Wahrscheinlichkeitsrechnung – Die Normalverteilung Wurde ein Experiment gemacht, bei dem die Zufallsvariable X einen bestimmten Wert x1 angenommen hat, so wird x1 eine Realisierung von X genannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine normalverteilte Zufallsvariable X einen bestimmten Wert x1 hat, ist null. Der Wert der Wahrscheinlichkeit einer normalverteilten Zufallsvariablen X kann sinnvoll nur innerhalb eines Intervalls angegeben werden. GK 258 Skizziere den Graphen einer normalverteilten Zufallsvariablen X mit Î = 4 und Ô = 0,5. Markiere jene Fläche, die der Wahrscheinlichkeit entspricht. a) P (X ≤ 3) b) P (X ≥ 5) c) P (3,5 ≤ X ≤ 4,5) d) 1 – P (X ≥ 5) Sigma-Regel Eine große Anzahl von Realisierungen einer normalverteilten Zufallsvariablen X verteilt sich so, dass ca. 68 % aller Werte zwischen Î – Ô und Î + Ô liegen. Rund 95 % liegen zwischen Î – 2Ô und Î + 2Ô. Fast alle Werte, nämlich 99,7 % liegen zwischen Î – 3Ô und Î + 3Ô. P (Î – Ô ≤ X ≤ Î + Ô) ≈ 0,683 = 68,3 % P (Î – 2Ô ≤ X ≤ Î + 2Ô) ≈ 0,954 = 95,4 % GK GK 99,7% 95,4% 68,3% Î–Ô Î Î+Ô P (Î – 3Ô ≤ X ≤ Î + 3Ô) ≈ 0,997 = 99,7 % Ζ2Ô Î Î+2Ô Î–3Ô Î Î+3Ô 259 Gib mithilfe der Sigma-Regel die Wahrscheinlichkeit einer normalverteilten Zufallsvariablen X mit Î = 10 und Ô = 2 an. Skizziere den Graphen und markiere jene Fläche, die der Wahrscheinlichkeit entspricht. a) P (4 ≤ X ≤ 16) und 1 – P (4 ≤ X ≤ 16) b) P (8 ≤ X ≤ 12) und 1 – P (8 ≤ X ≤ 12) c) P (6 ≤ X ≤ 14) und 1 – P (6 ≤ X ≤ 14) d) P (X ≤ 10) und 1 – P (X ≤ 10) 260 Begründet und veranschaulicht den folgenden Zusammenhang in einer Zeichnung: a) P (X ≤ Î – a) = P (X ≥ Î + a) b) P (X ≥ Î + a) = 1 – P (X ≤ Î + a) Die besondere Normalverteilung mit dem Erwartungswert Î = 0 und der Streuung Ô = 1 ist vor allem für die Berechnungen der Wahrscheinlichkeiten ohne elektronische Tools sehr wichtig. x Standardnormalverteilung N (0; 1) 0,4 Sind die Parameter der Normalverteilung Î = 0 und Ô = 1, heißt sie standardisierte Normalverteilung oder Standardnormalverteilung. 1 Ç(x) 0,2 x –2 2 1 _ · e– }2 · x Ç (x) = } √ 2 Ñ 112 Dimensionen, Mathematik 8 © Verlag E. DORNER GmbH, Wien y –1 Î–Ô O 1 Î Î+Ô 2