Werkstatt zum Thema Kaffee: Posten 2

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Posten 2
Anleitung LP
Werkstatt zum Thema Kaffee: Posten 2
Ziel:
Die Schüler lösen und diskutieren Fragen zu einem Text über das
Leben und die Schwierigkeiten eines Kaffeebauern.
Arbeitsauftrag:
Die Lehrperson bereitet den Posten vor, indem sie das Auftragsblatt
und den Text gut sichtbar aufhängt resp. hinlegt.
Material:
Textblatt
Auftragsblatt
Lösung
4er-Gruppen
20 Minuten
Zusätzliche Informationen
Posten 2
Textblatt
Werkstatt zum Thema Kaffee: Posten 2
Posten 2: Ein Kaffeeproduzent aus Kolumbien erzählt
Uriel Loaiza lebt mit seiner Familie in einem Indioreservat in den Anden Kolumbiens.
Dank dem Mehrpreis von Max Havelaar kann er seinen Kaffee heute biologisch
anbauen. Zusammen mit seinen Kollegen liefert er den zu Max Havelaar-Bedingungen
produzierten Kaffee unter anderem in die Schweiz. Der Hof von Uriel Loaiza ist ein
Vorzeigeobjekt diversifizierter Landwirtschaft. Neben den an steilen Hängen
wachsenden Kaffeesträuchern züchtet er Fische für die Selbstversorgung. Er stellt
Trocken- und Frischfutter für seine Kühe her sowie organischen Dünger. Er pflanzt
Hecken an, die den Boden stabilisieren.
Uriel Loaiza erzählt: „Der Kaffee liebt den Schatten. Er kann mit anderen Pflanzen
kombiniert werden, mit solchen, die wir verkaufen oder selbst konsumieren, zum
Beispiel mit Bananen oder Avocados.“ Dank Max Havelaar konnte sich Uriel vom
„quimiquiano“ zum „biologico“ entwickeln. „Dieser selbst kreierte Begriff (quimiquiano)
steht für meinen damaligen blinden Glauben an die chemischen Hilfsmittel.“ In den 70er
Jahren hat der Nationale Verband der Kaffeebauern Kolumbiens eine so genannte
„Modernisierungskampagne“ lanciert und die Monokultur im Kaffeesektor gefördert.
Damit wollte man die Leistung der Kaffeesträucher steigern. Dies geschah ungeachtet
der negativen Folgen für Mensch und Umwelt, und niemand kümmerte sich darum,
dass die Überproduktion zu einem Preisverfall auf dem Weltmarkt führte. „Heute wissen
wir, dass dies der falsche Weg war. Die Umweltschäden, die ausgelaugten Böden, die
verschmutzten Quellen, die angeschlagene Gesundheit und die finanzielle Lage der
Kleinbauern sind deutliche Zeichen dieses falschen Wegs“, erklärt Uriel. So beschloss
er schliesslich nach langen Überlegungen und Analysen, den Mehrpreis aus dem
Verkauf zu Max Havelaar-Bedingungen für die Bio-Umstellung zu investieren. Denn so
konnten alle profitieren: er, ein Kleinproduzent mit seiner Familie, die Umwelt und die
Konsumenten.
(Max Havelaar / Publikationen: Impact Stories http://www.maxhavelaar.ch)
Posten 2
Auftragsblatt
Werkstatt zum Thema Kaffee: Posten 2
Auftrag
-
Lest das Textblatt sorgfältig durch.
-
Diskutiert und beantwortet gemeinsam die unten stehenden Fragen.
Notiert eure Antworten auf einem Blatt.
-
Tragt eure Ergebnisse dem Rest der Klasse vor, sobald ihr bei allen Posten gewesen seid.
-
Zeit: 20 Minuten
Studiert das Textblatt und versucht, folgende Fragestellungen gemeinsam zu
diskutieren und Antworten zu finden.
-
Welches sind die Unterschiede zwischen einer
diversifizierten Landwirtschaft und einer Monokultur?
Welche Vor- bzw. Nachteile haben die beiden
Anbaumethoden?
-
Wieso muss der Boden mit Hecken stabilisiert werden?
-
Wieso bewirkt Überproduktion einen Preiszerfall?
Posten 2
Lösung
Werkstatt zum Thema Kaffee: Posten 2
Lösung
Studiert das Textblatt und versucht, folgende Fragestellungen gemeinsam zu
diskutieren und Antworten zu finden.
-
Welches sind die Unterschiede zwischen einer diversifizierten Landwirtschaft und
einer Monokultur? Welche Vor- bzw. Nachteile haben die beiden Anbaumethoden?
Bei der diversifizierten Landwirtschaft werden verschiedene Produkte
nebeneinander angebaut. Sie dient auch der Selbstversorgung. Uriel züchtet
beispielsweise Fische und besitzt Kühe. Er ernährt sie mit natürlichem und selbst
hergestelltem Futter. Die diversifizierte Landwirtschaft ist umweltschonender als
die Monokultur, bei welcher die Böden schnell an wertvollen Nährstoffen verlieren.
Eine Monokultur bringt zwar einen grossen Ertrag, gefährdet jedoch den Markt, da
bei einer Überproduktion die Preise sinken. Monokulturen sind anfälliger auf
Schädlinge und müssen deshalb mit Chemikalien gespritzt werden. Die
Chemikalien verschmutzen jedoch die Quellen, die den Kleinbauern als
Trinkwasser dienen.
-
Wieso muss der Boden mit Hecken stabilisiert werden?
Uriel wohnt in den Bergen. Die steilen Hänge sind besonders nach Regengüssen
durch Erdrutsche gefährdet. Indem man Hecken anpflanzt, kann ein Hang
geschützt werden, denn die Hecken halten den Boden zusammen und verhindern,
dass bei Regen ganze Hänge mit den darauf angepflanzten Kaffeesträuchern
abrutschen.
-
Wieso bewirkt Überproduktion einen Preiszerfall?
Auf dem Markt bestimmt die Nachfrage nach einem Produkt den Preis. Besteht
zum Beispiel ein Überschuss an Kaffee, zerfällt der Preis, weil zu viel Kaffee auf
dem Markt ist. Mit dem Senken des Preises kurbelt der Handel die Nachfrage an
(vgl. Sonderangebote und Aktionen). Wenn ein Produkt jedoch nur in kleinen
Mengen vorhanden ist, steigt der Preis, da dann die Nachfrage nach dem seltenen
Produkt im Vergleich zu seiner Menge gross ist.
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