5. Fazit - Wiwi Uni

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Thema 3
Was ist Risiko?
„Einflussfaktoren und Konzepte des Risikos“
! Nasan Aksoy
! Massiullah Shamps Amiri
! Verena Schwinde
! Nadine Eppmann
1
Vortragsübersicht
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
1. Einführung
5.Fazit
2. Begriffsabgrenzung und Kategorisierung
von Risiko
3. Darstellung von Konzepten zur objektiven
Risikomessung
4. Risikowahrnehmung in der Affektheuristik
5. Fazit
2
Einführung
1.Einführung
2.Risikobegriff
2.R.-Begriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Das Phänomen Risiko spielt in ökonomischen Entscheidungsproblemen
eine zentrale Rolle
!insbesondere bei Versicherungsentscheidungen
Wie jedoch ist Risiko allgemein definiert bzw. wie wird Risiko gemessen
kein einheitlicher Risikobegriff vorhanden
! verschiedene Wissenschaftsdisziplinen (z.B. Ökonomie und
Psychologie) gebrauchen „Risiko“ unterschiedlich
Risiko stellt ein Konstrukt dar!
3
1.Einführung
2. Begriffsabgrenzung (1/6)
2.R.-Begriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Allgemeine/traditionelle Definition von Risiko betrifft Unsicherheit
hinsichtlich des Auftretens eines Verlustes oder...
... mögliche Abweichung von einem erwarteten Wert bzw. Zielgröße
(statistische Sichtweise)
andere Abgrenzungsmöglichkeiten
! Objektives Risiko vs. Subjektives Risiko
! Spekulatives Risiko vs. Reines Risiko
! Unternehmensrisiko vs. Persönliches Risiko
! Fundamentales Risiko vs. Partikulares Risiko
4
2. Begriffsabgrenzung (2/6)
Objektives vs. Subjektives Risiko
1.Einführung
2.Risikobegriff
2.R.-Begriff
3.Risikomaße
2.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
unter objektiven Risiko wird allgemein die relative Abweichung des
tatsächlichen Verlustes vom erwarteten Verlust verstanden
! statistisch berechenbar mit Hilfe von Streuungsmaßen (z.B.
Standardabweichung)
! unterliegt dem „Gesetz der großen Zahlen“, deshalb sehr nützlich im
Bereich Versicherungen und Risikomanagement
! aber auch Merkmale wie z.B. Alter, Geschlecht fallen unter das
objektive Risiko
5
2. Begriffsabgrenzung (3/6)
Objektives vs. Subjektives Risiko
1.Einführung
2.Risikobegriff
2.R.-Begriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
das subjektive Risiko bezeichnet die Unsicherheit, die in der mentalen
Verfassung oder im Geisteszustand einer Person begründet ist
! von einzelnen Personen abhängig (individuelle Risikowahrnehmung)
! unterscheidet sich oft vom objektiv geschätzten Risiko
! Beispiel: Einschätzung des Risikos zweier Individuen bei Betrunkenheit
6
2. Begriffsabgrenzung (4/6)
Spekulatives Risiko vs. Reines Risiko
1.Einführung
2.Risikobegriff
2.R.-Begriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
man spricht von einem spekulativen Risiko, wenn eine zufallsbedingte
Auszahlung sowohl positiv als auch negativ ausfallen kann
! beinhaltet eine Gewinn- oder Verlustsituation
! Beispiel: Kauf von Aktien
unter reinem Risiko wird eine zufallsbedingte Auszahlung verstanden, die
mit Sicherheit im Verlustbereich liegt
! besondere Relevanz bei Versicherungen
! Beispiel: Eintritt eines Schadens (Brand)
Kritik:
! Abgrenzung zwischen spekulativen und reinem Risiko basiert auf einer
willkürlichen Festsetzung des Nullpunktes
7
2. Begriffsabgrenzung (5/6)
Unternehmensrisiko vs. persönliches Risiko
1.Einführung
2.Risikobegriff
2.R.-Begriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
als Unternehmensrisiken werden alle Gefahren verstanden, die potentiell
zu einer Senkung des Unternehmenswertes führen können
! Gefahrenquellen: Marktrisiken, Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken,
Betriebsrisiken, rechtliche Risiken
unter persönlichen Risiken versteht man Gefahren, denen einzelne
Individuen oder Familien ausgesetzt sind
! Beispiele: Einkommensrisiken, Risiken medizinischer Kosten,
physische und finanzielle Risiken
8
2. Begriffsabgrenzung (6/6)
Fundamentales Risiko vs. partikulares Risiko
1.Einführung
2.Risikobegriff
2.R.-Begriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
fundamentale Risiken sind Gefahren, die eine ganze Volkswirtschaft oder
eine große Gruppe von Personen betreffen
! Absicherung dieser Risiken meistens nicht möglich
! der Staat kann ergänzend eingreifen, z.B. durch eine gesetzliche
Arbeitslosenversicherung
!Beispiele: Hyperinflation, Arbeitslosigkeit, Terroranschläge
partikulare Risiken betreffen nur einzelne Individuen oder eine kleine
Gruppe von Personen
! von Versicherungsunternehmen werden diese Risiken in der Regel
versichert
! Beispiele: Autounfälle, Brandschäden, Krankheiten
9
Risikomaße
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
3.1 Einführung
3.2 Konzepte zur Darstellung von Risiko
3.2.1 Volatilitätsmaße
3.2.2 Shortfallrisikomaß
3.2.3 Quantile als Risikomaße
3.2.4 Value-at-Risk als spezielles
Risikomaß (VaR)
3.3 Fazit
10
3.1 Einführung (1/2)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Betrachtung von Marktrisiken und Unternehmensrisiken
Risiken, die durch KursKurs- oder Preisveränderungen einer
Finanzposition (Investition: Aktien) entstehen
Hier wird Risiko definiert als die Gefahr
- der Verfehlung einer Mindestrendite
- der Über/Unterschreitung einer Zielgröße
- oder als das Ausmaß der Streuung um einen
Mittelwert
11
3.1 Einführung (2/2)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
zur Quantifizierung des Marktrisikos sind
Lokalisationsmaße (Erwartungswert, Median) sowie
und Streuungsmaße (Varianz) von Bedeutung
4 zentrale Momente
sowie Kenntnisse über die Verteilungsfunktion um
Zufallsgrößen eine Wahrscheinlichkeit zuzuordnen
(Normalverteilung)
12
3.2.1 Volatilität (1/2)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Varianz, Standardabweichung werden als Volatilitätsmaße
(Streuungsmaße) bezeichnet
Varianz: Var ( X ) = E [( X − E ( X )) 2 ] mit E(X)= Mittelwert
Ausmaß der Streuung der möglichen Realisationen der Zufallsvariable
Zufallsvariable
um den Mittelwert
Standardabweichung in der Praxis vorgezogen
die Streuung der Rendite um den Erwartungswert als Maß um Risiko zu
berechnen
je höher die Streuung um den Erwartungswert, desto riskanter eine
eine
Alternative
Risiko als Gefahr der Verfehlung des Renditemittelwertes
13
3.2.1 Volatilität (2/2)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Beurteilung:
Varianz und Standardabweichung sind etablierte
finanzwissenschaftliche Risikomaße
Varianz lässt sich gut als Zielfunktion bei OptimierungsOptimierungsproblemen verwenden
Gutes Instrument aus statistischer Sicht (Varianz/
Kovarianzmatrix - Renditezeitreihen)
Problem falls keine Normalverteilung
Varianz/Standardabeichungsansatz berücksichtigt nicht
den Grad der Symmetrie – höhere Momente notwendig
14
3.2.2 Shortfall (1/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Quantifizieren Risiko als die Gefahr der
Unterschreitung einer Mindestrendite (Target (z))
Zielgröße = Target
15
3.2.2 Shortfall (2/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Risiko als Verfehlen einer Mindestrendite
Zur Berechnung sind Informationen über die Verteilung
notwendig
Notwendige Risikokennziffern
- Shortfallwahrscheinlichkeit (SW)
- Mean Excess Loss (MEL)
- Shortfallerwartungswert (SEW)
- Shortfallvarianz
16
3.2.2 Shortfall (3/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
SW: gibt an mit welcher Wahrscheinlichkeit eine
Mindestrendite (z. B: z = 6%) verfehlt wird
SW z ( X ) = P( X ≤ z ) = f ( z )
SW
Target
einfaches und flexibles Instrument
berücksichtigt nicht die Unterschreitungshöhe
17
3.2.2 Shortfall (4/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Mean Excess Loss
MEL z ( X ) = E ( z − X X p z ) = f ( z )
wird im Verlustfall betrachtet, misst die mittlere Höhe
des Verlustes – Worst Case Risikomaß
gibt das Ausmaß der Unterschreitung an, wenn ein Shortfall vorliegt
vorliegt
Shortfallerwartungswert:
Shortfallerwartungswert:
SE
z
= MEL
z
* SW
z
relative Höhe eines Shortfalls zu einer Zielgröße wird berücksichtigt
berücksichtigt
ist eine Kennzahl für den mittleren Betrag der Unterschreitung einer
einer
Zielgröße
18
3.2.2 Shortfall (5/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
2
z
Shortfallvarianz:
SV z ( X ) =
∫ (z −
X ) f ( x)d ( x)
−∞
ist ein Maß für die mittlere quadratische Streuung der betragsmäßigen
betragsmäßigen
Unterschreitung von der Zielgröße z
eine breite Klasse von Risikokennziffern liefert die
LowerLower-Partial Moments vom Grade n
n
z
LPM
n
(X , z) =
∫
(z − x)
f (x)d (x)
− ∞
n = 0 ! SW
n = 1 ! SE
n = 2 ! SV
19
3.2.2 Shortfall (6/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Beurteilung:
Bei asymmetrischen Finanzinstrumenten sind
Shortfallrisikomaße den Volatilitätsmaßen vorzuziehen
Nachteil des Shortfall - Konzepts vs. Volatilität:
Volatilität:
Nicht einfach das Gesamtrisiko eines Portfolios als
Funktion der Einzelrisiken der jeweiligen Finanzmitteln zu
ermitteln
Auf Basis von Renditestichproben einfach und zuverlässig
schätzbar, aber mit empirischen Mängeln (Bsp. Bei Verhältnis
von Target und SE)
20
3.2.3 Quantile (1/3)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Quantile stellen diejenigen Ausprägungen der Zufallsvariablen
dar, die mit einer speziellen Wahrscheinlichkeit überüber- bzw.
unterschritten werden
Verteilungsfunktion wird hierbei meist in zwei ungleiche Teile
eingeteilt
Zusammenhang mit Shortfallkonzeption:
– Bei SW wird ein bestimmter Wert vorgegeben und die
dazugehörige Unterschreitungswahrscheinlichkeit bestimmt.
– Bei den Quantilen ist es genau umgekehrt. Die UnterUnter- bzw.
Überschreitungswahrscheinlichkeit wird vorgegeben und die
dazugehörige Ausprägung wird bestimmt
21
3.2.3 Quantile (2/3)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Allgemein:
F (1(1-ε) ist das (1-ε)-Quantil
es gilt:
P(X≤F(1(1-ε)) = 1-ε bzw.
P(X>F(1(1-ε)) = ε
Das ε-Quantil ist derjenige Wert, oberhalb dessen
eine Wahrscheinlichkeitsmasse der Höhe ε liegt.
22
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.2.3 Quantile (3/3)
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Annahme: Zufallsmerkmale sind standardnormalverteilt
(1- ε)-Quantil wird dann als N(1(1- ε) bezeichnet
N0,01
N0,05
N0,1
N0,2
N0,25
N0,5
N0,75
N0,8
N0,9
N0,95
N0,99
-2,33
-1,65
-1,29
-0,85
-0,67
0
0,67
0,85
1,29
1,65
2,33
Berechnung Quantil:
N(1(1- ε)(µ,δ) = µ + N(1(1- ε) *δ
µ = Mittelwert
δ = Standardabweichung
23
3.2.4 Value at Risk (VaR) (1/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Spezielles Quantilrisikomaß
Misst den höchsten erwarteten Verlust
(ungünstigsten Betrag), der mit einer vorgegebenen
Wahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau), innerhalb
eines gewählten Zeitraums nicht überschritten wird
Wird oft von Banken zur Risikosteuerung verwendet
Vorgehensweise: Finden von Risikofaktoren, die die
Marktveränderungen innerhalb eines Zeitraums
abbilden
Konfidenzniveau liegt meist zwischen 95% und 99%
Zeitraum (für das zugrunde liegende Portfolio)
beträgt zwischen einem und zehn Tagen
24
3.2.4 Value at Risk (VaR) (2/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Allgemein:
–
–
–
Zeitintervall [t , t+h]
h = Länge des Intervalls
Potentieller Verlust einer Finanzposition :
∆Vt = vt –Vt+h
– Formal: P(∆Vh > VaRh) = α
Der Value at Risk zum Konfidenzniveau α ist somit
diejenige Ausprägung der Verlusthöhe, die mit der
vorgegebenen (kleinen) Wahrscheinlichkeit α
überschritten wird
25
3.2.4 Value at Risk (VaR) (3/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Annahme:
–
–
Periodenrendite Rh = (V(t+h)
(t+h) – vt) / vt ist normalverteilt
Parameter µ und δ sind über betrachteten Zeitraum
konstant
VaR ergibt sich dann aus:
VaRh = vt*N(1(1-α)*δ – vt*µ
= vt* (N(1(1-α)*δ - µ)
26
3.2.4 Value at Risk (VaR) (4/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
27
3.2.4 Value at Risk (VaR) (5/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Beispiel:
Kurs Finanzinvestments ist vt = 100 €
Annahme Normalverteilung
Mittelwert (µ) = 3%
Standardabweichung (δ) = 5%
Konfidenzniveau (α) = 1%
Ergebnis:
N(0,99)= 2,33
VaR = 100(2,33*0,05 – 0,03) = 8,65
28
3.2.4 Value at Risk (VaR) (6/6)
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Interpretation:
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein höherer Kursverlust
als 8,65 € eintritt, ist gleich dem gewählten
Konfidenzniveau von 1%.
Bildet der Investor eine Reserve von 8,65 € kann der
potentielle Verlust mit einer Wahrscheinlichkeit von 99%
aufgefangen werden.
29
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.3 Fazit
3.Risikomaße
Vorteile
Volatilitätsmaße
Varianz
Nachteile
einfach zu berechnen
erfassen sowohl positive
einfach zu berechnen
wie auch negative Abweichungen
Standardabweichung
4.Affekte
5.Fazit
vom Erwartungswert
gleiche Dimension wie
Erwartungswert
Shortfallrisikomaße
Shortfallwahrscheinlichkeit
Shortfallerwartungswert
Unterschreitung einer
mögliche Unterschreitungshö
Unterschreitungshöhe
bei Portfoliobildung
Zielgröß
e wird gemessen
Zielgröße
wird nicht berü
berücksichtigt
kann man nicht das
Ausmaß
Ausmaß der mö
möglichen
Gesamtrisiko als Funktion
Unterschreitungshö
Unterschreitungshöhe
der entsprechenden EinzelEinzel-
wird berü
berücksichtigt
risiken ermitteln
Quantile
VaR
Quantile als Überber- bzw.
Verä
Veränderungen (Preis,
Rendite)
Unterschreitungsgrenze
meist nicht normalverteilt
Risiko kann aggregiert
Gefahr eines groß
großen Verlustes
gemessen werden, auch
zu gering eingeschä
eingeschätzt
wenn mehrere
Risikofaktoren
gleichzeitig vorliegen
30
4. Einordnung der Affektheuristik
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
Def. Urteilsheuristiken (Stefan, 1999):
5.Fazit
"
„Urteilsheuristiken sind vereinfachte Urteilsstrategien, die es erlauben mit
begrenzten kognitiven Aufwand in kurzer Zeit auch bei komplexen
Problemen zu approximativ korrekten Urteilen und Entscheidungen zu
kommen.“
"
Charakteristika:
! allgemein
! einfach anwendbar
! führen schnell zu einem Ergebnis
! laufen nicht bewusst ab
! sind auch unter ungünstigen Informationskonstellationen anwendbar
! führen meist zu hinreichend treffsicheren Urteilen
"
verschiedene Arten von Urteilsheuristiken (Verankerungs-,
Repräsentativitäts-, Verfügbarkeits- und Affektheuristik)
31
4. Affektheuristik
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
Definition Affekt:
! positiv oder negativ bewertendes Gefühl gegenüber einem externen
Stimulus
Experiential System (auf Erfahrungen beruhendes System)
! automatisch
! intuitiv
! natürlich
! nonverbal
Rational System (rational begründetes System)
! analytisch
! abwägend
! verbal
32
4. Einfluss von Affekten auf die
Risiko- und Nutzenbeurteilung
analytische Betrachtung:
! Risiko und Nutzen sind getrennte Konzepte
! typischerweise positiv korreliert
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
hoch
Risiko
gering
gering
hoch
Nutzen
33
4. Einfluss von Affekten auf die
Risiko- und Nutzenbeurteilung
Wahrnehmung:
! Nutzen und Risiko werden nicht getrennt betrachtet
! oft negativ korreliert
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
hoch
Risiko
gering
hoch
gering
Nutzen
34
4. Einfluss von Affekten auf die Risiko
und Nutzenbeurteilung
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
„eine Handlung basiert nicht nur auf dem, was der Befragte über sie denkt,
sondern auch auf dem, was er dabei fühlt“ (Finucane et al. 2000)
Erklärung im Rahmen der Affektheuristik:
! Gefühle positiv: Nutzen hoch, Risiko gering
! Gefühle negativ: Nutzen gering, Risiko hoch
35
4. Einfluss von Affekten auf die
Wahrscheinlichkeitsbeurteilung
subjektive Wahrnehmung:
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
! affektgeladene Bilder beeinflussen die Beurteilung von
Wahrscheinlichkeiten
! Zählerdominanz am Beispiel von Lotterien
- Lotterie 1: 7 von 100 Bohnen sind rot
- Lotterie 2: 1 von 10 Bohnen sind rot
! Verhältnisangaben sind stärker affektiv geladen als Prozentangaben
- Beispiel: Gewalttätigkeit von Patienten
- 20 von 100 Patienten werden rückfällig
! 41% keine Entlassung
- 20 % der Patienten werden rückfällig
! 21% keine Entlassung
36
4. Einfluss von Relationen auf die
Risikobeurteilung
Rückblick:
! Gefühl positiv: Nutzen hoch, Risiko gering
! Gefühl negativ: Nutzen gering, Risiko hoch
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
5.Fazit
„affective mapping“: Ergebnisse werden auf einer inneren Attraktivitätsskala
bewertet
Grenzen der Attraktivitätsskala variieren in Abhängigkeit von der
präsentierten Information
Beispiel: Bewertung der Attraktivität von Lotterien auf einer Skala von 0–20
! Gewinn: $9, Wahrscheinlichkeit: 7/36
! Bewertung: 9,4
! Gewinn: $9, Wahrscheinlichkeit: 7/36
Verlust : c 5, Wahrscheinlichkeit: 29/36
! Bewertung: 14,9
37
5. Fazit
1.Einführung
2.Risikobegriff
3.Risikomaße
3.Risikomaße
4.Affekte
4.Affekte
5.Fazit
es existieren je nach Wissenschaftsdisziplin und nach betrachteter
Perspektive des Begriffs Risiko unterschiedliche Abgrenzungen
Risikomaße ermöglichen es, Risiko quantifizierbar und somit vergleichbar zu
machen
! objektive Wahrscheinlichkeiten
! potentielle Ausprägungen einer Zufallsvariablen
Affekte nehmen Einfluss auf die Wahrnehmung von Risiko
! Diskrepanz zwischen objektiv gemessenen und subjektiv empfundenen
Risiko
38
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