SPIELZEIT 2016_2017 NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN GMD rasmus baumann 5. SINFONIEKONZERT_ januar 2017 SÜDSTAATEN NPW JAHRE 5. SINFONIEKONZERT SÜDSTAATEN Begeistern ist einfach. reinhold friedrich_Trompete nicholas bardonnay_Multimedia-Künstler (nur am 9. und 10. Januar 2017) neue philharmonie westfalen GMD rasmus baumann_Leitung bernd alois zimmermann (1918–1970) „Nobody knows de trouble I see“ Konzert für Trompete in C und Orchester george gershwin (1898–1937) „Porgy and Bess“ A Symphonic Picture for Orchestra (Arrangement: robert russell bennett) // PAUSE // morton gould (1913–1996) American Salute Based on „When Johnny comes marching home“ ferde grofé (1892–1972) Grand Canyon Suite sparkasse-re.de Wenn man einen Finanzpartner hat, der die Kultur in der Region unterstützt. (Arrangement: westwater arts) „Grand Canyon Country“ Sinfonische Fotochoreografie (nur am 9. und 10. Januar 2017) I.Sunrise II. Painted Desert III. On the Trail IV.Sunset V.Cloudburst Montag, 9. Januar 2017, 19.30 Uhr Gelsenkirchen_Musiktheater im Revier Dienstag, 10. Januar 2017, 19.30 Uhr Recklinghausen_Ruhrfestspielhaus Mittwoch, 11. Januar 2017, 19.30 Uhr Kamen_Konzertaula Die Konzerte am 9. und 10. Januar 2017 mit sinfonischer Fotochoreografie finden statt in Zusammenarbeit mit Westwater Arts. Wenn’s um Geld geht Bochumer Str. 82a · RE · www.kfz-kurt.de 02 I 03 Wir danken der KFZ_KURT GmbH, dem Hauptsponsor des SinfoniekonzertZyklus 2016_2017 in Recklinghausen, für die freundliche Unterstützung. bernd alois zimmermann (1918–1970) „Nobody knows de trouble I see“ Konzert für Trompete in C und Orchester Besetzung: Solo-Trompete – 1 Flöte, 1 Oboe, 1 Klarinette, 1 Fagott – 1 Horn, 3 Trompeten, 1 Posauen, 1 Tuba – Pauken – Schlagzeug – 1 Harfe – 5 Saxophone – Gitarre – Klavier – Streicher Der Traum von Freiheit und Brüderlichkeit Die Reise in das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ hatten längst nicht alle Menschen freiwillig angetreten. Etwa vier Millionen Afroame- APPsolut mobil. Für jede Verbindung. AZ_88x93_RZ.indd 1 rikaner lebten um 1850 als Sklaven auf den Zuckerrohr- und Baumwollplantagen der Südstaaten. Hart kontrastierte die Schönheit der Landschaft mit den unmenschlichen Arbeitsbedingungen der Sklaven. Religion und Musik gaben Halt und Trost und waren Kommunikationsmittel, etwa in den Worksongs und Negro Spirituals. Jenseits aller falsch Alle Fahrpläne, Ihre individuelle Fahrplanauskunft und die Abfahrtszeiten in Echtzeit – laden Sie sich hier die kostenlose APP für Bus und Bahn herunter. verstandenen Sozialromantik boten die Spirituals den Nährboden für eine eigenständige amerikanische Musik. Sie transportierten emotionale und politische Botschaften – den Traum von Freiheit und Brüderlichkeit. Daran knüpfte 1954 auch Bernd Alois Zimmermann an. Sein Konzert für Trompete und Orchester ist eine Solidarisierung mit der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung während der Rassenunruhen. Den Titel „Nobody knows de trouble I see“ entnahm er dem gleichnamigen Spiritual. Zimmermanns humanes Anliegen verband sich mit einem starken Interesse am Jazz als Prototyp einer spontanen Musik, die Befreiung aus geborene Zimmermann erheblich. 05.09.16 14:35 12 I 05 04 13 den Dogmen der Neuen Musik bieten sollte. Unter diesen litt der 1918 Durch Kriegsdienst um seine Jugend betrogen, fühlte er sich bald von der nächsten Avantgarde-Generation überspurtet. Zimmermann setzte sich stilistisch „zwischen alle Stühle“: zu „modern“ für die Konservativen, zu „gestrig“ für die Revolutionäre. Mit 52 Jahren nahm er sich das Leben, zermürbt von persönlichen und gesundheitlichen Krisen. Heute gehört vor allem seine Oper „Die Soldaten“ zu den Meilensteinen des Musiktheaters. Ethisch wie künstlerisch setzte Zimmermann höchste Maßstäbe: verwurzelt im rheinischen Katholizismus und gleichzeitig an ihm zweifelnd, Partei ergreifend für die sozial Ausgegrenzten, keiner künstlerischen Mode verfallend. „Seelische Tiefenschichten“ wollte er mit seinem Trompetenkonzert aufreißen: „Angst und Hoffnung, Trauer und Freude eines menschlichen Herzens, welches sich aus dem ausweglosen Rätsel des menschlichen Daseins voll kindlichen Vertrauens in die geöffneten Arme des göttlichen Erlösers wirft.“ Als Brotberuf hatte der junge Zimmermann etliche „Gebrauchsmusiken“ für den WDR geschrieben. Die Collagierung verschiedener, zeitlich und räumlich getrennter Stile erhob er später zum Prinzip der „Kugelgestalt der Zeit“. Sie ist auch in „Nobody knows de trouble I see“ schon angelegt, was quer zu der damals angesagten Abstraktheit der Neuen Musik stand. „Das Werk“, so Zimmermann, „will in der Verschmelzung von drei stilistisch scheinbar so heterogenen Gestaltungsprinzipien gleichsam einen george gershwin (1898–1937) „Porgy and Bess“ A Symphonic Picture for Orchestra (Arrangement: robert russell bennett) Besetzung: 3 Flöten (die 3. auch Piccolo), 3 Oboen (die 3. auch Englischhorn), 3 Klarinetten (die 3. auch Bass-Klarinette), 2 Fagotte – 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Tuba – Pauken – Schlagzeug – 1 Harfe – 3 Saxophone – Banjo – Streicher Weg der brüderlichen Verbindung zeigen.“ „Summertime“ in South Carolina Zu diesen Gestaltungsprinzipien gehört neben „leitmotivischem“ Spiritu- Mit dem Schicksal der Afroamerikaner in den Südstaaten setz- al und konzertierendem Jazz auch die Zwölftontechnik. Die dem Stück te sich auch George Gershwin auseinander. Was Schönberg, zugrunde liegende Zwölftonreihe formiert sich in den Tönen 7 bis 9 zum Strawinsky und Ravel spontan erkannt hatten, musste sich im c-moll-Dreiklang – ein Bezug zur Tonalität, der unter den strengen Apos- Bewusstsein von Kritikern erst setzen: Dieser Sohn russisch-jü- teln der Neuen Musik damals völlig verpönt war. discher Einwanderer, ein unakademischer Emporkömmling vom Wenngleich Zimmermann die Improvisationstechnik des Jazz auskom- Broadway, schuf den weltweit geliebten sinfonischen Sound der ponierte, erfordert die stilgerechte Interpretation einen einschlägig Neuen Welt. Gershwin stand auf dem Gipfel des Erfolgs, als er versierten Solisten. Auch im Orchester sind Big Band-Qualitäten gefragt: 1937 mit erst 38 Jahren an einem Gehirntumor starb. Und typische Jazzmerkmale wie Synkopen und charakteristische Rhyth- „Porgy and Bess“ ist als erste amerikanische Nationaloper in die musgruppen durchziehen die Partitur. Mit der offenbar etwas hüftsteifen Geschichte eingegangen. Die 1925 erschienene Romanvorlage Hamburger Uraufführung 1955 (Solist Adolf Scherbaum, Dirigent Ernest von DuBose Heyward fiel Gershwin ein Jahr später in die Hän- Bour) war Zimmermann nicht glücklich gewesen: „Zickig“ sei sie ausge- de. Begeistert war er von der authentischen Milieuschilderung fallen. Ein unterhaltsames „Jazz-Potpourri“ ist das Stück jedoch keines- und der Tatsache, dass im Roman stets Musik präsent ist, sei es in falls. Der Hörer muss sich schon einlassen auf eine musikalische Sprache, der großen Trauerzeremonie, sei es in der Sturmszene, in der die die Jazz, klassische Moderne und Choral miteinander verblendet – aber Einwohner Zuflucht zum gemeinschaftlichen Gesang nehmen. immer auf Emotion und Wahrhaftigkeit zielt. 06 I 07 Saxophone, Trompeten, Posaune und Schlagzeug müssen „grooven“. Mittlerweile arbeiteten Heyward und seine Frau Dorothy den Roman zu einem Theaterstück um, das Gershwin als Librettovorlage diente. Erst 1934 konnte die Kompositionsarbeit beginnen; Gershwins Bruder Ira lieferte die Songtexte. Die im heutigen Konzert gespielte Suite vereint die „Greatest Gershwin war sich darüber klar, dass er „die ganze Musik aus ei- Hits“ der Partitur. Robert Russell Bennett schuf 1937 im Auftrag nem Guss haben wollte. Deshalb komponierte ich meine eige- des Dirigenten Fritz Reiner ein „Symphonic Picture“ mit neuer nen Spirituals und Volkslieder“ statt „echte“ afroamerikanische Orchestration, obwohl Gershwin eine eigene sinfonische Version Musik zu verarbeiten. Zu Studienzwecken verbrachte er sechs veröffentlicht hatte. Bennett, der auch selbst Opern komponier- Wochen in der Nähe von Charleston (dem Geburtsort Heywards te, orchestrierte immerhin über 300 Musicals, darunter auch „My und dem Schauplatz der Oper), um sich mit der Lebensweise, Fair Lady“ oder „Annie Get Your Gun“. vor allem aber mit der Musik der Farbigen in den Südstaaten und ihrer „körperhaften Rhythmik“ (Heyward) vertraut zu machen. In der Catfish Row, einem armseligen Hafenviertel in Charleston (South Carolina), haben die farbigen Einwohner trotz der Armut Die ursprünglich für die New Yorker Met geplante Uraufführung ihr tiefes Gottvertrauen nicht verloren. Clara singt an einem lau- kam nicht zustande: Gershwin hatte darauf bestanden, dass en Sommerabend ihr Baby in den Schlaf („Summertime“). Die sämtliche Rollen von Afroamerikanern gespielt werden müss- Idylle wird brutal gestört, als Crown nach einem Streit einen ten – ein einleuchtendes (und bis heute bestehendes) Gebot, Mord begeht und flieht. „I Got Plenty O’ Nuttin’“ stellt uns Porgy das die in Rassenvorurteilen verhaftete Leitung der Met nicht vor, einen gelähmten Bettler. Sein Leben hat einen Sinn bekom- erfüllen wollte. So feierte „Porgy and Bess“ schließlich 1935 seine men, seitdem er Crowns Geliebte Bess bei sich aufgenommen glanzvolle Premiere in Boston. Doch an anderen Orten flamm- hat. Porgy hat nun alles, was er braucht: „sein Mädchen, seinen ten Widerstände gegen ein Werk auf, für das in Washington Gott, sein Lied“. eigens die diskriminierende Rassentrennung – vor wie auf der Bühne – außer Kraft gesetzt werden musste. Auch die Tatsache, Aus der Zweckgemeinschaft zwischen Porgy und Bess ist eine dass Gershwin sich nicht mit einer Revue begnügt, sondern als Liebesbeziehung geworden („Bess, You Is My Woman Now“). seriöser Opernkomponist profiliert hatte, stieß auf arrogantes Doch nach einem ausgelassenen Fest („Oh I Can’t Sit Down“) Unverständnis. Erst in den vierziger Jahren setzte sich „Porgy“ gesteht Bess Porgy, dass sie zu Crown zurückkehrt. Porgy bringt am Broadway wirklich durch. Die europäische Erstaufführung seinen Rivalen um und muss ins Gefängnis. Der Dealer Sportin’ erfolgte 1943 in Kopenhagen, wo die deutschen Besatzer bald Life malt Bess das verlockende Leben in der Großstadt aus eine Absetzung erzwangen. 1945 erlebte die deutsche Version („There’s A Boat Dat’s Leavin’ Soon For New York“). Als Porgy aus von Ralph Benatzky ihre Premiere in Zürich. Einem weltweiten dem Gefängnis kommt, ist Bess bereits nach New York aufgebro- Publikum wurde die Oper durch Otto Premingers Verfilmung chen. Verzweifelt reist Porgy ihr nach. Im Spiritual „Oh Lawd, I’m von 1959 mit Sidney Poitier und Sammy Davies jr. bekannt. On My Way To A Heavenly Lan’“ nehmen die Bewohner der Cat- 08 I 09 fish Row Abschied von ihm. Aufeinander abgestimmte Instrumente ergeben ein gutes Konzert. Das Zusammenspiel vieler Instrumente erfordert eine präzise Abstimmung und viel Training. Das Ergebnis wird für Sie zum Hörgenuss. Eine gute Abstimmung sollte auch für Ihre persönliche Absicherung erfolgen. Das gilt ganz besonders, wenn es um Ihre Versicherungen, Vorsorge und Ihr Vermögen geht. Bei mir, Ihrem Allianz Fachmann, werden Sie dazu umfassend und in aller Ruhe beraten. Setzen wir uns doch einmal zusammen. morton gould (1913–1996) American Salute Based on „When Johnny comes marching home“ Besetzung: 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 3 Fagotte – 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Tuba – Pauken – Schlagzeug – 1 Harfe – Streicher Burkhard Hillebrand e. K . Generalvertretung der Allianz Halterner Str. 5, 45657 Recklinghausen [email protected] Tel. 0 23 61.1 26 56, Fax 0 23 61.1 21 25 Morton Gould vertonte in „American Salute“ die ungebrochen 08.03.16 14:04 positive Seite des „land of the free and the home of the brave“, wie es in der US-Nationalhymne heißt. Der gebürtige New Yorker war als Pianist, Dirigent, Arrangeur und Komponist sehr erfolgreich und wurde u.a. mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Ballett- und Orchestermusiken schrieb er ebenso wie Musiken für Broadway, TV und Film. Zu besonderer Popularität gelangte Gould mit Radiosendungen in den 1940er Jahren, die ein Millionenpublikum erreichten. Aus dieser Zeit stammt auch „American Salute“, mitten im 2. Weltkrieg komponiert: schmissige Variationen auf das patriotische Lied „When Johnny comes marching home“. Doch die Melodie geht ursprünglich auf den Amerikanischen Bürgerkrieg der 1860er Jahre zurück, in dem sich Nordund Südstaaten gegenüberstanden. Der irisch-amerikanische Bandleader Patrick Gilmore veröffentlichte „When Johnny comes marching home“ 1863 zunächst unter Pseudonym. Schnell wurde der Song so beliebt, dass er von den Truppen in den Nordwie den Südstaaten gesungen wurde. Die Südstaaten verloren den Bürgerkrieg, die Sklaverei wurde abgeschafft. Der Song blieb, und Goulds Fassung ist eine der effektvollsten. 10 I 11 ge_Konzert_88x93_4c Hillebrand.indd 1 Ein Song aus dem Bürgerkrieg Kinder brauchen Kultur. Wir brauchen Ihre Hilfe! Helfen Sie durch: · Spenden · Ehrenamtliches Engagement · Projektideen · Zustiftung zum Vermögensstock der Stiftung ferde grofé (1892–1972) Grand Canyon Suite Besetzung: 3 Flöten (die 3. auch Piccolo), 3 Oboen (die 3. auch Englischhorn), 3 Klarinetten (die 3. auch Bassklarinette), 3 Fagotte (das 3. auch Kontrafagott) – 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Tuba – Pauken – Schlagzeug – 1 Harfe – Celesta – Streicher Steile Felsen und wilde Wasser Anna Karácsonyi Wenn George Gershwins „Rhapsody in Blue“ gespielt wird, hört man auch – Ferde Grofé. Er schuf nämlich die Orchestration für Für telefonische Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung: Gerd und Brigitte Kluth privat: 0 23 65 / 3 41 45 E-Mail: [email protected] www.kluth-stiftung.de Gershwin, eine Aufgabe, die Broadway-Komponisten damals Spendenkonto: DE75 4265 0150 1113 0157 94 Sparkasse Vest Recklinghausen dieren. Zurück in den USA, verdiente er sich sein Geld zunächst gerne delegierten. Ferdinand Rudolph Grofé wurde als Sohn des eingewanderten deutschen Baritons Emil von Grofé in New York geboren. Nach dem Tod des Vaters ging er mit seiner Mutter, einer Cellistin, nach Deutschland zurück, um dort in Leipzig zu stuals Milchmann oder Liftboy. Doch bald reüssierte er als Musiker und Arrangeur in Paul Whitemans berühmtem Jazzorchester. Zunehmend trat er auch als Komponist in Erscheinung, vor allem von den Naturwundern Amerikas inspiriert in Stücken wie „Mississippi Suite“ oder „Death Valley Suite“. Sein berühmtestes Werk aber ist die „Grand Canyon Suite“, uraufgeführt vom Paul Whiteman Orchestra 1931 in Chicago. 1945 legte sogar Arturo Toscanini eine Aufnahme vor. Diese Musik ruft aber nicht nur vor dem inneren Auge gewaltige Bilder hervor – 1958 wurde Walt Disneys oscarpreisgekrönter Kurzfilm „Grand Canyon“ mit Grofés Suite untermalt. 12 I 13 Zur Zeit fördern wir: Kulturmäuse e.V. · Marler Debüt Jugend musiziert · Schulprojekte Und in diesem Konzert präsentieren wir Ihnen als Deutsche Erstaufführung eine fotochoreografische Begleitung in Zusammenarbeit mit Westwater Arts. Die multimediale Illustration zeigt reinhold friedrich_Trompete Landschaft und Details des Grand Canyon in atemberaubenden Reinhold Friedrich, geboren in Weingarten/ Panoramafotos (aus technischen Gründen sind die Projektionen Baden, ist seit seinem Erfolg beim ARD-Wett- nur in Gelsenkirchen und Recklinghausen möglich). bewerb 1986 auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast. Sein Debüt bei den Berliner Fünf Sätze beschwören zwischen Sonnenauf- und untergang Festwochen von 1982 mit „Sequenza X“ von die majestätischen Panoramen der gigantischen Schlucht im Luciano Berio, das Debüt im Wiener Musik- südwestlich gelegenen Bundesstaat Arizona. Rund 1.600 Meter vereinsaal 1994 mit dem Trompetenkonzert tief fallen die farbigen Felswände ab. Wildwasser und Wüsten von Joseph Haydn sowie die langjährige Zu- prägen den Canyon, aber auch eine unermessliche reiche Fauna sammenarbeit mit Claudio Abbado im Lucerne Festival Orchestra be- und Flora. Und so verzeichnet Grofés klingender Führer durch schreiben das große Spektrum seiner Aktivitäten. 1,7 Milliarden Jahre Erdgeschichte gleichermaßen VogelgesänDonner und majestätische Hymnen. Grofé war „dankbar“, dass es Festlicher Bläserglanz und staatstragender Charakter: das ist der Einihm offenbar gelungen sei, „etwas von dem musikalischen Geist druck der ersten Takte von Schostakowitschs „Festlicher Ouvertüre“. Amerikas einzufangen“: „Ich glaube, ich habe in dieser Musik Doch so pompös geht es nicht weiter. Eine vorwitzige Bläsergirlanvon Amerika gesprochen, einfach weil Amerika zu mir gesprode reißt Glanz und Gloria mit sich und löst sich in einem wirbelnchen hat. Aber diese Musik ist eure Musik. Unser Land ist reich den Galopp auf. Das zweite lyrische Thema in Horn und Celli wird an Musik, und wenn ihr lauscht, könnt ihr sie genau jetzt hören.“ vom Sog der Ereignisse fortgespült. Ein typisches SchostakowitschScherzo – mit Ironie und Anführungszeichen, allerdings ohne den Dr. Kerstin Schüssler-Bach bitteren Grimm, der diesem Typus in seinen Sinfonien anhaftet. Als Künstler und Mensch musste sich Schostakowitsch den Mechanismen eines totalitären Systems stellen. Seine Werke sind immer Reaktion auf staatliche Verordnungen und Zwänge. Und sein Patriotismus ist weder blind noch aufoktroyiert – was in der Beurteilung seiner Musik zu Missverständnissen führte. Doppelbödigkeit und Gebrochenheit schwingt bei diesem von der Sowjetunion erst ge- Für Reinhold Friedrich gehören Neue und Alte Musik in der Auseinandersetzung mit dem Werk zusammen und bilden keinen Gegensatz. So musizierte er mit dem Orchestre des Champs-Élysées und der Wiener Akademie auf historischen Instrumenten. Auf der anderen Seite stehen Ur- und Erstaufführungen von Wolfgang Rihm, Sir Peter Maxwell Davies, Carola Bauckholt, Hans Werner Henze, Nicolaus A. Huber, Rebecca Saunders und Caspar Johannes Walter. Dabei sind Solokonzerte wie „Eirene“ von Herbert Willi und „Nobody knows de trouble I see“ von Bernd Alois Zimmermann, ausgezeichnet mit dem ECHO-Klassik, besonders wichtige Bestandteile seines breitgefächerten Repertoires. Er konzertiert als Solist mit Ensembles wie den Berliner Barock Solisten, den Bamberger und Wiener Symphonikern oder dem Royal Concertgebouw Orchestra. Dabei spielte er u.a. unter der Leitung von kreuzigten, dann geheiligten Komponisten stets mit. Claudio Abbado (†), Semyon Bychkov oder Neeme Järvi. Reinhold Auch die „Festliche Ouvertüre“ reagierte auf einen offiziellen Großbritannien, Kanada, Spanien oder Thailand. Anlass: den Jahrestag der Oktoberrevolution, der im November 1954 mit einem Festakt im Moskauer Bolschoi-Theater begangen werden sollte. Was zur Feier noch fehlte, war eine passende Ouvertüre. Hilfesuchend wandte sich der Dirigent Vasili Nebolsin an Schostakowitsch. Friedrichs Auftritte der letzten Spielzeiten führten ihn u.a. nach China, Zahlreiche CD-Einspielungen dokumentieren sein facettenreiches Schaffen. Reinhold Friedrich ist Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Karlsruhe und Honorarprofessor an der Royal Academy of Music in London, der Sibelius-Akademie Helsinki sowie in Hiroshima/Japan. Weltweit ist er ein gefragter Meisterkursdozent. 12 I 15 14 13 Überschäumend wie Champagner ge, Sternenfunkeln, steinige Wege auf Eselspfaden, Blitz und WILLKOMMEN IN DER DIGITALEN WELT nicholas bardonnay_Multimedia-Künstler Nicholas Bardonnay ist Fotograf, Multimediakünstler und der Kreativchef sowie CEO von Westwater Arts. Das 1973 gegründete Unternehmen hat mehr als einer halben Million Liebhabern der klassischen Musik multimediale Erlebnisse beschert. Bis heute haben 180 amerikanische und internationale Orchester die sinfonische Fotochoreografie programmiert. Das visuelle Repertoire von Westwater Arts ist mit Werken von Dvořák, Mahler, Schostakowitsch und mehr als einem Dutzend weiterer namhafter Komponisten vertont worden. Seit seinem Eintritt bei Westwater Arts 2009 hat Nicholas mehr als zwölf neue Werke fotografiert, produziert und aufgeführt. Sein kreativer Prozess beginnt entweder mit einem fotografischen Konzept oder einem musikalischen Werk, die er dann zusammenführt. Während der sinfonischen Konzerte verwendet Nicholas mehrere digitale Projektoren, um eine Leinwand im Panoramaformat mit Hunderten von straff choreografierten Bildüberblendungen zu füllen, die er jeweils live aus dem Gedächtnis in Szene setzt. Sein Wohnsitz in Kalifornien ist stets der Ausgangspunkt für Reisen an markante Orte, um dort die visuelle Basis für die musikalischen Werke mit seiner Kamera aufzulesen. WIR HOLEN SIE ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT. SOCIAL MEDIA • E-COMMERCE ONLINE-MARKETING • WEBSITE- & APP-ENTWICKLUNG Er verwendete Archivbilder aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, um die zwei Schwesterwerke „No Man‘s Land“ und „Citizen Soldier“ zu erschaffen, welche wichtige Jahrestage der beiden Kriegsgeschehen gedenken. Nicholas hat zudem etliche in Auftrag gegebene Konzertstücke produziert, darunter „Grand Canyon Country“ für die 100-Jahr-Feier des US-Bundesstaats Arizona. Sowohl die London Photographic Association als auch Galerien in Los Angeles, Portland, Hongkong und anderen werbung made im ruhrgebiet Städten haben Fotografien von Nicholas ausgestellt. Seine Konzertreihe mit der Neuen Philharmonie Westfalen markiert indes die Premiere von sinfonischer Fotochoreografie in Deutschland. 16 I 17 www.sitesmedia.de rasmus baumann_Leitung Nach bereits sechsjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Neuen Philharmonie Westfalen als Chefdirigent des Musiktheaters im Revier wurde Rasmus Baumann zur Saison 2014_2015 zum Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen berufen. Nach Studien in Essen (Klavier), Frankfurt (Dirigieren) und Bochum (Kirchenmusik) führte ihn sein erstes Engagement an das Aalto-Theater Essen, wo er unter Stefan Soltesz zunächst als Solorepetitor, später als 2. Kapellmeister tätig war. 2002 wurde er in das „Dirigentenforum“, das Förderprogramm des Deutschen Musikrates, aufgenommen und gewann im Februar 2009 beim Deutschen Dirigentenpreis im Konzerthaus Berlin den Sonderpreis des Dirigentenforums. Von 2003 bis 2008 war er als Stellvertretender GMD und 1. Kapellmeister am Staatstheater Kassel engagiert und dirigierte dort neben dem traditionellen Opern- und Konzertrepertoire zahlreiche innovative Crossover-Konzerte. Als Gastdirigent war er an den Opernhäusern Köln, Dortmund, Nürnberg, Osnabrück, Heidelberg, der Komischen Oper Berlin sowie der Hamburgischen Staatsoper engagiert. In der vergangenen Spielzeit debütierte Baumann am Opernhaus Frankfurt. Rasmus Baumann steht außerdem regelmäßig am Pult verschiedener Sinfonieorchester wie der Radiophilharmonie des NDR Hannover, den Rundfunkorchestern des BR und WDR, dem Staatsorchester Kassel oder den Nürnberger Symphonikern und dirigierte im Sommer 2014 erstmalig die Stuttgarter Philharmoniker sowie das London Symphony Orchestra. Neben seiner dirigentischen Tätigkeit arbeitet er zudem als Herausgeber von bereits prämierten Klavierauszügen für den renommierten Bärenreiter-Verlag und komponierte für den 18 I 19 !Sing – Day of Song 2014 das Lied „Im Revier“. BESETZUNG 5. SINFONIEKONZERT NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN Oboe pavel strugalev mischa nodelman natasha elvin-schmitt erika araki tamas angyan christoph brüggemann* eckhard kleindopf eunmi lee** johannes porfetye melanie seeto dan tarna viktoria velika brigitte weber* claudia hellbach Violine II nicola borsche sophie kühn tibor bamberger matthias beckmann-tex david crowe christoph daub ilarie dinu nikolaus hampel elena-juliana münch katarina todorovic* wojciech michalski Violoncello christoph tentrup walter gödde wolfgang fabri susanne wahmhoff knut knappe juliette froissart frederik koos** daniel hoffmann verena nassall karolin scholz christian otto andreas de witt martin ramhorst régis vincent n.n.* claudia sautter Horn nobert göller minsung kim Trompete martin rommelfanger johannes potzel rolf köster rodrigo ortiz serrano günter kahlenbach roland vesper Posaune carsten kittan michael dieing thomas tirler Pauke nikolas mareske Schlagwerk robert jambor Harfe birgit gieschke Saxophon felix kohnke kristof dömötör* thomas korschildgen* elmar frey* martin hilner* Klavier/Celesta Kontrabass achim köhler* william bond Klarinette christoph kamolz** Tuba eric quirante kneba frank hanewinkel Fagott martin wrede Viola gunnar polansky lyuba manassieva* Flöte greta schaller* Gitarre/Banjo kathrin jöris n.n.* fabio corrò marie-luise kerkau** dominik oppel* n.n.* * Gastmusiker/in ** Praktikant/in Orchesterzentrum NRW Wir danken der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung für die freundliche Unterstützung der Orchesterakademie der Neuen Philharmonie Westfalen. Änderungen vorbehalten! Abweichende Besetzungsgröße aufgrund der Platzverhältnisse möglich. Stand: 20.12.2016 20 I 21 Violine I Köstlich speisen, das Ambiente genießen, anregende Gespräche führen - diese Wünsche führen Sie zu uns und wir wollen sie erfüllen! Wir bieten Ihnen eine neue deutsche und internationale Küche mit Pfiff. Unsere ständig variierende Speisekarte, Tagesempfehlungen und Aktionswochen versprechen Abwechslung. Ob Taufe, Kommunion, Geburtstags-, Hochzeits- oder Familienfeier - wir bieten mit den drei Veranstaltungsräumen in der Engelsburg und unserem Restaurant den adäquaten Rahmen für Ihr Fest! Gemäß Ihren Wünschen planen wir mit Ihnen ein Menü, ein Buffet oder einen Empfang und sorgen mit viel Herz dafür, dass Sie und Ihre Gäste einen unvergesslichen Tag oder Abend erleben. PARKHOTEL ENGELSBURG Weitere Infos und Reservierungen unter: impressum VESTTAFEL - DAS RESTAURANT IN DER ENGELSBURG Kommen Sie an unsere „Vest“-Tafel, wir freuen uns auf Sie! Herausgeber Neue Philharmonie Westfalen Landesorchester NRW Geschäftsführer Dr. jörg hillebrand GMD rasmus baumann Castroper Straße 12 c · im Depot D-45665 Recklinghausen Fon_02361 I 48 86-0 [email protected] web_www.neue-philharmonie-westfalen.de Redaktion lioba krause Bild- und Fotonachweis neue philharmonie westfalen, pedro malinowski, rosa frank, westwater arts Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Visuelle Konzeption, Layout, Satz Sitesmedia Marketing & Kommunikation www.sitesmedia.de Verkaufspreis: 2,- Euro Auflage: 800 Stück Stand: Dezember 2016 Kulturelles Engagement braucht Partner Vesttafel · Das Restaurant in der Engelsburg Augustinessenstraße 10 · 45657 Recklinghausen 22 I 23 Tel. 02361 - 201125 · [email protected] · www.vesttafel.de