Die Zufallsvariable Bei diskreten Zufallsvariablen Die Parameter (Kennzahlen) einer Zufallsvariablen: 1. Erwartungswert 2. Varianz n E(x) = ∑ x i if (x) = μ i =1 +∞ Bei stetigen Zufallsvariablen Bei diskreten Zufallsvariablen ∫ x if (x) = μ E(x) = −∞ V ar(X ) = V (X ) = n (x − μ ∑ i =1 ) 2 if ( x ) = σ 2 Bei stetigen Zufallsvariablen Var(X) = V(X) = ∫ (x − μ ) if (x) = σ2 Formeln Varianz für TR umgeformt (diskret) V(x) = ∑ x 2 if (x) − μ 2 = σ 2 Formeln Varianz für TR umgeformt (stetig) +∞ 2 −∞ n i =1 +∞ V(x) = ∫x 2 if (x)dx − μ 2 = σ 2 −∞ E(X + Y) = E(X) + E(Y) Für beliebige Zufallsvariablen gilt: E(aX) = a i E(X) V(aX) = a 2 iV(X) Das Rechnen mit Zufallsvariablen E(X i Y) = E(X)i E(Y) Für stochastisch unabhängige Zufallsvariablen gilt: V(X + Y) = V(X) + V(Y) σ(X + Y) = σ2 (X) + σ2 (Y) Für die Summe n Z = ∑ X i von n Das n − Gesetz i =1 unabhängigen Zufallsvariablen mit denselben Parametern gilt: μ z = n iμ und σz = n iσ Seite 1 von 7 Philipp Eschmann GM04C Die Binominalverteilung Voraussetzungen Binominalverteilung: Parameter: 1. Diskrete Zufallsvariable 2. Dichotomer Ereignisraum (on-off) 3. Wahrscheinlichkeit Θ ist bekannt 4. Entnahme mit zurücklegen Wahrscheinlichkeitsfunktion: ⎛n⎞ f B (x; Θ; n) = W(X = x) = ⎜ ⎟iΘ x i(1 − Θ) n − x ⎝x⎠ Verteilfunktion: ⎛n⎞ v n −v ∑ ⎜ ⎟iΘ i(1 − Θ) v =0 ⎝ v ⎠ x Bn,Θ n und Θ Kurzschreibweisen: oder B(n,Θ) resp. Bn,p oder B(n, p) Erwartungswert: μ = E(X) = n iΘ = n ip Bei einer B(n, Θ) verteilten Zufallsvariablen gilt: Varianz: σ = V(X) = n iΘi(1 − Θ) = n ipi(1 − p) 2 Standardabweichung: σ = V(X) = n iΘi(1 − Θ) = n ipi(1 − p) Das Hypothesetestverfahren Formulierung der Hypothese: -Hypothese H1 (Vermutung) Testverfahren: Signifikanztest -Nullhypothese H0 (Testannahme) α = Signifikantsniveau (Wahrscheinlichkeit, H 0 irrtümlicherweise abzulehnen) 1 − α = Vertrauenswahrscheinlichkeit Prinzip des indirekten Beweises: Man nimmt an, dass H0 zutreffe. Sollte der Test diese Annahme falsifizieren, so wird H0 abgelehnt und H1 angenommen Mehr dazu Skript Prof. V.Cho Kapitel 2 Seite 9ff. Seite 2 von 7 Philipp Eschmann GM04C Die Hypergeometrische Verteilung Voraussetzungen Hypergeometrische Verteilung: Parameter: 1. Diskrete Zufallsvariable 2. Dichotomer Ereignisraum (on-off) 3. N ≥ M 4. Ziehen ohne zurücklegen Wahrscheinlichkeitsfunktion: ⎛M⎞ ⎛ N − M⎞ ⎜ ⎟•⎜ ⎟ X ⎠ ⎝n − x ⎠ ⎝ W(X) = f H = ⎛ N⎞ ⎜ ⎟ ⎝n ⎠ Verteilfunktion: ⎛M⎞ ⎛ N − M⎞ ⎟•⎜ ⎟ x ⎜ X ⎠ ⎝n − x ⎠ ⎝ W(X ≤ x) = FH (X) = ∑ ⎛ N⎞ k =0 ⎜ ⎟ ⎝n ⎠ Erwartungswert: M μ = E(X) = n i N N,M und n Bei einer Hypergeometrisch verteilten Zufallsvariablen gilt: Varianz: σ 2 = V(X) = n i M ⎛ M⎞ ⎛ N−n ⎞ i⎜ 1 − ⎟i⎜ ⎟ N ⎝ N ⎠ ⎝ N −1 ⎠ Approximation der hypergeometrischen Verteilung: n ≤ 0.5 , dann kann mit der Binominalverteilung gearbeitet N werden. Wenn Seite 3 von 7 Philipp Eschmann GM04C Die Poissonverteilung Voraussetzungen für Poissonverteilung: Parameter: μ 1. Diskrete Zufallsvariable 2. Dichotomer Ereignisraum (on-off) 3. Unendliche Menge G 4. nicht möglich anzugeben wie oft das untersuchte Ereignis nicht eingetreten ist 5. Seltenes Ereignis Wahrscheinlichkeitsfunktion: μx W(X = x) = f p (x) = ie−μ x! Verteilfunktion: x x μ k −μ μk −μ Fp (X) = ∑ ie = e i∑ k = 0 k! k = 0 k! Tabelliert in Büchlein Kobelt/Steinhausen Charakteristik der Poissonverteilung: (nach Lüthi) →∞ 1. n ⎯⎯ 2. Seltenes Ereignis 3. a.)Approximation mit Binominalverteilung wenn n>10 und Θ <0.05 b.) Standardfall: μ ist gegeben, hingegen muss n und Θ gesucht werden Achtung: Approximation mit Binominalverteilung hat eigene Formel (wurde nicht besprochen im Unterricht): λ x −λ • e mit λ = np als Wahrscheinlichkeitsfunktion x! x λ x −λ W(X ≤ x) = Fp (x, λ) = ∑ • e mit λ = np als Verteilfunktion v = 0 x! W(X = x) = f p (x, λ ) = Seite 4 von 7 Philipp Eschmann GM04C Die Normalverteilung Parameter: σ resp. σ 2 und μ Bezieht sich auf stetige Zufallsvariablen, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass genau 1 Wert eintritt kann nicht gesagt werden, resp. =0! Funktion der Normalverteilung f N (x; μ; σ 2 ) = 1 σ • 2π ie 1 ⎛ ( x −μ ) ⎞ − ⎜⎜ ⎟ 2 ⎝ σ ⎟⎠ 2 Tabellen um Wahrscheinlichkeiten abzulesen finden wir im Büchlein von Kobelt/Steinhausen, Tab. 10! -> zuerst jedoch transformieren in Standardnormalverteilung Die Standardnormalverteilung Umbenennung von x -> z in Standardnormalverteilung Funktion der Standardnormalverteilung 1 − z2 1 ie 2 f n (z;0;1) = 2π Verteilfunktion z Spezielle Normalverteilung mit μ = 0 und σ = 1 Fn (z; 0;1) = ∫ f (z)dz −∞ Transformation von Normalverteilung auf Standardnormalverteilung z1 = a −μ b−μ und z 2 = σ σ Allgemein: Z = X −μ σ Ablesen in Tabellen 10c, 10d ff. oder über Statistik Programm in TR eingeben. Seite 5 von 7 Philipp Eschmann GM04C Approximation diskreter Verteilungen durch die Normalverteilung Faustregel: Für σ 2 > 9 (σ > 3) kann eine binominalverteilte Zufallsvariable X als angenähert normalverteilt behandelt werden. Grenzwertsatz von Moivre/Laplace: Die Stetigkeitskorrektur Vorgehen: 1. Prüfen ob Approximation überhaupt möglich 2. Binominalformel von vorne nehmen z1 = a − np b − np oder z 2 = np(1 − p) np(1 − p) a -> a-0.5 b -> b+0.5 Approximation der Poissonverteilung durch die Normalverteilung Faustregel: Hinreichende Genauigkeit für: λ≥9 Für grosse Werte von λ nähert sich die Poissonverteilung P( λ ) der Normalverteilung N( μ; σ 2 ) an mit : μ = λ und σ2 = λ (σ = λ ) Seite 6 von 7 Philipp Eschmann GM04C Wenn Normalverteilung angewandt wird: Stetigkeitskorrektur berücksichtigen Entscheidungsdiagramm Übersicht Die Zufallsvariable Diskrete Werte Stetige Werte Ziehen mit zurücklegen Binominalverteilung Ziehen ohne zurücklegen Poissonverteilung Hypergeometrische Verteilung Normalverte ilung Standardnor malverteilung Achtung!: Approximationen der Binominal- und Poissonverteilung durch Standardnormalverteilung möglich. Auch Poisson kann durch Binominal approximiert werden. Seite 7 von 7 Philipp Eschmann GM04C