Mobile Tierheilpraktikerin Katja Tewes Homöopathie, Bachblüten, manuelle Therapien, Verhaltens- und Ernährungsberatung Tel.: 02955/749825 Homepage: www.pet-aid.de Termine nach Vereinbarung Handy: 0176/69728271 email: [email protected] Ernährungstipps Kleintiere Ich habe in diesem Artikel alle Kleintiere zusammengefasst, da er nur einen kleinen Einblick geben soll. Natürlich benötigt jedes Tier eine artspezifische Ernährung, z.B. fressen Kaninchen keine Insekten, Hamstern sollte aber tierische Proteine zur Verfügung gestellt werden, dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten die für alle Kleintiere gelten. Für spezielle Futterberatungen, die auf Ihr Kleintier ausgerichtet sind, können sie sich gerne an mich wenden. Leider werden gerade bei den Kleintieren ungewollt viele Fehler bei der Fütterung gemacht. Die meisten Durchfallerkrankungen und Zahnproblem könnten durch eine artgerechte Ernährung vermieden werden. Das reichhaltige Angebot an Körnerfutter verleitet den Tierhalter dazu anzunehmen, dass das die richtige Fütterung für ihre Tiere ist. Der Energiegehalt dieser Futtermittel ist allerdings sehr hoch, so dass es zu Übergewicht und Organschäden kommen kann. Farbstoffe färben die Extrudate (gebackene, stärkehaltige Futterbrocken) und Pellets für das menschliche Auge in ansprechende Farben um, denn der Industriebrei, der vorwiegend aus Abfällen besteht, ist meistens nicht sehr ansehnlich. Grün soll Kräuter imitieren, Gelb steht für Getreide und Rot für Früchte. Ausgewogene und tiergerechte Ernährung bildet die Grundlage für ein gesundes Leben. Die wildlebenden Artgenossen unserer Kleintiere fressen in erster Linie Gräser, frische Pflanzen, Wurzeln, Blätter, Zweige, Kräuter und deren Samen. Aus diesem Grund ist ihr Verdauungsapparat eher auf karge Kost ausgerichtet und nicht auf das im Fachhandel erhältliche Futter, welches oft zu zuckeroder fetthaltig ist. In den meisten Futtersorten sind zu viel Getreide, Sonnenblumenkerne und Nüsse enthalten. Tiere sind keine Abfalleimer, deshalb ist auch nicht jeder Küchenabfall zur Verfütterung geeignet. Schimmeliges gehört in den Müll. Das Gemüse sollte nicht mit Pestiziden verseucht sein, Grünfutter nicht an stark befahrenen Straßen und Hundepinkelwiesen gepflückt werden. Pflanzenfresser fressen aufgrund ihres Verdauungstraktes und ihres schnellen Stoffwechsels über den Tag verteilt immer wieder kleinere Mengen, deshalb sollte ihnen vor allem Heu, aber auch Grünfutter/Gemüse in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Heu enthält viele Vitamine und Mineralien und sorgt außerdem durch seine Struktur für einen ausreichenden Zahnabrieb. Gutes Heu erkennt man an der hellgrünen Farbe und dass es nicht staubt und muffig riecht. Täglich frisches Heu füttern, auch wenn noch Heu vom Vortag vorhanden ist. Heu nicht in der Tüte aufbewahren, sondern in einem alten Kopfkissenbezug. Nicht die gesamte Futtermenge am Morgen geben, sondern auf 2 - 3 Portionen aufteilen. Frische, belaubte Äste, wie z.B. Apfel-, Birnen-, Haselnuss-, Birken-, und Weidenäste sind als Beschäftigung sehr beliebt. Grünfutter und Gemüse sind neben Heu der wichtigste Bestandteil der Kleintierernährung. Grünfutter bedeutet dabei Kräuter, Gräser, Blätter vieler Kohlsorten, Karottengrün, Stangensellerie, Spinat, Radieschenblätter, Fenchelgrün, Mangold, Rote Beete-Grün, Rettichgrün, Chicorée, Selleriegrün, alle Arten von Salat. Fisches Grün von der Wiese ist ein ideales Futtermittel, muss jedoch langsam angefüttert werden. Als Gemüse sind besonders Möhren, Fenchel, rote Beete, Pastinake, Gurke, Paprika und beliebt. Eher unverträglich sind Zwiebelgewächse, rohe Kartoffeln, Mobile Tierheilpraktikerin Katja Tewes Homöopathie, Bachblüten, manuelle Therapien, Verhaltens- und Ernährungsberatung Tel.: 02955/749825 Homepage: www.pet-aid.de Termine nach Vereinbarung Handy: 0176/69728271 email: [email protected] Aubergine, Avocado, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen), Radieschen und Rhabarber. Kohl in Maßen füttern, wenn die Tiere daran gewöhnt sind. Auch Obst ist eher als Leckerli geeignet. Eine gute Mischung ist gesünder und verträglicher als eine große Menge von einer einzigen Gemüseoder Grünfuttersorte. Auch wenn Frischfutter gegeben wird, muss den Tieren immer frisches Wasser zur Verfügung stehen. Getreide und Saaten sollten nur als Ergänzung gefüttert werden. Im Körnerfutter sollten folgende Dinge nicht enthalten sein: • „Pflanzliche Nebenerzeugnisse" können Dinge sein, die in der Industrie als Abfälle anfallen. • Getreide als Hauptbestandteil • Eierzeugnisse • Zucker, Melasse, Honig • Milch und Milcherzeugnisse • Trester, Getreidekleie Außerdem sollte Körnerfutter immer nur als Ergänzungsfutter benutzt werden. Geeignet ist z.B. eine Mischung aus folgenden Bestandteilen: getrocknete Kräuter (Löwenzahn, Wegerich, Petersilie, Brennnessel …), verschiedene Blumen (Ringelblume, Kornblume, Kamille, Gänseblümchen, Löwenzahnblüten…), verschiedene Hirsesorten, Amaranth, Buchweizen, Quinoa, Leinsaat, Kanariensaat, etwas Naturreis, Grassamen, Negersaat, verschiedenes getrocknetes Gemüse (Möhre, Pastinake, rote Beete, Zucchini…). Die Zusammensetzung sollte immer etwas verändert werden, damit sie nicht immer das gleiche bekommen. Kräuter sollten auch nicht ständig verabreichen, da diese Pflanzen eigentlich Medizin darstellen. Immer noch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass hartes Brot für den Zahnabrieb wichtig und nützlich ist. Die Härte des Futters hat für den Zahnabrieb (egal ob für die Backen- oder Schneidezähne) kaum eine Bedeutung. Die Zähne werden durch die Mahlbewegungen des Unterkiefers abgenutzt, deshalb ist Heu aufgrund seiner Struktur am besten geeignet. Brot wird im Maul sofort zu Brei und kann aufgrund des hohen Stärkegehalts und der weiteren Zusatzstoffe, wie z.B. Backtriebmittel und Salz sogar gesundheitsschädlich sein. Die im Handel angebotenen Vitaminpräparate ersetzen keine artgerechte Ernährung. Künstlich hergestellte Vitamine kann der Körper meistens nicht gut verwerten, deshalb sollten die Vitamine in natürlicher Form zugeführt werden, z.B. durch Gemüse, Bierhefe (Vitamin B), Hagebutte (Vitamin C). Mineral- und Salzlecksteine sind bei einer ausgewogenen Ernährung nicht notwendig. Sie können bei einem starken Verzehr sogar ein krankheitsauslösendes Mineralungleichgewicht im Körper auslösen. Tierartliche Besonderheiten: Bei Meerschweinchen muss eine ausreichende Vitamin C Versorgung sichergestellt werden, da sie nicht in der Lage sind, Vitamin C eigenständig vom Körper bilden zu lassen, sondern es durch die Nahrung aufnehmen müssen. Degus sind bei falscher Ernährung anfällig für Diabetes mellitus, was bis zur Erblindung führen kann. Deshalb dürfen Degus nicht mit zuckerhaltigem Futter gefüttert werden. Auch auf Obst sollte man verzichten. Hamster, Ratten, Mäuse… fressen naturgemäß etwas mehr Körnerfutter als z.B. Kaninchen und Meerschweinchen. Dennoch sollte auch diesen Tieren reines Körnerfutter nur als Ergänzung und Mobile Tierheilpraktikerin Katja Tewes Homöopathie, Bachblüten, manuelle Therapien, Verhaltens- und Ernährungsberatung Tel.: 02955/749825 Homepage: www.pet-aid.de Termine nach Vereinbarung Handy: 0176/69728271 email: [email protected] zusätzlich Gemüse und Grünfutter angeboten werden. Besonders Hamstern sollte auch tierische Proteine zur Verfügung gestellt werden, z.B. Mehlwürmer. Chinchillas haben einen etwas empfindlichen Darmtrakt und dürfen deshalb nur in geringen Mengen Frischfutter erhalten. Die meisten Fehler werden unbewusst bei den Leckerlis gemacht. Auf keinen Fall Joghurtdrops geben, da die Verdauung der Kleintiere nicht auf Milchprodukte ausgelegt ist. Auch Knabberstangen oder ähnliches nicht verfüttern, da diese Honig oder zu viel Fett enthalten! Die meisten Leckerlis sind sowieso für die Besitzer und nicht für die Tiere kreiert. Stattdessen in Maßen Erbsenflocken, gepuffter Mais, Kürbiskerne, Obst (nicht für Degus), Nüsse, Getreideähren, Kolbenhirse oder getrocknetes Gemüse geben. Aber man kann auch mal für seine Tiere backen. Rezeptbeispiele: Am besten mit glutenfreien Mehlsorten, z.B. Buchweizen- oder Reismehl backen. Glutenfreie Teige nehmen mehr Flüssigkeit auf als herkömmliche Teige. Daher sollte, das Mehl nach und nach untergerührt werden, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat. Die Kekse sind nur für gesunde Kleintiere geeignet, Unverträglichkeiten müssen ausgeschlossen sein. Nagerringe 100g Haferflocken, 40 g Sesam, 1 Karotte oder Apfel, geraspelt, 1 Ei, ggf. Wasser Alles vermischen, ausrollen und Ringe ausstechen, bei 175 Grad ca. 15 Min backen. Karottenkekse 100g Buchweizenmehl, 1 Ei, 4 Karotten, ggf. etwas Wasser Karotten waschen und reiben. Alles zu einem Teig verarbeiten, mit einem Teelöffel Kekse formen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Kekse mit Eigelb bestreichen und mit Petersilie oder auch Nüssen garnieren. Bei 180°C (E-Herd ohne Umluft) backen, bis sie goldgelb sind. Nagerkekse 250g Körnerfutter, ein paar Nüsse, 1 Ei, 1 - 2 EL Mehl, etwas Wasser, Backoblaten als „Unterlage“ Alle Zutaten zu einem Teig vermengen. Dann die Masse jeweils etwa 1 cm dick zwischen 2 Oblaten pressen Das Ganze dann bei 150 Grad ca. 40-50 Minuten im Backofen ausbacken. Als Tierhalter trägt man die Verantwortung für das Wohlergehen seiner Haustiere. Die richtige Ernährung ist eine wichtige Grundlage für die Gesundheit des Tieres. Erste Mangelerscheinungen zeigen sich meistens durch struppiges Fell, zu lange Zähne und Durchfall. Jedoch sollte schon bei den ersten Anzeichen reagiert werden, damit sich keine chronischen Krankheiten entwickeln können. Da viele Faktoren (Alter, Stoffwechsel, Gesundheitszustand, Aktivität ...) die tatsächliche Futtermenge pro Tag bestimmen und natürlich auch jede Tierart eine andere Futtermenge und Zusammensetzung braucht, habe ich keine konkreten Mengenangaben angegeben. Die sollte jedem Tier individuell angepasst werden. Im Winter draußenlebende Tiere müssen energiereicher gefüttert werden. Kranke Tiere brauchen ebenfalls eine andere Futterzusammensetzung als Gesunde. Für Fragen zur artgerechten Kleintierernährung stehe ich gerne zur Verfügung und natürlich arbeite ich einen auf ihr Tier individuell angepassten Futterplan aus. Mit ein paar Tricks kann man seinen Tieren viel Freude machen und sie vor allem beschäftigen. Denn viele Kleintiere sind aufgrund von Bewegungsmangel viel zu dick. Eine artgerechte Ernährung ist gar nicht so kompliziert und aufwendig wie man immer denkt.