Gleichgradige Integrierbarkeit und der Satz von Vitali

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Gleichgradige Integrierbarkeit und der Satz von Vitali
Tutorium Stochastische Prozesse
24. Januar 2017
Konvergenzbegriffe in der Stochastik
Aus der Wahrscheinlichkeitstheorie kennen wir verschiedene Formen der Konvergenz von Zufallsvariablen:
Konvergenzbegriffe in der Stochastik
Aus der Wahrscheinlichkeitstheorie kennen wir verschiedene Formen der Konvergenz von Zufallsvariablen:
(1) Konvergenz in Verteilung
(2) Konvergenz in Wahrscheinlichkeit
(3) Fast sichere Konvergenz
(4) Konvergenz im Erwartungswert
Konvergenzbegriffe in der Stochastik
Aus der Wahrscheinlichkeitstheorie kennen wir verschiedene Formen der Konvergenz von Zufallsvariablen:
(1) Konvergenz in Verteilung
(2) Konvergenz in Wahrscheinlichkeit
(3) Fast sichere Konvergenz
(4) Konvergenz im Erwartungswert
Frage: Wie hängen die verschiedenen Konvergenzbegriffe zusammen?
Konvergenzbegriffe in der Stochastik
Aus der Wahrscheinlichkeitstheorie kennen wir verschiedene Formen der Konvergenz von Zufallsvariablen:
(1) Konvergenz in Verteilung
(2) Konvergenz in Wahrscheinlichkeit
(3) Fast sichere Konvergenz
(4) Konvergenz im Erwartungswert
Frage: Wie hängen die verschiedenen Konvergenzbegriffe zusammen?
Aus der Markov Ungleichung folgt sofort (4) ⇒ (2), da
P |Xn − X| ≥ ε ≤ 1ε E |Xn − X| .
Der Satz von Vitali liefert notwendige und hinreichende Bedingungen unter denen
auch (2) ⇒ (4) gilt.
Der Satz von Vitali
Definition (Gleichgradig Integrierbar)
Eine Familie von Zufallsvariablen {Xi }i∈I heißt gleichgradig integrierbar oder kurz u.i. (uniformly integrable), falls
lim sup E |Xi |1{|Xi |>α} = 0.
α→∞ i∈I
Der Satz von Vitali
Definition (Gleichgradig Integrierbar)
Eine Familie von Zufallsvariablen {Xi }i∈I heißt gleichgradig integrierbar oder kurz u.i. (uniformly integrable), falls
lim sup E |Xi |1{|Xi |>α} = 0.
α→∞ i∈I
Theorem (Satz von Vitali)
Seien X, X1 , X2 , . . . Zufallsvariablen. Dann sind äquivalent:
(i) E[|X|], E[|Xn |] < ∞ für alle n und Xn → X im Erwartungswert.
(ii) Die Familie {Xn }n∈N ist u.i. und Xn → X in Wahrscheinlichkeit.
Kriterien für gleichgradige Integrierbarkeit
Lemma (Äquikontinuitätskriterium)
Eine Familie von Zufallsvariablen {Xi }i∈I ist genau dann u.i., wenn
sup E[|Xi |] < ∞
i∈I
und
lim
sup
sup E[|Xi |1A ] = 0.
δ↓0 A∈A,P[A]<δ i∈I
Kriterien für gleichgradige Integrierbarkeit
Lemma (Äquikontinuitätskriterium)
Eine Familie von Zufallsvariablen {Xi }i∈I ist genau dann u.i., wenn
sup E[|Xi |] < ∞
und
i∈I
lim
sup
sup E[|Xi |1A ] = 0.
δ↓0 A∈A,P[A]<δ i∈I
Lemma (Lp -Beschränktheit)
Eine Familie von Zufallsvariablen {Xi }i∈I ist u.i., falls ein p > 1 existiert,
so dass
sup E |X|p < ∞.
i∈I
Beispiele
Beispiele für gleichgradige Integrierbarkeit:
(i) Einelementige Familien: {X} ist u.i. falls E[|X|] < ∞.
Beispiele
Beispiele für gleichgradige Integrierbarkeit:
(i) Einelementige Familien: {X} ist u.i. falls E[|X|] < ∞.
(ii) Dominierte Familien: Existiert eine Zufallsvariable Y mit E[|Y |] < ∞ und
|Xi | ≤ Y für alle i ∈ I, dann ist {Xi }i∈I u.i.
Beispiele
Beispiele für gleichgradige Integrierbarkeit:
(i) Einelementige Familien: {X} ist u.i. falls E[|X|] < ∞.
(ii) Dominierte Familien: Existiert eine Zufallsvariable Y mit E[|Y |] < ∞ und
|Xi | ≤ Y für alle i ∈ I, dann ist {Xi }i∈I u.i.
(iii) Stochastische Prozesse: Ein Prozess X = {X(t)}t∈T ist u.i. falls
E supt∈T |X(t)| < ∞.
Beispiele
Beispiele für gleichgradige Integrierbarkeit:
(i) Einelementige Familien: {X} ist u.i. falls E[|X|] < ∞.
(ii) Dominierte Familien: Existiert eine Zufallsvariable Y mit E[|Y |] < ∞ und
|Xi | ≤ Y für alle i ∈ I, dann ist {Xi }i∈I u.i.
(iii) Stochastische Prozesse: Ein Prozess X = {X(t)}t∈T ist u.i. falls
E supt∈T |X(t)| < ∞.
(iv) Bedingte Erwartungswerte: Sei E[|X|] < ∞. Dann gilt
die Familie E[X|F] : F ⊂ A Teil-σ-Algebra ist u.i.
Beispiele
Beispiele für gleichgradige Integrierbarkeit:
(i) Einelementige Familien: {X} ist u.i. falls E[|X|] < ∞.
(ii) Dominierte Familien: Existiert eine Zufallsvariable Y mit E[|Y |] < ∞ und
|Xi | ≤ Y für alle i ∈ I, dann ist {Xi }i∈I u.i.
(iii) Stochastische Prozesse: Ein Prozess X = {X(t)}t∈T ist u.i. falls
E supt∈T |X(t)| < ∞.
(iv) Bedingte Erwartungswerte: Sei E[|X|] < ∞. Dann gilt
die Familie E[X|F] : F ⊂ A Teil-σ-Algebra ist u.i.
Beispiele
Beispiele für gleichgradige Integrierbarkeit:
(i) Einelementige Familien: {X} ist u.i. falls E[|X|] < ∞.
(ii) Dominierte Familien: Existiert eine Zufallsvariable Y mit E[|Y |] < ∞ und
|Xi | ≤ Y für alle i ∈ I, dann ist {Xi }i∈I u.i.
(iii) Stochastische Prozesse: Ein Prozess X = {X(t)}t∈T ist u.i. falls
E supt∈T |X(t)| < ∞.
(iv) Bedingte Erwartungswerte: Sei E[|X|] < ∞. Dann gilt
die Familie E[X|F] : F ⊂ A Teil-σ-Algebra ist u.i.
(v) Gegenbeispiel: Das Martingal aus Aufgabe 4 auf Übungsblatt 10 ist nicht u.i.
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