Amphibienkartierung in Kiesgruben und an der Östlichen Günz

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Bernhard-Strigel-Gymnasium
Kollegstufe Jahrgang: ..... 2009/2011
Memmingen
Leistungskurs: ................... Biologie
Kollegiat: ................... Bayer Dennis
Facharbeit
Amphibienkartierung in Kiesgruben und an der
Östlichen Günz nördlich von Markt Rettenbach
Abgegeben am: 23.12.2010
Bewertung:
Facharbeit:
Note: _________
Punkte: _________
Mündliche Prüfung:
Note: _________
Punkte: _________
Datum und Unterschrift des Kursleiters: ____________________________________
Eingetragen in das Kursblatt: _____________________________________________
-2-
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung .................................................................................................................................... S. 3
2.
Lage der untersuchten Gebiete .................................................................................................. S. 3
3.
Vorstellung der erfassten Amphibien ........................................................................................ S. 4
3.1 Bergmolch ............................................................................................................................. S. 4
3.2 Gelbbauchunke ..................................................................................................................... S. 5
3.3 Erdkröte ................................................................................................................................ S. 5
3.4 Kreuzkröte............................................................................................................................. S. 6
3.5 Wasserfroscharten................................................................................................................ S. 7
3.6 Grasfrosch ............................................................................................................................. S. 7
4.
Methoden der Erfassung und daraus resultierende Probleme ................................................. S. 8
4.1 Laichzählung ......................................................................................................................... S. 8
4.2 Zählung adulter Tiere ............................................................................................................ S. 9
4.3 Ortung durch Rufe ................................................................................................................ S. 9
5.
Erfasste Daten Kiesgrube ............................................................................................................ S. 9
5.1 Gesehene und gehörte Tiere .............................................................................................. S. 10
5.2 Laichzählung ....................................................................................................................... S. 10
6.
Erfasste Daten Tümpel .............................................................................................................. S. 11
5.1 Gesehene und gehörte Tiere .............................................................................................. S. 11
5.2 Laichzählung ....................................................................................................................... S. 11
7.
Vergleich mit der Facharbeit von Magdalena Teschner .......................................................... S. 12
8.
Probleme bei der Erfassung....................................................................................................... S. 12
9.
Diskussion .................................................................................................................................. S. 12
9.1 Verbesserungsvorschläge für die Lebensräume ................................................................. S. 12
9.2 Ratschläge für Nachfolgearbeiten ...................................................................................... S. 13
10. Abschließendes Fazit ................................................................................................................. S. 14
11. Quellenverzeichnis .................................................................................................................... S. 15
12. Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................... S. 15
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1. Einleitung
Das Ziel meiner Facharbeit war, das Amphibienvorkommen in Tümpeln entlang der Günz
zwischen Engetried und Markt Rettenbach und zwischen Markt Rettenbach und Gottenau
zu erfassen, sowie in der Kiesgrube Gregg bei Altisried. Die Kartierung in der Kiesgrube
dient, im Vergleich mit der Facharbeit von Magdalena Teschner (2008), der Feststellung
einer eventuellen Veränderung der Population, sowie der Artenvielfalt. Bezüglich der
Gebiete entlang der Günz lagen bisher keine konkreten Daten vor, da dort noch keine
Kartierungen vorgenommen wurden.
2. Lage der untersuchten Gebiete
Abb. 1: Luftbild des untersuchten Gebietes in Richtung Gottenau (FIN-Web 2010)
-4-
Abb. 2: Luftbild der Kiesgrube Gregg (FIN-Web 2010, bearbeitet von D. Bayer)
3. Vorstellung der erfassten Amphibien
Folgende Amphibien oder deren Laich, konnten während der Kartierung erfasst werden.
Die Beschreibungen beziehen sich auf KWET (2005).
3.1 Bergmolch oder Alpenmolch (Triturus alpestris)
Ausgewachsene Männchen, die an dem von hell- bis graublau gefärbten Rücken zu
erkennen sind, erreichen eine Körpergröße von acht bis neun Zentimetern. Die Weibchen,
die hingegen an der Oberseite sehr dunkelgrau oder -grünlich gefärbt sind, erreichen eine
Körperlänge von zehn bis zwölf Zentimetern. Die Bauchseite beider Geschlechter hat
einen „orangerot bis orangegelben“ (KWET, 2005: S.34) Farbton. Am häufigsten kommt
der Bergmolch in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Metern vor. Im Flachland ist er
selten, in Gebirgen bewohnt er Gebiete, die bis knapp über 2500 Metern Höhe liegen. Er
bevorzugt feuchte und kühle Orte, die in Gewässernähe liegen, wie „zum Beispiel
Laubmischwälder, vegetationsreiche Bergtäler, aber auch Gärten und Kulturland“ (KWET,
2005: S.35). Grundsätzlich ist der Bergmolch ein nachtaktiver Molch, die einzige
Ausnahme besteht während der Fortpflanzungszeit. „Innerhalb der Laichsaison legt ein
Weibchen über mehrere Wochen hinweg insgesamt bis zu 250 Eier, die es mit den
Hinterbeinen einzeln an die Blätter von Wasserpflanzen heftet und einfaltet.“ (KWET,
2005: S.37)
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3.2
Gelbbauchunke oder Bergunke (Bombina variegata)
Gelbbauchunken erreichen Körpergrößen von drei bis fünfeinhalb Zentimetern. Ihren
Namen haben sie von der für sie charakteristischen orangenen bis gelben
Fleckenzeichnung auf der sonst dunkelgrauen oder schwarzen Bauchseite. Die
Bauchzeichnung kann auch stark variieren, das heißt, sie können einfarbig gezeichnet
sein. Sie besitzen einen krötenartigen Körper, jedoch fehlen die für diese typischen
Ohrdrüsen. Die Haut ist sehr rau und von Warzen übersät, in deren Mitte sich winzige
Stacheln befinden. Die Oberseite der Gelbbauchunke ist „lehmfarben, gelblich oder graubis olivbraun“(KWET, 2005: S.58). „Das Fleckenmuster jeder Unke ist einmalig[…], so
dass es sich wie ein Fingerabdruck auch nach Jahren zur individuellen Wiedererkennung
eignet“(KWET, 2005: S.58-59). Die Gelbbauchunke kommt in Mitteleuropa am häufigsten
in Höhenlagen zwischen 300 und 800 Metern vor. Jedoch gibt es auch Lebensräume in
den Alpen und im südlichen Balkan, in denen sie bis auf 1900, respektive 2200 Metern
vorkommt. Lebt hauptsächlich in waldnahen Standgewässern, jedoch auch in von
Menschen geschaffenen Kleingewässern. Bekannt sind die Unken für den „Unkenreflex“,
der zur Abschreckung von Feinden dient. Obwohl in einschlägiger Literatur oft davon zu
lesen ist, besteht dieser nicht aus dem „sich auf den Rücken werfen, sondern aus der
plötzlichen Krümmung des Rückens und dem nach-oben-strecken der Beine, um die
auffällige Bauchzeichnung zu zeigen. Die Gelbbauchunke laicht hauptsächlich in den
Monaten „Mai bis Juli, wobei meist mehrere, jeweils durch Regenfälle ausgelöste
Laichperioden auftreten.“ (KWET, 2005: S.60) Der Laich wird nicht in großen Ballen, oder
Schnüren abgelegt, sondern es werden kleine Laichklumpen, die aus jeweils zehn bis
dreißig bestehen an Grashalmen, Wasserpflanzen oder ähnlichem befestigt.
3.3
Erdkröte (Bufo bufo)
Die Erdkröte, deren im Mittelmeerraum lebende Verwandte eine Körpergröße von
maximal 18 Zentimetern erreichen, werden hierzulande nur selten größer als zwölf
Zentimeter bei den Weibchen und neun Zentimeter bei den Männchen. Die meisten
Erdkröten erreichen diese Größe jedoch nie. Die Farbe der enorm warzen- und
drüsenreichen Haut der Oberseite variieren, im Gegensatz zur weißlichen, meist
graubraun gefleckten Unterseite, zwischen „bräunlich, gelblich, rötlich, grau oder oliv,
einfarbig oder mit undeutlichen dunklen und hellen Flecken“ (KWET, 2005: S. 76). Die
Männchen besitzen, keine Schallblasen, jedoch werden in der Paarungszeit Hornschwielen
an den Beinen entwickelt, die vermutlich beim „Umklammern“ des Weibchens während
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der Paarung nützlich sind. Die Erdkröte ist genauso im Flachland, sowie auf Höhen von
bis zu 2600 Metern zu finden. Sie ist eine sehr anpassungsfähige Art, sie kommt in
fließenden und stehenden Gewässern vor. Auch an Land sind sie in Wäldern, Wiesen und
anderen Kulturlandschaften zu finden. An ihrem Laichplatz benötigt sie bestimmte
Strukturen, wie zum Beispiel Wasserpflanzen oder Objekte, die die gleichen Bedingungen
bieten, um die Laichschnüre, die drei bis fünf Meter lang werden daran zu befestigen. Pro
Laichschnur legt ein Weibchen 3000 bis 8000 Eier. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen
die Kaulquappen, die nach zwei bis drei Monaten, wenn sie eine Körpergröße von drei bis
vier Zentimetern erreicht haben, metamorphosieren.
3.4
Kreuzkröte (Bufo calamita)
Die Kreuzkröte wird oft mit der Erdkröte verwechselt. Der Auffallendste Unterschied ist
der gelbe Rückenstreifen, der von der Stirn bis zum Körperende geht, sowie die
Schallblase, die beim Erdkrötenmännchen nicht vorhanden ist. Die Männchen der
Kreuzgröße werden vier bis acht Zentimeter lang, die Weibchen erreichen rund einen
Zentimeter mehr. Die Oberseite ist „braun, grau, gelblich, oliv oder grünlich, meist mit
variablen dunklen Flecken und rötlichen Warzen“ (KWET, 2005: S.80). Die Bauchseite ist,
ähnlich wie bei der Erdkröte, weißlich und grau gefleckt. Auch bei der Kreuzkröte werden
zur Paarungszeit „Hornschwielen an den Innenseiten der ersten drei Finger“(KWET AXEL,
2005: S.80) ausgebildet. Die Kreuzkröte lebt hauptsächlich im Flach- und Hügelland, die
einzige Ausnahme bildet Spanien, wo sie bis auf 2500 Metern über dem Meeresspiegel
lebt. Was Lebensraum und Laichgewässer angeht, stellt die Kreuzkröte eine Pionierart
dar, das heißt sie gehört zu den ersten Arten, die neue erschlossene oder entstandene
Plätze besiedeln oder zum Laichen nutzen. In Deutschland lebt sie häufig in Kiesgruben
und entlang großer Flüsse. Die Kreuzkröte laicht „vor allem in flachen, besonnten,
spärlich bewachsenen Gewässern“ (KWET, 2005: S.81). Sie stellt eine wanderfreudige Art
dar und ist wenig laichplatzgebunden. In Mitteleuropa, also auch bei uns geht die
Fortpflanzung von März bis September. Das Ablaichen wird, wie bei anderen Arten, zum
Beispiel der Gelbbauchunke, durch starke Regenfälle ausgelöst. Die Länge der
Laichschnüre geht von einem bis zwei Meter. Die Anzahl der Eier beträgt, je nach Länge,
2000 bis 4000 Stück. „Die schwarzen Larven schlüpfen je nach Wassertemperatur nach
zwei bis zwölf Tagen“ (KWET, 2005: S.81). Das Kaulquappenstadium haben sie nach
einem bis zwei Monaten hinter sich.
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3.5
Wasserfrösche (Rana esculenta, Rana ridibunda, Rana lessonae)
Die hier vorkommenden Arten des Wasserfrosches sind der Teichfrosch (Rana esculenta),
der Seefrosch (Rana ridibunda) und der Kleine Wasserfrosch (Rana lessonae) sind sehr
schwer zu unterscheiden, daher habe ich sie bei den Zählungen zusammengefasst. Die
Unterscheidung bezüglich dieser Arten gestaltet schwierig, da sie sich nicht nur ähneln,
sondern auch Bastardformen vorkommen, die nicht einer Art zuzuordnen sind. Die
Männchen dieser Arten werden von viereinhalb bis zehn Zentimeter lang, wobei der
Kleine Wasserfrosch auch am kleinsten sind. Die Weibchen werden fünf bis 14
Zentimeter lang, wobei die am größten werdende Art der Seefrosch ist. Die Farbe der
Oberseite, die meist von einem helleren Mittelstreifen durchzogen ist, geht von
verschiedenen Grüntönen bis ins Gräuliche. Meistens haben die Wasserfrösche dunklere
Flecken auf dem Rücken. Ihre Unterseite hat einen weißlichen Ton, meist mit dunkleren
Flecken. Die Wasserfrösche sind von März bis Oktober aktiv. Der Kleine Wasserfrosch
legt von 400 bis 4500 Eier, bevorzugt in flachen Gewässern, ab. Der Seefrosch „legt bis
zu 10000 gelbliche Eier, die in Form mehrerer Laichballen an der Unterwasservegetation
befestigt werden“ (KWET, 2005: S.107).
3.6
Grasfrosch (Rana temporaria)
Das Männchen des Grasfrosches wird zwischen fünf und elf Zentimeter groß. Die Farbe
der Oberseite geht von Brauntönen bis ins Rötliche, „mit unterschiedlich geformten
schwarzen oder bräunlichen Flecken“(KWET, 2005: S.90), wobei das Weibchen in der
Paarungszeit mit einer weißlichen, perlenartigen Körnung auffällt. Die Bauchseite hat
einen weißen bis grauen Ton und ist „marmoriert oder getüpfelt“ (KWET, 2005: S.91). Der
Grasfrosch lebt im Flachland und im Gebirge, in den Pyrenäen sogar auf fast 3000
Metern. Er ist meist in Feuchten Gebieten, wie Wiesen, Äckern oder Wäldern zu finden.
Zur Paarungszeit ist er in stehenden, flachen Gewässern mit genügend Sonne, sowie in
langsam fließenden Gewässern zu finden. Aktiv ist der Grasfrosch von Februar bis
Oktober, jedoch hauptsächlich in der Nacht. Nur im Frühjahr, bis April, ist er tagaktiv, da
er zu diesem Zeitpunkt laicht. Nach dem Ablaichen wandern die Grasfrösche ein bis zwei
Kilometer in die oben genannten Lebensräume ab.
-8-
4. Methoden der Erfassung und daraus resultierende Probleme
Zur Zählung von Amphibien gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze. Die
Zählung des Laiches der Amphibien und die Zählung adulter Tiere.
4.1
Laichzählung
Die einfachste, aber auch effektivste Methode, die Amphibienpopulation zu erfassen, ist
die Zählung des Laiches. Je nach Art, legen Amphibien Laichballen, Laichschnüre oder
kleine Pakete ab. Die Menge des pro Weibchen innerhalb einer Laichsaison abgelegten
Laiches ist artspezifisch verschieden. Die Laichmenge kann jedoch auch innerartlich
schwanken, wenn keine, oder sehr gute Bedingungen zum Laichen gegeben sind. Wenn
man weiß, wie viele Laichballen oder -schnüre pro Weibchen gelegt werden, kann die
ungefähre Anzahl der adulten Tiere geschätzt werden. Die Wasserfrösche laichen in
Gruppen, das heißt, dass die meisten Laichballen sich an einem Platz, oder zumindest nah
beieinander befinden. Das macht Erfassung zum Einen einfacher, da man weniger schnell
Gefahr läuft, etwas zu übersehen, andererseits ist die genaue Zählung oft schwer, da die
recht kleinen Laichballen manchmal schwer zu unterscheiden sind und oft aufeinander
liegen. Wenn man jedoch sieht, dass die Ballen bis an den Grund, oder zumindest fast,
reichen, kann man relativ gut schätzen, um wie viele es sich handelt. Da man beim
Wasserfrosch auch nicht genau weiß, wie viele Ballen ein Weibchen legt, eignen sich die
Daten der Laichzählung nur bedingt zur Schätzung der Anzahl der Adulttiere. Die
gefundenen Laichschnüre waren alle so kurz, dass sie eindeutig der Kreuzkröte
zuzuordnen waren. Zwar konnte die genaue Länge nie erfasst werden, jedoch lagen die
Schnüre alle in einem Bereich von 0,8 bis 1,5 Metern. Bei manchen Amphibien ist die
Laichzählung jedoch nicht die effektivste Methode. In meinem Gebiet zählen hierzu der
Bergmolch und die Gelbbauchunke. Der Bergmolch wickelt kleine Laichpakete in Blätter
von Wasserpflanzen und die Gelbbauchunke klebt kleine Pakete an ins Wasser ragende
Grashalme oder ähnliches. Da es unmöglich ist, im Wasser jede Pflanze auf Laich zu
untersuchen und dabei noch so wenig Laich und Natur wie möglich zu beschädigen, greift
man besser auf die Zählung adulter Tiere zurück.
-9-
4.2
Zählung der Adulttiere
Die Zählung der Adulttiere war aus oben genannten Gründen die einzig mögliche Art der
Bestimmung der Bergmolche. Da ich aus früheren Aufenthalten wusste, dass die Molche
sich oft unter großen Steinen außerhalb des Wassers und oft nicht direkt am Rand der
Tümpel aufhalten, suchte ich auch dort. An Land konnte ich viel mehr Bergmolche
finden, als im Wasser. Entweder hatten sie sich schon vorher gepaart, oder ich habe sie
übersehen. Bei den Grasfröschen und Gelbbauchunken war die einfache Zählung kein
zuverlässiges Mittel zu Datenerfassung. Bei den Grasfröschen half es schon einfach etwas
„beherzter“, das heißt laut um die Tümpel herumzugehen. Die schreckhaften Tiere
sprangen daraufhin ins Wasser. An diesem „Platschen“ konnte man relativ gut erkennen,
wie viele Frösche sich dort befanden.
4.3
Ortung durch Rufe
Da sich Gelbbauchunken meistens im Wasser aufhalten und durch die Wasserpflanzen gut
getarnt sind, musste ich eine dritte Art der Erfassung nutzen. Durch ein Video
(youtube.de-user
TIBORSOS:
„bombina variegata male singing“, 2009) kam ich auf den
auffälligen Ruf der Gelbbauchunke. Dieser erlaubte es mir, nach gehör zu agieren und
herauszufinden, wo ungefähr sich die Tiere aufhielten und wie viele es waren. Natürlich
sind die so erzielten Ergebnisse nicht exakt, aber sie eignen sich durchaus zum Vergleich
mit den vorherigen Daten, da sich TESCHNER (2008) ebenfalls dieser Methode bediente.
5. Erfasste Daten Kiesgrube
Die Erfassung der Daten begann am elften April 2010 und endete mit der letzten
Begehung am 19. Juni 2010. Die Ergebnisse wurden auf ausgedruckten Karten
festgehalten und dokumentiert. Die Begehungen fanden im Abstand von einer bis zwei
Wochen statt, sodass die Veränderungen der Aktivität der
Amphibien dokumentiert
werden konnte. Die Häufigkeit der Amphibien und deren Laich kann den nachfolgenden
Diagrammen entnommen werden.
- 10 -
5.2 Gesehene und gehörte Tiere
19.6.
28.5.
23.5.
Gelbbauchunke:
Bergmolch:
9.5.
Kreuzkröte:
Grasfrosch:
2.5.
Wasserfrosch:
17.4.
11.4.
0
10
20
30
40
50
Abb. 3: Gesehene und gehörte Tiere, Kiesgruben
5.2
Erfasster Laich
19.6.
28.5.
23.5.
10.5.
Kreuzkröte:
9.5.
Grasfrosch:
2.5.
Wasserfrosch:
17.4.
11.4.
0
5
10
15
20
25
Abb. 4: Anzahl der Laichballen und -schnüre, Kiesgruben
30
- 11 -
6. Erfasste Daten Tümpel
Die Begehungen des relativ neuen Tümpels an der Günz, nördlich von Markt Rettenbach,
fanden vom zehnten April 2010 bis zum 19. Juni 2010 statt. Die Kartierung dient zur
Erfassung eventueller Ansiedlungen von Amphibienpopulationen. Obwohl seitens der
Kröten eigentlich die Kreuzkröte eine Pionierart darstellt, wurden selbige nicht gefunden,
sondern ein anderer Vertreter der Kröten, die Erdkröte. Nachfolgend kann man die
erfassten Daten den Diagrammen entnehmen.
6.1 Gesehene und gehörte Tiere
19.6.
15.6.
31.5.
23.5.
Erdkröte:
8.5.
Wasserfrosch:
1.5.
18.4.
10.4.
0
1
2
3
4
Abb. 5: gesehene und gehörte Tiere, Tümpel
6.2 Erfasster Laich
19.6.
15.6.
31.5.
23.5.
Erdkröte:
8.5.
Wasserfrosch:
1.5.
18.4.
10.4.
0
1
2
3
Abb. 6: Anzahl der Laichballen und –schnüre, Tümpel
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7. Vergleich mit TESCHNER (2008)
Im direkten Vergleich mit den von Magdalena Teschner erhobenen Daten gibt es ein paar
Unterschiede.
Zum Ersten fällt auf, dass die Bergmolche diesmal über einen längeren Zeitraum gefunden
wurden. Dies kann zum einen daran liegen, dass der Autor nicht nur in unmittelbarer
Umgebung der Tümpel gesucht hat, in denen sich die Bergmolche bevorzugt während der
Paarungszeit aufhalten. In dieser Zeit hat auch M. Teschner die Molche beobachtet. Des
Weiteren könnte es daran liegen, dass sie nur zu Paarungszeit Tagaktiv sind, ansonsten
nachtaktiv. Da der Autor oft spät am Abend gearbeitet hat, wenn die Molche aktiver sind,
könnte die Differenz der Daten auch daher stammen.
Die differierenden Daten bezüglich des Wasserfrosches könnten auf der schlechten
Möglichkeit der exakten Zählung beruhen. Bei so vielen Tieren sind Mehrfachzählungen
nie auszuschließen (siehe 4., Methoden der Erfassung und daraus resultierende Probleme).
Die Daten der Gelbbauchunke stimmen, wohl weil sehr wenige erfassbar waren, trotz der
Gehörkartierung, relativ gut überein. Es war von Vorteil, dass es wenig Unken gab, denn
dadurch konnte man sich schlecht, was die Anzahl betrifft, verschätzen. Im Gegensatz zu
Magdalena Teschner konnte der Autor auch in dem von der Firma Gregg genutzten Teil
der Kiesgrube Amphibien finden, jedoch nur eine sehr kleine Wasserfroschpopulation.
8. Probleme bei der Erfassung
Direkt am Anfang der Kartierung wurden die Folgen der vorangegangenen starken
Regenfälle sichtbar. Einiges an Grasfroschlaich war vertrocknet, da die Frösche wenige
Tage zuvor, als der Wasserstand der Tümpel höher war, abgelaicht hatten. Weiterhin
schränkte starker Pflanzenwuchs im Sommer die Zugänglichkeit einiger Bereiche stark
ein, oder verhinderte die Sicht auf zuvor freiliegendes Gewässer.
9. Diskussion
9.1
Verbesserungsvorschläge für die Lebensräume:
Der Teil der Kiesgrube, der der Firma Gregg gehört, kann, nach Ansicht des Autors nicht
amphibienfreundlicher werden, solange dort Kies abgebaut wird. Durch den ständigen
Einsatz von Maschinen und den dabei entstehenden Staub sinkt Wasserqualität deutlich.
Auch der mangelnde Bestand an Wasserpflanzen ist dieser Situation nicht zuträglich.
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Die Seite der Gemeinde Markt Rettenbach ist ein weitaus besserer Lebensraum für
Amphibien, jedoch gibt es auch hier Raum für Verbesserungen. Das Problem der
ausgesetzten Goldfische, die den Laich und die Larven der Amphibien fressen, besteht
weiterhin. Zwar bedrohen sie nicht den Bestand der Amphibien, eine Ansiedlung neuer
Arten könnte dadurch gehemmt werden. Auch stellt der Müll, den Spaziergänger, oder
Leute, die extra zur „Entsorgung“ in die Kiesgrube fahren, hinterlassen ein Problem dar.
Der Müll wird oftmals in direkter Nähe zum Wasser hinterlassen, was dessen Qualität
entscheidend beeinflussen könnte, wenn zum Beispiel im Müll enthaltene Giftstoffe ins
Wasser gelangen.
Der Tümpel an der Günz nördlich von Markt Rettenbach, das zeigen schon allein die
Daten, ist noch im Anfangsstadium. Um neue Arten anzusiedeln wäre eine gezielte
Anpflanzung von Wasserpflanzen anzudenken, um den oftmals an solchen laichenden
Amphibien mehr Möglichkeiten zum Ablaichen zu geben. Des Weiteren könnte man den
Tümpel durch Aufschüttung von Bodenmaterial mehr vom Fluss trennen, um vor allem
die darin lebenden Forellen und andere Fische davon abzuhalten Laich oder Amphibien zu
fressen.
9.2 Ratschläge für Nachfolgearbeiten
Die Begehungen sollten in regelmäßigen Abständen und immer zur gleichen Tageszeit
stattfinden,
sodass
Tageszeitliche
Aktivitätsschwankungen
als
Fehlerquelle
ausgeschlossen werden können. Auch sollte schon im Februar mit der Kartierung
begonnen werden, da Arten, wie der Grasfrosch früh im Jahr aktiv sind. Da sie
Explosivlaicher sind, kann man, bei zu spätem Beginn, den Laich des Grasfrosches
teilweise verpassen. Weiterhin sollten künftige Kartierungen bis in den Herbst erfolgen,
da manche Arten auch noch sehr spät laichen.
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10. Abschließendes Fazit
Der Vergleich mit der Arbeit von Magdalena Teschner hat gezeigt, dass die
Amphibienpopulation in der Kiesgrube weder bedroht ist, noch stark zunimmt. Der
Bestand muss über Jahre hinweg beobachtet und die Art der Erfassung der Tiere weiter
verbessert werden.
Der Tümpel an der Günz, nördlich von Markt Rettenbach ist noch zu frisch um etwas über
die längerfristige Ansiedlung von größeren Amphibienpopulationen zu sagen. Wenn er
jedoch gut gepflegt und verbessert wird, stehen die Chancen dafür, nach Meinung des
Autors, nicht schlecht.
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11.
Quellenverzeichnis:
Literatur:
 KWET, Axel (2005): Reptilien und Amphibien Europas. Stuttgart: FranckhKosmos Verlags-GmbH & Co.
 NÖLLERT, Andreas und Christel (1992): Die Amphibien Europas. Bestimmung,
Gefährdung, Schutz. Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.
 TESCHNER, Magdalena (2008): Amphibienvorkommen in der Kiesgrube bei
Altisried (östlich von Frechenrieden), Facharbeit, Bernhard-Strigel-Gymnasium,
Memmingen
Computerprogramme:
 BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT, DIE GESUNDHEIT UND
VERBRAUCHERSCHUTZ (Herausgeber), Dr. Rudolf HELFRICH (2010): FinView
Version 3.0.1.35 München.
Internetseite:
 http://www.youtube.com/watch?v=kwiKlzYu8ug&feature=related , (2009),
aufgerufen am 5.4.2010
12. Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Luftbild des untersuchten Tümpels nördlich von Markt Rettenbach S.3
Abbildung 2: Luftbild der Kiesgrube Gregg / Gemeinde Markt Rettenbach S.4
Abbildung 3: gesehene und gehörte Tiere ,Kiesgruben, MS-Excel-Diagramm S.10
Abbildung 4: Anzahl der Laichballen und –schnüre ,Kiesgruben, MS-Excel-Diagramm S.10
Abbildung 5: gesehene und gehörte Tiere, Tümpel, MS-Excel-Diagramm S.11
Abbildung 6: Anzahl der Laichballen und –schnüre, Tümpel, MS-Excel-Diagramm S.11
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