur Blutentnahme.
Die vom Gesundheitsamt im Rahmen der Umgebungsuntersuchung durchgeführten Bluttests sind
kostenfrei.
Der Bluttest
Diese Blutuntersuchung ist notwendig, um herauszufinden, ob eine Ansteckung vorliegt. Es besteht
dann meist eine Latente tuberkulöse Infektion (LTBI), seltener eine manifeste Tuberkulose.
Ihr Kind muss für die Blutentnahme nicht nüchtern sein. Über das Ergebnis der Blutuntersuchung
werden Sie von uns nach ca. 10 Tagen schriftlich informiert.
Was ist eine Latente tuberkulöse Infektion?
Hat sich ein Mensch mit den Tuberkuloseerregern angesteckt, was durch einen positiven Bluttest
nachzuwiesen ist, zeigt jedoch (noch) keine Krankheitssymptome oder Zeichen eines Organbefalls,
liegt das erste Stadium der Tuberkulose, die sog. Latente tuberkulöse Infektion (LTBI) vor. Diese kann
zeitlebens im Menschen schlummern oder als manifeste Tuberkulose ausbrechen.
Das Risiko eines Ausbruchs einer manifesten Tuberkulose bei LTBI ist in den ersten zwei Jahren am
höchsten. Dieses Risiko kann durch eine medikamentöse Behandlung sehr deutlich verringert werden.
Was ist Tuberkulose?
Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch das langsam wachsende
Tuberkulosebakterium verursacht wird. Die häufigste Form ist die Lungentuberkulose. Eine hieran
erkrankte Person kann ihre Familie und Menschen aus ihrem Umfeld anstecken.
Wie kann man sich anstecken?
Die Ansteckung erfolgt praktisch nur über die Atemwege von einem Menschen auf den anderen. Der
an offener Tuberkulose Erkrankte gibt beim Husten, Sprechen und Niesen feinste Tröpfchen mit
Tuberkulosebakterien ab. Diese können von anderen Menschen eingeatmet werden. So gelangen die
Erreger in die Lunge.
Die Gefahr einer Ansteckung besteht bei Kontakt mit einer an Lungentuberkulose erkrankten Person.
Die Gefahr ist unterschiedlich ausgeprägt und ist umso größer, je länger und intensiver der Kontakt
war und je stärker der Tuberkulosekranke erkrankt ist.
Ausbreitung der Tuberkulose im Körper
Nach dem Einatmen von Tuberkulosebakterien erkranken die meisten Menschen mit gesundem
Immunsystem in der Regel nicht.
Wenn es zur Infektion kommt, vermehren sich die Tuberkulosebakterien in der Regel nur sehr
langsam, so dass die Erkrankung erst nach Wochen, Monaten oder Jahren in der Lunge (oder
seltener auch in anderen Organen wie z.B. Nieren, Lymphknoten, Knochen und Hirnhaut) auftritt.
Behandlung einer Latenten tuberkulösen Infektion
Glücklicherweise kommt es in der Umgebung von Tuberkulosekranken in Deutschland relativ selten
zu weiteren Tuberkuloseerkrankungen. Bei Ansteckung liegt meist eine LTBI vor. Auch wenn bei der
LTBI keine Krankheitssymptome vorliegen, ist eine weitere Behandlung bei einem Lungenfacharzt
notwendig, um das Ausbilden einer manifesten Tuberkulose möglichst zu verhindern. Die LTBI und die
manifeste Tuberkulose sind heute in den meisten Fällen gut behandelbar.
Mit Medikamenten kann verhindert werden, dass die Erkrankung der LTBI ausbricht. Die
Notwendigkeit einer präventiven Behandlung wird ein Arzt des Gesundheitsamtes mit Ihrem
behandelnden Facharzt für Lungenkrankheiten abstimmen.
Krankheitszeichen der Tuberkulose
Häufig beginnt die Erkrankung mit wenigen oder keinen Beschwerden.
Symptome der Tuberkulose:
• Wochenlanges Husten oder Hüsteln, manchmal mit Blutbeimengungen
• Nachtschweiß
• Müdigkeit
• Appetitlosigkeit
• Gewichtsabnahme
• Manchmal leichtes Fieber
• Schmerzen in der Brust
Nicht alle Tuberkulosekranken fühlen sich schwerkrank.
Bei länger als 2-3 Wochen andauerndem Husten und Auftreten weiterer, oben erwähnter
Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Einwilligung in die Blutentnahme
Das Infektionsschutzgesetz legt im § 28f fest, das Ansteckungsverdächtige die erforderlichen
Untersuchungen zu dulden haben.
Uns vom Gesundheitsamt ist jedoch eine gute Kooperation mit Ihnen wichtig. Wir gehen davon aus,
das wir ein gemeinsames Interesse verfolgen: das Wohl und die Gesundheit Ihrer Kinder. Daher bitten
wir Sie, die unten angefügte Einverständniserklärung zur Blutentnahme für Ihr Kind auszufüllen und
unterschrieben der Klassenlehrerin auszuhändigen.
Ratzeburg, den 08. März 2017
Fachdienst Gesundheit Kreis Herzogtum Lauenburg
Dr. Eckhart Fink Tel.: 04541/888 380
Barbara Bartsch Tel.: 04152/809810
Einwilligung in die Blutentnahme zum Tuberkulosetest (QFT)
Ich ____________________________________________________
(Name des Erziehungsberechtigten)
willige in eine Blutentnahme bei meinem Kind _____________________________________
(Name + Geburtsdatum)
für einen Tuberkulosetest durch Ärztinnen des Gesundheitsamts ein.
___________________________________________
Datum, Unterschrift
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