brochure - Guerilla Architects

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Gottesacker
Wildkräuter auf dem ehemaligen Friedhof
Viele Pflanzen, die wir heute als Unkraut kennen, sind eigentlich wertvolle
Wildkräuter. Selbst gesammelt und zubereitet bieten sie eine gesunde und
preiswerte Abwechslung zum alltäglichen Essen.
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tungen, Bronchitis, chronischem Nieren- und Blasenleiden, immunstärkend, schmerzlindernd, entzün1 Sauerampfer stärkt das Immunsystem, blutreinigend, verdauungsfördernd, reich an Vitamin C, Carotin, Eisen, Gerbstoffe und Eiweiß (Stängel und Blätter) 2 Breitwegerich enthält Schleimstoffe, Bitterstoffe dungshemmend, bindet freie Radikale 10 Taubnessel angwendet bei Magen- und Darmbeschwerden,
Schleimhautreizung, Entzündung im Rachenraum und äußerlich bei Wunden 11 Spitzwegerich wirkt
und Gerbstoffe, schleimlösend, entzündungshemmend 3 Giersch wirkt mild harntreibend, krampflösend,
entzündungshemmend, Heilmittel gegen Rheuma, Gicht und Arthritis, reich an Kalium, Calcium, Mangan, Zink und Kupfer,Vitamin A und C und Eiweiß 4 Holunder schweißtreibend, schleimlösend (Blüten),
reich an Vitamin C (Beeren) 5 Weißklee enthält Vitamin C und E, eiweißreich, als heißer Aufguß gegen
Husten, Rheuma und Verdauungsstörungen 6 Rotklee siehe Weißklee 7 Löwenzahn enthält Bitterstoffe,
viel Eiweiß, Vitamin C, Kalium, Magnesium, Phosphor; stärkt die Leberfunktion, verdauungsregulierend,
harntreibend, blutreinigend 8 Schafgarbe verdauungsfördernd, krampflösend, entzündungshemmend,
schleimlösend, beruhigend, blutreinigend,allgemein kräftigend; enthält Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide,
Kupfer, Kalium und Vitamine 9 Heckenrose, Hagebutte reich an Vitamin C, Vitamin B; gegen Erkäl-
antibakteriell, erfrischend, reinigend, reizmildernd, leicht hustenlösend; enthält Flavonoide, Kieselsäure,
Zink, Kalium, viel Vitamin B und C 12 Brombeere enthält Vitamin C, Eisen, Folsäure; blutreinigend,
blutstillend, harntreibend; wirkt gegen Mandelentzündung, Fieber, Durchfall, Blasenentzündung, Diabetes, Wunden, Ekzeme, Hautunreinheiten 13 Brennessel enthält viel Magnesium, Kalium, Eisen und
Silicium, Reich an Eiweiß, Vitamin A, C und E, blutreinigend, entgiftend, gegen Rheuma und Gicht und bei
Leber- und Gallenleiden 14 Gänseblümchen reich an Gerb- und Schleimstoffen, blutreinigend; wirkt bei
Wunden, Quetschungen, Verrenkung, Furunkeln, Akne, Phlegmone, Überanstrengung, Brust- und Halsleiden, Entzündung des Darms und Blutschwamm
Brennnesselblätter in Bierteig
Brennnesselpesto
Brennnesselknödel
Brennnesselspinat
20 große, frische Brennnesselblätter, 125 g Mehl,
2 Eier, 125ml Bier, etwas Zitronensaft, 1 EL Öl für
den Teig, Butterschmalz oder Öl zum Ausbacken,
Salz
100g junge Brennnesselblätter, 100 ml Olivenöl,
100g Feta-Käse, 50 g Sonnenblumenkerne, 1/2
Zitrone, 4 Zehen Knoblauch, Salz und Pfeffer
300 g Knödelbrot, 1 Prise Salz, 1/8 l Milch, Pfeffer
aus der Mühle, 300 g Brennnesselblätter, 1 Messerspitze Muskatnuss, 1 Zwiebel, 2 EL Mehl, 2 Knoblauchzehen, 40 g Butter, 40 g Parmesan (gerieben),
4 Eier, 60 g braune Butter
1 kg junge Brennesselblätter, 1 kleine Zwiebel,
125ml Sahne, 50g Butter, 50g Mehl, Salz, etwas
Pfeffer, etwas Muskat
Die Eier trennen. Das Eiweiß von einem Ei zu
Eischnee schlagen. Aus Mehl, Bier, 2 Eigelb, Öl
und einer Prise Salz einen glatten Teig herstellen.
Das steif geschlagene Eiweiß unterheben. Die
großen, frischen Brennnesselblätter waschen,
abtrocknen, erst durch Mehl und dann durch den
Bierteig ziehen. In 160° C heißem Fett schwimmend, goldgelb ausbacken. Auf Küchenkrepp
abtropfen lassen und mit etwas Zitronensaft
beträufelt noch warm servieren.
Brennnesseln warm waschen und Sonnenblumenkerne in einer beschichteten Pfanne ohne
Öl rösten, bis sie duften. Alle Zutaten zusammen
zerkleinern und mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Falls etwas übrig bleibt sollte man
den Rest in ein Schraubglas füllen und die Oberfläche des Pestos mit Olivenöl bedecken, dann
verändert sich die Farbe nicht.
Das Knödelbrot mit Milch befeuchten. Die Brennnesseln waschen, blanchieren, gut ausdrücken, fein
hacken und anschließend mit dem Brot vermischen.
Die Zwiebel und den Knoblauch fein schneiden und
in Butter dünsten, dann dem Brot mit den Eiern
beimengen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und die Masse gut durchkneten. Zum Schluss
das Mehl dazu geben und aus der Masse kleine
Knödel formen. Im Salzwasser ca. 10 Minuten kochen. Mit Parmesan bestreuen und mit zerlassener,
brauner Butter servieren.
Die Brennnesseln in wenig kochendem Wasser
weich kochen, abgießen (etwas von dem Wasser
behalten) und fein hacken. Die gehackte Zwiebel
in der Butter blanchieren, das Mehl dazu geben,
dann die Sahne und etwas Brühsud unter ständigem Rühren dazugeben, sodass eine sämige
Soße entsteht. Die Brennnesseln unterrühren und
mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Mit
Spiegeleiern und Stampfkartoffeln servieren.
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Brennessel-Gänseblümchen-Suppe
Unkrautspätzle
Giersch-Pesto
Hollerküchle
4 Kartoffeln, 2 Zwiebeln, 2 Möhren, 50g junge
Brennesselblätter, 50g Gänseblümchenblätter,
1 Handvoll Gänseblümchenblüten, Salz und Pfeffer, Butter, 750ml Wasser
2 Handvoll Giersch, 2 Handvoll Brennesseln, 300g
Dinkelmehl, 3 Eier
100 g junge Löwenzahnblätter und Gierschblätter,
100 g Parmesan, 100 g Pinienkerne oder Sonnenblumenkerne, 4-6 Knoblauchzehen, 100 Milliliter
Olivenöl, 2 Teelöffel Salz
ca. 8 Holunderblütendolden, 150g Mehl, 2 Eier,
1/4 Liter Weisswein, 2 EL Zucker, 1/4 l Rapsöl
Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren in Würfel, die
Brennessel- und Gänsblümchenblätter in Streifen
schneiden. Zwiebeln, Möhren und die grünen
Blätter in Butter anschwitzen, mit Wasser auffüllen und die Kartoffeln zufügen, würzen. Nach dem
garen Gemüse abschmecken. Anrichten und mit
Gänseblümchenblüten dekorieren.
Holunderblütensirup
Den Giersch fein hacken, die Brennnesseln eine
Minuten in kochendem Wasser blanchieren und
sofort in Eiswasser abschrecken. Abtropfen
lassen, die Blätter von den Stielen trennen und
ebenfalls fein hacken.
Das Mehl mit 3 Eiern, den Wildkräutern, etwas
Salz und evtl. etwas Wasser zu einem nicht zu
festen Teig verarbeiten, der Teig muss schwer
reißend vom Löffel fallen. Spätzle schaben oder
hobeln, dabei nimmt jeder das Werkzeug, an das
er gewöhnt ist. Kurz in Salzwasser kochen bis die
Spätzle aufschwimmen. Mit einem Schaumlöffel
herausnehmen und warm halten.
Erfrischendes Sauerampfer-Eis
1l Wasser, 1kg Zucker, 20g Zitronensäure, 10 Holun- 200g Zucker, 200 ml Wasser, 20 Sauerampferblätter, 1 große unbehandelte Zitrone, 1 TL rosa Pfefferderblütendolden, 1 unbehandelte Zitrone
beeren, 250g Joghurt
Wasser, Zucker und Zitronensäure in einem Topf
erhitzen, bis die Flüssigkeit glasklar ist. Währenddessen über einem großen Topf die Dolden so von
den Blüten schneiden, dass möglichst wenig Grün
an den Dolden bleibt. Die Zitrone in dünne Scheiben schneiden und über die Blüten geben. Das
heiße Zuckerwasser über die Dolden gießen. Gut
durchrühren, sodass Dolden und Zitronenscheiben
von der Flüssigkeit getränkt sind. Abkühlen lassen
und das Gefäß verschließen. An einem kühlen
Ort fünf Tage ziehen lassen, dabei immer wieder
umrühren. Nach fünf Tagen den Sirup filtrieren
(ggf. durch ein Mulltuch oder Küchenhandtuch –
die Flüssigkeit sollte möglichst klar sein) und zum
Kochen bringen. Die kochende Flüssigkeit in heiß
ausgespülte Flaschen füllen und die Flaschen
sofort verschließen.
Kräuterhonig aus Wildkräutern
3 Handvoll Löwenzahnblüten, 3 Handvoll Gänseblümchenblüten, 4 Handvoll Gundermann, 8
große Blätter vom Frauenmantel, 1 Handvoll
junger Giersch, eine Handvoll Brennesselspitzen,
eine Handvoll Spitzwegerichblätter, 1 Zitrone
(unbehandelt), 500g Rohrzucker, 500g Zucker,
1,5l Wasser
Blätter (nicht die Blüten) waschen und abtrocknen. Die Kräuter in einem Topf mit 1,5 l Wasser
geben, mit der Zitrone und aufkochen lassen,
danach 5-10 Min. leicht köcheln lassen. Den Sud
abkühlen lassen und eine Nacht zugedeckt ziehen lassen. Den Sud abseihen, braunen und weißen Zucker zugeben, kurz aufkochen und dann
unter ständigem Rühren ein bis zwei Stunden
einkochen. Wenn die richtige „Honig- Konsistenz“
erreicht ist in Gläser abfüllen.
Zucker und Wasser ca. 10 Minuten reduzieren,
danach im Wasserbad abkühlen lassen. Sauerampferblätter putzen, waschen und trocknen. Zitrone
halbieren und auspressen. Von einer Hälfte die
Schale von den weißen Häutchen befreien und
in feine Würfel schneiden. Den Pfeffer im Mörser
zerkleinern (nicht im elektrischen Häcksler!). Sauerampfer mit dem Läuterzucker fein pürieren (am
besten im Mixer), mit Zitronensaft abschmecken.
Joghurt, Zitronenschale und Pfeffer dazugeben, zu
einer homogenen Masse verrühren. In eine flache
Schale (mit Deckel) füllen und für mindestens
vier Stunden ins Gefrierfach (anfangs ca. alle 30
Minuten umrühren) stellen oder in der Eismaschine
zubereiten.
Blätter waschen, abtrocknen und klein schneiden.
Alle Blätter zusammen mit Parmesan, Kernen,
Knoblauch und Öl pürieren. Mit Salz abschmecken.
Wildkräutersalat
mit Holunderblüten-Dressing
60 g junge Löwenzahnblätter, 60 g Sauerampfer, 60
g Brunnenkresse, 60 g Feldsalat, 1 Handvoll Gänseblümchen, 2 EL Holunderblütensirup, 1 EL ApfelBalsamessig, 2 EL Apfelsaft, 1 TL Dijonsenf, Salz,
grüner Pfeffer aus der Mühle, 5 EL Traubenkernöl
Die Wildkräuter und den Feldsalat waschen und
trocken schleudern. Für das Dressing Sirup, Essig
und Apfelsaft mit Senf und Salz verrühren, den
Pfeffer frisch dazumahlen. Nach und nach das
Öl unterschlagen, bis eine homogene Konsistenz
erreicht ist. Die Salatblätter anrichten, mit dem
Dressing beträufeln und mit den Gänseblümchen
bestreuen.
Kapern aus Blütenknospen
Projektentwicklung „Gottesacker“
Blütenknospen von Gänseblümchen oder Löwenzahn, Essig (Wein- oder Estragonessig)
Die Idee des „Gottesackers“ entstand im Rahmen
des Forschungsseminars „Stadt (be)setzen“ unter
Leitung von Frau Dr. Saskia Hebert.
Die Blütenknospen waschen und mit Salz bestreut
einige Stunden stehen lassen, dann in siedendes
Wasser geben und dieses ein paar mal aufwallen
lassen. Abgetropft in kleine Gläser oder Flaschen
verteilen und mit kochendem Essig übergießen.
Nach 5 bis 6 Tagen die „Kapern“ noch einmal mit
dem Essigwasser aufkochen, wieder in die Gläser
füllen und gut verschließen. Nach Belieben können
auch einige Pfefferkörner, geschabter Meerrettich
und Estragon dazwischengelegt werden.
Bei einem gemeinsamen Picknick mit lokalen
Experten auf dem ehemaligen Friedhof in der Gotlindenstraße entstand die Idee zu einen Wildkräutergarten.
In Kooperation mit der dort ansässigen GärtnerAusbildungsstätte wurden im Juni 2014 die ersten
Hochbeete angelegt. Das Projekt wird fortgesetzt.
Mehl, Eier, Wein, Zucker und 1 Prise Salz glatt
rühren. Den Teig ca. 30 Minuten ausquellen lassen. Holunderblütendolden ausschütteln und evtl.
vorsichtig waschen. Öl in einem großen Topf oder
einem Wok erhitzen. Blütendolden nacheinander
in den Teig tauchen, etwas abtropfen lassen und
portionsweise im Öl 2-3 Minuten goldgelb ausbacken. Herausnehmen, kurz auf Küchenpapier
abtropfen lassen und mit Puderzucker bestäuben.
Mit Vanille-Eis servieren.
Wildkräuteröl
eine Handvoll Giersch, eine Handvoll Löwenzahnblätter, eine Handvoll Brenesseln, eine Handvoll
Sauerampfer, eine Handvoll Spitzwegerich, eine
Handvoll Schafgarbeblätter, eine Handvoll Salbeiblätter, 2 l Rapsöl (kalt gepresst)
Die Kräuter von den Stielen trennen und an einem luftigen Platz trocknen lassen. Dann die getrockneten Kräuter in 2 Glasflaschen jeweils bis
knapp zur Hälfte füllen und mit Rapsöl auffüllen.
Die Flaschen auf dem Fensterbrett 4 Wochen
ziehen lassen. Nach dem Ziehen das Öl durch
ein Sieb, das mit einem Küchenkrepp ausgelegt
ist, durchseihen und wieder abfüllen und dunkel
lagern. Die Öle schmecken sehr fein nach den
Kräutern und eignen sich ganz hervorragend für
Blattsalate aller Art.
Herzlichen Dank an
Catharina und Elisabeth (Experten)
Herrn Bergdoldt, Frau Baumann und Simone
Borg (Gärtner-Ausbildungsstätte)
Herr Heinecke (Grünflächenamt)
„Gottesacker“ ist ein interdisziplinäreres Projekt
von Jana Tost und Anja Fritz
www.gottesacker.wordpress.com
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