diagonal - Psychiatrie Baselland

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diagonal
Nº3 – 2016
Editorial
geniessen und sich daran zu erfreuen. Es gibt sie aber
auch hier, jene, die zwischen die sozialen Maschen fallen,
denen es schlecht geht und die nur mit einem Minimum
auskommen müssen, ohne teure Bekleidung, ohne volle
Taschen mit Weihnachtseinkäufen, ohne teure Spielsachen für ihre Kinder. Sie haben keine Wahl, müssen
mit dem Wenigen zufrieden sein, das für sie erreichbar ist.
Deshalb wird in der Weihnachtszeit an vielen Orten und
bei vielen Gelegenheiten mit den unterschiedlichsten
Aktionen dieser bedürftigen Menschen gedacht. Freude
bereiten macht Freude.
Liebe Mitarbeitende
Liebe Leserinnen und Leser
Sind sie nicht wunderschön, die kalten Herbst- und Wintertage, an denen sich der morgendliche Nebel im Laufe
des Vormittags auflöst und wir uns bei prächtigem
Sonnenschein draussen in der Natur bewegen, wandern,
biken, joggen oder spazieren und uns erholen können?
Die kühle Bise kann uns dank Thermowäsche und
Outdoorbekleidung nichts anhaben, ausser vielleicht der
mit der Zeit etwas unterkühlten Nasenspitze. Solche
Tage durften wir in diesem Herbst einige erleben. Viele
haben sie genutzt und die Sonne genossen.
Andere nehmen es sportlich, wenn sie sich statt im Dickicht des Waldes in der Dichte des Sonntagsverkaufes
bewegen und für ihre Lieben Weihnachtseinkäufe
tätigen. Auch sie geniessen den Tag, die festliche Vorweihnachtszeit, die kleinen oder grossen Weihnachtsmärkte, die stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung und
insbesondere die Freude am Freude bereiten.
Vielen geht es hierzulande gut. Sie haben die Wahl
zwischen Alternativen. Sie haben Grund, das Leben zu
Nur allzu gern vergessen wir, wie gut es uns geht. Wir
möchten immer noch mehr, fokussieren uns auf jenes,
das wir (noch) nicht haben, beneiden jene, die etwas
besitzen, das uns noch fehlt. Ohne zu wissen, ob diese
deswegen glücklicher sind. Zufriedenheit ist eine Voraussetzung für das Glück. Seien wir etwas zufriedener, mit
uns selbst, mit unseren Familienangehörigen und Freunden, mit unserer Gesellschaft insgesamt. Auch wenn
wir mit Recht vieles als verbesserungswürdig betrachten
und uns dafür einsetzen, ist es gut, wenn wir hin und
wieder innehalten und uns an dem vielen Guten, das uns
umgibt, erfreuen und all die vielen guten Gründe für
unsere Zufriedenheit geniessen.
Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, danke ich
von Herzen für Ihr gosses Engagement, Ihren Einsatz und
Ihre Treue zur Psychiatrie Baselland. Ebenso danke ich
den Patientinnen und Patienten für das grosse Vertrauen,
das sie unserer Institution und unseren Mitarbeitenden
entgegenbringen.
Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen besinnliche und frohe Festtage und alles Gute für das neue Jahr.
Ihr Hans-Peter Ulmann
INHALT
3 Gruppentherapie für Senioren
— Oberärztin Kristine Ewert
12Angehörigenarbeit
— Aktive Psychiatrie Baselland
19Neuer Verein
— Physio in der Psychiatrie
4 Rückblick und Ausblick
— CEO Hans-Peter Ulmann
13Kinder von Eltern in Scheidung
— Hilfe aus dem Gefühls-Chaos
20Kunst in der Psychiatrie
— Plattform für Kunstschaffende
7Jahressymposium
— Vertrauen und Misstrauen als
Chance einer Beziehung
14Zu Gast – Tobias Eggimann
— Chef Baselland Tourismus
20Öffentliche Vorträge 2017
— Von Autisten bis Straftäter
16 Bipolare Störung
— «Meine Kinder gaben mir Kraft»
21Stiftung Tierpark
— Freude schenken und empfangen
17Ethik aus theologischer Sicht
—PD Dr. Regine Munz
22Persönlich
— Psychologin Simone Stöcklin
18iPunkt-Label
— Jobs für behinderte Menschen
23Personelles
— Eintritte, Jubiläen, Pensionierungen
19Betriebsfeuerwehr
— Wechsel im Präsidium
24Anlässe und Impressum
8 Ethik in der Psychiatrie
— Prof. Joachim Küchenhoff
10Anteilnehmende Gäste
— Seelsorgerin Elisabeth Hischier
2
11Nutzen und Risiken von Medis
— Tagung der Gesellschaft
für Arzneimittelsicherheit
Ältere Patienten treffen sich zur Gruppentherapie
«Vereinsamung im Alter ist häufig»
Oberärztin Kristine Ewert von der Privatklinik der Psychiatrie
Baselland baut zusammen mit der Abteilungsleiterin Pflege und der
Abteilungspsychologin eine Ehemaligengruppe 65 + auf.
Kristine Ewert arbeitet seit bald zwei Jahren als Oberärztin
in der Privatklinik der Psychiatrie Baselland. Sie ist Fachärztin für Neurologie sowie für Psychiatrie und Psychotherapie. Zudem verfügt sie über die Zusatzbezeichnung Sportmedizin und das Zertifikat Gerontopsychiatrie (DGPPN / DGGPP). Ihr Schwerpunkt in der Privatklinik ist die Gerontopsychiatrie. Aber im kleinen Team arbeitet sie für das
gesamte Spektrum, das die Klinik anbietet.
Mutter und Ärztin
Die Fachrichtung Psychiatrie und Psychotherapie – und
zwar für Kinder und Jugendliche – war bereits während
ihrem Medizinstudium an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel ihr Ziel. Sie schloss es 1998 mit dem dritten
Staatsexamen ab. «Damals gab es in Deutschland noch einen Ärzteüberfluss», erinnert sie sich. Deshalb sei es für
sie schwierig gewesen, ein Praktikum in einer Teilzeitstelle
zu finden.
Eine Vollzeitstelle kam für sie nicht infrage – sie wollte für
ihren damals kleinen Sohn da sein. So kam es, dass sie ihr
V.l.: Larissa Geissberger, Kristine Ewert und Jolanda Wenger im
Praktikum in einer Kieler Praxisgemeinschaft für NeuroloStationsbüro der Privatklinik der Psychiatrie Baselland in Liestal.
gie, Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin absolvierte. «Die Neurologie hat mich fasziniert», berichtet sie.
Es folgten Assistenzstellen in der Holsteinischen Schweiz in
Norddeutschland, wo sie aufgewachsen ist, und in FachkliGruppentherapie für ältere Patienten
niken der Helios-Gruppe in Schwerin.
Kristine Ewert kann sich mit der Psychiatrie Baselland voll
Fasziniert von der Alterspsychiatrie
identifizieren. Sie schätzt den hohen Stellenwert, den die
In der Carl-Friedrich-Flemming-Klinik zu Schwerin setzte Psychotherapie einnimmt: «Wir haben genügend Zeit für
sie die Weiterbildung zur Fachärztin für Psychiatrie und intensive therapeutische Gespräche.» Derzeit baut sie zuPsychotherapie fort. Dabei absolvierte sie ein Weiterbil- sammen mit dem multiprofessionellen Team der Privatklidungsjahr in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychi- nik eine Ehemaligengruppe auf, in der sich 65-jährige und
atrie und 18 Monate in der Klinik für Alterspsychiatrie. ältere Patienten zu Gruppentherapien treffen. Aber auch
Zwar arbeitete sie gerne für Kinder und Jugendliche, doch der gesellige Teil mit Kaffee und Kuchen soll nicht zu kurz
die Alterspsychiatrie faszinierte sie besonders. Grund: Bei kommen. «Vereinsamung im Alter ist häufig», bedauert sie.
älteren Patientinnen und Patienten sind mehr neurolo- Toll sei auch das grosse Sportangebot, das die Privatklinik
gische Abklärungen nötig als bei Kindern und Jugend- bietet, sagt Ewert. Es reicht von der Bewegungsgruppe über
lichen.
Nordic-Walking, Pilates und Spielsport bis zur FrauentanzIhre Fähigkeiten als Fachärztin für Neurologie kommen ihr gruppe. Sport sei für die Therapie von grosser Bedeutung,
auch in Liestal zugute. Eine der Herausforderungen in der hebt sie hervor. Sport spielt auch im Privatleben von KrisGerontopsychiatrie ist die Abgrenzung zwischen Demenz tine Ewert eine grosse Rolle. Früher nahm sie regelmässig
und Depression. Kristine Ewert nimmt dabei auch neuro- an Triathlon-Wettkämpfen teil. Ihre Leidenschaft fürs Velogische Untersuchungen in der Privatklinik der Psychi- lofahren hat sie von Deutschlands Norden in die Schweiz
atrie Baselland vor. Für die apparative Diagnostik gibt es geführt. Sie lacht: «Auf einer Velotour durch Andalusien
Kooperationen mit ambulanten Praxen, etwa für die Mag- lernte ich einen Oberbaselbieter kennen und lieben.» ■
netresonanztomographie (MRI) oder die Elektroenzephalographie, eine Methode zur Messung der Gehirnaktivität. Martin Brodbeck, freier Mitarbeiter
3
Hans-Peter Ulmann, CEO Psychiatrie Baselland
Prozesse hinterfragen
und verbessern –
Infrastruktur modernisieren
Die Psychiatrie Baselland (PBL) hofft, dass der Landrat bald ihr Eigenkapital aufstockt.
Das ist nötig, damit sie dringende Investitionen realisieren kann. Ebenso sind weitere
Anstrengungen nötig, um die Betriebsabläufe zu optimieren und um die Kosten den tieferen
Tarifen anzupassen. CEO Hans-Peter Ulmann blickt auf ein intensives Jahr zurück;
2017 wird nicht weniger anspruchsvoll.
_diagonal: Was waren für Sie herausragende Ereignisse
des zu Ende gehenden Geschäftsjahres?
Hans-Peter Ulmann: Unsere Mitarbeitenden leisten jahrein, jahraus Grossartiges, um unsere anspruchsvollen
Aufgaben von der Behandlung über die Pflege und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten, Klientinnen und Klienten bis hin zu den Leistungen unserer
Hotellerie und Verwaltung in unserer hohen Qualität zu
bewältigen und so den Erfolg der PBL zu gewährleisten.
Die PBL ist ein bedeutendes Gesundheitsunternehmen,
in dem trotz sinkenden Tarifen und sanierungsbedürf-
4
tigen Immobilien gute, erfolgreiche Arbeit geleistet wird.
Dies ist bestimmt unser wichtigstes Highlight 2016 –
ganz wie gewohnt. Das ist nicht selbstverständlich, dazu
müssen wir Sorge tragen.
Darüber hinaus, was war 2016 ein herausragendes
Ereignis?
Deren gab es einige! Besonders freut mich, dass der
Regierungsrat unser Anliegen für eine Erhöhung unseres
Eigenkapitals nun aufgenommen und dem Landrat
eine Vorlage unterbreitet hat. Dafür bin ich der Regie-
CEO Hans-Peter Ulmann (links) im Gespräch mit Thomas Lüthi, Leiter Kommunikation der Psychiatrie Baselland.
Hans-Peter Ulmann, CEO Psychiatrie Baselland
noch tiefen Fremdkapitalzinsen zu profitieren. So günstig
wie heute können wir wohl kaum je wieder Kapital
aufnehmen. Statt dessen müssten wir viel Geld investieren in die Sanierung von veralteten und unzweckmässigen Liegenschaften.
Die Psychiatrie Baselland hat seit Januar 2016 einen
Gesamtarbeitsvertrag. Welche Erfahrungen haben Sie
bisher damit gemacht?
Wir haben den Gesamtarbeitsvertrag erfolgreich umgesetzt. Ich darf sagen, dass wir mit den Personalverbänden
gut zusammenarbeiten, auch wenn unsere Positionen
manchmal auseinanderliegen. Aber wir gehen auch bei
harten Verhandlungen anständig und respektvoll miteinander um. Beide Seiten wollen letztlich eine wirtschaftlich gesunde PBL mit sicheren Arbeitsplätzen!
rung sehr dankbar. Das Eigenkapital soll um 36,1 Millionen Franken aufgestockt werden. Es steigt dadurch
auf 52 Millionen Franken, die Eigenkapitalquote auf
69,7 Prozent. Damit können wir die nötigen Mittel
beschaffen, um dringende Investitionen in unsere Infrastruktur zu realisieren. Nun hoffen wir, dass der Landrat
im Interesse einer modernen und wettbewerbsfähigen
Psychiatrie Baselland der Vorlage bald zustimmt. Das ist
wichtig für unsere Zukunft.
Was meinen Sie damit?
Wir müssen unsere Infrastruktur modernisieren, um
unsere Betriebsabläufe effizienter gestalten zu können.
Dazu haben wir einen Masterplan Campus Liestal erarbeitet, der Ersatzbauten für allzu veraltete Gebäude
vorsieht. Diese Investitionen sind eine wichtige Voraussetzung, dass wir auch in Zukunft unsere Leistungen
und Angebote erbringen können. Derzeit läuft ein Projektwettbewerb für einen Ersatzbau des Zentrums für
Alterspsychiatrie und einen Ersatzbau des Zentrums
für Krisenintervention. Beide Neubauten stehen in unmittelbarer Nähe der Klinik an der Bienentalstrasse in
Liestal.
Wo liegen die Positionen auseinander?
Bei der Lohnrunde 2017 hatten wir zu Beginn der Verhandlungen unterschiedliche Vorstellungen. Die Personalverbände verlangten einen Lohnsummenanstieg
von 0,8 Prozent. Wir wollten eine Nullrunde, vor allem
wegen der tieferen Tarife. Angesichts der sehr tiefen
oder sogar negativen Teuerung wäre dies in unseren Augen auch für die Mitarbeitenden zumutbar gewesen.
Geeinigt haben wir uns dann auf einen Kompromis von
0,4 Prozent.
Die Psychiatrie Baselland muss angesichts tieferer Tarife
sparen und gleichzeitig höhere Einnahmen erzielen. Wie
kommt das bei den Mitarbeitenden an?
Wir versuchen, unsere Mitarbeitenden offen und ehrlich
zu informieren. Wir müssen unsere Kosten optimieren
und die Erträge steigern, wenn wir unser Unternehmen in
eine erfolgreiche Zukunft führen wollen. Wir müssen
nicht nur unsere Infrastruktur modernisieren sondern
auch laufend unsere Prozesse hinterfragen und verbessern.
Und dies tut die PBL seit Jahren und Jahrzehnten vorbildlich. Ausgaben optimieren heisst aber nicht einfach
sparen.
Wie ist der Stand des Projektwettbewerbs derzeit?
Wir haben im Spätsommer zwölf Architekturbüros in
einer Präqualifikation aus 62 Bewerbungen ausgewählt.
Zwei davon sind Teams mit jüngeren Architekten ohne
Erfahrung auf dem Gebiet von Spitalbauten, denen
wir bewusst eine Chance geben wollen. Das Siegerprojekt wird Ende Februar 2017 von einer Jury ausgewählt.
Diese setzt sich aus Mitgliedern der Geschäftsleitung
und Experten des Baufachs zusammen. Wir haben uns
intensiv mit diesen Bauvorhaben auseinandergesetzt
und zusammen mit Fachleuten Referenzobjekte im
Ausland und in der Schweiz besucht, um die neusten Erkenntnisse für moderne Psychiatriebauten abzuholen.
Wenn alles optimal verläuft, können die Bauten 2021
bezogen werden.
Was passiert, wenn der Landrat die Erhöhung des Eigenkapitals ablehnt?
Dann müssten wir den Masterplan Campus Liestal streichen, und es wäre eine Chance vergeben, von derzeit
Sondern?
Wir müssen Betriebsabläufe in allen Bereichen und auf
allen Stufen der Hierarchie prüfen und verbessern. Von
den Mitarbeitenden kann nicht verlangt werden, dass sie
immer mehr arbeiten. Sie leisten heute schon sehr gute
Arbeit. Hier sind die Geschäftsleitung, das gesamte Kader
und alle Mitarbeitenden gefordert. Wenn Leerläufe gezielt reduziert, Abläufe entschlackt und die Mitarbeitenden von unnötigen Arbeiten entlastet werden, dann
gewinnen wir mehr Zeit für die Behandlung der Patientinnen und Patienten. Wir müssen auch ohne Scheuklappen unsere Angebote und Leistungen überprüfen
und anpassen. Nicht alles, was sich über die Jahre bewährt hat, ist auch in Zukunft noch sinnvoll. Diese Prozesse führen letztlich auch zu weniger Arbeitsstress.
Aber ja: Kostenoptimierung in der Psychiatrie ist immer
sehr komplex und oft ein Balanceakt. Meine Kolleginnen
und Kollegen in der Geschäftsleitung und ich sowie unser Verwaltungsrat sind sich der Notwendigkeit von
5
Hans-Peter Ulmann, CEO Psychiatrie Baselland
Massnahmen zur Kostenreduktion ebenso bewusst wie
der damit verbundenen Risiken und unserer grossen
Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden, Patienten
und anderen Dialoggruppen.
Wie soll die PBL ihre Erträge steigern, wenn Tarife sinken?
Wir müssen unsere Produktivität steigern und wir
brauchen noch mehr Patienten. So können wir zusätzliche Erträge erwirtschaften. Und wir müssen uns gegen
weitere Tarifsenkungen wehren und uns wie in der
Vergangenheit für genügend hohe Tarife einsetzen. Mit
guten Argumenten, mit Zahlen, Daten und Fakten
und mit harten Verhandlungen mit den Krankenversicherern. Wir wollen und müssen die Psychiatrie Baselland weiter stärken; damit sichern wir die qualitativ
hochwertigen Angebote und Leistungen und die Arbeitsplätze. Die PBL bietet sichere Jobs, ausgebaute Sozialleistungen und attraktive Arbeitsplätze. Das soll auch in
Zukunft so bleiben. Dafür brauchen wir auch den Rückhalt unserer Mitarbeitenden, den ich spüre und wofür
ich sehr dankbar bin.
Wie läuft es mit der neuen Organisation der Erwachsenenpsychiatrie?
Wir haben die im Herbst 2015 eingeführte Erwachsenenpsychiatrie nun das erste volle Jahr in Betrieb. Die neue
Organisation hat sich bisher grundsätzlich gut bewährt,
beispielsweise ist die Zentrale Aufnahme schon bestens
etabliert. Die fünf neuen Leistungszentren haben bereits
eine gewisse eigene Identität gewonnen und sind nun
daran, diese weiter zu stärken. Wir müssen allerdings
noch Schwachstellen beseitigen. So muss zum Beispiel
die Führungsorganisation optimiert werden, insbesondere
bei den Ambulatorien.
reiche Vorbereitung für den Wechsel auf die Norm
9001:2015 per 2018 an. Besonders freue ich mich
nächstes Jahr auf den ersten Spatenstich zum Ersatzbau
für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der Baustart
ist derzeit noch durch eine Einsprache blockiert. Das
Kantonsgericht wird im Frühling darüber entscheiden,
und ich bin zuversichtlich, dass wir dann endlich loslegen können. Wichtig ist auch das Projekt für einen
neuen Standort für die ambulante Versorgung im Unterbaselbiet.
Ein neuer Standort?
Ja, wir müssen uns im unteren Kantonsteil neu aufstellen und für unsere Patienten noch besser erreichbar
sein. Dazu sehen wir einen neuen Standort in Binningen
vor. Dort konzentrieren wir unsere Standorte in
Münchenstein und auf dem Bruderholz, für die Erwachsenenpsychiatrie und für unsere Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dieses Projekt wird notwendig, weil im
Bruderholzspital schon lange keine Kinder mehr behandelt werden und die Liegenschaften auf dem Bruderholz, in denen wir eingemietet sind, stark sanierungsbedürftig sind und deshalb dort ebenfalls neue Projekte
entwickelt werden. Wir bleiben allerdings mit unserer
Konsiliar- und Liaison-Psychiatrie im Kantonsspital
Baselland an allen Standorten und sind daran interessiert, diese künftig gar auszubauen. Indem wir uns im
Unterbaselbiet hauptsächlich auf einen Standort konzentrieren werden wir effizienter und profitieren von Synergien. Wir werden näher bei unseren Patienten sein,
näher am Bahnhof SBB in Basel und besser zugänglich
aus dem Birsigtal und dem Birstal. Binningen ist für
die PBL ein Glücksfall, ein idealer Standort.
Es stehen 2017 auch personelle Wechsel an.
Welches sind die grossen Projekte der Psychiatrie Baselland
im neuen Jahr?
Stark fordern wird uns – neben dem Masterplan Campus
Liestal – das neue Tarifsystem für stationäre Leistungen in
der Psychiatrie, der Tarpsy. In einer Urabstimmung hat
der Spitalverband H+ die Version 1.0 beschlossen. Beim
Tarpsy geht es nicht um Fallpauschalen wie bei den
somatischen Spitälern, sondern um leistungsbezogene
Tagespauschalen. Diese werden berechnet, indem man
eine Grundtaxe mit einem Kostengewicht multipliziert.
Das Kostengewicht berücksichtigt die Hauptdiagnose,
den Schweregrad oder allfällige Nebendiagnosen, das Alter und die Aufenthaltsdauer. Tarpsy wird bereits auf
den 1. Januar 2018 eingeführt. Dies ist für die PBL eine
«sportliche» Herausforderung mit markanten Auswirkungen auf den klinischen Betrieb und die Verwaltung.
Was steht weiter auf dem Jahresprogramm 2017?
6
Ein höchst interessantes Pilotprojekt ist die Kooperation
mit der Gesundheitsorganisation Swica im Bereich der
Arbeitspsychiatrie. Wir wollen Arbeitgebern beim Umgang mit psychisch belasteten Arbeitnehmenden helfen
und stellen für betroffene Mitarbeitende neue Therapieangebote bereit. Weiter steht, nebst dem Rezertifizierungsaudit nach der ISO Norm 9001:2008, die umfang-
Wir müssen einige Schlüsselpositionen neu besetzen, da
verdiente Mitarbeitende in Rente gehen. Dazu gehören
Dr. Philipp Eich, Chefarzt des Zentrums für Krisenintervention und des Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen sowie der Stellvertreter der Direktorin Pflege,
Ludwig Elmiger. Beide werden im Sommer pensioniert.
Was wünschen Sie der PBL für 2017?
Dass wir weiterhin vielen Patientinnen und Patienten
beistehen und ihnen mit unserer beziehungsorientierten
Therapie und Betreuung aus ihren Krisen heraushelfen
können. Dass es unseren Mitarbeitenden gut geht und
sie in ihrem Beruf eine grosse Befriedigung finden. Und
natürlich, dass wir all die grossen anstehenden Aufgaben
erfolgreich bewältigen können. Wir haben ein intensives
Jahr hinter und ein ebenso intensives vor uns. Unsere
Mitarbeitenden waren und sind weiterhin gefordert; für
dieses grosse Engagement bin ich sehr dankbar. Was
wäre die Psychiatrie Baselland ohne ihre engagierten
Mitarbeitenden? Ich wünsche der PBL, dass es so weitergeht! ■
Jahressymposium der Psychiatrie Baselland
Vertrauen und Misstrauen
als Chance einer Beziehung
Vertrauen in Beziehungen – Zu diesem Thema haben Experten aus Philosophie,
Ethik, Medizin und Wirtschaft am Jahressymposium der Psychiatrie Baselland
in Liestal referiert und diskutiert. Mehr als 200 Gäste waren gekommen.
Foto: Renatus Schaub
Podiumsdiskussion am Jahressymposium der Psychiatrie Baselland
(v.l.): Diskussionsleiter Harald Gregor,
Giovanni Maio, Joachim Küchenhoff,
Emil Angehrn, Daniel Sollberger,
Hans-jörg Becker.
Eingeladen zum Jahressymposium der Psychiatrie Baselland mit dem Titel «Vertrauen in Beziehungen» hatte Prof.
Dr. Joachim Küchenhoff, Direktor Erwachsenenpsychiatrie. Er zeigte in seinem Referat, wie notwendig, aber auch
verletzlich Vertrauen ist. Der Begriff Vertrauen werde in der
Beziehung zwischen Arzt, Therapeut und Patient, in der
Sozial-, Politik- und Wirtschaftswissenschaft sowie in der
Technikforschung vielfältig verwendet. Vertrauen ist eine
Gefühlshaltung. Vom Vertrauen kann man zu viel, aber
auch zu wenig geben, es lässt sich herstellen, kann aber
wieder verschwinden. Vertrauen ist eingelassen in einen
interpersonalen Prozess, in Beziehungsgeschichten, und
da Beziehungen sich verändern, werde Vertrauen immer
wieder auf die Probe gestellt, betont Joachim Küchenhoff.
Er spricht vom Grundvertrauen als einem Gefühl des SichVerlassen-Dürfens auf andere und auf sich selbst, welches
sich im frühen Kindesalter durch verlässliche Zuwendung
der Eltern entwickelt und überhaupt erst zum Vertrauen
befähigt. Misstrauen entstehe, wenn dieses Grundvertrauen sich nicht gegenüber anderen, negativen Erfahrungen
durchsetzen kann.
Vertrauen sei ein wechselseitiges Geschehen. Es sei aber
nicht einfach gegeben, sondern werde in Frage gestellt und
durch solche Krisen gestärkt, sagt Küchenhoff.
Weltvertrauen, also das Vertrauen gegenüber der staatlichen, kulturellen oder religiösen Ordnung, kann laut Angehrn durch aktuelle politische Ereignisse wie in den USA
in Frage gestellt werden.
Vertrauen als «riskante Vorleistung»
«Vertrauen ist weder Hoffnung noch Zuversicht», sagt
Medizinethiker Prof. Dr. Giovanni Maio und zitiert den
Soziologen Niklas Luhmann, der Vertrauen als «riskante
Vorleistung» versteht. Vertrauen als riskante Vorleistung
benötige Kontrollelemente, Informationen und rationale
Abwägungen, aber auch Zutrauen in das eigene Gefühl.
Dieses Vertrauen brauche Zeit und Spielräume. «Überbordende Kontrolle und Ökonomisierung aber führen zum
Verlust der Freiheit, etwa in der Arzt-Patient-Beziehung»,
sagt Maio. Gerade hier könne Vertrauen nicht vorausgesetzt, sondern müsse «erarbeitet» werden.
Einen weiteren Aspekt des Vertrauens nahm Privatdozent
Dr. med. Dr. phil Daniel Sollberger von der Psychiatrie Baselland auf. Er sprach über Lügen und Misstrauen in therapeutischen Beziehungen und zeigte, wie frühes Misstrauen
entsteht und wie Misstrauen und Lügen zu einer Irritation
der therapeutischen Beziehung führen können.
Vertrauen in der Wirtschaft
Vertrauensvorschuss sei trotz Misstrauens unverzichtbar in
Wirtschaft und Politik, sagte der Psychoanalytiker und erfolgreiche Unternehmensberater Dr. Hansjörg Becker. Vorgesetzte können seiner Ansicht nach Vertrauen gewinnen,
indem sie um Vertrauen werben, gradlinig sind, Versprechen halten oder begründen, wenn sie das nicht können,
indem sie Fehler zugeben, sich authentisch verhalten und
selber Vertrauen leihen. ■
Der Kern des Vertrauens
Von einem Spannungsverhältnis zwischen Vertrauen und
Misstrauen sprach der emeritierte Philosophie-Professor
Dr. Emil Angehrn, denn Vertrauen und Misstrauen gehören zu den Grundbedingungen menschlichen Lebens.
Die zwischenmenschliche Beziehung kann, so Angehrn,
als Kern und Ursprung des Vertrauens angesehen werden.
Weitere Bereiche des Vertrauens sind Selbstvertrauen und
Weltvertrauen. «Selbstvertrauen bedeutet, dass ich auch
mir selber etwas zutraue, wenn ich glaube, die Kraft zu Dr. med. Harald Gregor
haben, eine Aufgabe oder ein Wagnis zu übernehmen.» Chefarzt Zentrum für Alterspsychiatrie
7
Ethik in der Psychiatrie
Rasche Entscheide und
gründliche Reflexion
Die Psychiatrie Baselland bespricht ethische Fragen in zwei
Gremien – in der Ethischen Notfallkonferenz und im
Ethik-Forum. Sie bezieht dazu auch externe Experten ein.
Prof. Dr. Joachim Küchenhoff
Ethische Fragen zu diskutieren ist kein schöngeistiger Zeitvertreib für die Mitarbeitenden einer psychiatrischen Institution, wenn die übrige Arbeit getan ist. Nein, ethische
Reflexion gehört unabdingbar in den psychiatrischen Arbeitsalltag. Denn dieser ist voll von schwierigen Anforderungen, die neben den fachlichen auch ethische Entscheidungen notwendig machen: Soll die schwere somatische
Krankheit eines dement gewordenen älteren Menschen
noch behandelt werden? Ist der Eingriff in die Autonomie
und Selbstbestimmung des Patienten, die Fürsorgerische
Unterbringung, gerechtfertigt, wenn der Patient in höchst
unklarer Weise andeutet, er wolle daheim jemanden ernsthaft schädigen?
Ethische Fragen können drängend sein und dürfen nicht
aufgeschoben werden. Zugleich finden sich in ihnen
menschliche Grundfragen wieder, die eine Zeit des Nachdenkens und Raum für das gemeinsame Gespräch brauchen, auf die eine schnelle Antwort nicht leicht fällt. Daher
haben PD. Dr. Regine Munz als Theologin und Klinikpfarrerin und ich vor einigen Jahren gemeinsam in der Psychiatrie Baselland zwei sehr unterschiedliche und sich ergänzende Gefässe aufgebaut.
8
Entscheide zur Ethik können Notfälle sein
Wir haben die Ethische Notfallkonferenz (ENK) ins Leben
gerufen. Das Gremium wurde mit Bedacht so bezeichnet:
Dilemmata zu ethischen Entscheidungen können Notfälle
sein, die sofort gelöst werden müssen. Die ENK wird von
mir als ärztlichem Direktor geleitet. In ihr werden fallbezogene aktuelle ethische, das therapeutische Handeln beeinflussende Fragen bearbeitet. Die ENK ist ausgerichtet auf
konkrete Entscheidungshilfen, die mit ethischen Grundproblemen verbunden sind wie etwa lebensverlängernde
Massnahmen bei Demenzkranken, Zwangsmedikation
oder wenn es um den mutmasslichen Patientenwillen geht.
Die ENK diskutiert darüber, ob ein bestimmtes Vorgehen
nötig, rechtmässig und angemessen ist. Es klärt zudem die
verschiedenen ethischen Grundhaltungen der Beteiligten
ab. Ziel ist ein gemeinsam verantwortetes Handeln oder
Aushalten ethischer Dilemmas. Eine ENK kann von jeder
kompetenten Person, die sich mit dem Patienten befasst,
bei mir beantragt werden. Die ENK wird dann kurzfristig und mit Priorität organisiert. An ihr nehmen auch die
ärztlichen und pflegerischen Zentrumsleitenden teil und
das behandelnde therapeutisch-pflegerische Kernteam. Die
Sitzung wird von Regine Munz geleitet und dauert maximal eine Stunde. Die Konferenz findet auf der betreffenden
Abteilung statt, die auch für die Einladung zur Sitzung verantwortlich ist. Eine schriftliche Vorinformation über die
ethisch relevanten Daten der Vorgeschichte und mögliche
bereits erwogene Handlungsoptionen sind erwünscht.
Ethische Fragen werden besprochen
In der ENK wird zunächst die akute Situation erfasst und
die medizinische Vorgeschichte (Anamnese) zusammengefasst. Speziell wird die ethische Problematik, die Urteilsfähigkeit des Patienten und der mutmassliche oder sichere
Patientenwillen erörtert. Wenn eine Patientenverfügung
vorliegt, wird sie beigezogen, ebenso Stellungnahmen der
Angehörigen.
In der Diskussion arbeiten die Sitzungsteilnehmenden
heraus, welche ethischen Prinzipien zu berücksichtigen
sind und wo der Widerspruch von Werthaltungen liegt.
Handlungsoptionen werden beschrieben und diskutiert,
schliesslich eine begründete Entscheidung getroffen. Danach legt die ENK fest, wer die Entscheidung umsetzt,
Ethik in der Psychiatrie
wer zu informieren ist und wann in einer Folgesitzung die entscheidet nicht für die anwesenden Mitarbeitenden, aber
Entscheidung überprüft wird. Bis spätestens am folgenden er schafft die Voraussetzungen für ein klareres klinisches
Arbeitstag liegt ein Protokoll vor.
Handeln, da er die einzelnen Voten und die geäusserten
Wertvorstellungen auf ihre ethischen Bedingungen hinGrundlegende Fragen im Expertengremium
terfragt, klinisch ebenso anschaulich wie wissenschaftlich
Neben der Ethischen Notfallkonferenz gibt es das Ethik-Fo- tiefgründig.
rum (EF). Das EF ist das Gremium zur Diskussion grundle- Vor wenigen Wochen haben wir das zehnte Ethik-Forum
gender ethischer Fragen und dauert jeweils zwei Stunden. abgehalten. Als Themen wurde unter anderem gesproAuch im EF werden ethische Fragen von Mitarbeitenden chen über «Die dringliche medizinische Behandlung und
selbst eingebracht, in Form von einer oder mehreren Fall- ihre Ablehnung im Kontext der seelischen Krankheit»,
präsentationen, die aber zeitlich zurückliegen können und «Interessenskonflikte zwischen Institution und Patient»,
vielleicht schon einmal in einer ENK behandelt worden «Lohnt sich das noch? Lebensqualität bei Patienten mit
sind. Eine Koordinationsgruppe mit der Leitenden Psycho- einer dementiellen Erkrankung und ihre Diagnose und
login Dr. phil. Daniela Heimberg und der Leitenden Pflege- Behandlung in der Klinik und im Spital» oder «Umgang
fachfrau Katharina Hauri bereitet mit den aktiven Mitarbei- mit Zwangsmassnahmen: Grauzonen – Rechtfertigung –
tenden den Themenschwerpunkt eines EF vor.
Ablehnungen».
Ein Gewinn für alle
Die angemessene Arbeit an ethischen Fragen des klinischen
Alltags ist ein fachlicher Gewinn. Aber unsere beiden Gremien, die der ethischen Reflexion gewidmet sind, leisten
mehr: Sie fördern den Zusammenhalt, indem sie einen sehr
persönlichen Reflexionsraum schaffen, in dem alle engagiert und gleichberechtigt mitwirken. ■
■
Prof. Dr. Joachim Küchenhoff
Direktor Erwachsenenpsychiatrie
Foto: Renatus Schaub
Externe Fachperson bereitet Grundlagen vor
Eingeladen in das EF sind alle therapeutisch und pflegerisch tätigen Mitarbeitenden der Psychiatrie Baselland plus
ein externer Ethikexperte. Wir sind glücklich darüber, dass
wir eine nun schon Jahre bewährte Zusammenarbeit mit
dem bekannten und anerkannten Medizinethiker Professor
Giovanni Maio von der Albert-Ludwig-Universität Freiburg
i.Br. aufbauen konnten. Giovanni Maio stellt sich im EF
auf das Schwerpunktthema ein, auf die zu besprechenden
Fälle und auf die Diskussion und referiert etwa 30 Minuten,
indem er die Grundlagen ethischer Positionen freilegt: Er
Prof. Giovanni di Maio am Jahressymposium der Psychiatrie Baselland vom 10. November 2016.
9
Die katholische Theologin Elisabeth Hischier im Gespräch
«Wir Klinikseelsorgende
sind anteilnehmende Gäste»
Sie arbeitet seit 17 Jahren als Seelsorgerin im Kantonsspital
Baselland und in der Psychiatrie Baselland. Ende Jahr
geht die katholische Theologin Elisabeth Hischier in Pension.
_diagonal: Wie tragen Sie als Seelsorgerin zum Seelenheil
seelisch kranker Menschen bei?
Elisabeth Hischier: Das müssten Sie die Patientinnen und
Patienten fragen. Der Begriff Seelenheil stört mich
Die katholische Spitalseelsorgerin Elisabeth
etwas. Seele und Heil – im Sinne von Heilung – sind gute
Hischier geht Ende 2016 in Rente.
Begriffe. Seelenheil als zusammengesetztes Wort ist für
mich etwas zu bigott. Es geht mir nicht darum, Menschen zu fischen. Ich schaue vielmehr, was die Menschen ergaben sich lockere Gespräche. Einige schätzen eine
Meditation im Raum der Stille der Psychiatrie Baselland.
brauchen, wie ich sie ansprechen kann und welche meiAndere wieder erklären, dass sie mit Religion nichts zu
ner Angebote heilsam sein können.
tun haben wollen.
Arbeiten Sie alleine oder sind Sie ins Team der Psychiatrie
Baselland eingebunden?
Ich bin von der Katholischen Kirche Baselland angestellt. Wir Klinikseelsorgende sind in der Psychiatrie
Baselland anteilnehmende Gäste. Wir fühlen uns als
kritisch loyales Gegenüber zur Klinik. Wir können uns
viel Zeit für Gespräche oder Meditationen nehmen.
Die Patienten wissen, dass wir dem Seelsorgegeheimnis
unterstehen. Das gilt auch gegenüber der Institution.
In schwierigen Fällen bitten wir die Betroffenen, uns
von der Schweigepflicht zu entbinden.
Können Sie zu den Patienten eine Beziehung aufbauen?
Ja, dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: beispielsweise kurze Kontakte. Viele Patienten erklären mir dann
im Nachhinein, das Gespräch habe ihnen gut getan.
Oder dann gibt es das, was ich «Fellpflege» nenne: Spontane Begegnungen im Gang oder in der Cafeteria, bei
denen wir über alles sprechen, was sie beschäftigt. Das
kann auch Fussball sein. Darüber hinaus begleite ich
Patientinnen und Patienten aber auch intensiv während
ihres gesamten Klinikaufenthaltes in Einzelgesprächen
in meinem Büro oder im Raum der Stille.
Wie reagieren Ihre Patienten auf Ihr Angebot?
Das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Viele reagieren zuerst abwartend, aber positiv. Heute morgen
beispielsweise war ich in der Aktivierungstherapie. Dabei
Persönlich
10
Elisabeth Hischier wurde 1953 in Basel geboren. Sie studierte in Basel Geschichte, Germanistik und Theologie für
Mittellehrerin (ökumenischer Studiengang). Ab 1978 gab
sie zuerst Schulunterricht in Birsfelden (Deutsch und Geschichte), danach arbeitete sie als Theologin in der Pfarreiseelsorge Birsfelden. Ab 1999 war sie im Teilpensum, seit
2002 ist sie vollamtlich als Spital- und Klinikseelsorgerin im
Kantonsspital Liestal und in der Psychiatrie Baselland tätig.
Elisabeth Hischier hielt sich 1992 in Nicaragua auf und
gründete den Verein «Partnerschaft mit St. Teresa, Nicaragua». Sie ist Vorstandsmitglied der «Anlaufstelle Baselland,
Beratung Asyl und Migration».
Sie engagieren sich privat in den Bereichen Asyl,
Migration und Entwicklungshilfe. Spielen diese Themen in
Ihrer Arbeit als Klinikseelsorgerin eine Rolle?
Ja. Wir stehen für Menschen aller Religionen zur Verfügung, falls sie das wünschen. Bei Flüchtlingen bestehen
jedoch oft sprachliche Barrieren.
Gibt es Unterschiede zwischen klassischer Pfarreiarbeit
und Klinikseelsorge?
Klassische Pfarreiarbeit umfasst meist klare Strukturen
mit fixen Terminen. Wir Klinikseelsorgende hingegen
sind ein sich selbst leitendes, ökumenisches Team ohne
Hierarchien. Wir gestalten unsere Arbeitsabläufe selbstbestimmt. Wir entscheiden selbständig, wie wir am
Klinikalltag teilnehmen. Bei den Angeboten für Gespräche oder Meditationen richten wir uns nach den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. ■
Interview: Martin Brodbeck
Schweizerische Gesellschaft für Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie
Nutzen und Risiken einer
medikamentösen Behandlung
«Seelische und körperliche Faktoren im Krankheitsverlauf»: So
lautete das Thema der Jahrestagung der Schweizerischen
Gesellschaft für Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie Baselland
in Liestal. Sie wurde von 130 Teilnehmenden besucht.
Dr. med. Philipp Eich
Die Psychiatrie Baselland ist seit 2008 in der Schweizerischen Gesellschaft für Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie (SGAMSP) aktiv und monitoriert auftretende
Nebenwirkungen von Psychopharmaka und anderen Medikamenten. Das übergeordnete Thema der diesjährigen
SGAMSP-Tagung in Liestal lautete «Seelische und körperliche Faktoren im Krankheitsverlauf». Das Augenmerk der
Vorträge und Workshops lag auf dem Nutzen und den Risiken einer medikamentösen Behandlung. Gerade bei Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen bestehen
zusätzlich oft vielfältige somatische Risiken und Mehrfachkrankheiten.
Zusätzlich körperliche Krankheiten
Der Titel meines Referates hiess: «Pharmakotherapie bei
Patienten mit komplexen körperlichen und psychischen
Störungen» und befasste sich mit erhöhten Sterblichkeitsrisiken, der neuen Diagnostik somatoformer Störungen und
der Pharmakotherapie. Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen müssen gründlich abgeklärt und psychiatrisch wie auch somatisch untersucht werden. Häufig
kommen bei diesen Patienten auch somatische Leiden hinzu, etwa Infektionskrankheiten wie Aids oder sexuell übertragbare Krankheiten sowie Leber-, Bauchspeicheldrüsenund Nierenerkrankungen. Dazu gehört auch ein erhöhter
Anteil von Fettleibigkeit, Diabetes mellitus, SchilddrüsenUnterfunktionen sowie erhöhte Risiken für Schlaganfall,
periphere Gefässerkrankungen und Bluthochdruck.
Neue somatische Belastungsstörung
Darauf wurde die neue somatische Belastungsstörung
thematisiert, wie sie im amerikanischen KlassifikationsSystem DSM-5 aufgeführt ist (Diagnostic and Statistical
Manual of Mental Disorders, 2013). Dieses Krankheitsbild
entspricht der früheren Somatisierungsstörung. Sie ist aber
breiter gefasst und meint auch Krankheitsbilder, welche
durch Körpersymptome als Stressfolge entstanden sind.
Diese neu definierte Störung umfasst zusammen mit der
Krankheitsangst-Störung (früher: Hypochondrie) und den
Konversionsstörungen ein neues Kapitel «Somatische Belastungsstörungen» im DSM-5.
Gemeinsam ist diesen Störungsbildern die grosse Bedeutung der somatischen Symptome, welche belastend sind
und das tägliche Leben stark einschränken. Betroffene suchen Hilfe zumeist beim Hausarzt oder in anderen medizinischen Settings und kommen oft erst spät in die psychiatrische Praxis. Eine Invalidisierung mit Berentung ist bei
komplexeren Fällen leider selten zu verhindern.
Zum Schluss wurden verschiedene Cochrane-Studien zur
Therapie von somatoformen Leiden bei Erwachsenen besprochen, die nur eine geringe Evidenz für die Wirksamkeit
neuerer Antidepressiva oder pflanzlicher Medikamente ergaben. Unter den psychotherapeutischen Ansätzen zeigte
sich die kognitive Verhaltenstherapie als die wirksamste.
Die Kommunikation ist gerade mit diesen Patienten entscheidender als die Therapiemethode.
Foto: sprng23/iStock
Vorsicht vor Übermedikation
Patientinnen und Patienten nehmen in bester Absicht verschriebene Medikamente oft nicht ein. Deshalb Vorsicht
vor einer Übermedikation! Hilfreich sind Psychopharmaka,
vorab Antidepressiva, wenn sie aufgrund der Diagnose klar
angezeigt sind. Bei der Verschreibung lohnt es sich, einfache Therapieschemata und so wenig Einnahmezeitpunkte wie möglich zu wählen. Bei dualen Erkrankungen mit
mehreren Ärzten und Fachdisziplinen sollte ein Hin- und
Her-Schieben nach Möglichkeit vermieden werden. ■
Vorsicht vor zu vielen Medikamenten bei Patienten
mit psychischen und körperlichen Krankheiten.
Dr. med. Philipp Eich
Chefarzt Zentrum für Krisenintervention
und Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen
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Fachgruppe Angehörigenarbeit
Angehörige im Blick
der Psychiatrie Baselland
Die Psychiatrie Baselland engagiert sich aktiv in der Angehörigenarbeit. Eine Fachgruppe mit Spezialisten aus ärztlich-therapeutischen, pflegerischen und sozialarbeiterischen Disziplinen bringt die
Foto: KatarzynBialasiewicz/iStock
Perspektive der Angehörigen in den klinischen Alltag ein.
Die Psychiatrie Baselland bringt die Perspektiven der Angehörigen
von Patienten vermehrt in den klinischen Alltag ein.
Angehörigen von psychisch kranken Menschen ist es wichtig, eine Anlaufstelle zu haben, um ihre Fragen und Sorgen
mitzuteilen und von den behandelten Fachpersonen angehört zu werden. Die Psychiatrie Baselland pflegt mit dem
Einbezug der Angehörigen in die Behandlung eine lange
Tradition. In Einzel- und Gruppengesprächen können die
Angehörigen ihre Fragen und Anliegen mit Fachpersonen
besprechen. Die Zentrale Aufnahme der Erwachsenenpsychiatrie ist seit September 2015 auch als Anlaufstelle für
Betroffene und ihre Angehörigen eröffnet worden.
12
Fachkräfte erschweren die Zusammenarbeit mit dem sozialen Umfeld. Eine ablehnende Haltung der Betroffenen gegenüber dem Einbezug der Angehörigen, komplexe Familiensituationen und unterschiedliche Erwartungshaltungen
der Beteiligten fordern die Fachpersonen heraus.
Unterstützung für Fachleute
Gerade in diesen Situationen ist die Psychiatrie Baselland
auf therapeutische Fachpersonen angewiesen, die sich
aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung und ihres fachlichen Know-hows diesen Herausforderungen stellen. Die
Fachgruppe möchte sich unter anderem zukünftig auf die
Unterstützung dieser Fachpersonen konzentrieren. Diese
bedürfen einer therapeutischen Haltung, eines grossen
fachlichen Wissens über den Einbezug der Familie und sie
brauchen einen guten Überblick über die Unterstützungsmöglichkeiten innerhalb und ausserhalb der Psychiatrie
Baselland, um Angehörige möglichst gut zu beraten und
in die Behandlung zu integrieren.
Gut vernetzt in der Angehörigenarbeit
Die Angebote ausserhalb der Psychiatrie Baselland sind
ebenfalls von zentraler Bedeutung. Die guten Beziehungen
mit der Beratungsstelle und den Selbsthilfegruppen von
Angehörigen der Stiftung Rheinleben in Basel wie auch die
Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Angehörigenarbeit in
der Psychiatrie sind besonders wichtig und für diese Arbeit
zielführend.
Die Fachgruppe Angehörigenarbeit ist motiviert, die beschriebenen Ziele zu verfolgen und – im Austausch innerhalb und ausserhalb der Psychiatrie Baselland – die Perspektive der Angehörigen bewusster im klinischen Alltag
einzubinden. ■
Entlastung für Angehörige
Die Angebote der Psychiatrie Baselland verfolgen das Rachel Affolter, Pflegerische Leiterin
Ziel, dass Angehörige gut informiert und in der Lage sind, Zentrum für spezifische Psychotherapien und Psychosomatik
schwierige Situationen zu reflektieren und sich sicherer zu und Zentrum für psychosoziale Therapien
fühlen im Umgang mit ihren Betroffenen, Institutionen
und Unterstützungsangeboten. Dadurch sollen Angehörige
entlastet werden und die Möglichkeit bekommen, (wieder)
gut für sich selbst zu sorgen.
Im klinischen Alltag kann die Angehörigenarbeit trotzdem rasch in den Hintergrund rücken. Die kurzen Aufenthaltsdauern und das knappe Zeitbudget der behandelnden
Scheidungsgruppe für Kinder
Hilfe aus dem Gefühls-Chaos
Wenn Eltern sich trennen, ist das für die Kinder oft eine
leidvolle Zeit. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie der
Psychiatrie Baselland hilft Eltern und Kindern mit einem
speziellen Gesprächsangebot.
Wenn Eltern sich trennen, geht für Kinder eine Welt in die
Brüche. Die Familienstruktur verändert sich grundlegend.
Die damit verbundenen Verluste und Neuanpassungen
stellen erhebliche Anforderungen an die einzelnen Familienmitglieder. Die Zerrissenheit zwischen Vater und Mutter
lässt die Kinder oft in einen Loyalitätskonflikt gleiten. Es
kostet sie viel Kraft, einen neuen Start zu finden. Auch Kinder, die nicht mit Gefühlen wie Traurigkeit, Wut, Aggressivität, Ängsten oder Problemen in der Schule reagieren,
leiden oft schwer unter dem Gefühls-Chaos.
Unterstützung für das Kind
Auch die Eltern müssen sich vom Bild der «heilen Familie» verabschieden. In unserer Gruppe geht es aber primär
darum, die Bedürfnisse der Kinder zu erfahren und ihnen
zu helfen. Sie brauchen in dieser Situation Orientierung,
Anregung und Unterstützung beim Reden und Verarbeiten. Deshalb bieten wir seit etwa fünf Jahren für Kinder
im Alter von acht bis zwölf Jahren eine Gruppetherapie
während zehn Wochen zum Thema Scheidung an. Die
neue Situation mit zwei «Zuhause» für die Kinder ist für
die ganze Familie eine grosse Herausforderung. Auch die
finanzielle Situation, oft verbunden mit einer Veränderung
der Erwerbstätigkeit der Eltern, stellt hohe Anforderungen
und erfordert von der ganzen Familie Flexibilität.
Die Gruppe schafft zunächst einen neutralen Ort für die
Kinder. Hier spüren sie Verbundenheit und Zugehörigkeit
und können mit Erwachsenen sprechen und diskutieren,
die keine Loyalität zum einen oder anderen Elternteil spüren. Die Gruppenstunde beginnt und startet jeweils mit einem Gruppenruf, den die Kinder selber entwickeln. Auch
die Gruppenregeln werden von der jeweiligen Gruppe individuell aufgestellt. Ebenfalls fester Bestandteil sind ein
kurzes Zvieri und ein Gruppenspiel.
Stimmungs- und Gefühlszustände von Kindern
visualisiert Dr. med. Romaine Viollier in der
Scheidungsgruppe unter anderem mit Emoticons.
Wir betrachten unterschiedliche Familienformen, erklären
Begriffe wie «Stiefbruder», «Halbschwester» und dergleichen und den Unterschied zwischen «getrennt» und «geschieden». In der Gruppe hat alles Platz: Streit mit dem
Stiefbruder, andere Regeln bei der neuen Partnerin des
Vaters, sozialer Rückzug aber auch Erlebnisse aus Schule
und Freizeit. Wird es einem Kind einmal zu viel, haben wir
einen «Ruheplatz» eingerichtet, wo das Kind eine Pause
einlegen und sich anschliessend wieder am Geschehen beteiligen kann.
Wissenstransfer in der Schatztruhe
Die Kinder dürfen selber entscheiden, was sie zu Hause berichten wollen. Damit das Wissen und die Erlebnisse nicht
verloren gehen, gestalten wir mit den Kindern eine Schatztruhe, um die Inhalte der Gruppentherapie nach Hause und
in ihren Alltag zu transferieren. Durch die Erfahrungen der
Anderen lernt das Kind und beobachtet, dass es viele verschiedene Bewältigungsstrategien gibt, um mit der Trennung der Eltern umzugehen.
Ziele der Gruppensitzungen sind die Akzeptanz der eigenen, individuellen Geschichte, die Entstigmatisierung
durch die Gruppensituation («ich bin nicht alleine»), das
Erlernen von Bewältigungs- und Problemlösungsstrategien, erkennen und benennen von Gefühlen und der Umgang damit, positive Selbstwahrnehmung gewinnen und
Ressourcenförderung. ■
Kinder lernen, zur Ruhe zu kommen
Durch Geschichten lernen die Kinder indirekt, mit Erlebtem umzugehen und erfahren Beispiele, wie andere Kinder
mit der neuen familiären Situation umgehen. Dabei hat
das Benennen von Gefühlen und der Umgang damit viel
Raum. Die Kinder lernen Handlungsalternativen kennen
und erproben diese im Rollenspiel. Durch Entspannungsspiele oder kreative Arbeiten lernen die Kinder, zur Ruhe Dr. med. Romaine Viollier
Assistenzärztin Kinder- und Jugendpsychiatrie
zu kommen.
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Zu Gast – Tobias Eggimann, Geschäftsführer Baselland Tourismus
Tobias Eggimann, Geschäftsführer Baselland Tourismus
Kraftorte sind
Energiequellen
Baselland Tourismus will 2017 wiederum interessante Projekte umsetzen. Dazu
gehört eine Broschüre mit Wanderungen mit dem Kinderwagen. Wichtig ist für
Geschäftsführer Tobias Eggimann, dass der Kanton den Leistungsauftrag nicht kürzt.
_diagonal: Sie sind seit über fünf Jahren Geschäftsführer
von Baselland Tourismus. Wird der Job nicht zur Routine?
Tobias Eggimann: Natürlich gibt es Arbeiten, die regelmässig anfallen. Die Materie, mit der ich zu tun haben
darf, ist allerdings sehr positiv und vielseitig – ich wäre
selber schuld, wenn die Arbeit langweilig würde. Zumal
sich der Job laufend entwickelt und es massgeblich an
mir liegt, ihn zu gestalten.
Was durchbricht die tägliche Routine?
Zum Beispiel die Gasttaxe, die 2014 eingeführt worden
ist. Dadurch kommen neue Mittel herein, um touristische Projekte umzusetzen. Viele davon werden von uns
initiiert. Dazu gehören etwa ein inter-aktiver onlineRundgang auf Schloss Wildenstein, die Chirsiroute 111
für Velofahrer oder ein Baselland-Quiz-App.
Welches sind neue Projekte?
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Wir werden nächstes Jahr zusammen mit dem Amt für
Kultur eine Panoramakarte mit kulturellen Institutionen und anderen Infos herausbringen. Mit solchen
Karten haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Die
Leute halten gerne ein Stück Papier in den Händen, um
sich zu orientieren, und die Vogelschau fasziniert. Natürlich wird es dazu auch eine digitale Plattform geben.
Weiter werden wir gemeinsam mit dem Verein «Wanderwege beider Basel» eine Broschüre mit Wanderungen
publizieren, die Eltern mit dem Kinderwagen unternehmen können. Zudem erscheint nächstes Jahr das Buch
«111 Orte in Baselland, die Sie gesehen haben müssen»,
ein spannender Tourismusführer.
Wie wird Baselland als Tourismuskanton ausserhalb
unserer Region wahrgenommen?
Wir dürfen uns nicht mit klassischen Feriendestinationen
vergleichen. Wir sind zusammen mit Basel ein «touristischer Potenzialraum» und werden nicht als eigene Tourismusdestination wahrgenommen. So wollen wir Baselland auch gar nicht positionieren, sondern als Gebiet
neben der Stadt mit vielen tollen Ausflugszielen, Naturerlebnissen, kulturellen Angeboten oder Erholungsräumen.
In der Tourismus-Statistik kommt Baselland nicht vor, nur
«Basel Region». Ist diese Terminologie nicht zu sehr auf die
Stadt ausgerichtet statt auf die Landschaft?
Wir bieten einerseits vieles gemeinsam mit Basel Tourismus an, andererseits differenzieren wir uns automatisch.
Naürlich gibt es kantonale Statistiken, etwa zur Zahl der
Logiernächte. Aber wenn wir national oder über die
Grenzen wahrgenommen werden wollen, hilft uns die
Zu Gast – Tobias Eggimann, Geschäftsführer Baselland Tourismus
Zusammenarbeit mit Basel. Wir gehen zum Beispiel
gemeinsam an Messen, betreiben eine gemeinsame
Buchungsplattform und tauschen uns regelmässig aus.
Sind Baselland und Basel-Stadt im Tourismus-Geschäft
nicht auch Konkurrenten?
Nein. Basel positioniert sich anders als wir. Die Stadt
richtet sich internationaler aus und definiert sich als Kultur- und Messestadt. Unsere Zielgruppe ist enger
begrenzt, und wir bieten ein anderes Produkt an: Aktiv
erholen, erleben und geniessen sowie austauschen
und lernen – das sind unsere Themen.
Persönlich
Der 40-jährige Tobias Eggimann ist in Arisdorf aufgewachsen und wohnt mit seiner Familie in Lampenberg. Er ist
Vater eines Knaben und eines Mädchens. Er liess sich zum
eidg. dipl. Tourismusfachmann HF und Marketingplaner
ausbilden. Später folgten ein MBA der Universität St. Gallen
und andere Weiterbildungen. Von 2000 bis 2005 war er Geschäftsführer der Genossenschaft für Familienherbergen in
Gelterkinden, die nächsten fünf Jahre verantwortlich für
Kommunikation und Unternehmensentwicklung der Baselland Transport AG. Seit Oktober 2011 ist Tobias Eggimann
Geschäftsführer von Baselland Tourismus.
Es gibt Ranglisten über meistbesuchte Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Baselland ist darauf kaum je zu finden.
Haben wir nicht mehr zu bieten?
Für die Top 10 reicht es vielleicht nicht. Aber bei den Top
20 sind wir gleich mehrfach dabei. Denken wir nur an
Augusta Raurica mit jährlich 140 000 Besuchern; oder an
die Wasserwelt Aquabasilea in Pratteln mit mehreren
hunderttausend Eintritten.
Baselland Tourismus erfüllt einen Leistungsauftrag des
Kantons Basel-Landschaft für jährlich 600 000 Franken.
Der Kanton muss kräftig sparen. Spüren Sie das auch?
Unser vierjähriger Leistungsauftrag läuft Ende 2016 aus
und steht derzeit in der politischen Diskussion. Eine
Studie der Uni St. Gallen über unsere Arbeit der letzten
vier Jahre kommt zu einem sehr erfreulichen Resultat.
Die Experten empfehlen, unseren Leistungsauftrag auf
dem bisherigen Niveau zu lassen. Wir sind eine der
wenigen Institutionen, die es sich zur Pflicht gemacht
haben, das Baselbiet ins beste Licht zu setzen. Das
ist nötig angesichts der eher negativen Stimmung, die
über das Baselbiet derzeit da und dort verbreitet wird.
wenn wir unsere Dynamik zurücknehmen müssten.
Wir müssen weitermachen wie bisher, denn die Logiernächte gehen eher zurück und es gibt neue Angebote
in Basel.
Welches wären die Konsequenzen, wenn die 600 000
Franken pro Jahr gekürzt würden?
Sie kennen das Baselbiet in- und auswendig. Wo gefällt es
Ihnen am besten?
Es geht um 50 000 Franken weniger. Das sind immerhin
fast zehn Prozent. Bei einer solchen Kürzung müssten
wir uns überall einschränken und Projekte streichen.
Unsere Partner sind finanziell ebenfalls nicht so üppig
aufgestellt und verlassen sich auf uns. Es wäre falsch,
Ja, ich kenne das Baselbiet wirklich sehr gut. Ich bin
auch viel mit dem Velo unterwegs. Einer meiner Lieblingsorte ist die Belchenfluh. Dorthin gehe ich sicher
zehnmal pro Jahr. Die Rundsicht ist fantastsich. Man
sieht die halbe Schweiz bis zum Mont Blanc in Frankreich. Es gefällt mir auch sehr, mit dem Velo an einem
Sommerabend über Hügel und durch Täler zu fahren
und immer wieder neue Landschaften zu erleben.
Wir sind hier in der Psychiatrie Baselland. Gibt es zwischen
Tourismus und Psychiatrie eine Verbidnung?
Vielleicht die sogenannten Kraftorte mit psychisch positiver Wirkung wie die Belchenfluh, die Ermitage in
Arlesheim oder das Gebiet St. Margreten in Binningen,
wo die Menschen Energie tanken können und die auch
touristisch wertvoll sind.
Menschen mit einer Depression sollten lieber in die
Ermitage gehen statt in die Psychiatrie Baselland?
Das nicht unbedingt. Aber der Besuch eines Kraftortes
hilft sicher, um positive Energie zu tanken. Viel frische
Luft und Sonnenlicht – das tut in jedem Fall gut. ■
15
Monika* litt unter einer Bipolaren Störung
«Meine Kinder gaben mir Kraft
in der Depression»
Als Kind missbraucht und oft geschlagen, mit 16 zuhause
ausgezogen und später schlimme Enttäuschungen mit
Männern: Mit 32 setzte bei Monika eine Bipolare Störung
ein. In der Psychiatrie Baselland hat sie zu einem stabilen
Leben gefunden.
Monika vor dem Haus A der Psychiatrie Baselland in Liestal.
Wer mit Monika* spricht, würde nie ahnen, was sich im
Leben der fünffachen Mutter bisher abgespielt hat. Angefangen hatte es, als sie acht war und sich ihre Eltern
trennten. Die Mutter wurde abhängig von Alkohol und
Tabletten. «Ich litt sehr unter ihrem Zustand», erinnert sich
die 54-jährige Frau. Es war der Beginn einer langen Leidensgeschichte, die 2007 zu einem ersten Aufenthalt in der
Psychiatrischen Klinik in Liestal führte.
Ihre Mutter habe sie als Kind oft geschlagen und schikaniert, erzählt Monika. Sie brachte nachts immer wieder
Freunde mit nach Hause, die auch vor dem Schlafzimmer des Mädchens nicht Halt machten. «Es war eklig und
schrecklich und ich hatte damals riesige Angst, dass die
Männer meiner Mutter und meinen Geschwistern etwas
antun könnten, wenn ich mich nicht füge», sagt sie. Später
lernte die Mutter einen Mann kennen und heiratete ihn.
Die Ehe ging in die Brüche.
Früh von zuhause ausgezogen
Nach ihrem 16. Geburtstag zog die Tochter von zuhause aus
und mit ihrem Freund zusammen. Sie machte eine Lehre
als Verkäuferin, heiratete und wurde mit 20 Jahren Mutter
eines Sohnes. Bis 1989 kamen weitere zwei Söhne und
eine Tochter zur Welt. «Ich war sehr glücklich mit meinen
Kindern», erinnert sich Monika. «Ich konnte ihnen geben,
was ich mir immer gewünscht, aber nie bekommen hatte:
Liebe, Wärme, Verständnis und Spass.» Sie wurde sehr von
ihrem Mann dominiert. «Sehr wenige Male in zwölfeinhalb
Jahren war ich im Ausgang und durfte immer nur bis Mitternacht wegbleiben.» 1993 kam es zur Trennung.
16
Zweite Ehe gescheitert
Kurze Zeit später lernte sie ihren zweiten Mann kennen.
Als sie kurzzeitig von Zuhause aus arbeitete, strich ihr erster Mann die Unterstützung für sie. Sie nahm eine Stelle
an, um sich und ihre Kinder über Wasser zu halten. Ihr
fünftes Kind, eine Tochter, wurde 1995 geboren; vier Jahre
später heirateten sie und ihr Lebenspartner. «Es war für
mich die grosse Liebe.» Aber auch diese Ehe scheiterte und
wurde 2010 geschieden. In dieser Zeit liess sich Monika
zur IT-Fachfrau ausbilden, war Projektleiterin und Lehrlingsverantwortliche. Ihr Leben war in diesen und späteren Jahren geprägt von wechselnden Jobs, einer weiteren
Bekanntschaft, die in die Brüche ging und ihr noch mehr
schadete, von Arbeitslosigkeit, vom Gang zum Sozialamt
und immer wieder von psychischen Belastungen und körperlichen Beschwerden.
Das Atelier war «der Hammer»
Mehrmals war sie in Psychiatrischen Kliniken, meistens in
der Psychiatrie Baselland. In Einzel- und Gruppentherapien, aber auch mit Hilfe von Medikamenten ging sie ihre
Probleme an. Es gab auch Rückschläge, sobald sie wieder
zuhause war. Neue Probleme führten zu erneuten stationären Behandlungen. Ursachen waren der emotionale Stress,
die Verletzungen, der Vertrauensmissbrauch und anderes.
«Die Schwierigkeiten hatten aber nie mit meinen Kindern
zu tun oder mit der Arbeit.» Mit der Zeit schlugen die Therapien an. «Mein Zustand verbesserte sich, ich habe enorm
viel von der Behandlung in der Klinik profitiert.»
Besonders gut gefallen hat Monika die Arbeit in den Ateliers: «Das war der Hammer.» Hier konnte sie ihre Kreativität ausleben, baute ein Hexenhaus mit 1800 Ziegeln in
Form von Glacéstengeln und Fachwerk und machte Sport,
Pilates, Physio und Tanz. Viel gebracht hat ihr die radikale Akzeptanz ihres bisherigen Lebens. «Wer das umsetzen
kann, was ich in der Psychiatrie Baselland gelernt habe, hat
massiv an Lebensqualität gewonnen.»
Monika hat sich in einer sozialen Institution für Menschen
mit psychischen Schwierigkeiten ausbilden lassen, auch
um Alzheimerpatienten zu begleiten. Ehrenamtlich, wie
sie sagt, betreut sie derzeit noch zwei Männer. Gerne würde
sie die Erfahrungen, die sie mit ihrer Krankheit gemacht
hat, noch stärker einsetzen, um Menschen zu helfen.
«Ich habe es geschafft»
«Ohne die Klinik in Liestal weiss ich nicht, wo ich stehen
würde», sagt die ehemalige Patientin. «Gerade in den Zeiten schwerer Depressionen war die Pflege sehr einfühlsam.
Das war mein grosses Ziel, endlich herabzusteigen von dieser grässlichen Fahrt auf der ‹Achterbahn der Gefühle›, die
alles steuert, wie sie will. Ich habe es geschafft zurück zu
den Menschen, die ich liebe.» ■
* Der volle Name ist der Redaktion bekannt
Ethische Fragen in der Psychiatrie Baselland
Das Team der Seelsorgerinnen
und Seelsorger der Psychiatrie
Baselland (v.l.):
Christoph Schneider (ref.),
Marion Klee (ref.),
Elisabeth Hischier (kath.),
PD Dr. theol. Regine Munz (ref.)
und Rolf Schlatter (ref).
Gemeinsam zu guten Lösungen
Der Psychiatrie stellen sich grundsätzliche Fragen nach Freiheit und Selbstbestimmung, nach der
Begründung von Zwangsmassnahmen und dem Umgang mit Patientenverfügungen. Ethische Fragen
werden gemeinsam mit den Beteiligten diskutiert und Entscheidungen verantwortet.
Der Theologe und Ethikprofessor Johannes Fischer aus
Zürich sagte: «Es gibt ethische Fragen und Probleme nicht
deswegen, weil es die Ethik als philosophische Disziplin
gibt. Es gibt die Ethik als eine solche Disziplin, weil es solche Probleme gibt.» Ethik ist demnach kein Selbstzweck,
sondern eingebettet in ein bestimmtes Umfeld, in dem sich
die Frage nach dem richtigen und guten Handeln stellt.
Nachdenken über Ethik ist ein Privileg
Ethische Probleme treten immer wieder in der Psychiatrie
Baselland auf. Manchmal werden sie in eine Fallbesprechung integriert und gar nicht als eigenes Thema behandelt, manchmal werden sie in einem Ethik-Forum oder in
einer Ethischen Notfallkonferenz diskutiert. Das Nachden-
«Es ist sehr viel leichter, eine Sache
prinzipiell als in konkreter Verantwortung
durchzuhalten.»
Dietrich Bonhoeffer
ken über Ethik ist ein Privileg. Denn wir haben die Zeit, um
die Hintergrundannahmen und Vorverständnisse davon zu
klären, wie wir das Handeln in der Klinik mit und an den
Patienten verstehen.
Die ethischen Entscheidungen werden dabei nicht an Spezialisten abgegeben – etwa eine eigens dafür eingerichtete
Ethikkommission – oder formalisiert in Regeln und Handlungsanweisungen gefasst, sondern gemeinsam mit den
Beteiligten diskutiert. Sie entzünden sich an der Frage wie
der nach dem je angemessenen Umgang mit Zwangsmassnahmen oder dem Problem, wie gewalttätigen Patienten in
der Klinik zu begegnen ist.
Im Zusammenhang der Fragen, die Sterben und Tod in der
Psychiatrie berühren, stehen die ethischen Aspekte beim
Umgang mit der Patientenverfügung im Zentrum sowie
die ethische Dimension der Grauzone zwischen aktiver
und passiver Sterbehilfe. Wie kann der Umgang mit der
lebensbedrohlichen Magersucht bei älteren Patientinnen
aussehen, die sich vehement gegen eine Gewichtszunahme
wehren?
Freiheit und Selbstbestimmung
In den Gesprächen stellen sich oft grundsätzliche Fragen:
Welches ist die Aufgabe der Psychiatrie Baselland, wo ist
Zwang gerechtfertigt, was ist unter Freiheit und Selbstbestimmung zu verstehen, welches ist der mutmassliche Wille
des Patienten oder der Patientin, auch wenn diese im Moment ihre Wünsche nicht direkt artikulieren können? Es
bleibt eine immer wieder neu zu lösende Aufgabe, diese
Fragen in Beziehung mit den jeweiligen Betroffenen zu
klären und Antworten zu finden.
Dabei gibt es kein absolut richtiges ethisches Handeln oder
eine absolut richtige ethische Entscheidung, sondern nur
eine von den Beteiligten gemeinsam verantwortete Entscheidung. Der Weg dazu führt über die Diskussion, die
Analyse des ethischen Problems, die Suche nach Lösungsansätzen, die Klärung der Fragen: wofür entscheiden wir
uns aus welchen Gründen, wie kann diese Entscheidung
umgesetzt werden, und muss diese Entscheidung noch einmal im Laufe der Behandlung überprüft werden?
Verantwortliches Handeln
In der Diskussion bringe ich meinen eigenen Hintergrund
ein. Als Theologin und Pfarrerin sind mir christliche Überzeugungen wichtig, wie etwa, was unter Menschenwürde
zu verstehen oder was Solidarität ist. Hier sehe ich mich in
inhaltlicher Nähe zum Freiburger Ethiker Giovanni Maio,
der in den Ethik-Foren zu grundsätzlichen ethischen Klärungen beiträgt und den Menschen in den Mittelpunkt
stellt. Ebenso wichtig ist mir die Erkenntnis, dass verantwortliches Handeln immer auch fehlbares Handeln ist und
bleibt, und genau dies unser Menschsein ausmacht – auch
hier in der Psychiatrie Baselland. ■
Pfrn. PD Dr. theol. Regine Munz
Seelsorgerin der Reformierten Kirche Baselland
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Psychiatrie Baselland iPunkt-zertifiziert
Jobs für Menschen
mit einer Behinderung
Die Integration in Gesellschaft und Arbeitswelt von
Menschen mit Behinderung – diesem Ziel ist die Psychiatrie
Baselland verpflichtet. Das Label iPunkt hilft ihr dabei.
Fabian Bussinger bei einem Anlass
von iPunkt im November 2016.
iPunkt-Stammtisch (v.l.): Jacqueline Etter und
Zuhra Salihi (Abteilungsleiterin Job-Coaching
und Job-Coach des Bereiches «Arbeit und Beschäftigung» der Psychiatrie Baselland); Beatrice Gall,
Job-Coach der Stiftung Rheinleben, Basel
und Guido Herklotz vom Verein Impulse, Basel.
Die Psychiatrie Baselland ist seit kurzem Trägerin des Labels
iPunkt. Damit zeichnet der Verein Impulse aus Basel Unternehmen aus, die Menschen mit Beeinträchtigung anstellen
und deren berufliche Chancengerechtigkeit achten. Dem
Label liegt ein Zertifikat mit einem Lizenzvertrag zugrunde. Impulse entstand aus «die CHARTA», einer Initiative,
die 2009 bis 2012 rund 100 Arbeitsplätze für Menschen
mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt geschaffen hatte.
Am Start beteiligt waren rund 70 Unternehmen aus der
Nordwestschweiz, die beiden Regierungen von Baselland
und Basel-Stadt, die Handelskammer beider Basel, die
Wirtschaftskammer Baselland, der Gewerbeverband Basel-Stadt, der Arbeitgeberverband Basel, die IV-Stellen von
Basel-Stadt und Baselland, die Sozialversicherungsanstalt
Baselland sowie das Behindertenforum Basel.
18
nen Personalverleih mit passendem Job-Coaching für Unternehmen in der Region.
Mit der Unterzeichnung des Lizenzvertrages für das iPunktLabel verpflichtet sich die Psychiatrie Baselland, verschiedene Vergabekriterien für dieses Label einzuhalten. Diese
Kriterien haben zum Ziel, dass Menschen mit Beeinträchtigung angestellt werden. Die am Label teilnehmenden Unternehmen sind verpflichtet, sich in der Integrationsbefähigung und -bereitschaft weiter zu entwickeln.
Psychiatrie Baselland engagiert sich
Mit dem iPunkt-Label profitiert die Psychiatrie Baselland
von der Aufnahme ins iPunkt-Branchenverzeichnis, einem starken Netzwerk von Unternehmen, Einladungen
zu Stammtischen und Informationsveranstaltungen sowie
von Weiterbildungen für Personalfachleute. Der mit der
beruflichen Integration beauftragte Bereich «Arbeit und
Beschäftigung» kann damit die eigenen Angebote stärken;
im Gegenzug stellt er sich im Netzwerk und an Veranstaltungen für beruflich-integrative Fachfragen bei psychischer
Beeinträchtigung zur Verfügung und bringt sich aktiv für
die Ziele des iPunkt-Labels ein. ■
Jobs für Menschen mit Beeinträchtigung
Das Label iPunkt passt hervorragend zur Psychiatrie Baselland: Wie Impulse ist es auch der Psychiatrie Baselland
wichtig, dass Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Sie bietet dazu Unterstützung und Leistungen für Betroffene und Unternehmen,
damit behinderte Menschen in der Arbeitswelt integriert
sind, und gewährt ein breites Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten in ihren Betrieben. Sie unterhält zudem mit dem Fabian Bussinger
dazu beauftragten Bereich «Arbeit und Beschäftigung» ei- Leiter Bereich «Arbeit und Beschäftigung» Psychiatrie Baselland
Hauptübung der Betriebsfeuerwehr
Wechsel im Präsidium
Die Betriebsfeuerwehr der Psychiatrie Baselland (PBL) und des Kantonsspitals
Baselland (KSBL) hat an ihrer Hauptübung den langjährigen Kommissionspräsidenten Hans-Peter Ulmann, CEO der Psychiatrie Baselland, verabschiedet.
Er ist nach 21 Jahren zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Fabian Keller, Leiter
Betrieb der PBL und stellvertretender CEO. Ebenfalls aus dem Feuerwehrcorps
ausgetreten ist der langjährigen Offizier Thomas Heid.
Die vielen Gäste konnten eindrückliche Demonstrationen der «Pompieri» miterleben. So simulierten diese an einem Modellhaus einen Zimmerbrand mit
Flashover, das heisst, dem rasanten Übergang des Zimmerbrandes zum Vollbrand aufgrund einer Rauchdurchzündung. Weiter zeigte die Feuerwehr, wie
ein Fettbrand entstehen kann und wie man diesen auf keinen Fall zu löschen
versuchen sollte. Die letzte kleine Demonstration verdeutlichte die beschleunigende Wirkung von Sauerstoff auf das Feuer.
Bei der Einsatzübung bekämpften die Feuerwehrfrauen und -männer einen
Brand des Kreativ-Therapeutischen Zentrums der PBL, wobei drei Personen
vermisst wurden. Zum Abschluss des Nachmittags wurden im Feuerwehrmagazin Ehrungen und Beförderungen ausgesprochen. Bei einem Nachtessen im
KSBL liess die Betriebsfeuerwehr die gelungene Hauptübung ausklingen. ■
Hauptmann Manuele Zizzi
Kommandant Betriebsfeuerwehr KSBL/PBL
Hans-Peter Ulmann (in Zivil, links) übergibt das
Präsidium der Feuerwehrkommission an Fabian
Keller. Die beiden stehen inmitten ehemaliger und
aktueller Kommandanten (v.l.): Domenico Mozzillo
(Kommandant 2003 – 2008), Urs Thommen (1992 –
1995), Fritz Stalder (2001 – 2002), Dario Balosetti
(2009 – 2012) und Manuele Zizzi (seit 2013).
Oberleutnant Melanie Glauser
Str. Kommandantin Betriebsfeuerwehr KSBL/PBL
Neuer Verein für Physiotherapie in der Psychosomatik und Psychiatrie
Therapeutinnen vereinigen sich
Die Präsidentin des Vereins für
Physiotherapie in der Psychosomatik und Psychiatrie Zagorka Pavles
(sitzend) mit Susanne Waldmeier,
zuständig für die Vereinsfinanzen.
Der Verein mit derzeit 40 Mitgliedern fördert die Qualität der Physiotherapie, Ausbildung, Praxis und Forschung,
vorab in jenen Gebieten, die für die Psychosomatik und
Psychiatrie wichtig sind. Viel Gewicht legt er in die nationale und internationale Vernetzung der Fachleute, in die
Kommunikation und den Austausch der Physiotherapeuten und anderen Fachdisziplinen.
Der SAG PPP ist als Fachgruppe bei Physioswiss registriert,
dem Schweizer Physiotherapie-Verband und dem Weltverband der Physiotherapeuten in der Psychiatrie beigetreten.
Dieses Jahr war der SAG PPP mit einer zwölfköpfigen Delegation in Madrid an einer internationalen Konferenz
für Physiotherapeuten im Bereich der Psychiatrie vertreten und hat sich dort mit einer Präsentation und Postern
eingebracht. Er nahm auch am Physioswiss-Kongress vom
Juni 2016 in Basel teil und konnte dort einen Workshop
zum Thema Psychosomatik in der Physiotherapie organisieren. ■
Den Austausch unter Fachleuten fördern und die Physiotherapie weiter stärken – diese Ziele verfolgt der schweizerische Verein für Physiotherapie in der Psychosomatik und
Psychiatrie (SAG PPP). Er wurde im Sommer 2016 in der
Psychiatrie Baselland in Liestal gegründet. Die Institution
hat den Verein von Anfang an tatkräftig unterstützt, vor
allem Prof. Dr. Joachim Küchenhoff, Direktor Erwachsenenpsychiatrie. Im Januar 2017 organisiert der SAG PPP Zagorka Pavles, Leiterin Physiotherapie Psychiatrie Baselland
Präsidentin SAG PPP
die erste Fachtagung.
19
15 Jahre Kunst in der Psychiatrie
Plattform für Kunstschaffende
Stellen derzeit in der Psychiatrie Baselland in Liestal aus (v.l.):
Liza Stauder-Koltay, Christian Kessler und Jacqueline Borner.
Die Sissacher Künstlerinnen Liza Stauder-Koltay und
Jacqueline Borner sowie der Künstler Christian Kessler
aus Gempen stellen in der Psychiatrie Baselland in Liestal noch bis 23. April 2017 ihre Arbeiten aus. Es ist die
30. Ausstellung in 15 Jahren der Institution. Seit 2001 haben 62 Künstlerinnen und Künstler aus der Region in der
Psychiatrie Baselland ihre Werke präsentiert.
«Ich bin froh und stolz darauf, dass wir unsere Institution
durch unser Kunst-Engagement dem Publkum näher brin-
gen können», sagt Hans-Peter Ulmann, CEO der Psychiatrie
Baselland. «Gleichzeitig schmücken wir unsere Räume mit
vielen Arbeiten regionaler Kunstschaffender und bieten ihnen eine Plattform, ihre Werke auszustellen.»
Lustvolles Experimentieren mit Farbe und Leinwand charakterisiert das Werk von Jacqueline Borner. Sie pinselt,
spachtelt, trägt auf und ab, überdeckt, schleift und klebt,
verbrennt und löscht – in vielen Varianten und Methoden
lässt sich die Künstlerin in ihrer Arbeit treiben und inspirieren. Der Mensch und seine Sinne stehen im Zentrum
des Werkes von Liza Stauder-Koltay. In ihren Ölgemälden
und Gipsreliefs kommen Ohren, Augen, Lippen und ganze
Gesichter aus unterschiedlichen Kulturen vor, die miteinander zu kommunizieren scheinen. Bildhauer Christian
Kesslers Skulpturen aus Holz, Kalkstein, Marmor oder
Alabaster «entstehen in, mit und aus der Natur», sagte
Kunsthistorikerin Rebekka Schraner an der Vernissage vom
29. November 2016. Gleichzeitig verarbeite der Künstler
Stoffe wie Holz oder Stein zu ausdrucksstarken mannshohen Stelen. ■
Öffentliche Vorträge 2017 der Psychiatrie Baselland
Von Autismus
bis zu psychisch
kranken Tätern
Erstmals hat die Psychiatrie Baselland in diesem Jahr zu öffentlichen Vorträgen über psychische Erkrankungen eingeladen. Hunderte von Besucherinnen und Besuchern haben
sich von Fachleuten informieren lassen.
Die erfolgreiche Serie von öffentlichen Vorträgen wird 2017
fortgesetzt. Es stehen sechs Anlässe auf dem Programm.
Sie beginnen alle um 18.30 Uhr im Restaurant Seegarten,
Rainstrasse 6 in Münchenstein. Der Eintritt ist frei, am
Schluss wird ein Apéro serviert. ■
Programm 2017
20
Es ist zum Verzweifeln
Krisenintervention und
Bewältigung
– Donnerstag, 16. Februar 2017
Referent: Dr. med. Philipp Eich,
Chefarzt Zentrum für Krisenintervention und Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen
Erschütterte Menschen
Trauma(-folgen) erkennen,
verstehen und behandeln
– Dienstag, 1. Juni 2017
Referierende: Dr. rer. nat. Nadja Jacob,
Diplompsychologin, Psychologische
Leiterin Tagesklinik Liestal, und
Med. pract. Karsten Prause, Oberarzt
Zentrum für Psychosoziale Therapien
Ein Leben in der eigenen Welt
Autismus bei Kindern und
Jugendlichen
– Mittwoch, 3. Mai 2017
Referent: Markus Förster, Diplompsychologe, Leitender Psychologe
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Psychisch krank und gefährlich?
Einblicke in die psychiatrische
Forensik
– Dienstag, 22. August 2017
Referent: Dr. med. Andreas Frei,
Leiter Fachstelle Forensik
Nichts ist mehr wie früher
Depression im Alter
– Montag, 23. Oktober 2017
Referentin: Kristine Ewert, Oberärztin
Privatklinik, Fachärztin für
Neurologie sowie für Psychiatrie und
Psychotherapie mit Schwerpunkt
Gerontopsychiatrie
Handeln als Angehörige
Psychisch Kranke in der Familie
– Dienstag, 12. Dezember 2017
Referentin: Rachel Affolter, Pflegerische
Leiterin Zentren für spezifische
Psychotherapien und Psychosomatik
sowie psychosoziale Therapien
Stiftung Tierpark
Die dreijährige Amélie
Schildt aus Arisdorf
ist Siegerin des Ballonwettbewerbes am Tierparkfest vom August.
Hier mit ihren Eltern
und dem kleineren
Bruder sowie der Grossmutter. Die beiden Ponys
Topstar und Apollo
zogen die Kutsche mit
der Gewinnerin durch
den Wald.
Kinder vergnügen sich mit Ziegen im Streichelzoo.
Freude schenken – Freude empfangen
Weihnachten steht vor der Tür. Viele suchen in
letzter Minute und in Hektik nach Gelegenheiten
und Ideen für ein Geschenk. Unser Tierpark als
Ort der Ruhe, der Begegnung und des Naturgenusses ist geradezu ideal, um in der Vorweihnachtszeit oder übers ganze Jahr Freude zu
schenken. Aber auch wir dürfen Freude empfangen. So erfahren die Mitarbeitenden des Tierparks und die Mitglieder des Stiftungsrates von
Besucherinnen und Besuchern im Tierpark oder
bei Kontakten immer wieder, wieviel Freude
unser gut und mit viel Liebe und Engagement gepflegter Tierpark auslöst.
Besondere Freude bereiten die Jungtiere, die im
Tierpark auf die Welt kommen. In diesem Jahr
waren dies vor allem unsere schottischen Hochlandrinder, Dartmoor-Ponys, ein Lama, Stiefelgeissen, Walliser Schwarzhalsziegen, Spiegelschafe, Zwergziegen und Meerschweinchen.
Unser beliebter und gut besuchter Streichelzoo
hat am Weihnachtsmarkt in Liestal wiederum
unzählige Kinder und Eltern begeistert. Promi-
nente Hirten in unmittelbarer Nähe unseres
Standes sammelten für das Weihermätteli einen
namhaften Betrag. Wir freuen uns sehr darüber
und danken herzlich. Unser Streichelzoo war
auch für viele Besucher an zahlreichen weiteren
Anlässen die grosse Attraktion, etwa an der
MUBA in Basel, den Waldtagen in Arisdorf oder
am Ebenraintag in Sissach.
Mit Freude durften wir an der Benefizvorstellung
der bühne_liestal das Märchen Ali Baba und die
40 Räuber geniessen. Bereits zum fünften Mal
spendete die bühne_liestal die Einnahmen einer
Vorstellung unserem Tierpark.
Sie wachsen und
wachsen – die jungen
Dartmoorponys
Captain und Chelsea
vom Weihermätteli.
aus. Sie eignen sich bestens für Anlässe wie
Jubiläen, Geburtstage, Hochzeiten oder Ausflüge
und können bei uns gebucht werden.
Zum regelmässigen Ponyreiten am Mittwochnachmittag kommen immer mehr Kindergeburtstage an anderen Wochentagen hinzu, für die
Ponyreiten mit einem Zvieri gebucht werden.
Begeisterte Kinder sind auch für uns eine grosse
Freude. Besonders gut eignen sich als Geschenk
unsere Tierpark-Patenschaften. Diese schaffen
eine besondere Verbindung zu unserem regionalen Bijou und sind in Bronze (50 CHF), Silber
(200 CHF) und in Gold (500 CHF) zu haben.
Im Rahmen des Tierparkfests führten wir einen
Wir danken allen Gross- und Kleinspendern soBallonwettbewerb durch. Der Ballon der dreijäh- wie Sponsoren für ihre Beiträge. Wir sind glückrigen Amélie Schildt aus Arisdorf flog mit 271
lich und stolz, eine so grosse Verbundenheit
Kilometern am weitesten und erreichte Algund im mit unserem Tierpark Weihermätteli zu spüren.
Südtirol. Amélie und ihre Familie genossen den
Sie tragen dazu bei, dass wir an eine gute Zukunft
Hauptpreis – eine Kutschenfahrt in den herbstli- unseres Tierparks glauben dürfen. Und dafür
chen Liestaler Wald mit unseren Dartmoorponys. engagieren wir uns mit voller Kraft.
Unsere Kutschenfahrten sind sehr beliebt und
lösen bei Passanten immer wieder Bewunderung Jean-Luc Nordmann
Stiftungsratspräsident
Danke
Gemeinde
Lausen
Karl Schopfer Fonds
Elsa Martha und Eduard StahlGreuter Stiftung
21
Persönlich
«Ich versuche, dem Alltag gelassen
gegenüber zu treten»
Die Psychologin Simone Stöcklin (38) arbeitet seit bald
zwölf Jahren in der Psychiatrie Baselland. Die Hauptarbeit leistet sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf
dem Bruderholz. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei
Töchtern im Alter von zwei und fünf Jahren.
_diagonal: Sie haben das Gymnasium 1997 mit der Lateinmatura abgeschlossen. Warum gerade Latein?
Simone Stöcklin: Auf Empfehlung meiner Mathelehrerin:
um lateinische Texte zu übersetzen, sei analytisches
Denken gefragt, was mir liege. Und falls es doch nicht
klappe, könne ich mit der Mathenote aufholen.
Wie kommt man von einer Lateinmatura zu einem
Psychologiestudium?
Ich wollte schon immer mit Menschen im Kontakt
sein bei der Arbeit. Zur Psychologie kam ich, weil ich die
Menschen und ihre Beweggründe verstehen wollte –
wohl manchmal ein weit grösseres Rätsel als ein lateinischer Text.
Simone Stöcklin, aufgenommen beim Bruderholz-Spital.
Sie haben sich in Ihrem Studium in Angewandter Psychologie vertieft. Was bedeutet dieser Begriff?
Die Angewandte Psychologie beschäftigt sich mit menschlichem Erleben und Handeln, im Studium waren es
Bereiche wie Schulpsychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie.
Worüber haben Sie sich in der Psychiatrie Baselland
schon geärgert?
Ich wünschte mir mehr Festanstellungen, welche mehr
Konstanz und Ruhe ins Team bringen könnten, was
die Produktivität erhöhen würde.
Sie arbeiten seit vielen Jahren mit Kindern und Jugendlichen. Was fasziniert Sie an diesem Fachgebiet?
Welcher Zeit würden Sie gerne einen Besuch abstatten
Bei Kindern ist noch vieles offen und möglich, es braucht
manchmal nur kleine Inputs, um etwas in Bewegung
zu setzen, sie begeistern zu können. Die Aktivierung
individueller, familiärer und sozialer Ressourcen bei Kindern und Jugendlichen ist wichtig, um psychische Beeinträchtigungen im Erwachsenenalter vorzubeugen.
und warum?
Was nehmen Sie aus Ihrem Beruf für die Erziehung der
Ich möchte ganz allgemein gerne ein bisschen in der Zeit
herumreisen und verschiedene Epochen besuchen.
Gibt es in Ihrem Leben ein persönliches Vorbild?
Es gibt verschiedene Personen aus meinem Umfeld, bei
der Arbeit wie im Familien- und Freundeskreis, die mich
inspirieren, jedoch kein eigentliches Vorbild.
eigenen Kinder mit?
Ich sehe im Arbeitsalltag viele Familien, die schwierige
Themen zu bewältigen haben. Ich nehme eine grosse
Dankbarkeit für zwei gesunde Kinder mit und versuche,
dem Alltag mit Gelassenheit gegenüber zu treten sowie
Ansprüche zu senken und nicht alles perfekt machen
zu wollen.
Was macht Sie schnell wütend?
Selbstgerechtigkeit, unreflektierte Vorwürfe und Erwartungen.
Und was kann Sie schnell wieder beruhigen?
Meine Kinder, die nach jedem Streit schnell wieder
lachen können.
Sie tanzen in Ihrer Freizeit. Welche Art von Tanz und was
22
gefällt Ihnen daran?
Wo möchten Sie am liebsten leben und warum?
Ich habe schon verschiedene Tanzstile getanzt, angefangen bei Afro-Jazz und Hip-Hop als Kind und Teenie,
dann aber auch Bauchtanz, House und andere Varianten.
Nun tanze ich schon länger Dancehall, eine Art Hip-Hop;
hier gefällt mir der afrikanische Einfluss.
Hier ist mein Zuhause und sind meine Liebsten. Und natürlich schätze ich den hohen Lebensstandard und die
Sicherheit in der Schweiz, gerade mit Kindern. Es dürfte
etwas wärmer sein und die Menschen dürften ihr Leben
etwas leichter nehmen und mehr lachen. ■
Personelles
1. SEPT. BIS
31. D EZ. 2016
EINTRITTE
JUBILÄEN
September
10 Jahre
20 Jahre
Pensioniert
01.09.2016
Tatjana Zubanovic
01.11.2016
Andreas Burch
31.10.2016
Frei Peter
Degen Monika
Angestellte AuB
Arbeit und
Beschäftigung
Ettl Anne-Kathrin
Oberärztin
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Glättli Tessa
Assistenzpsychologin
Erwachsenenpsychiatrie
Kiefer Ines
Assistenzpsychologin
Erwachsenenpsychiatrie
Nonnato
Sandro Ricardo
Pflegefachmann
HF i.A.
Erwachsenenpsychiatrie
Furczyk Karolina
Assistenzärztin
Erwachsenenpsychiatrie
Gray Edward
Assistenzpsychologen
Ponti Elena
ErwachsenenPflegefachfrau HF i.A. psychiatrie
ErwachsenenHagen Lilly
psychiatrie
Dipl. Pflegefachfrau
01.10.2016
Gabi Egger-Wüthrich
Sahin Haci
Pflegefachmann
HF i.A.
Erwachsenenpsychiatrie
01.11.2016
Franziska Ruch
Erwachsenenpsychiatrie
November
Volken Rebekka
Bader Michael
Pflegefachfrau HF i.A. Oberarzt
Kirchner Isabelle
Pflegefachfrau HF i.A. ErwachsenenErwachsenenpsychiatrie
Erwachsenenpsychiatrie
psychiatrie
BomatterSarah
Leinhos Rainer
Oktober
Sozialarbeiterin
Sozialarbeiter
ErwachsenenErwachsenenpsychiatrie
Abt Claudia
psychiatrie
Dipl. Pflegefachfrau
Harter Maya
Majchrzak Bartosz
ErwachsenenAssistenzärztin
Oberarzt
psychiatrie
Kinder- und
ErwachsenenFuchs Veronica
Jugendpsychiatrie
psychiatrie
Dipl. Pflegefachfrau
Russi Manuela
Occhiuzzi Gean
Fachmann Gesundheit
Erwachsenenpsychiatrie
RitschardClaudia
Arztsekretärin
Erwachsenenpsychiatrie
Wang-Xiao Zuomei
Assistenzärztin
Erwachsenenpsychiatrie
Wermelinger Karin
Assistenzpsychologin
Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Zaborsky Roya
Assistenzärztin
Erwachsenenpsychiatrie
Jenzer Scheidegger
Evelyn
Sozialarbeiterin
Erwachsenenpsychiatrie
Keller Anja
Sozialpädagogin i.A.
Wohnheim Windspiel
01.09.2016
Sibel Kondurlu
Erwachsenenpsychiatrie
Garn Jasmin
Dipl. Pflegefachfrau
Erwachsenenpsychiatrie
Hauenstein Ariane
Sozialarbeiterin
Erwachsenenpsychiatrie
Kapp Kerstin
Dipl. Pflegefachfrau
Erwachsenenpsychiatrie
Kökhan Serdar
Angestellter AuB
Arbeit und
Beschäftigung
Sozialpädagogin
Erwachsenenpsychiatrie
Studer Tamara
Dipl. Pflegefachfrau
Erwachsenenpsychiatrie
Textor Wiebke
Assistenzärztin
Erwachsenenpsychiatrie
Gisler Maria
Assistenzpsychologin
Erwachsenenpsychiatrie
Zekaj Ramiz
Chauffeur
Betrieb
Schenker Bastian
Assistent Direktion
Psychiatrie Baselland
Dezember
SivanesanJobina
Dipl. Pflegefachfrau
Erwachsenenpsychiatrie
Bär Roman
Koch i.A.
Betrieb
Spinnler Erika
Angestellter AuB
Arbeit und
Beschäftigung
Sporer Sonja
Assistenzärztin
Erwachsenenpsychiatrie
31.12.2016
Ernsting-Schmitt
Simone
31.12.2016
Ahl-Vollenweider Lilli
16.10.2016
Thomas Roth
16.10.2016
Davut Karadeniz
01.11.2016
Roger Isenschmid
25 Jahre
15 Jahre
01.10.2016
Daniel Keller
01.09.2016
Sandra Keller
01.09.2016
Katharina
Eglin-Bitterlin
01.09.2016
Ruedi Schaub
10.09.2016
Marlen
Renggli-Fricker
01.10.2016
Elke Anschütz
31.12.2016
Zimmerli Christian
01.11.2016
Rosmarie
Blaser-Riesen
01.12.2016
Francesco Greco
01.12.2016
Thelma
Montalbo-Espina
01.10.2016
Hanna Alfanz
01.10.2016
Christa Imhof
01.10.2016
Diana Wieland
01.11.2016
Lukas Zimmerli
01.11.2016
Emanuel Müller
01.11.2016
Maria Pohl
30 Jahre
01.12.2016
Philipp Gerber
01.12.2016
Heinz Widmer-Scholz
01.12.2016
Alija Keranovic
16.12.2016
Arulthas
Veerasingham
Dima Cristina
Assistenzärztin
Erwachsenenpsychiatrie
McCourt Meyer Sarah
Assistenzpsychologin
Kinder- und
Jugendpsychiatrie
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Anlässe
in der Psychiatrie Baselland
Weihnachtsfeier mit Theater
Donnerstag, 22. Dezember 2016, 15 Uhr
Psychiatrie Baselland, Mehrzwecksaal Haus A
Bienentalstrasse 7, Liestal
Neujahrsapéro für Mitarbeitende
Dienstag, 3. Januar 2017, 16 Uhr, Psychiatrie Baselland
Mehrzweckraum Haus B, Bienentalstrasse 7, Liestal
Pflegesymposium mit Workshops
Donnerstag, 2. Februar 2017, 13 bis 17.15 Uhr
Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel, Ökonomiegebäude
Plenum 2, Wilhelm-Klein-Strasse 27, Basel.
Titel: Pflegeintervention in Gruppen. Im zweiten Teil
mit Workshops.
Organisiert von den Universitären Psychiatrischen Kliniken
Basel und der Psychiatrie Baselland.
A
P.P.
4410 Liestal
Dynamik von sozialem Erfolg
und Scheitern
Wechselwirkungen zwischen psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlung und sozialer Entwicklung
im Langzeitverlauf. Kurzreferate und Workshops zur
Diskussion von Hypothesen und vorläufigen Resultaten
einer qualitativen Studie.
Donnerstag, 9. Februar 2017, 17.30 Uhr
Psychiatrie Baselland, Mehrzweckraum Haus B
Bienentalstrasse 7, Liestal
Abschiedssymposium
von Philipp Eich
Dr. med., Chefarzt Zentrum für Krisenintervention
und Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen
Donnerstag, 22. Juni 2017, 14 bis 18 Uhr
Psychiatrie Baselland, Mehrzweckraum Haus B
Bienentalstrasse 7, Liestal
Titel: «Treffpunkt: Psychosen»
DIAGONAL, DAS MAGAZIN
DER PSYCHIATRIE BASELLAND
IMPRESSUM
Herausgeber
Direktion der
Psychiatrie Baselland
Bienentalstrasse 7
4410 Liestal
[email protected]
www.pbl.ch
Redaktion
Thomas Lüthi
Gestaltung
vista point, Basel
Titelbild
Dr. med. Romaine Viollier von der
Kinder- und Jugendpsychiatrie Baselland
leitet die Gruppentherapie für Kinder
von Eltern in Scheidung.
Druck
Birkhäuser + GBC AG, Reinach
diagonal erscheint 3-mal jährlich
Ausgabe Nº3 – 2016, Dezember 2016
Die Mitarbeitenden der Psychiatrie
Baselland sind eingeladen, Themenvorschläge, Artikel oder Berichte einzureichen. Wenden Sie sich dazu an die
Redaktionsleitung: Thomas Lüthi,
Tel. 061 553 50 11, [email protected]
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.
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