PDF - Kölner Philharmonie

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Johann Sebastian Bach
Weihnachtsoratorium
Sonntag 12. Dezember 2010 18:00
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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten
daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und
händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause
einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können,
helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen
Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne
Verzögerung verlassen können.
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Christina Landshamer Sopran
Ulrike Schneider Alt
Julian Prégardien Tenor
Andreas Wolf Bass
Collegium Vocale Gent
Concerto Köln
Marcus Creed Dirigent
Sonntag 12. Dezember 2010 18:00
Pause 19:30
Ende gegen 21:30
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KölnMusik
wünschen Ihnen frohe und glückliche Festtage
Wir danken der Galeria Kaufhof für die Weihnachtsdekoration.
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Johann Sebastian Bach 1685 – 1750
Weihnachtsoratorium BWV 248 (1734 –35)
I. »Tönet, ihr Pauken! Erschallet Trompeten!«
II. »Und es waren Hirten in derselben Gegend«
III. »Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen«
IV. »Fallt mit Danken, fallt mit Loben«
V. »Ehre sei dir, Gott, gesungen«
VI. »Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben«
Pause nach Teil III
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Die Texte des Weihnachtsoratoriums
I. Teil
Coro
Tönet, ihr Pauken! Erschallet Trompeten!
Rühmet, was heute der Höchste getan!
Lasset das Zagen, verbannet die Klage,
Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!
Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören,
Laßt uns den Namen des Herrschers verehren!
Evangelista
Tenor
Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein
Gebot von dem Kaiser Augusto ausging,
daß alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe,
ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich
auch auf Joseph aus Galiliäa, aus der Stadt
Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt
David, die da heißet Bethlehem; darum,
daß er von dem Hause und Geschlechte
David war, auf daß er sich schätzen ließe
mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die
war schwanger. Und als sie daselbst waren,
kam die Zeit, daß sie gebären sollte.
Recitativo
Alt
Nun wird mein liebster Bräutigam,
Nun wird der Held aus Davids Stamm
Zum Trost, zum Heil der Erden
Einmal geboren werden.
Nun wird der Stern aus Jakob scheinen,
Sein Strahl bricht schon hervor.
Auf, Zion, und verlasse nun das Weinen,
Dein Wohl steigt hoch empor!
Aria
Alt
Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben,
Den Schönsten, den Liebsten bald bei dir
zu sehn!
Deine Wangen müssen heut viel schöner
prangen,
Eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben!
Choral
Wie soll ich dich empfangen?
Und wie begegn’ ich dir?
O aller Welt Verlangen!
O meiner Seelen Zier!
O Jesu, Jesu, setze
Mir selbst die Fackel bei,
Damit, was dich ergötze,
Mir kund und wissend sei!
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Evangelista
Tenor
Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine
Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum
in der Herberge.
Choral und Recitativo
Sopran und Bass
Er ist auf Erden kommen arm,
Wer will die Liebe recht erhöh’n,
Die unser Heiland vor uns hegt?
Daß er unser sich erbarm,
Ja, wer vermag es einzusehen,
Wie ihn der Menschen Leid bewegt?
Uns in dem Himmel mache reich
Des Höchsten Sohn kommt in die Welt;
Weil ihm ihr Heil so wohl gefällt,
Und seinen lieben Engeln gleich.
So will er selbst als Mensch geboren werden.
Kyrieleis!
Aria
Bass
Großer Herr, o starker König,
Liebster Heiland, o wie wenig
Achtest du der Erden Pracht!
Der die ganze Welt erhält,
Ihre Pracht und Zier erschaffen,
Muß in harten Krippen schlafen.
Choral
Ach mein herzliebes Jesulein,
Mach dir ein rein sanft Bettelein,
Zu ruhn in meines Herzens Schrein,
Daß ich nimmer vergesse dein!
II. Teil
Sinfonia
Evangelista
Tenor
Und es waren Hirten in derselben Gegend
auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten
des Nachts ihre Herde. Und siehe, des
Herren Engel trat zu ihnen, und die Klarheit
des Herren leuchtete um sie, und sie furchten sich sehr.
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Choral
Brich an, o schönes Morgenlicht,
Und laß den Himmel tagen!
Du Hirtenvolk, erschrecke nicht,
Weil dir die Engel sagen,
Daß dieses schwache Knäbelein
Soll unser Trost und Freude sein,
Dazu den Satan zwingen
Und letztlich Friede bringen!
Evangelista
Tenor
Und der Engel sprach zu ihnen:
Angelus
Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige
euch große Freude, die allem Volke
widerfahren wird. Denn euch ist heute der
Heiland geboren, welcher ist Christus, der
Herr, in der Stadt David.
Recitativo
Bass
Was Gott dem Abraham verheißen,
Das läßt er nun dem Hirtenchor
Erfüllt erweisen.
Ein Hirt hat alles das zuvor
Von Gott erfahren müssen.
Und nun muß auch ein Hirt die Tat,
Was er damals versprochen hat,
Zuerst erfüllet wissen.
Aria
Tenor
Frohe Hirten, eilt, ach eilet,
Eh’ ihr euch zu lang verweilet,
Eilt, das holde Kind zu sehn!
Geht, die Freude heißt zu schön,
Sucht die Anmut zu gewinnen,
Geht und labet Herz und Sinnen!
Evangelista
Tenor
Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet
finden das Kind in Windeln gewickelt, und
in einer Krippe liegen.
Choral
Schaut hin, dort liegt im finstern Stall,
Des Herrschaft gehet überall!
Da Speise vormals sucht ein Rind,
Da ruhet jetzt der Jungfrau’n Kind.
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Recitativo
Bass
So geht denn hin, ihr Hirten, geht,
Daß ihr das Wunder seht:
Und findet ihr des Höchsten Sohn
In einer harten Krippe liegen,
So singet ihm bei seiner Wiegen
Aus einem süßen Ton
Und mit gesamtem Chor
Dies Lied zur Ruhe vor!
Aria
Alt
Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh,
Wache nach diesem vor aller Gedeihen!
Labe die Brust, empfinde die Lust,
Wo wir unser Herz erfreuen!
Evangelista
Tenor
Und alsobald war da bei dem Engel die
Menge der himmlischen Heerscharen, die
lobten Gott und sprachen:
Chorus
Ehre sei Gott in der Höhe
Und Friede auf Erden
Und den Menschen ein Wohlgefallen.
Recitativo
Bass
So recht, ihr Engel, jauchzt und singet,
Daß es uns heut so schön gelinget!
Auf denn! Wir stimmen mit euch ein,
Uns kann es so wie euch erfreun.
Choral
Wir singen dir in deinem Heer
Aus aller Kraft Lob, Preis und Ehr’,
Daß du, o lang gewünschter Gast,
Dich nunmehr eingestellet hast.
III. Teil
Coro
Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen,
Laß dir die matten Gesänge gefallen,
Wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht!
Höre der Herzen frohlockendes Preisen,
Wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen,
Weil unsre Wohlfahrt befestiget steht.
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Evangelista
Tenor
Und da die Engel von ihnen gen Himmel
fuhren, sprachen die Hirten untereinander:
Chorus
Lasset uns nun gehen gen Bethlehem und
die Geschichte sehen, die da geschehen ist,
die uns der Herr kundgetan hat.
Recitativo
Bass
Er hat sein Volk getröst’,
Er hat sein Israel erlöst,
Die Hülf aus Zion hergesendet
Und unser Leid geendet.
Seht, Hirten, dies hat er getan;
Geht, dieses trefft ihr an!
Choral
Dies hat er alles uns getan,
Sein groß Lieb zu zeigen an,
Des freu sich alle Christenheit
Und dank ihm des in Ewigkeit.
Kyrieleis!
Aria Duetto
Sopran und Bass
Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen
Tröstet uns und macht uns frei.
Deine holde Gunst und Liebe,
Deine wundersamen Triebe
Machen deine Vatertreu
Wieder neu.
Evangelista
Tenor
Und sie kamen eilend und funden beide,
Maria und Joseph, dazu das Kind in der
Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu
ihnen von diesem Kind gesaget war. Und
alle, für die es kam, wunderten sich der
Rede, die ihnen die Hirten gesaget hatten.
Maria aber behielt alle diese Worte und
bewegte sie in ihrem Herzen.
Aria
Alt
Schließe, mein Herze, dies selige Wunder,
Fest in deinem Glauben ein!
Lasse dies Wunder, die göttlichen Werke,
Immer zur Stärke
Deines schwachen Glaubens sein!
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Recitativo
Alt
Ja, ja, mein Herz soll es bewahren,
Was es an dieser holden Zeit
Zu seiner Seligkeit
Für sicheren Beweis erfahren.
Choral
Ich will dich mit Fleiß bewahren,
Ich will dir leben hier,
Dir will ich abfahren,
Mit dir will ich endlich schweben
Voller Freud’, ohne Zeit
Dort im andern Leben.
Evangelista
Tenor
Und die Hirten kehrten wieder um, preiseten und lobten Gott um alles, das sie
gesehen und gehöret hatten, wie denn zu
ihnen gesaget war.
Choral
Seid froh dieweil, daß euer Heil
Ist hie ein Gott und auch ein Mensch
geboren.
Der, welcher ist der Herr und Christ
In Davids Stadt, von vielen auserkoren.
Coro
Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen,
Laß dir die matten Gesänge gefallen,
Wenn dich dein Zion mit Psalmen erhöht!
Höre der Herzen frohlockendes Preisen,
Wenn wir dir itzo die Ehrfurcht erweisen,
Weil unsre Wohlfahrt befestiget steht.
IV. Teil
Chorus
Fallt mit Danken, fallt mit Loben,
Vor des Höchsten Gnadenthron!
Gottes Sohn will der Erden
Heiland und Erlöser werden.
Gottes Sohn dämpft der Feinde Wut und
Toben.
Evangelista
Tenor
Und da acht Tage um waren, daß das Kind
beschnitten würde, da ward sein Name
genennet Jesus, welcher genennet war von
dem Engel, ehe denn er im Mutterleibe
empfangen ward.
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Recitativo con Chorale
Bass
Immanuel, o süßes Wort!
Mein Jesus heißt mein Hort,
Mein Jesus heißt mein Leben.
Mein Jesus hat sich mir ergeben;
Mein Jesus soll mir immerfort
Vor meinen Augen schweben.
Mein Jesus heißet meine Lust
Mein Jesus labet Herz und Brust.
Sopran
Jesu du, mein liebstes Leben,
Meiner Seelen Bräutigam,
Der du dich vor mich gegeben
An des bittern Kreuzes Stamm!
Bass
Komm! Ich will dich mit Lust umfassen,
Mein Herze soll dich nimmer lassen,
Ach! So nimm mich zu dir!
Bass
Auch in dem Sterben sollst du mir
Das Allerliebste sein;
In Not, Gefahr und Ungemach
Seh ich dir sehnlichst nach.
Was jagte mir zuletzt
Der Tod für Grauen ein?
Mein Jesus! Wenn ich sterbe,
So weiß ich, daß ich nicht verderbe,
Dein Name steht in mir geschrieben,
Der hat des Todes Furcht vertrieben.
Aria
Sopran und Echo-Sopran
Flöst, mein Heiland, flößt dein Namen,
Auch den allerkleinsten Samen
Jenes strengen Schreckens ein?
Nein, du sagst ja selber nein. (Nein!)
Sollt ich nun das Sterben scheuen?
Nein, dein süßes Wort ist da!
Oder sollt’ ich mich erfreuen?
Ja, du Heiland sprichst selbst ja. (Ja!)
Recitativo con Chorale
Sopran
Jesu, meine Freud und Wonne,
Meine Hoffnung, Schatz und Teil,
Mein Erlösung, Schmuck und Heil,
Hirt und König, Licht und Sonne!
Ach! wie soll ich würdiglich,
Mein Herr Jesu, preisen dich?
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Bass
Wohlan, dein Name soll allein
In meinem Herzen sein!
So will ich dich entzücket nennen,
Wenn Brust und Herz zu dir vor Liebe
brennen.
Doch Liebster, sage mir:
Wie rühm ich dich? Wie dank ich dir?
Aria
Tenor
Ich will nur dir zu Ehren leben,
Mein Heiland, gib mir Kraft und Mut,
Daß es mein Herz recht eifrig tut!
Stärke mich
Deine Gnade würdiglich
Und mit Danken zu erheben!
Chorale
Jesus richte mein Beginnen,
Jesus bleibe stets bei mir.
Jesus zäume mir die Sinnen,
Jesus sei nur mein Begier.
Jesus sei mir in Gedanken,
Jesu, lasse mich nicht wanken!
V. Teil
Coro
Ehre sei dir, Gott, gesungen,
Dir sei Lob und Dank bereit’.
Dich erhebet alle Welt,
Weil dir unser Wohl gefällt,
Weil anheut
Unser aller Wunsch gelungen,
Weil uns dein Segen so herrlich erfreut.
Evangelista
Tenor
Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande zur Zeit des Königs Herodis,
siehe, da kamen die Weisen vom Morgenlande gen Jerusalem und sprachen:
Chor und Recitativo
Wo ist der neugeborne König der Juden?
Alt
Sucht ihn in meiner Brust,
Hier wohnt er, mir und ihm zur Lust.
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Chor
Wir haben seinen Stern gesehen im
Morgenlande und sind kommen, ihn
anzubeten.
Alt
Wohl euch, die ihr dies Licht gesehen,
Es ist zu eurem Heil geschehen!
Mein Heiland, du, du bist das Licht,
Das auch den Heiden scheinen sollen,
Und sie, sie kennen dich noch nicht,
Als sie dich schon verehren wollen.
Wie hell, wie klar muß nicht dein Schein,
Geliebter Jesu, sein!
Choral
Dein Glanz all Finsternis verzehrt,
Die trübe Nacht in Licht verkehrt.
Leit uns auf deinen Wegen,
Daß dein Gesicht
Und herrlichs Licht
Wir ewig schauen mögen!
Aria
Bass
Erleucht auch meine finstre Sinnen,
Erleuchte mein Herze
Durch der Strahlen klaren Schein!
Dein Wort soll mir die hellste Kerze
In allen meinen Werken sein;
Dies lässet die Seele nichts Böses beginnen.
Evangelista
Tenor
Da das der König Herodes hörte, erschrak
er, und mit ihm das ganze Jerusalem.
Recitativo
Alt
Warum wollt ihr erschrecken?
Kann meines Jesu Gegenwart
Euch solche Furcht erwecken?
O! solltet ihr euch nicht
Vielmehr darüber freuen,
Weil er dadurch verspricht,
Der Menschen Wohlfahrt zu verneuen!
Evangelista
Tenor
Und ließ versammeln alle Hohenpriester
und Schriftgelehrten unter dem Volk und
erforschete von ihnen, wo Christus sollte
geboren werden. Und sie sagten ihm: Zu
Bethlehem im jüdischen Lande; denn also
stehet geschrieben durch den Propheten:
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Und du Bethlehem im jüdischen Lande bist
mitnichten die kleinest unter den Fürsten
Juda; denn aus dir soll mir kommen der
Herzog, der über mein Volk Israel ein Herr
sei.
Aria Terzetto
Sopran, Alt und Tenor
Ach, wenn wird die Zeit erscheinen?
Ach, wenn kömmt der Trost der Seinen?
Schweigt: er ist schon würklich hier!
Jesu, ach! so komm zu mir!
Recitativo
Alt
Mein Liebster herrschet schon.
Ein Herz, das seine Herrschaft liebet
Und sich ihm ganz zu eigen gibet,
Ist meines Jesu Thron.
Choral
Zwar ist solche Herzensstube
Wohl kein schöner Fürstensaal,
Sondern eine finstre Grube;
Doch, sobald dein Gnadenstrahl
In denselben nur wird blinken,
Wird es voller Sonnen dünken.
VI. Teil
Chorus
Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben,
So gib, daß wir im festen Glauben
Nach deiner Macht und Hülfe sehn!
Wir wollen dir allein vertrauen,
So können wir den scharfen Klauen
Des Feindes unversehrt entgehn.
Evangelista
Tenor
Da berief Herodes die Weisen heimlich und
erlernet mit Fleiß von ihnen, wenn der
Stern erschienen wäre? Und weiset sie gen
Bethlehem und sprach:
Bass
Ziehet hin und forschet fleißig nach dem
Kindlein, und wenn ihr’s findet, sagt
mirs wieder, daß ich auch komme und es
anbete.
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Recitativo
Sopran
Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen,
Nimm alle falsche List,
Dem Heiland nachzustellen;
Der, dessen Kraft kein Mensch ermißt,
Bleibt doch in sichrer Hand.
Dein Herz, dein falsches Herz ist schon,
Nebst aller seiner List, des Höchsten Sohn,
Den du zu stürzen suchst, sehr wohl
bekannt.
Aria
Sopran
Nur ein Wink von seinen Händen
Stürzt ohnmächtger Menschen Macht.
Hier wird alle Kraft verlacht!
Spricht der Höchste nur ein Wort,
Seiner Feinde Stolz zu enden,
O, so müssen sich sofort
Sterblicher Gedanken wenden.
Evangelista
Tenor
Als sie nun den König gehöret hatten,
zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie
im Morgenlande gesehen hatten, ging für
ihnen hin, bis daß er kam, und stund oben
über, da das Kindlein war. Da sie den Stern
sahen, wurden sie hoch erfreuet und gingen in das Haus und funden das Kindlein
mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder
und beteten es an und täten ihre Schätze
auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch
und Myrrhen.
Choral
Ich steh’ an deiner Krippen hier,
O Jesulein, mein Leben!
Ich komme, bring’ und schenke dir,
Was du mir hast gegeben.
Nimm hin! es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel’ und Mut, nimm alles hin,
Und laß dir’s wohl gefallen.
Recitativo
Tenor
So geht! Genug, mein Schatz geht nicht
von hier,
Er bleibet dabei mir,
Ich will ihn auch nicht von mir lassen.
Sein Arm wird mich aus Lieb’ mit sanftmutsvollem Trieb
Und größter Zärtlichkeit umfassen;
Er soll mein Bräutigam verbleiben,
Ich will ihm Brust und Herz verschreiben.
Ich weiß gewiß, er liebet mich,
Mein Herz liebt ihn auch inniglich
Und wird ihn ewig ehren.
Was könnte mich nun für ein Feind
Bei solchem Glück versehren!
Du, Jesu, bist und bleibst mein Freund;
Und werd’ ich ängstlich zu dir flehn:
Herr, hilf! so laß mich Hilfe sehn!
Aria
Tenor
Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken;
Was könnt ihr mir für Furcht erwecken?
Mein Schatz, mein Hort ist hier bei mir.
Ich mögt euch noch so grimmig stellen,
Droht nur, mich ganz und gar zu fällen,
Doch seht! mein Heiland wohnet hier.
Recitativo
Quartett
Was will der Höllen Schrecken nun?
Was will uns Welt und Sünde tun,
Da wir in Jesu Händen ruhn?
Choral
Nun seid ihr wohl gerochen
An eurer Feinde Schar,
Denn Christus hat zerbrochen,
Was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd’ und Hölle
Sind ganz und gar geschwächt;
Bei Gott hat seine Stelle
Das menschliche Geschlecht.
Evangelista
Tenor
Und Gott befahl ihnen im Traum, daß sie
sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, und zogen durch einen andern Weg
wieder in ihr Land.
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»Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!«
Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium BWV 248
Es hat während der Uraufführung des Weihnachtsoratoriums im
Winter 1734/35 in den Leipziger Kirchen St. Thomas und St. Nikolai
sicherlich so manche Tuscheleien im Publikum gegeben, vor allem
von adeliger Seite. Aber zunächst mal kann von einer traditionellen
Uraufführung im Sinne eines in sich geschlossenen Werkes eigentlich
keine Rede sein. Johann Sebastian Bach hat seine Vertonung der Weihnachtsgeschichte zwar selbst als Oratorium bezeichnet, und sie besitzt
alle typischen Kennzeichen dieser Gattung: Zum einen die musikalische Gliederung in Rezitative, Solonummern und Chorsätze. Zum
anderen eine durchgehende Handlung: Grundlage des Librettos ist
der neutestamentarische Bericht von der Geburt Jesu bis zur Ankunft
der drei Weisen aus dem Morgenland, wie er in den Evangelien von
Lukas (Kap. 2, 1 – 21) und Matthäus (Kap. 2, 1 – 12) überliefert ist. Der
Bibeltext ist das Gerüst für eingeschobene frei gedichtete, reflektierende Rezitative und betrachtende Arien sowie Kirchenliedstrophen.
Die freien Dichtungen stammen vermutlich von Bachs Hauspoeten
Christian Friedrich Henrici, genannt Picander.
Doch genau genommen handelt es sich beim Weihnachtsoratorium um einen Zyklus von sechs selbständigen Kantaten, die der
Liturgie folgen und ursprünglich einzeln an den verschiedenen Festtagen der Weihnachtszeit 1734/35 in Früh- und Vespergottesdiensten
aufgeführt wurden: Teil I »Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage«,
Teil II »Und es waren Hirten in derselben Gegend« und Teil III »Herrscher
des Himmels, erhöre das Lallen« erklangen jeweils an den damals noch
obligatorischen drei Weihnachtsfeiertagen. Kantate IV »Fallt mit Danken, fallt mit Loben« kam an Neujahr zur Aufführung, Nummer V »Ehre
sei dir, Gott, gesungen« am Sonntag nach Neujahr und die VI »Herr,
wenn die stolzen Feinde schnauben« an Epiphanias (am 6. Januar, dem
Dreikönigsfest). Die »Uraufführung« erstreckte sich also über gut zwei
Wochen.
In ihrem Innern freilich sind die einzelnen Kantaten durch einen
übergeordneten Tonartenplan um das Zentrum D-Dur miteinander
verbunden: D-Dur – G-Dur – D-Dur – F-Dur – A-Dur – D-Dur. Auch
wenn ihre liturgische Bedeutung dadurch verloren geht: Eine zyklische Darbietung aller sechs Kantaten an nur einem einzigen Abend ist
durchaus sinnvoll, auch weil sie dramaturgisch aufeinander aufbauen:
Teil I befasst sich mit der Erwartung und Geburt des Gottessohnes,
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Teil II thematisiert die Verkündung der Geburt Jesu an die Hirten, III
erzählt von der Anbetung des Christuskindes durch die Hirten im Stall
zu Bethlehem, IV ist im Grunde genommen eine reguläre Sonntagskantate zum Fest der Beschneidung Christi, auf die sich der einzige
vertonte Bibelvers bezieht, V und VI widmen sich der Ankunft der drei
Weisen aus dem Morgenland, ihrer Suche nach dem Neugeborenen,
dem Finden und Anbeten des Jesuskindes. Der Schlusschoral fasst
die Weihnachtsbotschaft zusammen: »Bei Gott hat seine Stelle das
menschliche Geschlecht«.
Parodieverfahren
Ja, Tuscheleien hat es während der »Uraufführung« bestimmt gegeben: Über die weltlichen Klänge etwa, die den Kirchenraum immer
wieder erfüllten. Wie etwa am 27. Dezember 1734 in der Thomaskirche, als die dritte Kantate erstmals zu hören war. Störte es einige
der damals Anwesenden, dass sich das Duett »Herr, dein Mitleid, dein
Erbarmen« (Nr. 29) am Tonfall leichter Opernmusik orientierte? Man
kann es vermuten. Dank der komponierten mitleidigen Seufzer wurden aufgebrachte Gemüter vielleicht besänftigt. Aber wie in diesem Fall fanden immer wieder Gerüchte Bestätigung (zumindest bei
Menschen mit einem extrem guten musikalischen Gedächtnis), dass
Bach sich erdreistet hatte, Musik, die er bereits in weltlichem Kontext
verwendet hatte, in die hehre Sphäre der Kirche zu übernehmen:
Und das an solch hohen Feiertagen! Denn Bach bediente sich bei der
Komposition des Weihnachtsoratoriums ausgiebig eines Verfahrens,
das bis heute umstritten ist, weil man wenig Verständnis für den
Pragmatismus des Meisters aufbringen kann – der so wenig zum
heute noch aktiven Geniekult der Romantik passen will. Die Rede
ist von der musikalischen Parodie. Parodie meint in diesem Zusammenhang natürlich nicht die karikierende Nachahmung bestimmter musikalischer Gattungen oder Stile, sondern den Rückgriff auf
eigene Werke und deren Umarbeitung zwecks Umbettung in einen
neuen Kontext. Im Falle von Vokalmusik bedeutet das meistens, der
Musik einen neuen Text zu unterlegen.
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Was heute in der Kunstmusik verpönt ist, nämlich musikalische
Ideen mehrfach zu verwerten, weil dies dem kunstästhetischen Leitsatz von der Einmaligkeit des Kunstwerks zuwiderläuft, war damals
gang und gäbe. Nicht nur Bach hat »es« getan, auch Händel und
Haydn. Warum in Zeiten, da sie noch nicht technisch reproduzierbar
war, Musik nicht noch einmal verwenden, gerade wenn es sich, wie im
Falle Bachs, um aufwändige Gelegenheitswerke für den Tagesbedarf
handelte? Wäre doch schade um die guten Ideen, mit denen ein Komponist durchaus sparsam umgehen muss. Und der ehrgeizige Bach
hatte schon lange vor Beginn seines Weihnachtsoratoriums mehrere
Kantatenjahrgänge vollendet, also längst bewiesen, was für ein enorm
produktiver Tonkünstler er war.
Mit einer Parodie beginnt Bach sein Weihnachtsoratorium dann
auch gleich. Da greift er auf die erste Nummer seiner dramatischen
Glückwunschkantate »Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!« BWV
214 zurück, die gut ein Jahr zuvor zum Geburtstag Maria Josephas,
der Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, erklungen war.
Neuer Textanfang im Weihnachtsoratorium
Und genau mit der ersten Textzeile dieser Vorlage, also mit »Tönet, ihr
Pauken! Erschallet, Trompeten!« statt der vertrauten Worte »Jauchzet,
frohlocket, auf, preiset die Tage«, beginnt die heutige Aufführung des
Weihnachtsoratoriums. Warum? Marcus Creed, das Collegium Vocale
Gent und Concerto Köln sind den neuesten Überlegungen des niederländischen Musikwissenschaftlers Kees van Houten gefolgt, der einer
überlieferten Tatsache besondere Bedeutung zumisst: Bach hatte bei
der Wiederverwendung der Kantate BWV 214 zwar ihren Text geändert, aber zunächst noch ihre erste Zeile »Tönet, ihr Pauken! Erschallet,
Trompeten!« stehen lassen. Erst in Nachkorrekturen strich er sie aus
der Partitur und ersetzte sie durch die Worte »Jauchzet, frohlocket,
auf, preiset die Tage«.
In seinem kürzlich erschienen Buch Tönet, ihr Pauken stellt Kees
van Houten die These auf, Bach habe die Änderungen nicht aus
künstlerischen Gründen oder gar als Korrektur eines Flüchtigkeitsfehler vorgenommen, sondern unter dem Druck seiner Vorgesetzten:
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»Wahrscheinlich wurde Bach von der geistlichen Obrigkeit zu dieser
Maßnahme gezwungen«, so van Houten, »denen die Wortwahl der
ersten Zeile als zu weltlich und zu unpassend für das Weihnachtsfest
erschien. Bei diesem Verbot dürfte die Tatsache eine Rolle gespielt
haben, dass er ein Jahr zuvor im Kaffeehaus Zimmermann (!) eine
weltliche Komposition uraufgeführt hatte, die mit demselben Text
begann. Und es kam natürlich nicht in Frage, eine solche Textzeile am
ersten Weihnachtstag wieder zu verwenden!«
Wie dem auch sei. Noch viel mehr weltliche Musik hat übers Hintertürchen der Parodie Eingang in das Weihnachtsoratorium gefunden: Von den insgesamt 64 Nummern wurden 11 Arien und Chöre
aus weltlichen Kantaten der Jahre 1733 und 1734 übernommen. Und
zwar aus dem Dramma per musica »Laßt uns sorgen, laßt uns wachen«
BWV 213 (Herkules auf dem Scheidewege), das am 5. September 1733
zum Geburtstag des sächsischen Kurprinzen Friedrich aufgeführt worden war – ihm entstammte die Musik zu den Sätzen 4, 19, 29, 36 und
41. Aus der Kantate BWV 214 »Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!« entnahm Bach neben dem erwähnten Eingangschor auch die
Bass-Arie »Großer Herr, o starker König« (Nr. 8), die Tenor-Arie »Frohe
Hirten, eilt, ach eilet« (Nr. 15) sowie den Eingangschor zur Kantate III
»Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen« (Nr. 24). Aus der weltlichen
Glückwunschkantate BWV 215 »Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen«
stammte die Bass-Arie »Erleucht auch meine finstre Sinnen« (Nr. 47), aus
einer verschollenen Kantate wohl das Terzett »Ach, wenn wird die Zeit
erscheinen?« (Nr. 51). Weiterhin hat eine verschollene Kirchenkantante
(genannt BWV 248a) wohl die Vorlage für sieben Sätze des sechsten
Teiles geliefert (Nr. 54, 56, 57 und 61 – 64).
Neu komponiert hat Bach selbstverständlich alle 16 EvangelienRezitative sowie die sieben betrachtenden Rezitative. Außerdem 12
Choräle und die Chorsätze mit Rezitativ-Ausschmückung (Nr. 7, 38
und 40), die Sinfonie (Nr. 10) und die Alt-Arie »Schließe mein Herz,
dies selige Wunder« (Nr. 31). Wahrscheinlich sind auch die Chöre auf
Bibelworte (Nr. 21, 26 und 45) speziell für das Weihnachtsoratorium
entstanden.
Dass sich über das Parodieverfahren inhaltlich bedingte Effekte
problemlos und sehr wirkungsvoll in einen ganz neuen Kontext übertragen lassen, zeigt die Sopran-Arie »Flößt, mein Heiland, flößt dein
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Namen« (Nr. 39). Dort wird die Stimme des jungen Jesusknaben hörbar,
die als Echo Fragen des Gläubigen mit »Ja!« und »Nein!« beantwortet. In der Vorlage Herkules auf dem Scheidewege BWV 213 befragt der
junge Held das Echo auf diese Weise nach dem richtigen Weg.
Selbst Musik, die ursprünglich Erotisches zum Inhalt hatte, findet man im Weihnachtsoratorium: Auf die Musik zur Alt-Arie »Bereite
dich, Zion, mit zärtlichen Trieben« (Nr. 3) singt Herkules in BWV 213:
»Verworfene Wolllust, ich kenne dich nicht«, verteufelt also jene personifizierte Wollust, die ihn kurz zuvor verführerisch umgarnt hatte. Im
Weihnachtsoratorium verwandelt sich sein Gesang in ein friedliches
Wiegenlied, mit dem Maria den neugeborenen Jesus in den Schlaf
singt – freilich auf einen nicht weniger sinnlichen Text von der Liebe
zwischen Braut und Bräutigam, die wiederum bibelintern als beliebte
Allegorie für den Glauben – die Liebe zwischen Christus und der Kirche, Gott und der menschlichen Seele – Verwendung fand.
Musikalische Exegese
Typisch für die Tonsprache des Weihnachtsoratoriums und wohl auch
mitverantwortlich für seine große Popularität ist die oft schlichte,
liedhafte, leicht fassliche Melodik. Die Polyphonie tritt gelegentlich
in den Hintergrund. Konzertante Spielelemente lockern die kontrapunktische Strenge auf.
In der Reihung von Chorsätzen, Secco-Rezitativen (Evangelientexte nur vom Basso continuo begleitet), Accompagnato-Rezitativen
(frei reflektierende Dichtung mit Orchesterbegleitung) und betrachtenden Arien entdeckte der Bachforscher Alfred Dürr ein übergeordnetes Prinzip, dass jeder Kantate zugrundeliegt: Lesung (Evangelist),
Betrachtung (Rezitativ), Gebet (Solo), Gemeindegesang (Choral). Die
Accompagnato-Rezitative stehen dabei meist in engem Bezug zur
nachfolgenden Arie.
Was die Frage nach der ersten Textzeile des Weihnachtsoratoriums angeht: Vielleicht hat Bach den Text ja geändert, weil es ihm Eulen
nach Athen tragen hieße, Pauken und Trompeten besingen zu lassen,
während Pauken und Trompeten erklingen. Der Mann war ein raffinierter Textausleger, der in dieser Hinsicht sämtliche musikalischen
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Kunstgriffe beherrschte. Der Zuhörer nimmt das natürlich weniger
rational als unbewusst wahr. Aber spitzt man die Ohren und hört sehr
genau hinein in die Musik, dann entdeckt man den unglaublichen
Reichtum an liebevoller Detailarbeit, die sich aus Bachs schier unbegrenzter bildlichen Vorstellungs- und Assoziationskraft nährte. Wie
etwa im Chorus »Lasset uns gehen« der dritten Kantate (Nr. 26), welcher von der Suche der Hirten nach der messianischen Kinderkrippe
berichtet. Da entpuppt sich das kontrapunktische Chaos bald als
krasse Darstellung der geographischen Verwirrung der Schafehüter,
welche nicht so genau zu wissen scheinen, wo hinten und vorne und
oben und unten ist. Oder nehmen wir den Satz Nr. 7 »Er ist auf Erden
kommen arm«, den Bach, angeregt vom Bild des Kindes in der Krippe,
als wiegende Hirtenmusik gestaltet hat. Oder die instrumentale Sinfonia zu Beginn des zweiten Teiles (Nr. 10), die so stimmungsvoll auf
das Folgende vorbereitet: Da hört man deutlich das Wechselspiel zwischen verkündenden Engeln (Streicher und Flöten) und Schalmeien
blasenden Hirten (Oboen). Oder den Evangelisten-Bericht von den
drei Weisen aus dem Morgenland (Nr. 58): Wenn sie dem Kind in der
Krippe Gold, Weihrauch und Myrrhe darbringen, vertont das Bach mit
einer besonders reichen Harmonik. Das Weihnachtsoratorium ist voll
von solchen kompositorischen Verbildlichungen, mit denen der Leipziger Meister sein Publikum stets bei der Stange hielt.
Und nicht zuletzt ist auch die Verwendung von Pauken und Trompeten eine textausdeutende Maßnahme. Sie galten im 17. und 18.
Jahrhundert als königliche Instrumente und waren für die glanzvolle
Ausgestaltung von Herrschaftsritualen zuständig. Die Stimme der
Trompete ist darüber hinaus auch eng mit der Welt des Militärs verbunden. In den Kantaten I, III und VI stehen Pauken und Trompeten als
Symbol für die Macht des Gottessohnes, der auf die Erde gekommen
ist, um die Menschheit zu erlösen und sie mit seinem himmlischen
Vater zu versöhnen. Die Fanfaren der Trompeten stehen in der letzten
Kantate aber auch für den aktiven Kampf gegen die Glaubensfeinde.
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Verena Großkreutz
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Christina Landshamer
Die gebürtige Münchnerin Christina Landshamer studierte an der
Hochschule für Musik und Theater München bei Angelica Vogel
sowie in der Liedklasse von Konrad Richter und in der Solistenklasse bei Dunja Vejzović an der Staatlichen Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst Stuttgart. 2005 wirkte die junge Sopranistin bereits an der Staatsoper Unter den Linden Berlin in der
Uraufführung von Zenders Oper Chief Joseph mit. Sie gastierte in
Genf und wiederholt an der Staatsoper Stuttgart, an der Opéra du
Rhin in Straßburg sowie an der Komischen Oper in Berlin. 2009
hatte Christina Landshamer ihr erfolgreiches Debüt im Theater an
der Wien. Wichtige Stationen ihrer bisherigen Laufbahn waren Konzerte mit den Münchner
Philharmonikern, dem Collegium Vocale Gent, dem Freiburger Barockorchester, der NDR
Radiophilharmonie, dem Tonhalleorchester Zürich, dem Gewandhausorchester Leipzig,
mit den beiden Orchestern des Bayerischen Rundfunks, mit der Tschechischen Philharmonie Prag, dem Orchestre des Champs Elysées, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, dem Orquesta Nacional de España sowie mit den Bamberger Symphonikern. Ihre
Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Marc Albrecht, Marcus Creed, Manfred Honeck, Yakov
Kreizberg, Claus Peter Flor, Frans Brüggen, Philippe Herreweghe, Ton Koopman; Nikolaus
Harnoncourt oder Riccardo Chailly führte sie zur Münchener Biennale, den Wiener Festwochen, der Salzburger Mozartwoche, den Berliner und Ludwigsburger Festspielen, zum
Herrenchiemsee Festival sowie dem Rheingau Musik Festival. 2010 war Christina Landshamer u. a. zu Gast im Wiener Musikverein und beim Zermatt Festival. Mit Leidenschaft
widmet sich die junge Sopranistin daneben Liederabenden mit Pianisten wie Jendrik
Springer, Matthias Veit oder Irena Jancevskyte. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit
bildet die zeitgenössische Musik. Auf CD ist Christina Landshamer in Bachs MatthäusPassion unter Riccardo Chailly sowie in der Oper Die Aeolsharfe von Justin Heinrich Knecht
zu hören. Bei uns war sie zuletzt im März 2008 in Georg Friedrich Händels Brockes-Passion
zu hören.
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Ulrike Schneider
Ulrike Schneider wurde in Hamm in Westfalen geboren.
Ihre sängerische Ausbildung erhielt sie hauptsächlich bei Kurt
Widmer an der Musik-Akademie der Stadt Basel sowie an der
Hochschule der Künste Berlin. Privat vervollständigte sie ihre
Ausbildung durch Studien bei Ingrid Bjoner in Oslo, bei HanneLore Kuhse in Berlin und bei Margreet Honig in Amsterdam.
Nach dem Studium wurde sie am Opernstudio der Bayerischen
Staatsoper engagiert, wo sie bereits mehrere kleinere Partien
übernahm. Es folgte ein Engagement an das Stadttheater Luzern,
dann an das Opernhaus Halle. Während dieser Zeit erwarb sie
sich ein breites Repertoire, das die wichtigsten Partien ihres Faches umfasst, wie etwa
die des Sextus in Mozarts La clemenza di Tito, des Komponisten in Richard Strauss’ Ariadne
auf Naxos, des Eboli in Verdis Don Carlos oder die Rolle der Venus in Richard Wagners
Tannhäuser. Auch mit verschiedenen Händelopern trat Ulrike Schneider hervor. Bereits
zwei Mal erfolgten Nominierungen zur »Sängerin des Jahres« in der Kritikerumfrage der
Zeitschrift Opernwelt. Eine rege Konzerttätigkeit führte zur Zusammenarbeit der Altistin
mit Dirigenten wie Marcus Creed, Howard Arman, Michael Hofstetter, Michael Schneider,
Jonathan Nott, Fabio Luisi und Klaus Weise. In der Kölner Philharmonie ist Ulrike Schneider
heute zum ersten Mal zu Gast.
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Julian Prégardien
1984 in Frankfurt geboren, begann Julian Prégardien seine
musikalische Ausbildung im Alter von sieben Jahren bei der
Limburger Dommusik. Bis zum Beginn seines Gesangsstudiums
2005 bei Reginaldo Pinheiro an der Musikhochschule Freiburg
sang er außerdem in verschiedenen professionellen Vokalensembles, darunter das Collegium Vocale Gent und der Kammerchor
Stuttgart. Bereits während des Studiums entwickelte er eine
rege Konzerttätigkeit in ganz Deutschland und dem europäischen
Ausland. 2006 debütierte er mit Bach-Kantaten im Concertgebouw
Amsterdam. 2007 sang er in seiner ersten Opernproduktion, der
Erstaufführung von Fredegunda von Reinhard Keiser am Prinzregententheater München.
2008 war der junge Tenor Mitglied der Académie Européenne de Musique des Festivals
d’Aix-en-Provence und wurde für eine Tournée mit Joseph Haydns L’infedeltá delusa engagiert. Mit dieser Produktion gastierte er seit Dezember 2008 u. a. an der Opéra de Monte
Carlo, dem Teatro Arriaga in Bilbao und beim Musikfest Bremen. Im Jahr 2008 begann
außerdem die Zusammenarbeit mit dem Pianisten Götz Payer, mit dem er Liederabende
veranstaltet und CDs einspielt. 2009 debütierte Julian Prégardien mit Haydns Jahreszeiten
in der Kölner Philharmonie, sang Haydns Schöpfung mit dem Orchestre de Chambre de
Genève unter Patrick Lange und war zu Gast bei den Innsbrucker Festwochen. In der
vergangenen Saison standen vor allem seine vielfältigen Aufgaben an der Oper Frankfurt
im Fokus. In seiner ersten Spielzeit als festes Ensemblemitglied war Julian Prégardien dort
in vier Premieren und einer Wiederaufnahme besetzt. Konzertverpflichtungen führten ihn
mit Bachs Matthäus-Passion nach Paris und in die Münchner Philharmonie am Gasteig,
mit Mozarts c-Moll-Messe für ein Benefizkonzert mit dem Münchner Bachchor nach Rom
und mit Haydns Schöpfung nach Ascona und Turin. Ein weiterer Höhepunkt 2010 war ein
Liederabend gemeinsam mit Christoph Prégardien und Michael Gees bei den Schwetzinger
Festspielen. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im April 2009 zu Gast.
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Andreas Wolf
Der Bass-Bariton Andreas Wolf erhielt seine erste musikalische
Ausbildung am Landesgymnasium für Musik in Wernigerode.
Bis 2008 studierte er anschließend an der Hochschule für Musik
in Detmold bei Heiner Eckels. Andreas Wolf setzt derzeit seine
Studien im Rahmen des Konzertexamens an der Hochschule für
Musik »Hanns Eisler« Berlin bei Thomas Quasthoff fort. Die künstlerische Ausbildung des jungen Sängers wird außerdem durch die
Zusammenarbeit mit Dietrich Fischer-Dieskau, Christoph Prégardien und András Schiff ergänzt. Andreas Wolf feierte sein Operndebüt beim Internationalen Opernfestival in Aix en-Provence, wo
er 2007 in Monteverdis L’Orfeo unter Leitung von René Jacobs zu hören war. Im Sommer
2008 konnte man ihn erneut in Aix-en-Provence unter Leitung von Jérémie Rohrer in
Joseph Haydns Opera burletta L’infedelta delusa erleben. Anfang 2009 sang er im Rahmen
einer Welttournee mit Les Arts Florissants unter Leitung von William Christie in bedeutenden Konzertsälen wie dem Barbican Centre in London, der Cité de la musique in Paris,
der Berliner Philharmonie, dem Palau de la Música Catalana in Barcelona und dem Lincoln
Center in New York. Jüngst trat Andreas Wolf in der Rolle des Guglielmo in Mozarts Così
fan tutte beim Festival International d’Opera Baroque in Beaune und am Théâtre des
Champs-Élysées in Paris mit Le Cercle de l’Harmonie unter Jérémie Rohrer und auf. Daneben
debütierte er in gleicher Rolle an der Opéra Mediterranée de Toulon und war vor kurzem
in Robert Carsons gefeierter Produktion von Monteverdis L’incoronazione di Poppea am
Theater an der Wien als Littore zu hören. Zusammen mit Andreas Scholl, Marcus Creed
und der Akademie für Alte Musik Berlin entstand zuletzt eine CD mit Werken von Händel
und mit der Cappella Augustina unter Leitung von Andreas Spering eine Haydn-CD. Bei
uns war er zuletzt im April 2009 zu hören.
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Collegium Vocale Gent
Das Collegium Vocale Gent wurde 1970 auf Anregung von Philippe Herreweghe gegründet.
Es war eines der ersten Ensembles, das aktuelle Erkenntnisse über die Aufführung von
Barockmusik auf die Vokalmusik übertrug. Musiker wie Gustav Leonhardt, Ton Koopman
und Nikolaus Harnoncourt zeigten sofort Interesse an der spontanen und dynamischen
Vorgehensweise dieses flämischen Ensembles, was zu einer intensiven Zusammenarbeit
führte. Während der achtziger Jahre erwarb sich das Ensemble einen internationalen Ruf,
wie Auftritte auf allen wichtigen Bühnen und Musikfestivals zeigen: in Europa, Israel, in
den Vereinigten Staaten, Russland, Südamerika, Japan, Hong Kong und Australien. Das
Repertoire des Collegiums Vocale Gent ist nicht auf eine Epoche oder einen Stil beschränkt.
Vielmehr umfasst es in jeweils unterschiedlicher Besetzung sowohl die Polyphonie der
Renaissance, als auch klassische und romantische Chormusik sowie zeitgenössische Musik.
Für die Durchführung des großen sinfonischen Repertoires und die Auswahl von Sängern
auf europäischer Ebene, gibt es seit 2009 eine Zusammenarbeit mit der Accademia Chighiana in Siena. Im Mittelpunkt des Konzertkalenders steht allerdings die Barockmusik und
hier vor allem das Œuvre von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Das
Collegium Vocale Gent arbeitet mit verschiedenen Orchestern und Ensembles zusammen,
darunter das Freiburger Barockorchester, das belgische Ricercar Consort, DeFilharmonie
aus Antwerpen, das Königliche Concertgebouworkest Amsterdam und die Wiener Philharmoniker. Geleitet wird es, außer von Philippe Herreweghe, von vielen maßgebenden
Dirigenten wie Sigiswald Kuijken, René Jacobs, Daniel Reuss, Philippe Pierlot, Paul Van
Nevel, Bernard Haitink, Iván Fischer, Marcus Creed, James Wood und Peter Phillips.
A cappella oder mit Begleitung des Orchesters von Collegium Vocale Gent oder des
Orchestres des Champs Elysées spielte das Ensemble eine umfangreiche Diskographie mit
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mehr als 65 Aufnahmen ein. Zu den Neuerscheinungen zählen die CDs Jesu, deine Passion
mit Kantaten von Bach, die Cantiones sacrae sex vocum von Orlando di Lasso und zuletzt
Strawinskys Symphonie de Psaumes. Das Collegium Vocale Gent wird von der Flämischen
Gemeinschaft, der Provinz Ostflandern und der Stadt Gent gefördert. Bei uns hörten wir
das Collegium Vocale Gent zuletzt im März dieses Jahres zu Gast.
Die Besetzung des Collegium Vocale Gent
Sopran
Annelies Brants
Emilie De Voght
Maria Köpcke
Elisabeth Rapp
Zsuzsi Tóth
Alt
Edzard Burchards
Beat Duddeck
Cécile Pilorger
Alexander Schneider
Tenor
Malcolm Bennett
David Hernandez
Dan Martin
José Pizarro
Bass
Stephan Drexlmeier
Matthias Lutze
Sebastian Myrus
Robert van der Vinne
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Concerto Köln
Bereits kurz nach seiner Gründung im Jahr 1985 hat sich Concerto Köln einen festen Platz
in der ersten Reihe der Ensembles für historische Aufführungspraxis erspielt. Früh wurde
es zum Markenzeichen von Concerto Köln, musikwissenschaftlich fundierte Interpretationen mit neuer Verve auf die Bühne zu bringen. Auf diese Weise fand Concerto Köln
schnell den Weg in die renommiertesten Konzertsäle und zu den großen Musikfestivals.
Auf zahlreichen Tourneen in Nord- und Südamerika, Südostasien, Japan, Israel und den
meisten Ländern Europas trug Concerto Köln seine musikalische Botschaft und den Namen
seiner Heimatstadt in die Welt. Das Repertoire des Orchesters umfasst zu einem großen
Teil auch Werke von Komponisten, deren Musik im Schatten der großen Namen stand und
die zu Unrecht in Vergessenheit gerieten. Die künstlerische Leitung liegt seit 2005 in den
Händen von Martin Sandhoff. Neben Konzertmeistern aus den Reihen von Concerto Köln
werden regelmäßig auch externe Konzertmeister engagiert, wobei die Einstudierungen
häufig von Musikern des Ensembles, vorwiegend von Sylvie Kraus und Werner Matzke,
übernommen werden. Die Besetzungsgröße von Concerto Köln variiert je nach Programm
und Repertoire. Als Ensemble, das sich der historischen Aufführungspraxis verpflichtet
fühlt, ist es Concerto Köln ein Anliegen, weitgehend ohne Dirigenten zu spielen. Bei sehr
umfangreich besetzten Produktionen, wie z. B. Opern und Oratorien, arbeitet Concerto
Köln mit Dirigenten wie Ivor Bolton, René Jacobs, Marcus Creed, Evelino Pidò, Daniel
Harding, David Stern, Daniel Reuss, Pierre Cao, Laurence Equilbey und Emmanuelle Haïm
zusammen. Zu weiteren künstlerischen Partnern zählen u. a. die Mezzo-Sopranistinnen
Cecilia Bartoli, Waltraud Meier, Magdalena Kožená, Vivica Genaux und Jennifer Larmore,
die Sopranistinnen Natalie Dessay, Malin Hartelius und Véronique Gens, die Countertenöre
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Andreas Scholl, Matthias Rexroth und Philippe Jaroussky, der Tenor Christoph Prégardien,
der Pianist Andreas Staier, die Schauspieler Bruno Ganz und Ulrich Tukur, der Regisseur
Peter Sellars sowie das Ensemble Sarband, der Balthasar-Neumann-Chor, der NDR Chor,
der RIAS Kammerchor, Accentus und Arsys de Bourgogne. Seit Oktober 2009 besteht eine
Partnerschaft mit dem führenden High-End-Audiospezialisten MBL. Concerto Köln kann
eine Diskographie von mittlerweile mehr als 50 CDs vorweisen. Ein Großteil dieser CDs
wurde mit bedeutenden Preisen wie dem ECHO, dem Grammy, dem Preis der Deutschen
Schallplattenkritik, dem Choc du Monde de la Musique, dem Diapason d’Année und dem
Diapason d’Or ausgezeichnet. Zuletzt erhielt die CD Symphonies mit Werken von HenriJoseph Rigel den ECHO Klassik 2009 in der Kategorie »Sinfonische Einspielung des Jahres«.
In der Kölner Philharmonie ist Concerto Köln regelmäßig zu Gast. Zuletzt feierte das
Ensemble Anfang November mit einem Konzert bei uns, sein 25jähriges Bestehen.
Offizieller Kooperationspartner von Concerto Köln:
Ihr
www.mbl.de
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Die Besetzung von Concerto Köln
Violine I
Markus Hoffmann
Frauke Pöhl
Jörg Buschhaus
Hedwig van der Linde
Violine II
Stephan Sänger
Antje Engel
Horst-Peter Steffen
Chiharu Abe
Viola
Antje Sabinski
Aino Hildebrandt
Claudia Steeb
Violoncello
Werner Matzke
Jan Kunkel
Kontrabass
Jean-Michel Forest
Roberto Fernandez de Larrinoa
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Flöte
Cordula Breuer
Martin Sandhoff
Oboe
Benoit Laurent
Lidewei de Sterck
Oboe da Caccia
Diego Nadra
Stefaan Verdeghem
Fagott
Lorenzo Alpert
Horn
Bart Aerbeydt
Karen Libischewski
Trompete
Franz Landlinger
Martin Mühringer
Martin Schädlich
Pauke
Stefan Gawlick
Orgel
Christoph Lehmann
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Marcus Creed
Marcus Creed studierte am King’s College in Cambridge, am Christ
Church College in Oxford und an der Guildhall School in London.
Von 1977 bis 1998 lebte er in Berlin, wo er als Chordirektor an der
Deutschen Oper Berlin, als Dozent für Liedinterpretation an der
Hochschule der Künste sowie als Pianist und Dirigent der Gruppe
Neue Musik und des Scharoun Ensembles wirkte. Ab 1987 war
Marcus Creed zudem künstlerischer Leiter des RIAS Kammerchores,
der unter seiner Leitung zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Eine
enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Akademie für Alte
Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester und Concerto Köln.
Er trat bei den Berliner Festwochen, beim Festival Wien Modern, bei den Salzburger Festspielen und den Festivals in Montreux, Edinburgh, Luzern, Innsbruck, Donaueschingen,
Strassburg und Göttingen auf. 1998 folgte er einem Ruf auf eine Professur für Chordirigieren an die Musikhochschule Köln. Marcus Creed ist seit 2003 künstlerischer Leiter des
SWR Vokalensembles Stuttgart. Die mit diesem Ensemble kürzlich eingespielten Werke von
Bruckner, Ives, Nono und Kurtag erhielten Preise der Deutschen Schallplattenkritik. In der
Kölner Philharmonie übernahm er zuletzt im Oktober dieses Jahres die Einstudierung des
Kammerchors der Hochschule für Musik Köln in der vom Gürzenich-Orchester Köln unter
Markus Stenz aufgeführten zweiten Sinfonie von Gustav Mahler.
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KölnMusik-Vorschau
14.12.2010 Dienstag 20:00
16.12.2010 Donnerstag 20:00
Juliane Banse Sopran
Baroque … Classique 3
Collegium Novum Zürich
Heinz Holliger Oboe und Leitung
Tänzerinnen und Tänzer der Theaterklasse,
HAMBURG BALLETT – John Neumeier
Orkan Dann Choreographie
Arnold Schönberg/Heinz Holliger
Sechs kleine Klavierstücke op. 19
(bearbeitet für Kammerensemble)
Bruno Maderna
Konzert für Oboe und Kammerensemble
Heinz Holliger
Toronto Exercises für Flöte (auch Altflöte),
Klarinette in B, Violine, Harfe und
Marimbaphon
György Kurtág
Poslanija pokojnoj R.V. Trusovoj (Botschaften
des verstorbenen R.V. Trusova) op. 17
Le Concert des Nations
Jordi Savall Leitung
»L’Orchestre de Louis XV«
Jean-Philippe Rameau
Suite aus »Les Indes galantes«,
»Naïs« und »Zoroastre« von
17.12.2010 Freitag 20:00
Kölsche Weihnacht
mit Ludwig Sebus und vielen kölschen
Künstlern
15.12.2010 Mittwoch 20:00
Mahler Chamber Orchestra
Ton Koopman Dirigent
MCO Academy NRW
Georg Friedrich Händel
Konzert für zwei Bläserchöre und Streicher
B-Dur HWV 332
»Concerto a due cori«
Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie G-Dur Wq 183,4
Georg Friedrich Händel
Ouvertüre (Music for the Royal Firework)
D-Dur HWV 351
»Feuerwerksmusik«
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 »Jupiter«
Dem christlichen Geist des Weihnachtsfestes entsprechend ist das Publikum
gebeten, Weihnachtsgeschenke für Kölner
Obdachlose unter dem Baum im Foyer der
Kölner Philharmonie abzulegen.
19.12.2010 Sonntag 16:00
Kinder-Abo 3
Diogenes Quartett
Stefan Kirpal Violine
Dominik Wilgenbus Erzähler
Die Münchner Stadtmusikanten –
Konzert für Kinder ab 7
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Förderer der MCO Residenz NRW:
KUNSTSTIFTUNG NRW, GEFÖRDERT VOM LAND
NORDRHEIN-WESTFALEN
20.12.2010 Montag 20:00
Dem christlichen Geist des Weihnachtsfestes entsprechend ist das Publikum
gebeten, Weihnachtsgeschenke für Kölner
Obdachlose unter dem Baum im Foyer der
Kölner Philharmonie abzulegen.
Francesco Tristano Klavier
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Internationale Orchester 2
Russian National Orchestra
Mikhail Pletnev Dirigent
Antonín Dvořák
Slawische Tänze op. 46 (Auswahl)
Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5
G-Dur op. 55
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141
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26
21.12.2010 Dienstag 20:00
30.12.2010 Donnerstag 20:00
Portrait Martin Fröst 2
Christiane Libor Sopran
Yvonne Naef Alt
Endrik Wottrich Tenor
Luca Titotto Bass
Janine Jansen Violine, Tanz
Martin Fröst Klarinette, Tanz
Victor Callens Tanz
Suzan Tunca Tanz
Itamar Golan Klavier
Emio Greco Choreographie
Pieter C. Scholten Choreographie
Henk Danner Lichtdesign
Maison Portier haute couture
Double Points
Werke und Bearbeitungen von
Robert Schumann, Alban Berg,
Igor Strawinsky, Martin Fröst, Béla Bartók,
Astor Piazzolla u. a.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Vokalensemble Kölner Dom
Les Musiciens du Louvre-Grenoble
Marc Minkowski Dirigent
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
für vier Solostimmen, Chor und Orchester mit
Schlusschor über Schillers »Ode an die Freude«
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
31.12.2010 Freitag 18:00
Silvester
Jutta Koch Mezzosopran
25.12.2010 Samstag 18:00
1. Weihnachtstag
Großer Chor der Chorkunstakademie Moskau
Alexey Petrov Leitung
WDR Sinfonieorchester Köln
Yutaka Sado Dirigent
Silvesterkonzert – Musikalische Maskeraden
Russische Weihnacht
Igor Strawinsky
Suite Nr. 2 für kleines Orchester
28.12.2010 Dienstag 20:00
Arnold Schönberg/Patrick Davin
Brettl-Lieder (arrangiert für Singstimme und
Kammerorchester)
Orgel plus … 2
Pascale van Coppenolle Orgel
Ensemble Oni Wytarse
»Crai, crai, crai«
Eine musikalische Reise an den Spanischen Hof
von Neapel mit Werken von
Giovanni Maria Trabaci, Roberto de Simone,
Luis de Narváez u. a.
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Ottorino Respighi
La boutique fantasque, Ballettmusik (Auszüge)
Aram Khatchaturian
Suite aus der Bühnenmusik »Maskarad«
für Orchester
Pause gegen 18:40 | Ende gegen 19:50
KölnMusik gemeinsam mit dem
Westdeutschen Rundfunk
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01.01.2011 Samstag 18:00
Neujahr
Cameron Carpenter
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Alexander Shelley
Leonard Bernstein
Ouvertüre aus: Candide
Francis Poulenc
Konzert g-Moll für Orgel, Streichorchester und
Pauken
Sinfonietta FP 141
Erich Wolfgang Korngold
Much Ado About Nothing (Viel Lärm um nichts)
op. 11
Bühnenmusik zum gleichnamigen Werk von
William Shakespeare
Cameron Carpenter
Der Skandal
Concerto für Orgel und Kammerorchester
Auftragswerk der KölnMusik, UA
06.01.2011 Donnerstag 12:30
Philharmonie
Gürzenich-Orchester Köln
Michael Sanderling
Philharmonie wird von der KölnMusik
gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln
und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht.
Medienpartner Kölnische Rundschau.
KölnMusik gemeinsam mit dem
Gürzenich-Orchester Köln
Eintritt frei
07.01.2011 Freitag 20:00
Beethovens Streichquartette 4
Artemis Quartett
Ludwig van Beethoven
Streichquartett B-Dur op. 18,6
Streichquartett D-Dur op. 18,3
Streichquartett B-Dur op. 130 mit dem
Streichquartettsatz op. 133 »Große Fuge«
09.01.2011 Sonntag 20:00
Kölner Chorkonzerte 4
Chorus Musicus Köln
Mülheimer Kantorei
Das Neue Orchester
Christoph Spering
Chandos Anthems
Georg Friedrich Händel
»In the Lord put I my trust« HWV 247
Anthem für Soli, Chor und Orchester.
Texte aus den Psalmen 9, 11 – 13.
»Have mercy upon me« HWV 248
Anthem für Soli, Chor und Orchester.
Text: Psalm 51
»O sing unto the Lord a new song« HWV 249a
Anthem für Soli, Chor und Orchester.
Text: Psalm 96
»I will magnify thee« HWV 250a
Anthem für Soli, Chor und Orchester.
Texte aus den Psalmen 144 und 145
Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit
KölnMusik
06.01.2011 Donnerstag 20:00
Operette und… 3
Frank Ernst
Gerd Wiemer Timothy Oliver Jessica Glatte
Herbert G. Adami Elmar Andree Inka
Lange Jana Frey Prinz Ensemble, Chor und
Orchester der Staatsoperette Dresden
Ernst Theis
Johann Strauß
Prinz Methusalem
Konzertante Aufführung
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: Rottke Werbung
Textnachweis: Der Text von Verena Großkreutz
ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Barbara Aumüller S. 17;
Marco Borggreve S. 15; Mirjam Devriendt S. 19;
Florian Profitlich S. 21
Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer
Umschlagsabbildung: Torsten Hemke
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
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Foto: Marco Borggreve
Christiane Libor Sopran
Yvonne Naef Alt
Endrik Wottrich Tenor
Luca Titotto Bass
Vokalensemble Kölner Dom
Les Musiciens
du Louvre-Grenoble
Marc Minkowski Dirigent
Do 30. Dezember 2010 20:00
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Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
für vier Solostimmen, Chor und Orchester mit
Schlusschor über Schillers »Ode an die Freude«
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
KölnMusik
€ 10,– 21,– 32,– 44,– 52,– 62,–
€ 44,– Chorempore (Z)
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