Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Übung 7 31.03.2011 1 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Inhalt der heutigen Übung Vorrechnen der Hausübung D.9 Gemeinsames Lösen der Übungsaufgaben – D.10: Poissonprozess – D.11: Wiederkehrperiode – D.12: Extremwertverteilung Vorstellen der Hausübung D.13 31.03.2011 2 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Zufallsprozesse Hochwasserereignis (diskret) Für viele Ingenieurfragen müssen wir die zufälligen Schwankungen über die Zeit spezifischer erfassen können: Diskreter Zufallsprozess: Das zufällige Eintreten von Ereignissen zu diskreten Zeitpunkten (Unfälle, Steinschlag, Erdbeben, Stau, Versagen, usw.) Poissonprozess, Exponentialverteilung, Gammaverteilung Belastungsschwankungen aufgrund Wellen (kontinuierlich) Kontinuierlicher Zufallsprozess: Die zufälligen Ausprägungen von Ereignissen, welche kontinuierlich über die Zeit eintreten (Winddruck, Wellendruck, Temperaturen, usw.) (Normalprozess) 31.03.2011 3 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Stationarität 31.03.2011 4 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Ergodizität Beispiel für einen ergodischen Prozess a) 1000 Würfe mit einem Würfel b) Ein Wurf mit 1000 Würfeln Die Verteilung der Zahlen 1 bis 6 ist in beiden Fällen gleich! Aus einer ausreichend langen Zeitreihe lassen sich die Eigenschaften des Zufallsprozesses herleiten Die gleichen Eigenschaften können auch aus den Realisationen vieler Prozesse zum gleichen Zeitpunkt bestimmt werden 31.03.2011 5 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Poissonprozess Hochwasserereignis (diskret) Der Poissonprozess beschreibt eine zufällige Abfolge von diskreten Ereignissen. Er unterliegt folgenden Annahmen: 1. 2. Die Wahrscheinlichkeit von zwei oder mehr Ereignissen in einem kleinen Zeitintervall sind vernachlässigbar klein. Die auftretenden Ereignisse sind voneinander unabhängig. Anzahl Ereignisse in einem bestimmen Zeitintervall: Poissonverteilung Wartezeit zwischen zwei oder mehr Ereignissen: Exponentialverteilung, Gammaverteilung 31.03.2011 6 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Poissonprozess Poissonverteilung Pn t (t ) = Intensität (mittlere Anzahl Ereignisse pro Zeiteinheit t) n = Anzahl Ereignisse t = Zeitintervall [0;t[ u = Mittlere Anzahl Ereignisse in einem Zeitintervall t Homogener Poissonprozess (t ) konstant N (t ) (t ) Inhomogener Poissonprozess (t ) nicht konstant N (t ) u n u Pn t e n! u (t ) t Var N (t ) u (t ) t t u n u Pn t e E N (t ) u ( ) d n! 0 t u ( ) d 31.03.2011 E N (t ) u (t ) t 0 t Var N (t ) u ( ) d 0 7 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Poissonprozess Die Wahrscheinlichkeit von keinem Ereignis in einem gegebenen u0 Zeitintervall : t P0 t exp u exp u 0! Homogener Poissonprozess P0 t exp t t Inhomogener Poissonprozess t P0 t exp ( )d 0 Die kumulative Wahrscheinlichkeitsverteilungsfunktion der (Warte‐)Zeit bis zum ersten Ereignis T1 FT1 (t1 ) 1 P0 (t1 ) 1 exp(u ) Exponentialverteilung! Homogener Poissonprozess FT1 (t1 ) 1 exp( t t1 ) t1 Inhomogener Poissonprozess 31.03.2011 FT1 (t1 ) 1 exp( ( )d ) 0 8 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 a) Das Auftreten von Regenereignissen in einem Gebiet innerhalb eines Jahres (t ) wird durch einen homogenen Poissonprozess mit der Intensität (mittlere Anzahl von Regenereignissen pro Zeiteinheit t) angegeben, wobei t in Monaten gemessen wird und im Intervall [0,12] definiert ist. (t ) 2 u n u Pn (t ) e n! Bestimme die Wahrscheinlichkeit, dass im Zeitintervall vom 3. bis und mit 5. Monat ‐ kein Regenereignis ‐ genau ein Regenereignis stattfindet. Es wird angenommen, dass die Regenereignisse einem homogenen Poissonprozess mit der Intensität folgen. (t ) 2 31.03.2011 9 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 a) Bestimme die Wahrscheinlichkeit, dass im Zeitintervall vom 3. bis und mit 5. Monat ( also in einem Zeitraum t = 3 Monate) ‐ kein Regenereignis ‐ genau ein Regenereignis stattfindet. Es wird angenommen, dass die Regenereignisse einem homogenen Poissonprozess mit der Intensität folgen. (t ) 2 (t ) 2 ‐ u (t ) t 2 3 6 kein Regenereignis P0 t e u ‐ u n u Pn (t ) e n! P0 3 e u e 6 0.0025 genau ein Regenereignis u1 u P1 (t ) e 1! 31.03.2011 61 6 P1 (3) e 6e 6 0.0149 1! 10 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 b) Das Auftreten von Regenereignissen in einem Gebiet innerhalb eines Jahres ( ) wird nun durch einen inhomogenen Poissonprozess mit der Intensität angegeben, wobei in Monaten gemessen wird und im Intervall [0,12] definiert ist. Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres drei oder mehr Regenereignisse eintreten. 2 3 ( ) 2 12 3 für 0 3 für 3 < 6 für 6 < 12 Unterschied zum homogenen Poissonprozess: Beim inhomogenen Poissonprozess variiert die Intensität mit der Zeit. 31.03.2011 11 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 Intensität () (Mittlere Anzahl Ereignisse pro Zeiteinheit) 2 3 ( ) 2 12 3 Der Poisson‐Parameter u für ein Zeitintervall [a, b] berechnet sich wie folgt: b u ( )d a für 0 3 für 3 < 6 für 6 < 12 Daraus ergibt sich die Verteilung für die Anzahl Ereignisse n im betrachteten Zeitintervall [a, b]: u n u Pn ([a, b]) e n! Mittlere Anzahl Ereignisse in [a, b] 31.03.2011 12 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 b) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres drei oder mehr Regenereignisse eintreten. 2 3 ( ) 2 12 3 für 0 3 für 3 < 6 für 6 < 12 Vorgehen: Zufallsvariable N = Anzahl Regenereignisse in den ersten fünf Monaten Ermittle den Parameter u des Poissonprozesses Berechne die Wahrscheinlichkeit: P (5) 1 P (5) P (5) P (5) n 3 31.03.2011 n 0 1 2 u n u Pn (t ) e n! 13 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 b) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres drei oder mehr Regenereignisse eintreten. Bestimmung des Poisson Parameters u 3 5 0 3 2 3 ( ) 2 12 3 für 0 3 für 3 < 6 für 6 < 12 b ( )d a u ( )d ( )d 3 2 2 5 0 3 d 3 2d 6 2 3 0 3 4 7 u 3 31.03.2011 5 2 14 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 b) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres drei oder mehr Regenereignisse eintreten. 2 3 ( ) 2 12 3 für 0 3 für 3 < 6 für 6 < 12 Berechne die Wahrscheinlichkeit: P (5) 1 P (5) P (5) P (5) 0.97 n 3 n 0 1 2 u n u Pn (t ) e n! u7 u n u 7 0 7 P0 (5) e e e 7 0.0009 n! 0! u n u 71 7 P1 (5) e e 7e 7 0.0064 n! 1! u n u 7 2 7 49 7 P2 (5) e e e 0.0223 n! 2! 2 31.03.2011 15 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 c) Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von nicht mehr als einem Regenereignis jeweils während der zwei 3‐monatigen Zeitintervallen vom 7. bis 9. Monat und vom 10. bis 12. Monat? Ereignis A repräsentiert das Eintreten von nicht mehr als einem Regenereignis in den Monaten 7,8 und 9. Ereignis B repräsentiert das Eintreten von nicht mehr als einem Regenereignis in den Monaten 10, 11 und 12. P[ A B] P ( A) P ( B) 31.03.2011 A und B unabhängig! 16 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 Als Mittelwert des Poissonprozesses ergeben sich für die beiden Intervalle in denen die Ereignisse unabhängig sind: 2 3 ( ) 2 12 3 31.03.2011 für 0 3 u6 9 für 3 < 6 u912 2 12 1 1 2 12 d 12 1.5 39 3 2 9 12 für 6 < 12 9 1 1 d 12 12 4.5 36 3 2 6 9 17 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.10 c) Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von nicht mehr als einem Regenereignis jeweils während der zwei 3‐monatigen Zeitintervalle vom 7. bis 9. Monat und vom 10 bis 12 Monat. 4.50 4.5 4.51 4.5 P( A) e e 6.11 102 0! 1! 1.50 1.5 1.51 1.5 P( B) e e 0.558 0! 1! 31.03.2011 P( A B) 6.11102 0.558 3.41102 18 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Quelle: http://www.seismo.ethz.ch/Earthquake_Talk_2011_03_17_de 31.03.2011 19 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.11 Eine Erdbebengefahrenkarte repräsentiert die Bodenbeschleunigung (m/s2) für eine mittlere Wiederkehrperiode von 475 Jahren. 1 Erdbebengefährdung der Schweiz: Horizontale Bodenbeschleunigung (m/s2), 10% Überschreitungswahrscheinlichkeit in 50 Jahren www.earthquake.ethz.ch 31.03.2011 20 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.11 Eine Erdbebengefahrenkarte repräsentiert die Bodenbeschleunigung (m/s2) für eine mittlere Wiederkehrperiode von 475 Jahren. a) Zeigen Sie, dass die Wiederkehrperiode von 475 Jahren einer Überschreitungswahrscheinlichkeit von 0.1 in 50 Jahren entspricht. b) Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beben mit einer Wiederkehrperiode von 475 Jahren tatsächlich innerhalb der 475 Jahre auftritt? Erdbebengefährdung der Schweiz: Horizontale Bodenbeschleunigung (m/s2), 10% Überschreitungswahrscheinlichkeit in 50 Jahren Es wird angenommen, dass das Auftreten der Erdbeben www.earthquake.ethz.ch einem homogenen Poissonprozess folgt. 31.03.2011 21 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.11 a) Bestätige diese Beziehung: Ereignis mit einer Wiederkehrperiode von 475 Jahren = Ereignis mit einer Überschreitungswahrscheinlichkeit von 0.1 in 50 Jahren Wiederkehrperiode TR = 475 Jahre Jährliche Überschreitungswahrscheinlichkeit: Durchschnittliche Wartezeit bis zu einem Ereignis: p 1 1 TR 475 E[T ] 1 1 475 1 p 475 Die Zeit zwischen Ereignissen des homogenen Poissonprozessen ist exponentialverteilt. 31.03.2011 22 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.11 a) Bestätige diese Beziehung: Ereignis mit einer Wiederkehrperiode von 475 Jahren = Ereignis mit einer Überschreitungswahrscheinlichkeit von 0.1 in 50 Jahren. Der Erwartungswert einer exponentialverteilten Zufallsvariable T ist gegeben als: 1 1 1 1 E[T ] = = 475 (t ) = = = (t ) E[T ] TR 475 Die Wahrscheinlichkeit P (T 50), dass ein Ereignis in 50 Jahren überschritten wird, kann folgendermassen berechnet werden: P T 50 Jahre 1 e t t 1 e 1 50 475 0.1 (Skript Gleichung D.65) 31.03.2011 23 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.11 b) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Erdbeben mit einer Wiederkehrperiode von 475 Jahren in den nächsten 475 Jahren auftritt? Die Wahrscheinlichkeit P (T 475), dass ein Ereignis innerhalb eines Zeitraums von 475 Jahren auftritt (überschritten wird), kann folgendermassen berechnet werden: P T 475 Jahre 1 e t 1 e 31.03.2011 1 475 475 1 e1 0.632 24 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.12 Es wird angenommen, dass der jährliche maximale Abfluss X eines bestimmten Flusses einer Gumbel max Verteilung mit dem Mittelwert =10‘000 X m3/s und der Standardabweichung =3‘000 m3/s folgt. X 31.03.2011 25 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.12 Es wird angenommen, dass der jährliche maximale Abfluss X eines bestimmten Flusses einer Gumbel max Verteilung mit dem Mittelwert =10‘000 X m3/s und der Standardabweichung =3‘000 m3/s folgt. X a) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass der jährliche maximale Abfluss 15‘000 m3/s übersteigt. b) Wie gross ist der jährliche maximale Abfluss, welcher einer Wiederkehrperiode von 100 Jahren entspricht? c) Finde die kumulative Verteilungsfunktion, welche den jährlichen maximalen Abfluss des Flusses über einen Zeitraum von 20 Jahren beschreibt. Es wird angenommen, dass die jährlichen Maxima unabhängige Zufallsvariablen sind. d) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der 20‐jährige maximale Abfluss 15‘000 m3/s überschreitet? 31.03.2011 26 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.12 Es wird angenommen, dass der jährliche maximale Abfluss X eines bestimmten Flusses einer Gumbel max Verteilung mit dem Mittelwert =10‘000 X m3/s und der Standardabweichung =3‘000 m3/s folgt. X Hinweis: Die Gumbel max Verteilungsfunktion hat folgende Form: x FX ( x) exp exp ( x u ) X u X 0.577216 X Mittelwert X Standardabweichung Parameter der Verteilung Parameter der Verteilung u 6 (Skript Tabelle D.2) 31.03.2011 27 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.12 a) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass der jährliche maximale Abfluss 15‘000 m3/s übersteigt. FX ( x) exp exp ( x u ) P[ jährliches Max 15'000] 1 FX 15'000 1 e e 15'000u Parameter u und α ermitteln: X u X 31.03.2011 0.577216 6 x 6 u x 3'000 6 0.57722 4.2752 104 10'000 0.57722 8'649.809 4 4.2752 10 28 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung 4.2752 104 Aufgabe D.12 a) u 8'649.809 Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass der jährliche maximale Abfluss 15‘000 m3/s übersteigt. 1 FX 15'000 1 e e 1 e 15'000u e 4.2752 104 15'0008'649.81 1 e e2.715 1 0.9359 0.0641 Die Wahrscheinlichkeit, dass die jährliche maximale Überschwemmung 15‘000 m3/s überschreitet, beträgt 0.0641. 31.03.2011 29 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.12 b) Wie gross ist der jährliche maximale Abfluss, welcher einer Wiederkehrperiode von 100 Jahren entspricht? Wiederkehrperiode = 100 Jahre jährliche Überschreitungswahrscheinlichkeit: p 1 1 T 100 1 P[ jährliches Max x] 1 P ( X x) FX x 1 31.03.2011 1 FX x 100 30 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung . 4.2752 104 Aufgabe D.12 u 8'649.809 b) Wie gross ist der jährliche maximale Abfluss, welcher einer Wiederkehrperiode von 100 Jahren entspricht? x u 1 e FX x e 0.99 1 100 ln ln 0.99 x u ln ln 0.99 4 4.2752 10 x 19'409.889 ln ln 0.99 u x 8649.809 x 10'760.08 8'649.809 x Die Überschwemmung, welche einer Wiederkehrperiode von 100 Jahren entspricht, ist 19‘410 m3/s. 31.03.2011 31 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.12 c) Finde die kumulative Verteilungsfunktion, welche den jährlichen maximalen Abfluss des Flusses über einen Zeitraum von 20 Jahren beschreibt. Es wird angenommen, dass die jährlichen Maxima unabhängige Zufallsvariablen sind. 31.03.2011 32 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Extremwertverteilungen Wenn die Extremwerte innerhalb einer Periode T eines ergodischen Zufallsprozesses X(t) unabhängig sind und der Verteilung FXmax ,T ( x) folgen, dann werden die Extremwerte des gleichen Prozesses innerhalb der Periode n T folgender Verteilung folgen: F max X ,nT (x) F max X ,T (x) n Skript, Gleichung D.78 31.03.2011 33 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Aufgabe D.12 c) Finde die kumulative Verteilungsfunktion, welche den jährlichen maximalen Abfluss des Flusses über einen Zeitraum von 20 Jahren beschreibt. Es wird angenommen, dass die jährlichen Maxima unabhängige Zufallsvariablen sind. Für unabhängige Zufallsvariablen ist die kumulative Verteilungsfunktion der grössten Extremwerte innerhalb eines Zeitintervalls nT gegeben als: F max X , nT ( x) F max X ,T ( x) n Skript, Gleichung D.78 Für das 20jährige Abfluss‐Maximum (y) mit n=20 bedeutet dies: FY y P Y y FX x e 20 31.03.2011 e x u 20 e x u 20 e 34 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung 4.2752 104 Aufgabe D.12 u 8'649.809 d) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der 20‐jährige maximale Abfluss 15‘000 m3/s überschreitet? FX x e 20 x u e 1 FY 15'000 1 e 20 20 e e x u 20 e 4.2756 104 15'0008'649.81 1 e 1.324 1 0.266 0.734 Die Wahrscheinlichkeit, dass die 20‐jährige maximale Überschwemmung 15‘000 m3/s überschreitet, beträgt 0.734. 31.03.2011 35 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Hausübung D.13 Der Verkehr auf einer Hauptstrasse kann als homogener Poissonprozess modelliert werden. Die Intensität gibt dabei an, wie viele Fahrzeuge 5 pro Minute an einem bestimmten Punkt vorbeikommen. a) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der zeitliche Abstand zwischen zwei beliebigen Fahrzeugen ( in der Grafik) kleiner/gleich xi 10 Sekunden ist. Tipp: Xi ist die Wartezeit bis zum nächsten Ereignis Exponentialverteilung 31.03.2011 36 Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Hausübung D.13 b) Ein Autofahrer möchte von einer Nebenstrasse in die Hauptstrasse einbiegen (siehe Grafik). Damit dies möglich ist, benötigt er eine Lücke von mehr als 10 Sekunden zwischen zwei Fahrzeugen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass 5 Fahrzeuge auf der Hauptstrasse vorbeifahren, ohne dass eine Möglichkeit zur Auffahrt besteht? Tipp: Die einzelnen Abstände sind voneinander unabhängig! P X 1 10 X 2 10 ... X 5 10 ? c) Bestimme die Verteilung des maximalen Abstandes zum vorherigen Fahrzeug in einer Kolonne von 5 oder 10 Fahrzeugen. Stelle die zwei xi Dichtefunktionen in einer gemeinsamen Grafik dar. Tipp: Bestimme zunächst die kumulativen Verteilungsfunktionen! 31.03.2011 37