190 fascination nature 191 a espirit pl c s of Thanda Island Auf einer Insel vor Ostafrika erfüllte sich ein schwedischer Visionär den Traum vom Tropenglück: Sein Refugium, das nordischen Purismus mit New-England-Dekor vereint, ist ein Logenplatz für absoluten Naturgenuss Fotos Christian Sperk a/Thanda Island places of spi r i t Juni/Juli 2016 Text Silke Bender Links Vom internationalen Flughafen Daressalam in Tansania aus erreichen Gäste die Insel per Helikopter innerhalb von 45 Minuten. Es gibt verschiedene Hubschraubertypen für drei bis acht Passagiere Rechts Thanda Island liegt etwa 10 Kilometer von der nächsten bewohnten Insel entfernt. Korallenriffe und -bänke schützen beim Baden vor hohen Wellen. Aus der Luft zeichnen sie sich als dunkelblaue Formationen auf den hellen Sandflächen ab Juni/Juli 2016 places of spi r i t 193 Links Lokale Traditionen: Eine Fischerin und ihr Sohn ziehen auf der Nachbarinsel Mafia bei Ebbe hinaus aufs Meer, um Fische und Tintenfische zu stechen, die sich im Korallengeröll verstecken. Mafia bedeutet in der Landessprache Kiswahili „Gesunder Ort“ Rechts Nach einem Ausflug mit Picknick auf einer der Sandbänke bringt ein Servicemitarbeiter die Vorräte zurück nach Thanda Island Im Takt der Gezeiten: Leben am Puls der Natur 195 Reichtum des Ozeans: Auge in Auge mit der Unterwasserwelt Links Mit der Dau hinaus aufs Meer: Die 40.000 Bewohner der Nachbarinsel Mafia leben traditionell von Fischfang und Landwirtschaft. Wegen der abgeschiedenen Lage entwickelt sich der Tourismus nur langsam Rechts Tauchen und Schnorcheln in den üppigen Korallengärten des geschützten Shungi Mbili Marine Reserve. Wasserschildkröten legen im Mai ihre Eier am Strand, im August schlüpfen die Jungen. Walhaie sind die Attraktion zwischen Oktober und März 197 Eine Insel ganz für sich – und mit allem Komfort Links und oben Vom Picknick auf einer Sandbank vor der Küste bis zum CandlelightDinner: Das Küchenteam, das vier Angestellte umfasst, erfüllt alle kulinarischen Wünsche. Spezialität sind die heimischen Austern, die an den Korallenbänken wachsen Rechts Antigone und Oscar Bertozzi Pucci, ein italienisches Ehepaar, sind die General Manager von Thanda Island. Sie kümmern sich um alle Belange der Gäste D enkt Dan Olofsson an Afrika, dann sagt er: „Wir haben die Uhren – und die Afrikaner die Zeit.“ Der schwedische Unternehmer, der über Jahre zwischen Skandinavien, der Côte d’Azur und seiner Thanda Safari Lodge in Südafrika pendelte, verwirklichte sich seinen Traum vom abgeschiedenen Inselparadies vor Tansanias Küste. Neun Jahre nahm das Projekt in Anspruch. Thanda Island, nur 350 Meter breit und einen halben Kilometer lang, ist seine Vision von ursprünglicher Tropenexotik: schneeweißer Strand, türkisblaues Wasser mit bunter Fischwelt, schattenspendende Kokosnusspalmen und schachtelhalmblättrige Kasuarinen. So archaisch schön die Gegend ist, das Ferienrefugium selbst bietet allen Komfort der Zivilisation – vom weißen Steinwayflügel bis zum großen Indoor-Aquarium und der Cocktailbar. „Thanda“ bedeutet auf Zulu „Liebe“, und genau die soll hier gelebt werden. Es ist eine Oase für Familien und Freunde, die ganz unter sich bleiben wollen, fürsorglich betreut von einem Team aus Köchen und Angestellten. „Meine Frau Christin und ich haben drei Kinder und acht Enkelkinder“, erklärt der Hausherr. Damit er mit seiner Großfamilie Urlaub machen kann, ohne sich auf engem Raum drängen zu müssen, stattete er sein Haus mit 600 Quadratmetern Wohnfläche aus. Wenn die Eigentümer nicht da sind, vermieten sie ihr Refugium. Es bietet fünf Suiten und zwei Bomas, typisch afrikanische Häuser mit nochmals je zwei Schlafzimmern am anderen Ende der Insel. „Die Idee war, dass sich jeder auch aus der Gemeinschaft zurückziehen kann, wenn er Ruhe sucht.“ Um das Interior kümmerte sich seine Frau Christin. Sie mischte Holz und Rattan, wählte helle Farben, vor allem Weiß, Grau und Beige. Das Ergebnis wirkt wie eine Kreuzung aus schwedischem Stil und nordamerikanischem Vintage-Look. Das kommt nicht von ungefähr. „Wir waren mal zu Gast bei den Kennedys in Massachusetts“, erklärt Olofsson. „Da wir bereits in Südafrika afrikanisch wohnen, wollten wir hierher den New-England-Style importieren.“ Wichtig war dem Besitzer vor allem eine nachhaltige Nutzung der Insel: Alle Energie speist sich aus Solarpanels. Außerdem will er Community-Projekte fördern und den Schutz des Unterwasserreservats unterstützen. Mit seiner Stiftung „Star for Life“ engagiert er sich bereits in Südafrika. Seine Lieblingsbeschäftigung auf Thanda Island: Nach dem Schnorcheltrip auf der Terrasse neben dem Glaspool den Sonnenuntergang beobachten – und die Zeit vergessen. ‹ Neben Tauchtrips und Bootstouren bietet Thanda Island auch Exkursionen zu anderen Inseln, thandaisland.com Juni/Juli 2016 places of spi r i t