DIE PFLANZEN DER SCHAMANEN Zauberpflanzen, welche von Schamanen genutzt werden, haben alle eine psychoaktive oder sogar Bewusstsein erweiternde Wirkung. Sie regen Geist und Gemüt an, lösen Emotionen aus und rufen Visionen hervor. Schamanen müssen sich ihrer Wirkung bewusst sein, denn "die Dosis macht den Stoff zum Gift" (Paracelsus). Voraussetzung für die korrekte Anwendung sind auch der richtige Zeitpunkt, der richtige Ort und die richtigen Bedingungen unter denen sie gebraucht werden. Personen, die mit ihnen umgehen können, nennt man Hexen, Zauberer oder Schamanen. Jede Kultur kennt Wirkungen und Nutzen psychoaktiver Pflanzen. Die Pflanzen der Schamanen, die auch Meisterpflanzen, Helfer- oder auch Ahnenpflanzen genannt werden, werden in dem Bewusstsein eingenommen, das alle diese Pflanzen beseelte Wesen sind. Nicht die Wirkstoffe sind ausschlaggebend, sondern der Geist mit dem die Schamanen in Trance kommunizieren. Halluzinogene Pflanzen sind keine Partydroge, sondern mit ihnen hat der erfahrene Schamane, die Möglichkeit mit dem Wesen der Pflanze Kontakt aufzunehmen und sie zur Heilung einzusetzen. SCHWARZES BILSENKRAUT Hyoscyamus niger Verbreitung: Wächst auf stickstoffreichem, sandigem, lehmigen Böden. Droge: Blätter, Kraut ohne Wurzeln, Samen, Öl. Anwendung: Räuchern, rauchen, Tee, Öl wird durch kochen der Blätter in Öl gewonnen. Inhaltsstoffe: Hyoscyamin, Atropin, Scopolamin. Wirkung: Die halluzinogene Wirkung hält 3 bis 4 Std. an. Nachwirkungen können 3 – 4 Tage andauern. Nebenerscheinungen sind starke Mundtrockenheit, Bewegungsstörungen und Weitsichtigkeit. Bilsenkrautbier von 1 – 1,5 Litern ist aphrodisierend. Es ist auch das einzige Getränk, bei dem man mehr Durst bekommt, je mehr man davon trinkt! ENGELSTROMPETE Brugmansia spp. Verbreitung: Es ist äußerst interessant, das eine der stärksten halluzinogenen Pflanzen im Handel erhältlich ist und vor jedem „zweiten“ Haus als Zierpflanze steht. Droge: Blätter, Blüten, Stängel, daraus gepresster Saft, Samen. Anwendung: Die frischen Blätter, Samen und Blüten können frisch gegessen werden. Tee mit alkoholischen Getränken mischen. 1 Blüte mit heißem Wasser übergießen und 10 min. ziehen lassen. Rauchen – mit cannabis indica kombinieren. 1 -2 Zigaretten erzeugen eine subtile Wirkung. Inhaltsstoffe: Hyoscyamin, Atropin, Scopolamin, Cuare. Wirkung: Vor oraler Einnahme wird eindringlich gewarnt. Starke Halluzinationen mit vollkommenem Wirklichkeitsverlust die tagelang anhalten können! FLIEGENPILZ Amanita muscaria Verbreitung: liebt saure Böden, besonders in der Nähe von Birken, mit denen er eine Mykorrhiza-Symbiose bildet. Anwendung: 1 – 3 Pilze frisch in Wodka ansetzen und an einen sonnigen Ort stellen. Nach drei Wochen reicht ein Schnapsglas für die psychoaktive Wirkung. Getrocknet (im Backrohr bei 30 – 40 Grad) als Räuchermischung mit Bilsenkraut, Stechapfel und Hanf. Inhaltsstoffe: Ibotensäure, Muscarin, etc. Wirkung: Nach den Verzehr kann es zu einer leichten Übelkeit kommen, nach der man gewöhnlich vom Schlaf übermannt wird. Die visionäre Wirkung tritt beim aufwachen ein und kann mehrere Stunden anhalten. Häufig wir von Erlebnissen in der Welt der Zwerge berichtet. GIFTLATTICH Lactuca virosa Verbreitung: Auf trockenem Nährstoffreichen Böden. Droge: Eingedickter Milchsaft (Lactucarium) der in der Zeit des Schießens der Pflanze und der nachfolgenden Blütezeit in hohem Maß produziert wird. Getrocknete Blätter. Anwendung: Die getrockneten Blätter werden geraucht, der Milchsaft durch elektrisches Entsaften gewonnen. Max. 1 Gramm verwenden und in Alkohol auflösen. Inhaltsstoffe: sedativ wirksame Bitterstoffe, opiumartige Alkaloide. Wirkung: Opium- und der Tollkirsche ähnlich. GINSTER Cytisius spp. Verbreitung: Ginster wachsen meist an nährstoffarmen Standorten. Droge: Blüten Anwendung: Rauchen, Räucherungen. Inhaltsstoffe: Cytisin Wirkung: Das Rauchen der getrockneten Blüten wird als mild psychedelisch ohne unangenehme Neben- oder Nachwirkungen beschrieben. Eine kleine Dosis (1 Joint) pro Person) bewirkt entspannte Gefühle. Bei höheren Dosierungen (2-3 Joints) stellt sich eine Steigerung der intellektuellen Fähigkeiten, sowie erhöhte Wachheit ein. Bei geschlossenen Augen steigt die Imagination. Dauer ca. 5 Std. Kleines Habichtskraut Hieracium pilosella Verbreitung: Wächst auf Wiesen und auf Heiden. Droge: Kraut Anwendung: Rauchen Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Flavonoide, Umbelliferon. Wirkung: leicht euphorisierende, cannabisähnliche, aber verhältnismäßig schwache Effekte. Wird in den skandinavischen Ländern gerne als Hanfersatz verwendet. SPITZKEGELIGER KAHLKOPF Psilocybe semilanceata Verbreitung: wächst bevorzugt auf Weiden mit alten natürlichen Dungablagerungen sowie an grasigen und nährstoffreichen Stellen, während er Wald- und Kalkgebiete zu meiden scheint. Urgestein! Anwendung: Die Dosierung ist vom Körpergewicht abhängig. Faustregel 2-3 Pilze pro 10 kg Körpergewicht. Inhaltsstoffe: Psilocybin Wirkung: „Auf die Pilze ist immer Verlass. Egal, was während der Wirkung passiert, am Ende leuchtet der Pilz und verbreitet seine sagenhafte Heilkraft!“ Zitat RÄTSCH 1996 Achtung! Im Wechselgebiet in Österreich erwarten euch die Bauern mit der Pump Gun STECHAPFEL Datura stramonium Verbreitung: wächst gerne auf Schuttplätzen und Wegrändern. Droge: Blätter, Blüten, Samen, Wurzel. Anwendung: höchstens 1g getrocknetes Kraut rauchen, max. 40 Samen räuchern. Inhaltsstoffe: Hyoscyamin, Scopolamin, Belladonin und andere Tropanalkaloide. Wirkung: Neben unangenehmen Effekten, wie Schluckbeschwerden, Mundtrockenheit kommt es zu Halluzinationen, die tagelang andauern können. In der Literatur werden nur wenige positive Erfahrungen beschrieben. Was ich nur bestätigen kann! Die Samen sind Frostkeimer, also sehr hart und gehen daher erst im Magen auf! Keine orale Anwendung. SUMPFPORST Ledum palustre Verbreitung: Wächst fast ausschließlich in Hoch- und Übergangsmooren. Streng geschützt. Droge: Blühendes Kraut, getrocknet oder frisch, auch junge Sprossen für alkoholische Auszüge. Anwendung: Räuchern, alkoholischer Extrakt. Inhaltsstoffe: ätherisches Öl (Ledumkampfer). Glykosid – Arbotid, Flavonoide – Hyperosid, Quercetin. Wirkung: Das ätherische Öl bewirkt rauschartige Zustände, aber auch Krämpfe und Aborte. Verstärkt die Alkoholwirkung. Macht aggressiv – Porstbier erzeugt die Berserkerwut! TOLLKIRSCHE Atropa belladonna Verbreitung: Sie bevorzugt schattige Plätze und benötigt einen kalkhaltigen Boden. Droge: Blätter, Wurzel, Früchte. Anwendung: Blätter von Mai bis Juni, höchster Alkaloidgehalt. 1- 2 frische Tollkirschen bewirken 1- 2 Std. nach der Einnahme eine leichte Veränderung der Wahrnehmung. 3- 4 gelten als psychoaktives Aphrodisiakum. 3 – 10 als halluzinogene Droge. Inhaltsstoffe: Tropanalkaloide, Hyoscyamin – das beim trocknen in Atropin übergeht. Wirkung: Innerhalb einer ¼ Std. psychomotorische Unruhe, Erregung (auch in erotischer Hinsicht), starke Euphorie, Erregung kann sich bis zu Anfällen von Tobsucht, Wut und Raserei steigern. Sehstörungen. Die Halluzinationen werden meist als bedrohlich und zutiefst erschreckend beschrieben. „Hieronimus Bosch Trip“ STUDENTENBLUME Tagetes spp. Verbreitung: Tagetes stammen ursprünglich aus Amerika und sind heute fast in jedem Garten anzutreffen. Droge: Blühendes Kraut. Inhaltsstoffe: Stark riechende ätherische Öle, Salvinorin. Wirkung: Soll bei geschlossenen Augen Bilder und Visionen erzeugen, die den durch Peyote erzeugten ähneln. Noch sehr wenig erforscht.