Dr. med. Gerd Wiegand Kinder- und Jugendarzt Naturheilverfahren Frankfurterstr. 65 • 341221 Kassel • Fon 0561 / 21 21 3 • Fax 0561 / 2889367 • www.drwiegand.de • [email protected] Umgang mit Fieber Fieber ist einerseits eine der wichtigsten und wirkungsvollsten Maßnahmen des Organismus gegen unterschiedlichste ( Infektions- ) Krankheiten, andererseits aber auch für jede Mutter und jeden Vater mehr oder weniger beunruhigend. Aus diesem Grunde hier einige Informationen und Vorschläge zum Umgang mit fieberhaften Erkrankungen Ihres Kindes: Fieber ist in aller Regel Ausdruck einer Auseinandersetzung des Körpers mit Viren oder Bakterien. Der Kinderarzt versucht im Rahmen seiner Untersuchungen, Ort, Art und Umfang der Infektion herauszufinden und die körpereigene Abwehr der Erkrankung, da, wo es nötig ist, zu unterstützen. Der Organismus selbst hebt bei solchen Erkrankungen seine Temperatur an, um die Lebensbedingungen der eingedrungenen Erreger zu verschlechtern: Viren und Bakterien verlieren bei Fieber zumeist ihre Fähigkeit, sich zu vermehren, vielfach gehen sie schnell zu Grunde. Andere körpereigene Abwehrmaßnahmen gegen Infektionen laufen temperaturabhängig bei Fieber viel wirkungsvoller ab. Diesen sehr nützlichen Eigenschaften von Fieber stehen allerdings einige beschwerliche und unangenehme Nebenerscheinungen von Fieber gegenüber: starke Kopfschmerzen, Unruhe, Verwirrtheit. Wann immer diese Erscheinungen Ihrem Kind so zusetzen, dass Sie es für nicht mehr zumutbar halten, dürfen Sie zu fiebersenkenden Maßnahmen ( Wadenwickel, Fieberzäpfchen, Aspirin ) greifen. Dies sollte weitgehend unabhängig von der Fieberhöhe entschieden werden, kann manchmal schon bei 39° C notwendig sein, ein anderes Mal bei 40,5° C überflüssig, wenn es dem Kind dabei verhältnismäßig gut geht. Fiebersenkende Maßnahmen fallen stets den körpereigenen Abwehrvorkehrungen in den Rücken, routinemäßige Fiebersenkung ab 39° C erscheint daher sehr problematisch. Die gefürchteten Fieberkrämpfe sind selten und trotz ihres dramatischen Erscheinungsbildes so gut wie immer harmlos. Ein individuelles Vorgehen, wie eben beschrieben, wird Ihrem Kind sicherlich eher gerecht. Bei Temperaturen oberhalb 41° C sollte das Fieber zur Entlastung von Herz und Kreislauf auf jeden Fall gesenkt werden. Hohes Fieber kann natürlich auch einmal auf eine Verschlechterung der Situation und die Notwendigkeit weiterreichender Behandlung hinweisen. Können Sie dies nicht sicher genug beurteilen, ist unbedingt eine erneute ärztliche Untersuchung erforderlich. Dr. med. Gerd Wiegand