Eröffnung Ausstellung „Wunderwelt Mathematik“ von Georg Schierscher Ansprache von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick Freitag, 1. Juli 2016 Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, München Es gilt das gesprochene Wort! Sehr geehrte Damen und Herren Vor etwa achtzehn Monaten war ich für ein anderes Kulturprojekt unserer beiden Länder hier in München: Anlässlich des 175. Geburtstages des liechtensteinischen Komponisten Josef Gabriel Rheinberger spielten das liechtensteinische Sinfonieorchester SOL und der Madrigalchor der Hochschule für Musik und Theater München gemeinsam zwei Konzerte: Eines in Liechtenstein, eines hier in München. Herr Staatssekretär Eisenreich und ich hatten gemeinsam die Schirmherrschaft über diese bei‐ den wunderbaren Konzerte. Während unseres Treffens unterhielten wir uns darüber, wie wir diese gelungene Kooperation fortsetzen könnten. Ich erzählte ihm über die erfolgreiche Ausstel‐ lung – sie hiess bei uns „Mathe‐Liebe“ und weckte beim Herrn Staatssekretär sofort ein reges Interesse, worüber ich mich sehr freute. Und nun stehe ich heute hier zusammen mit Herrn Staatssekretär Eisenreich und darf die gross‐ artige Ausstellung „Wunderwelt Mathematik“ in diesem renommierten und wunderbaren Mu‐ seum eröffnen, was für eine Ehre und Freude! Es handelt sich sozusagen einen weiteren Meilen‐ stein unserer wertvollen Zusammenarbeit. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere Staatssek‐ retär Eisenreich und Frau Dr. Schoske, für ihren grossartigen Einsatz in dieser Sache. Heute dür‐ fen wir alle die Früchte der Arbeit der vergangenen Monate ernten. Sehr geehrte Damen und Herren, Wir leben in einer Zeit der Turbulenzen und Herausforderungen in der ganzen Welt, auch in Eu‐ ropa. Kein Land bleibt davon unverschont. Deshalb bin ich heute nicht nur in meiner Funktion als Bildungs‐ und Kulturministerin Liechtensteins hier in Bayern, sondern auch als Aussenminis‐ terin. Die Flüchtlingskrise und nun die nach dem Referendum in Grossbritannien vor einer Woche ent‐ standene Unsicherheit bedeuten substantielle Herausforderungen und werden uns alle noch Jahre beschäftigen. In solchen Zeiten sind gute bilaterale Beziehungen besonders wichtig. Liechtenstein liegen die Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten sehr am Herzen. Eine engagiert gelebte Nachbarschaftspolitik ist in der heutigen Zeit essentiell. Auf wen muss man sich verlas‐ sen können, wenn – sozusagen – „Feuer am Dach“ ist? Auf die guten Nachbarn! Ich möchte aus diesem Grund die Gelegenheit nutzen, mich für die gut‐nachbarschaftlichen Beziehungen mit Ihnen zu bedanken. Sie in Bayern prägten ja bereits vor Jahren den markanten Slogan „Mit Laptop und Lederhose“. Er drückt eine Verbindung von Innovationsfähigkeit und Tradition aus, wie sie in Bayern so er‐ folgreich umgesetzt wurde und wird. Dieser Slogan ist zwar schon vergeben, aber im Prinzip drückt die „Wunderwelt Mathematik“ etwas Ähnliches aus. 2 Ich muss Ihnen ehrlich gestehen: Ich war nicht schlecht in Mathematik, aber ich musste auch arbeiten, um meine Noten zu erhalten. Wenn es die Ausstellung „Matheliebe“ von Georg Schierscher damals schon gegeben hätte, hätte ich wohl einiges viel anschaulicher und einfacher verstehen können. Und ich bin voller Überzeugung, dass ich nicht die Einzige bin, der es so ge‐ gangen wäre. Ich habe gehört, das sich bereits viele Schulen für die Ausstellung „Wunderwelt Mathematik“ angemeldet haben. Dies freut mich besonders und ich wünsche jedem einzelnen Schüler Mo‐ mente der Erkenntnis, der Neugierde und der Freude; genauso wie ich sie beim Besichtigen er‐ lebt habe. Gerne möchte ich Herrn Georg Schierscher, dem passionierten Pädagogen und Vater dieser wunderbaren Ausstellung meinen herzlichen Dank aussprechen! Er regt zum Denken an, zum Denken und zur Neugierde ‐ ja regelrecht zur Forschungsfreude! Für Forschungsfreude, verbunden mit präziser Umsetzung, stehen übrigens auch die Produkte der hervorragenden liechtensteinischen Industrie, die eng mit der bayerischen Wirtschaft ver‐ bunden sind. Viele von diesen Unternehmen haben die Ausstellung von Georg Schierscher un‐ terstützt. Dass wir nun nach Vaduz, Graz, Zagreb und Kreuzlingen diese Ausstellung im Staatlichen Muse‐ um Ägyptischer Kunst in München eröffnen dürfen, spannt zugleich den Bogen in vergangene Jahrtausende. Wir schätzen uns glücklich, dass wir viele Erkenntnisse früherer Kulturen kennen dürfen und sie bis heute unser Leben beeinflussen. Allen Beteiligten noch einmal vielen Dank für ihr Zutun dafür, dass die liechtensteinisch‐ bayerischen Beziehungen nun um eine Facette reicher sind. 3