Diagnostischer Wert von Laboruntersuchungen bei

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Diagnostischer Wert von Laboruntersuchungen bei febrilen Kindern um
ernsthafte Infektionen ein- oder auszuschliessen
Frage:
Was ist der diagnostische Stellenwert von Laborparametern zum Ein- oder Ausschluss einer ernsthaften
Infektion bei febrilen Kindern?
Hintergrund:
Der Ein – oder Ausschluss ernsthafter Infektionen bei Kindern aufgrund der Anamnese ist schwierig. Zur
Erhöhung der diagnostischen Sicherheit werden in der Regel Laboruntersuchungen, wie Leukozyten,
CRP, Procalcitonin und andere Parameter bestimmt. In diesem systematic review werden alle gängigen
Laborparameter, die zum Ein- oder Ausschluss einer ernsthaften Infektion durchgeführt werden,
eingeschlossen.
Einschlusskriterien:
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Studien in denen die diagnostische Aussagekraft von Laborparametern bei Kindern im Alter
zwischen einem Monat und 18 Jahren untersucht wurden.
Ambulantes Setting (Notfallstationen)
Ernsthafte Infektionen, dazu zählen: Sepsis (Bakteriämie inkludiert), Meningitis, Pneumonie,
Osteomyelitis, Erysipel, Gastroenteritis mit Dehydratation, komplizierter Harnwegsinfekt
(positive Urinkultur und Fieber), virale respiratorische Infekte mit Hypoxie.
Studiendesign und Methode:
Systematic review
Outcome:
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Diagnostische Genauigkeit (Sensitivität und Spezifität, Likelihood ratios)(Likelihood ratios
werden aus der Sensitivität berechnet, eine positive likelihood ratio (LR) von, zum Beispiel, 2
heisst dass die Krankheit bei positivem Test doppelt so wahrscheinlich ist als man vor dem Test
angenommen hat, ein Test mit einer negativen LR kleiner 0.1 eignet sich für den Ausschluss
einer Erkrankung)
Resultat:
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Insgesamt konnten 14 Studien in den systematic review eingeschlossen werden
Alle in diese Studien eingeschlossenen Patienten hatten Fieber.
Die mediane Prävalenz ernsthafter Infektionen lag bei 20.5%. Das ist um einiges höher als in
einem ambulanten Kollektiv, das nicht auf Notfallstationen behandelt wird.
Das Alter der Kinder war sehr unterschiedlich, in 4 Studien lag das Alter unter 3 Monaten und
zwei Studien schlossen Kinder bis zu einem Alter von 16 Jahren ein.
Inflammatorische Parameter
o Procalcitonin; positive LR 1.75 bis 3.11, negative LR 0.08 bis 0.35
o CRP; positive LR 2.4 bis 3.79, negative LR 0.25 bis 0.61
o Interleukin; positive LR 1.89 bis 2.74, negative LR 0.33 bis 0.77
o Ein signifikanter Unterschied zwischen CRP und Procalcitonin konnte nicht
nachgewiesen werden.
Leukozyten
o Die Werte der LR’s waren schlechter als für CRP und Procalcitonin
Kombination von Anamnese, klinischen Zeichen und Laborparametern
o Die beste Prediciton rule ist die von Galetto-Lacour (Pediatr Infect Dis J 2008;27:654-6)
(CRP, Procalcitonin, Urinstick) mit einer negativen LR von 0.07 und einer positiven LR
von 4.92
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Kommentar:
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Insgesamt sind nur wenige Studien publiziert, welche die diagnostische Aussagekraft untersucht
haben.
Klinische Implikationen
o Die alleinige Bestimmung der Leukozyten, inklusive Linksverschiebung, hat nur einen
sehr limitierten Wert zum Nachweis oder Ausschluss einer ernsthaften Infektion bei
febrilen Kindern.
o Die inflammatorischen Marker (CRP, Procalcitonin) haben eine bessere Aussagekraft, die
allerdings auch sehr beschränkt ist.
o Bei einem Kind mit mehr als 39.5 Grad Fieber und keiner klinisch ausmachbaren
Ursache des Fiebers ist die Wahrscheinlichkeit eines ernsthaften Infektes etwa 25%.
Wenn der CRP Wert grösser 80 mg/l ist, dann steigt die Wahrscheinlichkeit auf gut 70%,
wenn der CRP Wert kleiner als 20 mg/l ist, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit auf unter
5%. Bei CRP Werten zwischen 20 und 80 mg/l liegt die Wahrscheinlichkeit eines
ernsthaften Infektes bei 15%.
Literatur:
Van den Bruel A et al. Diagnostic value of laboratory tests in identifying serious infections in febrile
children: a systematic review. BMJ 2011;342:d3082
Verfasser:
Johann Steurer
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