24 EXPERTENTIPP Gerald Pritz Haushaltswaren Lotter, Ludwigsburg EIN TISCH FÜR ALLE FÄLLE Frische Blumen sind ein Muss D as Osterfest ist bei der Dekoration weniger Trends unterworfen als Weihnachten. Gelb und Grün dominieren, wobei in diesem Jahr bei Accessoires ein Schwerpunkt auf Grün festzustellen ist. Immer eine gute Wahl ist ein Frühlingsgeschirr, das nicht nur für die Ostertage benutzt werden kann, sondern darüber hinaus fast bis zum Beginn des Sommers. Es hat florale Motive – nur bei einzelnen Stücken wird das Thema Ostern beim Dekor aufgegriffen. Die lassen sich zu den Festtagen ergänzen. Etwas schlichter, aber ebenfalls frühlingshaft sind unifarbene Geschirre. Wer ganz schlichtes weißes Geschirr bevorzugt, kann über entsprechende Tischwäsche Farbakzente setzen. Das wird ergänzt mit bunten Servietten. Österliches Flair liefert in jedem Fall zuverlässig die Tierwelt: Küken, Hasen und Osterlämmer aus allen Materialien sind erhältlich. Und ein Osterhase darf natürlich nicht fehlen. Wer gerne backt, kann auch mit Gebäck dekorieren. Wie wäre es zum Beispiel mit Hasenausstecherle aus Mürbeteig. Ein Muss sind in jedem Fall frische Blumen. Osterglocken und Tulpen bereichern die Tafel in jedem Fall. Und vergessen Sie nicht: Der Frühling ist da. Zu Ostern darf es also jetzt ruhig wieder ein bisschen üppiger werden! MAGAZIN ESSEN & TRINKEN ■■■■■■ FESTTAGE Brunch gehört zu Ostern dazu „Die Fastenzeit ist zu Ende, an Ostern darf wieder geschlemmt werden“, freut sich Sternekoch Eberhard Aspacher. Zum Osterfest hat ein Brunch bei vielen FamilienTradition. Denn: „Brunch ist geschickt für Gast und Hausfrau.“ VON STEPHANIE BAJORAT Das Restaurant Kubus ist eine gute Adresse für den beliebten Sonntagsbrunch. Da bildet der Ostersonntag keine Ausnahme. Auch daheim bietet sich ein Brunch an, um Gäste zu bewirten, denn viele Speisen lassen sich gut vorbereiten – und es macht gar nichts, wenn noch ein oder zwei Besucher überraschend dazukommen. Beim großen Speisenangebot auf dem Tisch ist für jeden etwas dabei. „Zu Ostern können wir in die Vollen gehen“, so Eberhard Aspacher. „Die Jahreszeit bringt die ersten frischen Kräuter, die bei keinem Osterbrunch fehlen dürfen.“ Der Sternekoch verrät das Rezept für ein Kräutersüppchen, das leicht gelingt. Die Suppe lässt sich vortrefflich vorbereiten und wird kurz vor dem Servieren mit Sah- ne frisch aufmontiert. „Zu Ostern gehören Eier einfach dazu – und das sind nicht nur die Schokoladeneier. Deswegen wird das Kräutersüppchen mit einem pochierten Landei gereicht.“ „Ostern ist Frühlingserwachen – das ist die schönste Jahreszeit.“ Nicht nur frische Kräuter und Eier sind für Eberhard Aspacher ein Muss zum Osterfest. Beim Fleisch setzt er auf Lamm oder Zicklein. Bei der Frage, wo man das beste Zicklein bekommt, zögert er nicht einen Moment: Auf der Schwäbischen Alb natürlich.“ Wem das Ziegenfleisch nicht zusagt, dem empfiehlt Aspacher, eine Lammkeule. Auch für diese eignet sich das Rezept, das er für einen gehobenen Osterbrunch verrät. Bei einem Sternekoch fällt ein Brunch naturgemäß raffiniert aus. Doch nicht al- les, was zunächst kompliziert klingt, ist es auch. So bedeute „poelierte Zickleinkeule“ ganz einfach, dass das Fleisch leicht unter dem Siedepunkt gedämpft wird. Raffiniert ist auch der süße Abschluss. Beim Dessert variiert Aspacher Erdbeeren und Rhabarber. „Über die Winterzeit bleiben nur die Zitrusfrüchte. Jetzt kommen die ersten frischen Erdbeeren – und die können auch schon aus Deutschland kommen.“ Er schichtet Erdbeer- und Rhabarberkompott im dekorativen Glas übereinander und übergießt sie mit einem leichten Rhabarbersüppchen. „Das ist etwas Leichtes zum Abschluss.“ Wer möchte, kombiniert dazu noch Erdbeergelee oder Vanilleschaum aus der Espu- maflasche. Beides lässt sich recht einfach zubereiten. „Beim Dessert kann man ruhig ein bisschen spielen“, sagt der leidenschaftliche Koch. I-Tüpfelchen beim Osterbrunch könnte das letzte Rezept sein, das Aspacher verrät: Schwarze Pfefferrahmeis, das mit 40 Gramm frisch zermörsertem Pfeffer gemacht wird. „Das passt einfach wunderbar zur Erdbeere.“ Aspacher setzt sich zu Ostern nicht an den gedeckten Tisch, sondern kocht für seine Familie: „Ich habe zwei total süße Enkeltöchter und die sind immer begeistert, wenn es heißt, Opi Eberhard kocht.“ Rezept: Kräutersüppchen mit pochiertem Landei Rezept: Zickleinkeule poeliert mit Bohnenkraut Rezept: Dessert von Erdbeeren und Rhabarber Zutaten 60g Butter 100g Mehl 1,5 Liter 0,5 Liter Sahne 200g Gartenkräuter ein Schuss Weißwein (Riesling) 8 Landeier 2 EL Weißweinessig verschiedene Kräuterblätter zur Dekoration Salz und Pfeffer aus der Mühle Zutaten Zickleinkeule 120ml Olivenöl 1,5 Zehen Knoblauch 2 Karotten 1 Zwiebel etwas Sellerie und eine Stange Lauch 1 Bund Bohnenkraut 1 Lorbeerblatt 3 Blätter Salbei 500ml Weißwein Salz und Pfeffer 3 Blätter Basilikum 20 schwarze Oliven 5 getrocknete Tomaten 1 Bund Blattpetersilie 10 Nadeln Rosmarin 100g Semmelbrösel 2 dl Champagner Erdbeerkompott Erdbeeren waschen, putzen und zuckern. Zubereitung Mit Butter und Mehl eine Mehlschwitze herstellen. Mit dem kalten Fond und der Sahne auffüllen. Aufkochen und unter ständigem Rühren circa 4 bis 5 Minuten köcheln lassen. 1/4 dieser weißen Grundsuppe entnehmen, er- kalten lassen und mit den Kräutern in einem Mixer zu einem grünen Kräuterpüree mixen. In einem Topf 1 Liter Wasser mit 2 EL Essig zum Kochen bringen. Die gut gekühlten Eier vorsichtig von der Schale trennen und in das siedende Wasser gleiten lassen. Nach vier Minuten die Eier mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen. Auf einem Tuch kurz abtropfen lassen. Vor dem Servieren das Kräuterpüree in die restliche heiße Grundsuppe geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Danach mit einem Schuss Weißwein verfeinern und mit einem Löffel Schlagsahne schaumig aufmontieren. Haben Sie Fragen an unsere Experten? Schreiben Sie uns per Mail an [email protected] Wir leiten Ihre Anliegen weiter. KURZ NOTIERT Genossenschaften stellen ihre Weine in der Musikhalle vor 24 Erzeuger, darunter auch Genossenschaften aus dem Kreis Ludwigsburg, präsentieren mehr als 250 Weine und Sekte. Nur wenige Tage nach dem Fachpublikum der Messe ProWein bekommen am Sonntag, 20. März, auch Endverbraucher erstmals Gelegenheit, den neuen Jahrgang der Weinheimat Württemberg zu verkosten. Der Fokus liegt auf Weinen des aktuellen Jahrgangs, außerdem werden neue Produktlinien vorgestellt. Mit den Bottwartaler Winzern, den Weingärtnern Marbach, den Weingärtnergenossenschaften Rosswag-Mühlhausen und Horrheim-Gündelbach und der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft aus Möglingen sind gleich fünf Kooperativen aus dem Kreis Ludwigsburg auf der Tischmesse vertreten, mit den Lauffener Weingärtnern kommt zudem der Käsbergkeller Mundelsheim auf den Weinsalon. Der Weinsalon geht von 11 bis 19 Uhr, der Eintritt beträgt 20 Euro, die Probe der angebotenen Weine ist inbegriffen. (red) SA., 19. MÄRZ 2016 WWW.LKZ.DE Zubereitung Die Zickleinkeule salzen, pfeffern und in Olivenöl rundherum anbraten, herausnehmen. Die Knochen angehen lassen mit Wurzelgemüse (Karotten, Zwiebel, Sellerie). Nun das Fleisch auf das Knochenbeet setzen, mit Fleischbrühe angießen, so dass die Knochen leicht bedeckt sind, aber das Fleisch nicht bedeckt wird. Das Bohnenkraut zugeben, aufkochen lassen und abgedeckt bei 150 Grad circa zwei Stunden hellbraun dünsten lassen (poelieren). Im warmen Zustand die Knochen entfernen und erkalten lassen. Einen Teil vom Schmorfond passieren und mit Hilfe eines Zauberstabes etwas von den mitgeschmorten Karotten in den Fond pürieren und nach Geschmack Olivenöl untermixen. Zum Schluss etwas Salz und einen guten Schuss Champagner zugeben. Die Zickleinkeule nun portioniert im Schmorfond heiß legen. Herausnehmen, mit etwas Öl beidseitig anbraten, mit Semmelbrösel bestreuen und mit Kräuterbutter belegen. Das Fleisch in den Ofen geben bis die Kräuterbutter zerlaufen ist. Rhabarberkompott Rhabarber putzen, in Stücke schneiden und in Läuterzucker (halb Wasser, halb Zucker aufgelöst) weich garen. Saft und Schale von der Orange aufkochen und ziehen lassen. Aufmixen und durch ein Tuch passieren. Ein halbes Blatt Gelatine einweichen, auflösen und zugeben. Süppchen 250g Weißwein 80g Zucker Vanille 1 Orange 1/2 Blatt Gelatine Rezept: Vanilleschaum und Schwarzes Pfefferrahmeis Zutaten für das Pfefferrahmeis 40g schwarzen Pfeffer, 6 Eigelb, 2 Vanillestangen, 500ml Sahne, 100g Zucker Zubereitung Den Pfeffer im Mörser grob zerkleinern, mit etwas Sahne aufkochen, ziehen lassen und passieren. Die Sahne mit der Hälfte des Zuckers und der Vanille aufkochen. Die Eier mit dem Restzucker über dem Wasserbad schaumig schlagen. Die kochende Sahne zugießen und zur Rose abziehen. Auskühlen lassen. Die Vanilleschoten herauspassieren. Frieren. Zutaten für den Vanilleschaum 100g Milch, 150g Sahne, 60g Zucker, 1 Vanilleschote, 2 Eigelb Alles zusammen langsam erwärmen bis die Milch eindickt – nicht kochen! Passieren und in eine Espumaflasche füllen. ZUR PERSON DAS RESTAURANT Leidenschaftlicher Sternekoch Die gute Adresse im Forum Ludwigsburg Mehr als 20 Jahre wurde er in der Schlosswirtschaft in seinem Allgäuer Landhotel in Illereichen mit einem begehrten Michelin-Stern ausgezeichnet. Er kochte für Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß, Wladimir Putin und Gerhard Schröder. Auch nach dem Verkauf von Hotel und Restaurant war beruflich noch nicht Schluss. Der heute 67-jährige Gastronom wurde zunächst mit seiner Gourmet-Consulting-Firma in Ludwigsburg beratend tätig und hat dann das Restaurant Kubus von Peter Böhm übernommen. Für seinen ehrenamtlichem Einsatz, unter anderem als Handelsrichter, wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. (sts) Das Kubus ist seit 2001 eine feste Adresse für Besucher des Forums. Konzert- und Theatergäste können vor oder nach dem Besuch einer Kulturveranstaltung à la carte speisen. Mittags gibt es einen Mittagstisch mit zwei Gerichten, davon ist eines vegetarisch. Die Küchenphilosophie ist geprägt von Eberhard Aspacher, Küchenchef ist der 47-jährige Manfred Just. Bei Großveranstaltungen und Tagungen im Forum ist das Kubus für die Bewirtung der Gäste zur Stelle. Bis zu 2000 Gäste kann die Küche mit bewirten. Bei einer so großen Zahl an Gästen gibt es Buffet, bei bis zu 1000 Gäste wird sogar auf Wunsch Menü serviert. (sts) Sternekoch Eberhard Aspacher (links) und Kubus-Küchenchef Manfred Just. Fotos: privat