C-Aufsatz Daniel Heller Sahlgren

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C-Uppsats. VT 2010
Daniel Heller Sahlgren
Högskolan Dalarna, Tyska
Handledare: FD Susanne Tienken
Licht anmachen oder einschalten?
– Eine korpuslinguistische Untersuchung
des Gebrauchs der Verben anmachen
und ausmachen sowie ausgewählter
Synonyme
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Daniel Heller Sahlgren
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Handledare: FD Susanne Tienken
Inhalt
1. Einleitung.........................................................................................................................................3
1.1 Ziel und Fragestellung..........................................................................................................5
1.2 Abgrenzungen.......................................................................................................................5
2. Theoretischer Rahmen......................................................................................................................6
2.1 Lexikalischer Wandel und Bedeutungswandel.....................................................................6
2.2 Wortwahl im sozialen Kontext..............................................................................................8
3. Zum Material....................................................................................................................................9
3.1 Das deutsche Referenzkorpus (DeReKo)..............................................................................9
3.2 Das digitale Wörterbuch des 20. Jh. (DWDS-Kernkorpus)..................................................9
4. Methode..........................................................................................................................................10
4.1 Diachrone Korpusanalyse und methodologische Abgrenzungen........................................10
4.2 Corpus based vs. Corpus driven..........................................................................................11
4.3 Zu Suchanfragen und Syntax..............................................................................................11
4.4 Die Erfassung von Frequenzen...........................................................................................12
4.5 Kookurrenzanalyse..............................................................................................................17
5. Analyse...........................................................................................................................................18
5.1 Relative Frequenzen............................................................................................................18
5.2 Kookurrenzanalyse..............................................................................................................22
6. Fazit................................................................................................................................................23
7. Literatur..........................................................................................................................................24
7.1 Korpora...............................................................................................................................24
7.2 Nachschlagewerke...............................................................................................................24
7.3 Sekundärliteratur.................................................................................................................25
8. Anhang – Daten zu den Diagrammen.............................................................................................27
8.1 DeReKo...............................................................................................................................27
8.2 DWDS.................................................................................................................................28
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1 Einleitung
Sprachen unterliegen stets verschiedenen Wandelmechanismen. Beispielsweise gliedern sich neue
Wörter dem Wortschatz ein, andere verändern ihre Bedeutung oder ihren Sprachlaut, und manche
geraten in Vergessenheit und verschwinden damit aus dem Wortschatz. Ein Wort kann durch ein
neues Wort verdrängt werden, und dadurch verloren gehen. Andere verlieren ihre Relevanz
aufgrund sozialen, historischen oder technologischen Wandels. Dem zufolge hat z.B. der
technologische Wandel, in welchem neuere Medien den Plattenspieler ersetzt haben, dazu geführt,
dass das Wort Schallplatte in der Gegenwartssprache immer seltener vorkommt, und wahrscheinlich
aus dem allgemeinen Wortschatz verschwinden wird. Wenn heutzutage ein Kind befragt wird, ob es
wisse, was eine Schallplatte sei, ist es keineswegs sicher, ob es die Frage korrekt beantworten kann.
Die Verwendung eines Wortes kann anhand korpuslinguistischer Methoden analysiert und illustriert
werden. Dementsprechend lässt sich der Gebrauch von Schallplatte in Diagramm 1.1 folgendermaßen illustrieren.
120
100
Frequenz
80
60
40
20
0
1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Jahrzent
Diagramm 1.1: Verlaufsstatistik für Schallplatte. Quelle DWDS.
Frequenz bezeichnet Anzahl an Belegen je nach Jahrzehnt.
Die Verwendung des Wortes Schallplatte steht natürlich mit dem technologischen Wandel in enger
Verbindung. Die Anwendung steigt allmählich ab 1910 an und erreicht in den 70er Jahren einen
Höhepunkt, um später deutlich abzuklingen, wahrscheinlich wegen der neuen digitalen Technik, die
die ältere Technologie allmählich ersetzte.
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Dieser technologische Wandel wird entsprechend in der Sprache reflektiert. Außersprachliche
Phänomene wie das obige Beispiel technologischer Veränderungen können also anhand der
Korpuslinguistik identifiziert und hervorgehoben werden. Diese Phänomene sind natürlich nicht auf
technologische Gründe beschränkt, sondern können auch beispielsweise gesellschaftliche
Veränderungen widerspiegeln.1
Dennoch sind nicht alle Wörter einem solchen deutlichen Wandel unterlegen, wie diejenigen, die
einen technologischen Wandel widerspiegeln. Möglich ist auch, dass Wörter, deren Bedeutung sich
ändert oder erweitert, andere Wörter ersetzen, und sie dadurch aus dem Wortschatz sogar völlig
verdrängen.
Das populärwissenschaftliche Interesse an der deutschen Sprache und mutmaßlichen Phänomenen
wie dem obigen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Bücher wie Der Dativ ist dem Genitiv
sein Tod von Bastian Sick verkaufen sich mittlerweile sehr gut und der Autor hat jetzt ein eigenes
Programm im Fernsehen und sogar eine Kolumne im Spiegel Online (Sick 2010). Obwohl diese
populärwissenschaftlichen Arbeiten sehr beliebt sind, ist jedoch manchmal fraglich, wie
wissenschaftlich fundiert sie sind.
Bastian Sick ist keineswegs allein. Auch anderenorts kommen solche populärwissenschaftlichen
Behauptungen vor, wie z.B. in der deutschen Welle (Morena 2009) wo behauptet wird, dass das
Wort machen und dessen Derivate2 ein Ersatzwort für andere spezifischere Verben geworden sei,
und dadurch diese Verben verdrängt habe. Demnach wird eine Tür heute eher zugemacht als
geschlossen, man macht ein Gedicht statt zu dichten, und macht Kuchen oder Brot statt sie zu
backen. Der Duden (Drosdowski 1978, S. 1713) bestätigt diese Behauptung insofern, dass machen
„häufig an der Stelle eines Verbs, das die entsprechende Tätigkeit genauer benennt“ vorkommt, d.h.,
dass machen ein Ersatzverb für andere spezifischere Verben geworden sei. Unter einer großen
Menge Beispiele sind u.a. die folgenden zu finden:3
1
2
3
Ein Beispiel dafür wäre das immer häufiger vorkommende duzen, was einen sozialen Ausgleich reflektiert.
Derivation: Eine Art Verbbildung, anhand sog. Affixe (siehe Kapitel 3.3).
Das Verb in Klammern bezeichnet das spezifischere Verb, das vom Verb machen ersetzt wird.
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herstellen, [anfertigen o.ä. /.../ er macht (schreibt) Gedichte /.../ Foto von jmdm m. (jemanden
fotografieren) /.../ wir müssen noch Essen m. (kochen, zubereiten) /.../ Musik m. (musizieren)“
(Drosdowski 1978, S. 1713).
Demnach scheint es also, als ob die Sprache gewissermaßen an Genauigkeit verliert, wenn es der
Fall ist, dass das Verb machen diese Handlungsverben1 ersetzt.
1.1 Ziel und Fragestellung
Das Ziel dieses Aufsatzes ist es, die obige Behauptung von Morena (2009) korpuslinguistisch
nachzuprüfen, d.h. ob das Verb machen und dessen Derivate andere Verben verdrängt hat, indem es
ein allgemeines Ersatzwort geworden ist.
1.1.1 Abgrenzungen
Wie schon angedeutet worden ist, ist die Anzahl an Ausdrücken, in denen das Verb machen
vorkommt, fast unüberschaubar. Eine ausführliche Untersuchung ist deshalb im Rahmen eines CAufsatzes kaum durchführbar, weil nur die Erstellung einer Liste aller solchen Ausdrücke den
vorgegebenen Zeitrahmen überschreiten würde. Deshalb wurden die zwei Verben anmachen und
ausmachen für die Analyse ausgewählt. Zusätzlich wurde die Frequenzanalyse im Kapitel 5.1
dadurch abgegrenzt, dass nur solche Korpusbelege, die die Kombination von Licht anmachen
bzw. Licht ausmachen aufweisen, berücksichtigt wurden. Als Synonyme für diese Ausdrücke
wurden die folgenden Verben ausgewählt:2
•
Licht anmachen vs. einschalten, anschalten und anknipsen
•
Licht ausmachen vs. ausschalten, abschalten und ausknipsen.
Im Kapitel 5.2 wird diese Liste von Synonymen ergänzt.3
1
2
3
Handlungsverb (auch Tätigkeitsverb): Verben die dem Subjekt eine Agensrolle zuweisen (Duden 4, S. 418).
Aufgrund technologischer Begrenzungen der Suchmaschinen musste die Anzahl an Synonymen reduziert werden.
Natürlich ist erstrebenswert, dass so viele Synonyme wie möglich berücksichtigt werden. Die Kookurrenzanalyse
weist nicht die technologischen Begrenzungen der Frequenzanalyse auf, weshalb eine erweiterte Analyse bezüglich
Synonyme durchgeführt wurde.
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Die Periode 1950–2000/20101 wurde für die Analyse ausgewählt, weil sie als groß genug geschätzt
wurde, um einen mutmaßlichen Wandel in der Verwendungsfrequenz von an- bzw. ausmachen zu
entdecken.2
2 Theoretischer Rahmen
In korpuslinguistischen Untersuchungen spielt die Theorie fast immer eine geringere Rolle, als in
anderen wissenschaftlichen Arbeiten. Das hängt damit zusammen, dass die Methode nicht selten
von der Theorie untrennbar ist. Der theoretische Fokus liegt hier deswegen vor allem darauf,
allgemeine Theorien des Sprachwandels anhand von machen vorzustellen und auf die untersuchte
Frage anzuwenden.
2.1 Lexikalischer Wandel und Bedeutungswandel
Das Verb machen, dessen ursprüngliche Bedeutung „Lehmbrei zum Hausbau kneten“ (Duden 7
2007, S. 498) war, hat einen Erweiterungsprozess durchlaufen und allmählich eine verallgemeinerte
Funktion bekommen, so dass das Verb eine allgemeine Bedeutung bekommen hat, d.h. ein Verb
dessen Beziehung zwischen Ausdrucks- und Inhaltsseite sich verändert hat. 3 Tatsächlich können
Wörter solchen Grammatikalisierungsprozessen unterliegen, so dass das ursprüngliche Lexem eine
grammatische Bedeutung erhält. Die ursprüngliche lexikalische Bedeutung gerät in Vergessenheit,
um stattdessen grammatische Funktionen anzunehmen (Nübling 2006, S. 222).
1
2
3
Das DWDS endet im Jahr 2000, siehe weiter Kapitel 3.
Es könnte behauptet werden, dass die Periode nicht lang genug ist. Wenn man die Tendenz der Informalisierung der
Sprache in den letzten Jahrzehnten in Betracht zieht, scheint es, als ob die Periode genügend dieser Tendenz
entspricht. Wäre ein Wechsel zu anmachen und ausmachen tatsächlich der Fall, wäre er während dieser Periode
immer auffälliger geworden.
Ein in der Semantik und Sprachwandelforschung zentraler Begriff ist das von Ferdinand de Saussure geprägte
sprachliche Zeichen und im Zuge dessen, das bilaterale Zeichenmodell. Diesem Modell nach, hat jedes Wort (im
Sinne eines sprachlichen Zeichens) zwei Seiten. Die erste Seite, die sog. Ausdrucksseite oder Bezeichnung, ist das,
was wir mit dem Gehör wahrnehmen können, die sog. Lautetikette eines Zeichens. Das Zeichen bezieht sich auf
etwas, aber solange wir uns dessen nicht bewusst sind, bleibt die Lautetikette inhaltlich leer, weil uns der Inhalt
nicht bekannt ist. Die andere Seite des Zeichenmodells ist folglich die Inhaltsseite oder Bedeutung, die mit dem
Inhalt korrespondiert, und unentbehrlich ist, um sich in einer Sprache verständigen zu können (Nübling 2006, S.
131).
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2.1.1 Lexikalisch-semantischer Wandel von machen
Schon im 8. Jahrhundert taucht das germanische Verb machen in dem deutschen Wortschatz
auf (Braun und Pfeifer 1989, S 1040-1041). Braun und Pfeifer (1989, S. 1040-1041) bemerken, dass
„noch im ahd. […] diese Verwendung im Sinne von 'zusammenfügen, -bringen', dann 'verfertigen'
deutlich erkennbar [ist]. Über 'bewirken, zuwege bringen' entwickelte sich der weite,
verallgemeinerte Gebrauch“.
Die Möglichkeiten, durch die neue Wörter entstehen können, sind zahlreich. Eine, die hier
besonderes Interesse verdient, ist die Wortbildung anhand sog. gebundener Morpheme oder Affixe1,
weil diese Wortbildungsform sehr eng mit dem mutmaßlichen Verallgemeinerungsprozess von
machen verbunden ist.
An Wortstämme wie machen können Affixe angehängt werden. Je nach der Bedeutung des Affixes
entsteht ein neues Wort. Affixe können demzufolge in Präfixe und Suffixe unterteilt werden. Der
erstere steht vor der Wurzel, der letztere nach der Wurzel. Wird dementsprechend z.B. das Präfix an
vor den Verbstamm mach- gesetzt, entsteht das Verb anmachen mit einer vom Verbstamm
getrennten neuen Bedeutung. Dieser Wortbildungsprozess von machen hat dazu beigetragen, die
Bedeutungserweiterung von machen in immer mehr Fällen zu ermöglichen, indem Affixe an den
Wortstamm angehakt werden, damit neue sinnvolle Verben entstehen. Diese neuen Konstruktionen
wären jedoch nicht möglich gewesen, wenn nicht schon eine Bedeutungserweiterung stattgefunden
hätte. D.h. nur unter der Bedingung, dass machen von seiner engen ursprünglichen Bedeutung von
'Lehm für den Hausbau kneten' durch einen Erweiterungsprozess gelöst wurde, konnten solche
Affixe an das Verb angehakt werden.
Das Verb machen lässt sich außerdem heute auch auf Abstrakta beziehen. Dadurch, dass die ursprüngliche Bedeutung verschwand, hat sich das Verb wesentlich verallgemeinert und sich zu einer
Art Funktionswort entwickelt. Hier sind wir dem Bereich der Grammatikalisierung nah und haben
es bei dem Verb machen mit einem Grenzfall zu tun, weil das Verb machen als sog. Stützverb
angewendet werden kann, wie z.B. in der Phrase Sport machen. (Nübling, 2006 S.109).
1
Affixe teilen sich in Prä- und Suffixe ein. Ein Präfix wird jeweils vor dem Wortstamm angefügt (z.B ein in einteilen).
Ein Suffix wird jeweils nach dem Wortstamm angefügt. Durch solche Wortbildungsprozesse entstehen neue
Bedeutungen.
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Schon im 15. Jahrhundert taucht die Präfixbildung abmachen auf, mit der Bedeutung von
'vereinbaren' oder 'übereinkommen' (Drosdowski 1963, S. 430-431). Auch die Verben auf- und
ausmachen, mit der Bedeutung 'öffnen' bzw. 'auslöschen', 'verabreden', gehen auf das Mittelhochdeutsche zurück (Braun und Pfeifer 1989, 1040-1041).
Schließlich kann ein Ausdruck für einen bestimmten Inhalt auf Kosten anderer Ausdrücke die
Oberhand gewinnen, und dadurch andere Synonyme aus dem Wortschatz verdrängen oder
marginalisieren. Solche Ersatzprozesse spiegeln nicht selten gesellschaftliche Phänomene wider.
2.2 Wortwahl im sozialen Kontext
Die Verwendung eines Verbs wie einschalten bzw. anmachen kann von dem sozialen Kontext
abhängig sein. In manchen Situationen hat der Sprecher eine Auswahl von möglichen Ausdrücken,
die der jeweiligen Situation angemessen sind. Pörings und Schmitz (2003, S. 183) geben das
folgende Beispiel1:
(1) Mach das Radio an!
(2) Könnten Sie 'mal bitte das Radio einschalten?
Abhängig von der Situation und der Absicht des Sprechers kann eines ausgewählt werden. Unter
Freunden könnte (1) völlig möglich sein, ohne sich unfreundlich anzuhören. In einem anderen
sozialen Kontext und Beziehung wäre (1) jedoch für den Sprecher nicht möglich. Besteht ein
sozialer Unterschied wie z.B. zwischen Student und Lehrer wäre eher (2) zu akzeptieren.
Allerdings sollte hier erwähnt werden, dass eine Korpusanalyse wahrscheinlich nicht die effektivste
Methode ist, um eine gesellschaftliche Veränderung zu entdecken, weil Situationen wie im obigen
Beispiel selten in der Schriftsprache vorkommen. Wegen des Textmaterials der Korpora, das
hauptsächlich auf die geschriebene Sprache beschränkt ist, sind solche sozialen Situationen weniger
erwartbar, als ob eine Gesprächsanalyse durchgeführt werden würde.2
1
2
Das Beispiel ist etwas abgekurzt und modifiziert.
Immerhin enthält die Belletristik auch Gespräche und Konversationen, wo solche Situationen womöglich vorkommen.
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3 Zum Material
Daten für die Analyse dieser Arbeit wurden vom deutschen Referenzkorpus (DeReKo) und dem
digitalen Wörterbuch des 20. Jh. abgerufen (DWDS). Unten folgt eine Beschreibung der jeweiligen
Korpora.
3.1 Das deutsche Referenzkorpus (DeReKo)1
Das DeReKo besteht aus 3,9 Milliarden Wörter (Stand 02.02 2010) und ist damit die größte
deutschsprachige Korpussammlung der deutsche Gegenwarts- und neueren Vergangenheitssprache.2
Auch ältere Texte sind im DeReKo einbezogen, obwohl in kleineren Mengen. Das Korpus wird
stets ausgebaut und besteht aus einer breiten Palette verschiedener Textquellen wie Zeitungen,
wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten und Belletristik. Ziel des Korpus ist „als
eine empirische Basis für die wissenschaftliche Erforschung der geschriebenen deutschen
Gegenwartssprache zu dienen” (Kupietz und Keibel 2009. S. 54, Übersetzung D.H.S).
3.2 Das digitale Wörterbuch des 20. Jh. (DWDS-Kernkorpus)3
Im Unterschied zum DeReKo ist das DWDS ein zeitlich und auch nach Textsorten ausgewogenes
Korpus des 20. Jahrhunderts. Ziel des Korpus ist es, „dem Ideal der Repräsentativität möglichst
nahe zu kommen, und ein lexikographisches Corpus zusammenzustellen, das als ausgewogen und
hinreichend groß in Bezug auf den Forschungsgegenstand deutscher Wortschatz des 20.
Jahrhunderts bewertet werden kann” (DWDS o.J.). Der Umfang des Korpus beläuft sich auf
insgesamt 100 Millionen Textwörter (Tokens4), die sich über die Zeit hin folgendermaßen verteilen:
•Schöne Literatur (ca. 26%)
•Journalistische Prosa (ca. 27%)
•Fachprosa (ca. 22%)
•Gebrauchstexte (ca. 20%)
•(Transkribierte) Texte gesprochener Sprache (ca. 5%).
1
2
3
4
Die Beschreibung des deutschen Referenzkorpus (DeReKo) baut im wesentlichen auf Kupietz und Keibel (2009).
Diese Größe umfasst auch die für die Öffentlichkeit nicht erhältlichen Texte.
Die Beschreibung des DWDS baut im wesentlichen auf DWDS (o.J.).
Die Anzahl an Wörtern in einem Text (wie in einem Korpus) wird oft mit dem Fachausdruck Tokens angegeben. Der
Satz Ich liebe Wurst und ich liebe Sonne enthält dementsprechend sieben Tokens, im Gegensatz zu der Anzahl an
sog. Types, die nur fünf beträgt (Ich, liebe, Wurst und, Sonne).
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Die Tatsache, dass die gesprochene Sprache eine sehr geringe Rolle in dem untersuchten Material
spielt, kann natürlich das Ergebnis beeinflussen, falls sich das untersuchte Phänomen auf die
gesprochene Sprache beschränkt, aber dank des belletristischen Inhaltes werden zumindest
literarische Konversationen miteinbezogen, die gesprochener Sprache nahe kommen.
4 Methode
4.1 Diachrone Korpusanalyse und methodologische Abgrenzungen
Die Voraussetzung für die Durchführung einer diachronen lexikalischen Untersuchung ist, dass das
vorhandene Material in verschiedene Teilkorpora, die der gewählten Zeitgliederung (Jahrzehnte)
entsprechen, aufgeteilt wird, was mit dem obigen beschriebenen Material der Fall ist.
Eine zentrale methodische Frage der Korpuslinguistik ist, wie man das Ergebnis, das auf eine
Korpusanalyse baut, auf den Sprachausschnitt, den das Korpus repräsentieren soll, übertragen kann.
Bei quantitativen korpuslinguistischen Ansätzen wie demjenigen dieser Arbeit, ist also zu fragen,
inwiefern das Material repräsentativ für das Deutsche der jeweiligen Periode ist, d.h. ob man das
Korpusmaterial als eine repräsentative Stichprobe der deutschen Sprache während der Jahre 1950–
2000/2010 betrachten kann. Quantitative Aussagen, auf die hier gezielt wird, werden in diesem Sinn
problematisch. Eine Lösung eines solchen Problems, das vorgeschlagen wird, ist es, ein sog.
ausgewogenes Korpus zu nutzen. Diese Ausgewogenheit beschränkt sich üblicherweise auf die im
Korpus einbezogenen Textsorten, die den Auswahlkriterien entsprechen. (Lemnitzer und
Zinsmeister 2006, S. 50-51). Ein Beispiel für einen solchen Ansatz ist das DWDS, das darauf zielt,
die gesamte deutsche Sprache des 20. Jahrhunderts zu repräsentieren, siehe Kapitel 3.2.
4.2 Corpus based vs. Corpus driven
In der Sprachwissenschaft können Korpora einer Reihe verschiedener Zwecke dienen. Obwohl sich
die Terminologie unter den Wissenschaftlern unterscheidet, geht es um eine zentrale
Unterscheidung
zwischen
dem
sog.
korpusbasierten
(eng.
Corpus-based)
und
dem
korpusgetriebenen (eng. Corpus-driven) Ansatz (Bubenhofer 2009, S. 100: Fußnote 1). Corpusbased sind die Ansätze, die anhand von Belegen und Frequenzen Theorien erläutern oder
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exemplifizieren, d.h. Ansätze, die Korpora eher als Belegsammlungen betrachten, anhand derer
vordefinierte Thesen geprüft werden können. Dahingegen bezeichnet „corpus-driven“ Ansätze, die
über ein solches Verfahren hinausgehen, damit sie „mit geeigneten Methoden Strukturen sichtbar
[…][machen], die erst im Nachhinein klassifiziert werden“ (Bubenhofer 2009, S. 100).
4.3 Zu Suchanfragen und Syntax
Sowohl das DWDS als auch das DeReKo bieten Benutzerschnittstellen, die es ermöglichen, eine
Reihe von Einstellungen zu modifizieren, anhand einer sog. Suchanfragesyntax, die die jeweilige
Suchanfrage definiert. Die jeweiligen Schnittstellen benutzen eine eigene Syntax, was bedeutet,
dass für die jeweiligen Suchanfragen zwei unterschiedliche Suchformulierungen eingetragen
werden müssen.1 Wichtig für die Suchanfrage, sowohl im DWDS als auch im DeReKo, ist der
Wortabstand, der die Reichweite der Suchanfrage dadurch bestimmt, dass nur Tokens innerhalb
eines im Voraus bestimmten Wortabstandes in Betracht gezogen werden. Zusätzlich kann auch die
Richtung dieses Wortabstandes eingetragen werden, d.h. die Suche zieht nur Tokens in Betracht, die
entweder rechts oder links (oder in beiden Richtungen) vom Suchwort vorkommen. Demzufolge
prüft (1) unten (DeReKo-Syntax) alles, was direkt an dem Token Licht steht, ungeachtet der
Richtung.
(1) ((&Licht) /w3 (&einschalten OR &anknipsen OR &anschalten)) UND ( (&Licht) /s0
(&einschalten OR &anknipsen OR &anschalten))2
(2) Beispielergebnis: Bernie hatte das Licht angeknipst.
Der Operator s bestimmt den Satzabstand. Bei meiner Untersuchung ist er auf null eingestellt
worden, damit nur Belege, die im selben Satz vorkommen, einbezogen werden. Der
Wortabstandoperator w bestimmt den Abstand der jeweiligen Suchwörter und wurde in der Analyse
auf drei eingestellt, damit gewöhnliche Phrasen wie ”unter dem Licht, das Jakob eingeschaltet
1
2
Siehe Anhang für die benutzten Suchanfragen der jeweiligen Korpora.
Zwar werden nicht die Verben in getrennter Form anhand dieser Suchanfrage gefunden. Methodologisch dürfte das
jedoch kein Problem sein, weil dasselbe für alle Verben gilt, solange kein untrennbares Verb in der Such anfrage
vorkommt. Wäre das der Fall besteht der Risiko, eine schräge Auswahl zu machen, wo (unter der Bedingung das die
getrennte Form der jeweiligen Verben gleich verteilt sind) das trennbare Verb unterrepräsentiert im Vergleich zum
untrennbaren Verb wird, weil nur die ungetrennte Formen auftauchen würden. Vgl. Licht ausmachen v.s. Licht
löschen. Der Satz Ich mache das Licht aus wird nicht gefunden im Gegensatz zum Satz Ich lösche das Licht.
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hatte in der Küche...” (Beleg aus dem DeReKo) einbezogen werden. In dieser Phrase ist der
Wortabstand gleich drei. Je höher der Wortabstandsoperator ist, desto höher ist das Risiko, dass unerwünschte Einträge einbezogen werden. Daraus folgt, dass es keine optimale Einstellung des
Wortabstandes gibt, aber um keine manuelle Analyse der Konkordanzen machen zu müssen, muss
der Operator ziemlich gering sein.1 In der Analyse wurden Konkordanzen wegen der großen Anzahl
stichprobenweise nachgeprüft.
Weiter impliziert der Grundformoperator &, dass nicht nur nach dem Wort Licht gesucht wird,
sondern auch nach den flektierten Formen wie z.B. Lichter, Lichtes, Lichtern, usw. Der
Grundformoperator sucht auch nach Flexionsformen eines Verbs, damit nicht nur die Infinitivform
des Verbs in Betracht gezogen wird, sondern auch alle flektierten Formen, z.B eingeschaltet, usw.
Demzufolge wird anhand dieses Operators die Suchanfrage beträchtlich erweitert.
4.4 Die Erfassung von Frequenzen
Der Vergleich von Frequenzen in mehreren Zeitperioden ist in der Sprachwissenschaft ein relatives
neues Thema, was u.a. bedeutet, dass es wenige abgesprochene Standards gibt, wie diachrone
Häufigkeitsveränderungen statistisch interpretiert werden sollen (Hilpert und Gries 2009). Ein
übergreifendes mögliches Problem für alle diachronen Ansätze im Bezug auf Frequenzen ist die
potentiell unterschiedliche Größe2 von Teilkorpora in den verschiedenen betrachteten Zeitabschnitten. Es ist also keineswegs selbstverständlich, dass jedes Teilkorpus die gleiche Größe hat,
was in Tabelle 4.4.1 unten illustriert wird.
1
2
Wurde der Abstandsoperator auf eine zu große Nummer eingeschaltet wurde zwangsläufig auch Belege
berücksichtigt werden, die nicht für die jeweilige Analyse relevant sind, z.B. Ihm hat das Licht von der Straße
dermaßen gestört, dass er nach einer kurzen Weile den Fernsehen ausgemacht hat. Zwar kommen die Wörter Licht
und ausgemacht im selben Satz vor (Wortabstand gleicht 13), aber haben nichts mit einander zu tun. Wäre jedoch
den Abstandsoperator auf 13 eingestellt, wäre den Beleg trotzdem als ein Treffer aufgetaucht. Um das zu vermeiden
muss der Abstandsoperator auf eine realativ geringe Nummer eingestellt werden.
Mit Größe wird hier Anzahl an Wörtern/Tokens verstanden.
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Texte
Wörter Jahrzehnt
2
104.341
1
39.770
5
473.363
5
466.008
797
597.187
14
159.662
1.568
435.367
3.029
1.770.577
4.325
2.956.269
2.516
1.859.752
18.188
11.821.608
4.114.030
940.693.314
5.845.327 1.330.137.794
1770-1779
1780-1789
1790-1799
1800-1809
1810-1819
1820-1829
1940-1949
1950-1959
1960-1969
1970-1979
1980-1989
1990-1999
2000-2009
9.989.807 2.291.515.012 13 Jahrzehnte
Tabelle 4.4.1: Anzahl an Tokens und Texten je nach
Jahrzehnt. Ausschnitt aus DeReKo.
Absolute Häufigkeiten eines Token hängen natürlich mit der Größe des Korpus zusammen und
natürlich auch mit den Textsorten, die das jeweilige Korpus enthält, was hier bedeutet, dass die
absolute Häufigkeit mit großer Wahrscheinlichkeit in der Periode, die sich über die Jahre 1990–
2000/2010 hinstreckt, größer ist als für die Periode der 50er Jahre. Um dieses Problem zu umgehen
können sog. relative Häufigkeiten verwendet werden, die die Größe des Korpus berücksichtigen.
Die relative Häufigkeit ist ein der absoluten Häufigkeit normalisierter Wert, und wird dadurch
ermittelt, dass die absolute Häufigkeit durch die Größe des Korpus geteilt wird. Diese Prozentzahl
wird vorzugsweise als Instanzen pro Million Wörter (pMW) angegeben (Keibel, 2008, 2009).
Es muss jedoch gefragt werden, was eine über die Zeit hin relative Häufigkeit impliziert. Eine
erhöhte relative Häufigkeit von dem Verb anmachen deutet bloß darauf hin, dass die Verwendung
dieses Verbs gestiegen ist, und nicht, dass das Verb anmachen synonyme genaue1 Verben aus dem
Wortschatz verdrängt hat. D.h. wir können aus der relativen Häufigkeit nur die jeweilige
Verwendung des Verbs schließen, aber nicht wie die Verwendung sich im Kontext der
mutmaßlichen Erweiterung von machen verhält. Zusätzlich würde diese Analyse nicht ausschließen,
1
Diese Terminologie kann fragwürdig erscheinen, aber lehnt sich an den Eintrag aus Duden (Drosdowski 1978, S.
1713) an, wo das Verb machen „häufig an der Stelle eines Verbes, das die entsprechende Tätigkeit genauer [meine
Kursivierung] benennt“. Handlungen/Tätigkeiten wie z.B öffnen lassen sich entweder anhand des Verbs öffnen oder
z.B aufmachen ausdrucken. Hier wird das „nicht Machenverb“ (d.h. öffnen) als das „genaue Verb“ bezeichnet. Das
im Vergleich zum korrespondierenden Verb mit dem Stamm machen- (z.B. aufmachen).
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dass andere Homonyme von z.B. anmachen (den Salat anmachen, ein Mädchen anmachen, usw.)
mitgerechnet wurden.1
Da wir nicht damit rechnen können, dass eine relative Häufigkeit der jeweiligen Wortkombinationen sich gegenseitig ausschließen (d.h. keine kommunizierenden Gefäße sind, bei denen
eines immer steigt, wenn das andere sinkt), sind die jeweiligen Häufigkeiten nicht besonders
informativ bezüglich eines mutmaßlichen Übergangs von genauen Verben wie einschalten in
anmachen.2 Um einen solchen Schluss ziehen zu können, muss mit einer festen Häufigkeit der
beschriebenen Aktivität/Handlung, die sich entweder als
Licht anmachen oder Licht
einschalten/anschalten/anknipsen äußert, gerechnet werden. Dies wäre sinnlos, weil es implizierte,
dass ein Ausdruck zwangsläufig auf Kosten eines anderen verwendet wird. D.h. wir können nicht
die Schlussfolgerung ziehen, dass anmachen ein anderes Verb ersetzt hat, weil es tatsächlich der
Fall sein kann, das beide Verben immer häufiger benutzt werden. Beispielsweise könnte es sein,
dass neue Geräte dazu führen, dass das Bedürfnis von der jeweiligen Handlung zu sprechen immer
größer wird. Die Einführung des Radios auf dem Markt wäre ein solches Beispiel, genau wie die
Einführung des Rechners auf dem Markt, die die Handlung von z.B. herunterfahren relevanter als
früher werden lässt. Die Sprecher äußern tatsächlich immer mehr die jeweilige Handlung, und
können zwischen verschiedenen Synonymen wählen. In diesem Fall könnten sie entweder an- und
ausmachen sagen, oder eines der Synonyme wählen, um diese Handlung zu beschreiben. Es wäre
also möglich, dass sie in 50 Prozent aller Fälle machen wählten, in der anderen Hälfte ein Synonym.
Dies würde sich in dem Korpus widerspiegeln, d.h. die Häufigkeiten der jeweiligen Verben könnten
gleichzeitig steigen. Das DWDS ist für jedes Jahrzehnt an Tokens begrenzt, während das DeReKo
eine solche Begrenzung nicht hat. Dies bewirkt, dass ein solcher Anstieg theoretisch möglich wäre.
Wir stellen uns also folglich vor, dass es zwei verschiedene Situationen gibt, die eine, in der der
Sprecher keine Begrenzung hat, d.h. er kann beide Ausdrücke benutzen:
1
2
Zwar könnten Konkordanzen ermittelt werden, damit Homonyme nicht in die Analyse einbezogen werden.
Aufgrund der großen Anzahl Treffer, die eine solche Suche ergeben würde, ist dieses Verfahren hier jedoch nicht
praktisch durchführbar. Eine Alternative ist es, nach Wörtern zu suchen, die in engem Kontakt zum Verb stehen, sog.
Kollokaten. Deshalb wurde das Kollokat Licht ausgewählt. Dieses Verfahren schließt tatsächlich andere
Bedeutungen von anmachen aus. Dieses Verfahren impliziert, dass noch eine Begrenzung der Schlussfolgerung
zwangsläufig hinzugefügt wird.
D.h. nur die Tatsache, dass die Frequenz der Kombination Licht anmachen über die Zeit hin steigt, bedeutet nicht
zwangsläufig, dass die Frequenz des konkurrierenden Ausdrucks Licht einschalten/anknipsen/anschalten sinkt.
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(1) ich habe es angemacht
(2) ich habe es eingeschaltet.
Hier muss der Sprecher nicht zwischen (1) und (2) wählen, er könnte z.B ein Gespräch mit
jemandem führen, wo er erst (1) sagt und kurz danach denselben Inhalt wiederholt, aber um die
Sprache zu variieren, wählt er später (2). Das ist jedoch für die Analyse nicht ergiebig, weil wir uns
hier eine Situation vorstellen müssen, wo er nur einen der beiden Sätze sagen darf, d.h. er muss
zwischen anmachen und einschalten wählen. Das ist der sog. binäre Ereignisraum.
Dementsprechend wird die folgende Methode vorgeschlagen (siehe auch Tabelle 4.4.2 unten):1
(1) Die Gesamtzahl aller Treffer von Licht anmachen werden je nach Jahrzehnt berechnet.
(2) Die Gesamtzahl aller Treffer von den Synonymen (Licht einschalten/anschalten/anknipsen)
werden je nach Jahrzehnt berechnet.
(3) (1) und (2) je werden nach Jahrzehnt addiert.
(4) Die jeweilige Summe vom (1) bzw. (2 ) wird durch die jeweilige Zahl von (3) geteilt, um die
relative Gebrauchszahl des Ausdrucks zu bekommen.
Weil (3) als eine Stichprobe betrachtet kann, sagt uns (4), wie oft der Inhalt anhand des Verbs
anmachen bzw. einer Synonyme geäußert wird. D.h. in abstrakter Terminologie: X ist eine Variable,
die zwei Ergebnisse hat: A oder B, wo A beispielsweise anmachen ist, und B die Synonyme
(einschalten, anknipsen oder anschalten) von anmachen. Man kann nämlich X als eine
Zufallsvariable betrachten, die sich in einem binären Ereignisraum verteilt (entweder Treffer oder
kein Treffer). D.h. entweder wird anmachen benutzt (ein Treffer) oder ein Synonym (kein Treffer).
(4) besagt tatsächlich das Verhältnis zwischen den Ausdrücken in der jeweiligen Stichprobe (3).2
Wenn (1)–(4) für alle Jahrzehnte durchgeführt worden ist, können die relativen Frequenzen
zwischen den jeweiligen Jahrzehnten verglichen werden. Ein Anstieg der relativen Frequenz von
1
2
Die Methode wird anhand des Ausdruckes Licht anmachen bzw. Licht einschalten/anknipsen/anschalten dargestellt.
Eine alternative Methode wäre natürlich Probanden in einem Sprachlabor diesem Verfahren zu unterziehen. Anhand
statistischer Methoden könnte dann untersucht werden, ob der Unterschied statistisch signifikant sei. Der
diachronische Aspekt wird jedoch problematischer, könnte aber anhand zwei Probandengruppen, ”jung” und ”alt”
gelöst werden. Im Rahmen dieser Arbeit wäre diese Methode jedoch nicht durchzuführen.
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Licht anmachen über die Zeit hin, deutet darauf hin, dass die Verwendung von anmachen auf
Kosten der Verwendung von Synonymen wie einschalten, usw. gestiegen ist.
Um von einer Verdrängung der genauen Verben zu sprechen, muss eine Grenze der relativen
Frequenz angegeben werden. Diese Grenze wurde für die Analyse auf 50 Prozent festgelegt. D.h.
wenn das Verb nicht in mehr als 50 Prozent aller Fälle gebraucht wird, ist es wahrscheinlich nicht
sinnvoll, von einer Verdrängung zu sprechen, wobei eine solche Grenzziehung zwangsläufig etwas
willkürlich ist.
Jahrzehnt (1) Anzahl Treffer
(4) Relative Frequenz (2) Anzahl Treffer
(4) Relative Frequenz (3) Gesamtzahl
1950
3/10*100=30%
7/10*100=
100-30=70%
3
7
3+7=10
Tabelle 4.4.2. Beispiel: Berechnung von relativen Frequenzen von Licht anmachen bzw. Licht einschalten/
anschalten/anknipsen. Spalte 1 bezeichnet die Jahrzehnte 1950, 1960, usw. Spalten 2 und 4 bezeichnen die absolute
Anzahl Treffer, die anhand der Suchanfrage erhalten wurde. Kolumne 3, bzw. 5 beschreiben, wie die relative Frequenz
berechnet wird.
Folgendermaßen werden die folgenden Ausdrücke als relative Frequenzen analysiert:
•
Licht anmachen vs. einschalten, anschalten und anknipsen
•
Licht ausmachen vs. ausschalten, abschalten und ausknipsen.
Zwar gibt es noch mehr Synonyme als die obigen, aber wegen Begrenzungen, die in Kapitel 4.3
erwähnt werden, wurden nur trennbare Synonyme einbezogen. Verben wie löschen könnten deshalb
nicht Betracht gezogen werden.
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4.5 Kookurrenzanalyse
Das gemeinsame Auftreten von zwei Wörtern in einem festem definierten Kontext kann anhand
statistischer Methoden analysiert werden. Eine solche in der Korpuslinguistik gängige Methode ist
die sog. Kookurrenzanalyse, die mithilfe von einem statistischen Verfahren miteinander
vorkommende Lexeme identifiziert und „nach der Stärke ihrer Affinität“ sortiert (Haß 2007, S.
250). Mit diesem Verfahren können also sog. Kollokate zum jeweiligen Suchwort hier z.B. Licht
identifiziert werden, siehe Abbildung 4.5.1 unten.
Abbildung 4.5.1: Die fünf häufigsten Kollokate zu
Licht. Quelle DWDS.
D.h. ein Auswahlkriterium dieser Analyse ist, dass zwei Wörter signifikant häufiger in einem
Kotext zusammen auftreten, „als bei einer Zufallsverteilung aller Wörter erwartbar wäre“
(Lemnitzer und Zinsmeister 2006, S. 197).
Dementsprechend ermöglicht die Kookurrenzanalyse durch statistische Maße wie der Loglikelihood ratio (LLR), die Kombinationen zweier Wörter, wie Licht anmachen bzw. Licht
einschalten statistisch auszuwerten. Ein höheres Kookurrenzmaß bedeutet, dass die Kombination im
Vergleich zu einem niedrigeren Kookurrenzmaß wahrscheinlicher ist. Würde z.B herausgefunden,
dass eine der Kombinationen eine relativ höhere Rate hat, könnte der Schluss gezogen werden, dass
dieser Ausdruck häufiger oder etablierter ist.
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Diese Methode ermöglicht jedoch nicht den diachronen Vergleich. 1 Nichtsdestoweniger stellen die
identifizierten Kombinationen von Suchwörtern mit den jeweiligen Kollokaten wichtige Fakten dar,
die die Verwendung von anmachen und ausmachen statistisch erhellen. Da die Anzahl an
Kollokaten sehr groß ist, werden nur Synonyme für anmachen bzw. ausmachen beachtet:
•abschalten
•anknipsen
•anmachen
•anschalten
•anzünden
•ausknipsen
•auslöschen
•ausmachen
•ausschalten
•einschalten
•löschen.
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber sie illustriert die Verwendung von
anmachen bzw. ausmachen im Vergleich zu ihren Synonymen.2
1
2
Unter diesem Begriff wird verstanden, dass es nicht möglich ist, die Kookurenzen der jeweiligen Zeitgliederungen
zu vergleichen. Ganz undiachron ist jedoch das Verfahren nicht, weil alle Texte aller Zeitgliederungen in die Analyse
integriert werden.
Wie schon in der Abgrenzung erwähnt wird, ist die Anzahl an Synonymen hier auffällig größer als die der
Frequenzanalyse. Dies weil es hier keine technologische Begrenzungen gibt, und weil eine erweiterte Analyse von
Synonymen als bedeutungsvoll für die Analyse sowohl als das Ergebnis gehalten wurde.
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5 Analyse
5.1 Relative Frequenzen
Die folgenden Diagramme sollen so verstanden werden, dass die x-Achse die relative Frequenz
zeigt. Die Säulen veranschaulichen die relativen Frequenzen. Durchgehend beziehen sich schwarze
Säulen auf die relative Frequenz von anmachen und ausmachen, und die grauen Säulen beziehen
sich auf die relative Frequenz der Synonyme. Eine allmählich steigende Tendenz der schwarzen
Säulen würde darauf hindeuten, dass die machen-Verben auf dem Vormarsch sind. Die jeweiligen
Daten und Suchanfragen werden im Anhang wiedergegeben.
5.1.1 Licht + anmachen vs. ein- und anschalten/anknipsen
Rel ati ve Frequenz (%)
Relative Frequenzen und Anzahl Treffer
100
80
anmachen
einschalten/
anknipsen/
anschalten
60
40
20
0
1950
1960
1970
1980
1990
2000
Jahrzehnt
Diagramm 5.1.1.1: Relative Frequenzen und Anzahl Treffer. Quelle DeReKo.
In Diagramm 5.1.1.1 taucht anmachen zum ersten Mal in den 80er Jahren auf (siehe schwarze
Säule), klingt in den 90er wieder ab, und steigt schließlich in den 2000ern, allerdings nicht auf das
Niveau der 80er Jahre. Es kann hier also nicht der Schluss gezogen werden, dass anmachen seine
Synonyme verdrängt hat. Die relative Frequenz vom anmachen ist nie höher als die seiner
Synonyme (einschalten, anknipsen und anschalten), kommt nicht einmal in der Nähe der 50Prozentgrenze. Eins ist jedoch klar; die Verwendung von anmachen scheint dem Diagramm nach
relativ neu zu sein, weil es erst in den 80er Jahren zum ersten Mal auftaucht. Obwohl also kein
Verdrängungsprozess nachgewiesen werden kann, scheint sich der Gebrauch etabliert zu haben.
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Rel ati ve Frequenz (%)
Relative Frequenzen und Anzahl Treffer
100
80
anmachen
einschalten/
anknipsen/
anschalten
60
40
20
0
1950
1960
1970
1980
1990
Ja hrzehnt
Diagramm 5.1.1.2: Relative Frequenzen und Anzahl Treffer. Quelle DWDS.
In Diagramm 5.1.1.2 taucht das Verb anmachen in den 60er Jahren erst auf, und steigt dann über die
50-Prozentgrenze in den 70er und 80er Jahren, um dann wieder in den 90er Jahren unter 40% zu
sinken.
Insgesamt geben die Diagramme 5.1.1.2 und 5.1.2.1 keine Belege dafür, dass das Verb anmachen
andere Verben verdrängt hat. Zwar scheint es im Diagramm 5.1.1.2 als ob ein Verdrängungsprozess
in Gang gekommen ist, aber auch wenn dies der
Fall gewesen sein sollte, ist er
wieder
abgeklungen.
5.1.2 Licht + ausmachen vs. ausschalten/abschalten/ausknipsen
Das Bild im Diagramm 5.1.2.1 ist nicht eindeutig. Ausmachen taucht erst in den 60er Jahren auf,
verschwindet im folgenden Jahrzehnt, um dann in den 80er Jahren ganz die Oberhand zu gewinnen.
Darauf sollte nicht allzu viel Wert gelegt werden wegen der ziemlich geringen Anzahl Belege (siehe
Anhang). In den 90er und 00er Jahren scheint jedoch die Verwendung von anmachen nicht die
synonymen Ausdrücke verdrängt zu haben.
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Relative Frequenzen und Anzahl Treffer
Rel ati ve Frequenz (%)
100
80
ausmachen
ausschalten/
abschalten/
ausknipsen
60
40
20
0
1950
1960
1970
1980
1990
2000
Ja hrzehnt
Diagramm 5.1.2.1: Relative Frequenzen und Anzahl Treffer. Quelle DeReKo.
Das Diagramm 5.1.2.2 indiziert, dass ein Verdrängungsprozess zumindest vorhanden gewesen sein
kann. Bis auf die 60er Jahre liegt die relative Frequenz bei 50% oder mehr. Die Frequenz sinkt
jedoch zwischen den 80er und den 90er Jahren, was einer völligen Verdrängung widerspricht.
Schließlich muss jedoch gesagt werden, dass dieses Bild der bisher überzeugendste Beleg für einen
möglichen Verdrängungsprozess ist.
Rel ati ve Frequenz (%)
Relative Frequenzen und Anzahl Treffer
100
80
ausmachen
ausschalten/
abschalten/
ausknipsen
60
40
20
0
1950
1960
1970
1980
1990
Ja hrzehnt
Diagramm 5.1.2.2: Relative Frequenzen und Anzahl TrefferQuelle DWDS.
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5.2 Kookurrenzanalyse
5.2.1 Kollokate zu Licht bezüglich der Handlung von Licht anmachen
In Tabelle 5.2.1.1 werden die relevanten Kollokate bezüglich der Handlung von Licht anmachen
bezeichnet. Dementsprechend stellt sich hier heraus, dass die höchstrangigen Kollokate einschalten
bzw. anzünden sind. Das Bild ist ziemlich eindeutig; anmachen kommt erst auf dem fünften bzw.
vierten Platz. Das Verb einschalten hat den LLR-Wert (2225), was fünfmal so groß ist wie der von
anmachen (445). Fast das gleiche Verhältnis besteht zwischen anzünden (779) und anmachen (184),
was bedeutet, dass einschalten fünfmal so wahrscheinlich ist wie anmachen in Kombination mit
Licht.
Rang
1
2
3
4
5
6
COSMAS
Kollokat
einschalten
anzünden
anknipsen
anschalten
anmachen
abschalten
LLR
2225
1236
690
548
445
80
Rang
1
2
3
4
5
6
DWDS
Kollokat
anzünden
einschalten
anknipsen
anmachen
anschalten
abschalten
LLR
779
303
260
184
87
52
Tabelle 5.2.1.1: Kollokate zu Licht .
5.2.2 Kollokate zu Licht bezüglich der Handlung von Licht ausmachen
In Tabelle 5.2.2.1 werden die relevanten Kollokate bezüglich der Handlung von Licht ausmachen
bezeichnet. Dementsprechend stellt sich hier heraus, dass das höchstrangige Kollokat löschen ist.
Das Bild ist ziemlich eindeutig; ausmachen kommt erst auf dem vierten bzw. dritten Platz. Das
Verb löschen hat den LLR-Wert (1587 bzw. 1925) was fast achtmal (bzw. fast zehnmal) so groß ist
wie der von ausmachen (205).
Rang
1
2
3
4
5
6
COSMAS
Kollokat
löschen
ausschalten
ausknipsen
ausmachen
auslöschen
abschalten
LLR
1587
1199
1103
205
86
80
Rang
1
2
3
4
5
6
Tabelle 5.2.2.1: Kollokate zu Licht.
22
DWDS
Kollokat
löschen
auslöschen
ausmachen
ausknipsen
abschalten
ausschalten
LLR
1925
341
198
166
52
52
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Handledare: FD Susanne Tienken
Dieser Statistik nach kann nicht behauptet werden, dass anmachen und ausmachen die genauen
Verben verdrängt haben. Im Gegenteil ist es also so, dass die genauen Verben frequenter sind,
zumindest im Hinblick auf das Kollokat Licht.
6 Fazit
In dieser Arbeit wurde anhand eines korpuslinguistischen Ansatzes untersucht, ob die Verben
anmachen und ausmachen andere Synonyme aus dem Wortschatz verdrängt haben. Abgegrenzt
wurde die Arbeit dadurch, dass nur nach solchen Belegen gesucht wurde, in denen diese Verben in
Zusammenhang mit Licht vorkommen. Für die Analyse wurde eine Methode von sog. relativen
Frequenzen entwickelt und angewendet.
Das Ergebnis deutet darauf hin, dass die Präsenz eines solchen Prozesses, trotz populärwissenschaftlicher Behauptungen, für anmachen und ausmachen nicht nachzuweisen ist.
Weitere Studien sind wahrscheinlich nötig, um die Frage nach einem Verdrängungsprozess definitiv
beantworten zu können. Wichtig wäre dabei herauszufinden, ob das Phänomen auf die gesprochene
Sprache beschränkt ist, oder zumindest signifikanter auftritt. Ein Vorschlag für eine erweiterte
Analyse wäre, die Untersuchung um gesprochene Sprache zu erweitern. Erst dann könnte
herausgefunden werden, ob ein Verdrängungsprozess vorliegt. Die Abgrenzung mit Licht könnte
auch erweitert werden, um herauszufinden, ob sich das untersuchte Phänomen in anderen Kontexten
anders gestaltet.
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7 Quellen und Literatur
7.1 Korpora
DeReKo
IDS
(o.J.):
Das
deutsche
Referenzkorpus
DeReKo.
Elektronische
Resource
<http://www.ids-mannheim.de/kl/projekte/korpora> [21.07.2010]
DWDS (o.J.): Digitales Wörterbuch des der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts.
<http://www.dwds.de> [21.07.2010]
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Braun, Wilhelm; Pfeifer, Wolfgang (1989): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Band 2 HP. Berlin: Akademie-Verlag.
Drosdowski, Günther (Hg.) (1963): Der Duden in 10 Bänden. Band 7: Duden „Etymologie“:
Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Mannheim: Bibliographisches Institut.
Drosdowski, Günther (Hg.) (1978): Duden: das große Wörterbuch der deutschen Sprache in sechs
Bänden. Band 4: Kam - N. Mannheim: Bibliographisches Institut.
Duden 4: Duden die Grammatik (2005): unentbehrlich für richtiges Deutsch. 7., völlig neu
erarbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim: Dudenverlag.
Duden 7: Duden: das Herkunftswörterbuch (2007): Etymologie der deutschen Sprache : auf der
Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln : [die Geschichte der deutschen Wörter bis zur
Gegenwart : 20000 Wörter und Redewendungen in ca. 8000 Artikeln]. 4., neu bearbeitete Auflage.
Mannheim: Dudenverlag.
Langenscheidt (2003): Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Berlin und München:
Langenscheidt KG.
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Daniel Heller Sahlgren
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Handledare: FD Susanne Tienken
7.3 Literatur
Belica, Cyril (1998): Statistische Analyse von Zeitstrukturen in Korpora. In: Teubert, Wolfgang
(Hg.) (1998) Neologie und Korpus. Tübingen: Narr.
Belica, Cyril (1999): Von absoluten Häufigkeiten zum Differenzenkoeffizienten. Auszug aus der
Machbarkeitsstudie „Korpusbasierte diachronische Analyse der Gebrauchshäufigkeit: Wörter des
Jahrzehnts“, IDS Mannheim. Elektronische Resource <http://www.idsmannheim.de/kl/dokumente/diffcoeff.pdf> [21.07.2010]
Bubenhofer, Noah (2009): Sprachgebrauchsmuster: Korpuslinguistik als Methode der Diskurs- und
Kulturanalyse. Berlin: W. de Gruyter.
Sick, Bastian (o.J.): Elektronische Ressource: <http://bastiansick.sslh.net/?r=16 > [18.08.2010]
Ernst, Peter (2004): Germanistische Sprachwissenschaft: eine Einführung in die synchrone
Sprachwissenschaft des Deutschen. Wien: WUV.
Haß, Ulrike (2007): Korpus-Hermeneutik. Zur hermeneutischen Methodik in der lexikalischen
Semantik. In: Hermanns, Fritz ;Holly, Werner (Hgg.) (2007): Linguistische Hermeneutik: Theorie
und Praxis des Verstehens und Interpretierens. Tübingen: Niemeyer
Hilpert, Martin und Gries, Stephan (2009): Assessing frequency changes in multistage diachronic
corpora: Applications for historical corpus linguistics and the study of language acquisition.
Literary and Linguistic Computing 24/4, S. 385-401.
Keibel, Holger (2008, 2009): Mathematische Häufigkeitsmaße in der Korpuslinguistik:
Eigenschaften und Verwendung. Mannheim: Institut für Deutsche Sprache. Elektronische
Ressource: <http://www.ids-mannheim.de/kl/dokumente/freqMeasures.html> [18.4.2010]
Kupietz, Marc; Keibel, Holger (2009): The Mannheim German Reference Corpus (DEREKO) as a
basis for empirical linguistic research. In: Minegishi, Makoto / Kawaguchi, Yuji (Hgg.): Working
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Daniel Heller Sahlgren
Högskolan Dalarna, Tyska
Handledare: FD Susanne Tienken
Papers in Corpus-based Linguistics and Language Education, No. 3 . S. 53-59. Tokio: Tokyo
University of Foreign Studies (TUFS). Elektronische Resource:
<http://cblle.tufs.ac.jp/assets/files/publications/working_papers_03/section/053-059.pdf>
[07.21.2010]
Lemnitzer, Lothar; Zinsmeister, Heike (2006): Korpuslinguistik: eine Einführung. Tübingen: Narr.
Morena, Hanno (2009): Die Macht des Machens. Veröff. 14.07.2009. Elektronische Resource
<http://www.dw-world.de/dw/article/0,,933317,00.html> [22.03.2010].
Nübling, Damaris (2006): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen: eine Einführung in die
Prinzipien des Sprachwandels. Tübingen: Narr.
Pörings, Ralf; Schmitz, Ulrich (2003): Sprache und Sprachwissenschaft: eine kognitiv orientierte
Einführung. Tübingen: Narr.
Römer Christine;Matzke, Birgitte (2005): Lexikologie des Deutschen: eine Einführung. 2.,
aktualisierte und ergänzte Auflage. Tübingen: Narr.
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8 Anhang – Daten zu den Diagrammen
8.1 DeReKo
Anzahl Treffer:
einschalten/
Licht einschalten/
Jahrzehnt
anmachen
anknipsen/ Gesamte Zahl
anknipsen/
anschalten
anschalten
1950
0
0
1
100
1
1960
0
0
4
100
4
1970
0
0
1
100
1
1980
2
25
6
75
8
1990
31
8,52
333
91,48
364
2000
85
14,05
520
85,95
605
Tabelle 8.1.1: Suchanfrage: ((&Licht) /w3 (&anmachen)) UND ((&Licht) /s0 (&anmachen)) bzw. ((&Licht) /w3
(&einschalten OR &anknipsen OR &anschalten)) UND ( (&Licht) /s0 (&einschalten OR &anknipsen OR
&anschalten)).
Anzahl Treffer:
Licht anmachen
Anzahl Treffer:
ausschalten/
Licht ausschalten/
Jahrzehnt
ausmachen
abschalten/ Gesamte Zahl
Abschalten/
ausknipsen
ausknipsen
1950
0
0
2
100
2
1960
1
33,33
2
66,67
3
1970
0
0
2
100
2
1980
4
100
0
0
4
1990
84
29,79
198
70,21
282
2000
185
36,71
319
63,29
504
Tabelle 8.1.2: Suchanfrage: ((&Licht) /w3 (&ausmachen)) UND ((&Licht) /s0 (&ausmachen)) bzw. ((&Licht) /w3
(&ausschalten ODER &ausknipsen ODER &abschalten)) UND ((&Licht) /s0 (&ausschalten ODER &ausknipsen
ODER &abschalten)).
Anzahl Treffer:
Licht ausmachen
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8.2 DWDS
Anzahl Treffer:
Jahrzehnt
Licht anmachen
anmachen
Anzahl Treffer:
Licht einschalten/
anknipsen/
anschalten
einschalten/
anknipsen/
anschalten
Gesamte Zahl
1950
0
0
6
100
1960
1
14,29
6
85,71
1970
2
66,67
1
33,33
1980
2
66,67
1
33,33
1990
1
33,33
2
66,67
Tabelle 8.2.1: NEAR (Licht, anmachen, 3) bzw. NEAR (Licht, anschalten, 3) || NEAR (Licht, einschalten, 3) ||
NEAR (Licht, anknipsen, 3)
Jahrzehnt
Anzahl Treffer:
Licht ausmachen
ausmachen
Anzahl Treffer:
Licht ausschalten/
abschalten/
ausknipsen
ausschalten/
abschalten/
ausknipsen
Gesamte Zahl
1950
2
50
2
50
1960
2
40
3
60
1970
4
66,67
2
33,33
1980
3
100
0
0
1990
3
50
3
50
Tabelle 8.2.2: Suchanfrage: NEAR (Licht, ausmachen, 3) bzw. NEAR (Licht, ausschalten, 3) || NEAR (Licht,
ausknipsen, 3) || NEAR (Licht, abschalten, 3).
28
6
7
3
3
3
4
5
6
3
6
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