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Effektiv
entwurmen.
Rundwürmer, Bandwürmer und
Magendasseln kompromisslos
bekämpfen.
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kor rektes ent wu rm en
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Zur Eingabe von antiparasitären Medikamenten stehen
für Pferde alternativ zu den bekannten Pasten in der Maulspritze auch praktische Kautabletten zur Verfügung. Diese
werden von vielen Pferden direkt aus der Hand genommen, nach Bedarf zusammen mit einigen Leckerli. Man
kann sie aber auch über das Krippenfutter verabreichen.
EntwurmungsTabletten können
direkt aus der
Hand oder auch
zerkleinert mit
dem Krippenfutter
verabreicht
werden.
Entwurmungs-Injektionslösungen für Rinder oder Schweine können bei Pferden nicht ausreichend wirksam sein
oder schwere Nebenwirkungen auslösen.
Ihre Anwendung ist daher nicht empfehlenswert und zudem strafbar. Das gilt auch für den Import von Entwurmern aus dem Ausland, z. B. über Internet-Versender.
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Auch
Stallpferde
werden von
Parasiten
befallen.
Ohne Weide – Kein Pferd
Pferde benötigen täglichen Weidegang. Denn nur auf der
Weide und mit weiteren Pferden in der Gruppe können sie
ihre artgemäßen Bedürfnisse nach Bewegung, Luft, Klimareizen, pferdegerechtem Rauhfutter und sozialen Kontakten
befriedigen.
Praktische Erfahrungen hoch qualifizierter Sportreiter aus
allen Disziplinen zeigen zudem, dass auch und gerade für
Sportpferde ein – dosierter – Weidegang die Leistung spürbar verbessert. Auf der Weide lauern jedoch Gesundheitsgefahren durch Parasiten.
Das gilt insbesondere unter folgenden Bedingungen:
ò bei schlechter Weide- und Stallhygiene,
ò
ò
ò
ò
ò
ò
hoher Besatzdichte,
jungen Pferden/Fohlen,
tragenden Stuten,
wechselnden Gruppen,
neu eingestellten Tieren
und Hochleistungspferden.
Dann sind hygienische Maßnahmen sowie eine strategische
Parasitenbekämpfung mit Medikamenten vom Tierarzt
besonders wichtig. Das Risiko für eine Infektion mit MagenDarm-Parasiten ist auch bei wenigen Stunden täglichen
Weideganges gegeben.
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Im Verlauf des Sommers
steigt die Infektionsgefahr
auf der Weide überproportional an. Daher
ist es gerade im Hochsommer wichtig, korrekt
zu entwurmen.
Im wesentlichen gibt es drei wichtige Parasitengruppen
bei Pferden:
òRundwürmer
òBandwürmer
òMagendasseln
Eine gewisse Zahl dieser Parasiten im Pferd lässt sich kaum
vermeiden. Zu hoch ist das allgegenwärtige Infektionsrisiko.
Mit geringen Parasitenzahlen wird das Immunsystem des
ansonsten gesunden Pferdeorganismus durchaus fertig. Der
gefährliche Massenbefall jedoch, wie er unter den heutigen
Haltungsbedingungen oft beobachtet wird, ist ohne systematische „Entwurmung” nicht zu verhindern. Das Ziel ist also
ein parasitenarmes Pferd.
Wie viele jährliche Entwurmungen sind zur Erreichung
dieses Zieles erforderlich? Darüber gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Ansichten. Als Grundsatz gilt: Je jünger die Pferde sind, je mehr Weidegang sie haben, je höher
die Besatzdichte ist und je häufiger die Herdenzusammenstellung wechselt, desto öfter muss entwurmt werden. Für
erwachsene Pferde sind im allgemeinen drei bis fünf Behandlungen im Jahr ausreichend. Entscheidend ist vor allem
die ergänzende Weidehygiene: Das Absammeln des Kotes
alle zwei bis drei Tage vermindert die Gefahr von neuem
Parasitenbefall erheblich.
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Par asi ten bek ämpfung
Allgemein verbindliche Empfehlungen zur Häufigkeit von
antiparasitären Behandlungen sind daher kaum zu geben.
Folgende Behandlungsempfehlungen haben sich unter
Praxisbedingungen für erwachsene Pferde bewährt:
ò
Je
eine Behandlung findet zu Beginn und zum Ende
der Weideperiode statt.
ò Dazwischen wird – je nach Dauer der Weidezeit –
ungefähr alle acht Wochen behandelt. Das sind dann in
der Regel zwei bis drei weitere Termine.
ò Die Herbst-/Winterbehandlung sollte mit einem Präparat durchgeführt werden, das auch gegen Magendasseln wirksam ist.
ò Mindestens zwei Entwurmungen sollen auch alle für
Pferde relevaten Bandwürmer erfassen.
ò Im Einzelfall kann nur eine Kotuntersuchung Aufschluss
darüber geben, ob eine Behandlung erforderlich ist.
Wann entwurmen?
Eine Jahresplanung (Empfehlung) für erwachsene Pferde
Apr
Mai
Behandlung
gegen
Rundwürmer
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Jun
Jul
Behandlung
gegen
Rundwürmer
und
Bandwürmer
aug
sep
Behandlung
gegen
Rundwürmer
okt
nov
Behandlung
gegen
Rundwürmer,
Bandwürmer
und
Magendasseln
Nach Bedarf: im Januar zusätzlich
gegen Rundwürmer und Magendasseln
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run dwu rm befall
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Die beste Prophylaxe
gegen verkapselte
Larven kleiner
Palisadenwürmer
ist eine ganzjährige
konsequente Parasitenbekämpfung,
mit der besonders
im Sommer und
Herbst nicht
ausgesetzt
werden darf.
Immer wieder: Palisadenwürmer
Man unterscheidet Große und Kleine Palisadenwürmer
(Große und Kleine Strongyliden).
Palisadenwürmer (auch Blutwürmer genannt) entwickeln
sich in einem mehrstufigen Zyklus:
Erwachsene Würmer im Darm produzieren Eier. Diese gelangen mit dem Kot in die Außenwelt. Dort schlüpfen daraus Larven. Die Erstlarven wachsen in den bodennahen
Grasbereichen zu Zweit- und schließlich zu Drittlarven
heran. Die infektiösen Drittlarven wandern aus dem Kot
großflächig aus, kriechen auf die Grasspitzen und werden
dort vom Pferd aufgenommen. Sie entwickeln sich im
Körper zum vierten und fünften Larvenstadium und dann
schließlich im Darm zum erwachsenen Wurm.
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Während der Entwicklungszeit wandern die Larven der Großen Palisadenwürmer durch die inneren Organe des Pferdes.
Auf diesem Weg richten sie schwere Schäden an.
Typische Folgen sind innere Blutungen, Fieber und Blutbildveränderungen. In der Wand der Blutgefäße des Dickdarms
können die Fraßschäden wandernder Larven Thrombosen
(Gefäßverschlüsse) bewirken. Diese lösen nicht selten über
eine Infarktbildung schwere, tödliche Darmkoliken aus. Die
Larven der Kleinen Palisadenwürmer verkapseln sich zeitweise in der Darmwand.
Beim Schlupf dieser verkapselten Larven können – vor allem
im Winterhalbjahr – Durchfälle entstehen, meist bei jungen
Pferden. Erwachsene Palisadenwürmer schädigen das Pferd
durch Appetitverlust, Abmagerung, Blutarmut, Durchfall und
Schwäche.
Rundwürmer
Der Entwicklungszyklus von Rundwürmern
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Ban dwu rm befall
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Um ganz sicher zu
gehen, empfiehlt
es sich für den
Pferdehalter,
mindestens
zweimal im Jahr
auch Bandwürmer
zu bekämpfen.
Zweimal jährlich behandeln
Pferde-Bandwürmer heften sich mit vier Saugnäpfen an
die Darmwand der Pferde. Dadurch können dort schwere
Entzündungen entstehen. Bandwurmbefall kann sich in
Abmagerung, Verdauungsstörungen und schlechtem Fell
äußern. Am gefährlichsten ist jedoch das Risiko für schwere, oftmals tödliche Koliken durch die starke Schwellung
der Darmschleimhaut im Anheftungsbereich der Bandwürmer.
Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen,
dass fast jedes dritte Pferd in Deutschland mit Bandwürmern belastet ist – unabhängig vom Alter.
Bandwürmer werden durch einen Zwischenwirt übertragen: die Moosmilbe. Sie nimmt die über den Pferdekot aus
dem Darm ausgeschiedenen Bandwurm-Eier auf. In der
Moosmilbe entwickelt sich ein ansteckungsfähiges Zwi-
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schenstadium. Dieses sogenannte Zystizerkoid nimmt das
Pferd auf, wenn es beim Grasen Moosmilben verschluckt.
Im Pferdedarm entsteht aus dem Zystizerkoid wieder ein
erwachsener Bandwurm. Moosmilben kommen auf fast allen
Weiden vor und sind nicht zu bekämpfen.
Weil die Moosmilben als Zwischenwirte dafür sorgen, dass
eine Weide flächendeckend für Pferde infektiös ist, sollten
immer alle Tiere eines Bestandes gegen den Bandwurm
behandelt werden.
In Kotproben sind Bandwurm-Eier nur schwer nachzuweisen.
Denn fast zwei Drittel aller Kotproben sind „falsch-negativ”.
Das heißt: Obwohl der Tierarzt bei der Kotuntersuchung
keine Bandwurm-Eier findet, kann das Pferd dennoch hochgradig verwurmt sein.
Bandwürmer
Der Entwicklungszyklus von Bandwürmern
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magendasselbefa ll
Der optimale
Zeitpunkt für
die rechtzeitige
Behandlung
gegen Magendasseln liegt
zwischen
Ende Oktober
und Anfang
November.
Rechtzeitig behandeln
Die erwachsenen Magendassel-Fliegen kleben ihre gelben
Eier ab Juni an Vorderbeine, Mähne, Flanke und Maulbereich des Pferdes. In einigen Regionen treten sie gehäuft
auf, anderenorts sind sie kaum verbreitet. Auch gibt es
starke und schwache Dasseljahre.
Aus den Eiern schlüpft nach vier bis acht Tagen eine infek­­
tiöse Larve (Larvenstadium eins), die vom Pferd aufgeleckt
wird oder aktiv zum Maul kriecht.
Diese Larve 1 verbleibt zu­nächst einige Zeit in der Maulschleimhaut und entwickelt sich dort weiter zum zweiten
Larvenstadium. Diese Larve 2 wird in den Magen abgeschluckt. Als rotbraune, bohnengroße Larve 3 bohrt sie
sich in die Magenschleimhaut ein.
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Im Frühling gelangen die Larven über den Kot auf die Weide,
verpuppen sich, und daraus schlüpfen die neuen Dasselfliegen, die wieder Eier am Pferd ablegen. Damit ist der Entwicklungszyklus geschlossen.
Spätestens Ende September endet die Schwärmzeit der
Dasselfliegen. Zwei bis vier Wochen danach sind auch aus
den letzten Eiern die Larven geschlüpft und vom Pferd aufgenommen worden. Dann sollten sie auch ohne Verzug
sofort bekämpft werden.
Die früher empfohlene Dezemberbehandlung ist durch
moderne Wirkstoffe überholt, die bereits die ersten Larvenstadien abtöten können.
Magendasseln
Der Entwicklungszyklus von Magendasseln
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Spulwürmer
sind besonders
problematisch
für junge
Pferde
während
der ersten
ein bis zwei
Lebensjahre.
Kurze Behandlungs-Intervalle
Junge Pferde und Fohlen sind besonders empfänglich für
Parasiten. Sie leiden daher noch stärker als erwachsene Pferde unter einer hohen Wurmbürde. Werden sie zu selten entwurmt, sind die Schäden be­sonders schwer. Daher gelten für
diese Tiere kürzere Behandlungsintervalle als für erwachsene
Pferde. Darüber hinaus gibt es speziell bei jungen Pferden
gehäuft auftretende Parasiten.
ò Zwergfadenwürmer (Strongyloides westeri)
infizieren neugeborene Fohlen bereits aus infektiösen Larven
über die Stutenmilch oder aus der Umgebung (Boden, Einstreu, Kot). Sie können sich bei Fohlen massenhaft vermehren und zu Durchfällen führen. Diese treten ab der zweiten
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foh len & jungperde
Woche nach der Geburt auf. Daher ist es sinnvoll, bereits
die Stute kurz vor der erwarteten Geburt gegen Zwergfadenwürmer zu behandeln. Vergisst man diese Maßnahme, kann das Fohlen selbst zu Beginn der zweiten
Lebenswoche behandelt werden.
ò Spulwürmer (Parascaris equorum)
plagen alle Jungpferde und schädigen sie zweifach: Wandernde Larven zerstören Leber- und Lungengewebe.
Erwachsene Würmer sind sehr groß und können den Darm
durch ihre Masse bei starker Infektion verstopfen. Es kommt
zum Darmverschluss mit schwerster, oft tödlich verlaufender Kolik. Auch die Schä­den durch Darmentzündung
und Nährstoffentzug können erheblich sein.
Fohlen und Jungpferde bis zum Ende des zweiten Lebensjahres sollten alle sechs bis acht Wochen entwurmt werden.
Danach kann man, bei hygienischen Haltungsbedingungen,
auf den Rhythmus für erwachsene Pferde übergehen.
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Bei ganz jungen
Fohlen können
Zwergfadenwürmer
starke Durchfälle
auslösen. Optimal
ist eine Behandlung
der tragenden
Mutterstute kurz
vor der Geburt.
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Der Tierar zt als Ber ater
Zur Fürsorge
für das eigene
Pferd gehört
es auch, sich
Gedanken über
eine optimale
Gesundheitsvorsorge zu
machen.
Weitere Parasiten
Pferde können von einer Vielfalt verschiedener MagenDarm-Parasiten sowie anderer Schädlinge befallen werden. Neben den häufiger vorkommenden Großen und
Kleinen Strongyliden, den Bandwürmern, Magendasseln,
Spul- und Zwergfadenwürmern haben unter anderem folgende Parasiten eine Bedeutung:
ò M agenwürmer,
Pfriemenschwänze, Lungenwürmer, Rollschwänze, Mikrofilarien
Diese Parasiten treten in der Regel jedoch in geringerem
Umfang auf. Sie werden mit den üblichen Antiparasitika
überwiegend erfasst. Die Tierärztin/der Tierarzt kann in
diesen Fällen individuell beraten.
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Resistenzen: (K)ein Problem?
Resistenzen von Kleinen Palisadenwürmern gegen die
Wirkstoffgruppe der Benzimidazole (z. B. Fenbendazol und
Mebendazol) sind derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von
bis zu 90 % zu erwarten. Vereinzelt treten auch Resistenzen
– vor allem von Pferdespulwürmern – gegen andere Wirkstoffe auf. Im Gegensatz zur Benzimidazolresistenz ist hier
jedoch oftmals durch eine Dosiserhöhung um ca. 30 % wieder eine volle Wirksamkeit zu erreichen.
Es empfehlen sich vor allem folgende Maßnahmen:
ò Wirkstoffwechsel
zwischen Ivermectin/Moxidectin und
Pyrantel (wahlweise jährlich oder von Behandlung zu
Behandlung)
ò ausreichend hohe Dosis
ò Zahl
der erforderlichen Entwurmungen durch optimale
Begleithygiene (Kotsammeln im Stall, auf dem Paddock
und der Weide) reduzieren
Wissenschaftler empfehlen zudem, möglichst oft vor einer
anstehenden Entwurmung eine Kotuntersuchung vornehmen zu lassen, um die Pferde dann gezielt entwurmen zu
können.
Tierärztliche Beratung
Diese Broschüre berücksichtigt den aktuellen wissenschaftlichen Standard. Sie enthält in Kurzform die wichtigsten Informationen zur Parasitenbekämpfung bei Pferden. Die Hinweise
und Empfehlungen sind grundsätzlicher Art und können die
unbedingt erforderliche ergänzende tierärztliche Beratung
nicht ersetzen.
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sCh wer e Pferde
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MIT MEDIEN GESTALTEN n.hausmann 0175 · 97 67 795
PRAXISSTEMPEL
Deutsche Warmblutpferde werden seit Jahren größer und
schwerer. Knapp 60% der Tiere wiegen mittlerweile zwischen
600 und 700 kg, wie untersuchungen an mehr als 1.500
Pferden fast aller Rassen zeigten. Auch die Durchschnittsgewichte kleinerer Pferde und Ponys werden häufig unterschätzt: So wiegen knapp 40% der Haflinger zwischen 500
und 600 kg, 50% der Norweger bringen es ebenfalls auf 500
bis 600 kg und über 40% der erfassten Deutschen Reitponys
wiegen 400 bis 500 kg.
Daraus ergeben sich gewichtige Konsequenzen für die antiparasitäre Therapie: Denn unterdosierung kann eine fehlende
Wirksamkeit der Produkte zur Folge haben und ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Resistenzen. So ist
im Zweifelsfall immer von einem höheren Gewicht auszugehen und die Dosis für den Entwurmer entsprechend hoch
zu bemessen.
Virbac, Rögen 20, 23843 Bad oldesloe
Telefon: 04531 / 805-111, www.virbac.de
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